Das Virus im Netz medialer Diskurse (eBook)

Zur Rolle der Medien in der Corona-Krise
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2022 | 1. Auflage
XIV, 332 Seiten
Springer Vieweg (Verlag)
978-3-658-36312-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Virus im Netz medialer Diskurse -
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Die Corona-Krise gewinnt durch die digital-mediale Verbreitung eine beunruhigende Präsenz, der sich niemand entziehen kann. Dabei handelt es sich nicht nur um die aktuelle journalistische Berichterstattung, sondern auch um das Netz der digitalen Kommunikationen, die das Virus in verschiedenen ästhetischen Formen repräsentieren und reflektieren. Eine wichtige Rolle spielen dabei die Visualisierungen der Pandemie vom allzeit präsenten Ikon des Virus bis zu den Datengrafiken der Durchseuchung. Mit diesen Mitteln entwickelt sich ein visuelles Regime, das wiederum in die mediale Berichterstattung und die Pandemie-Kommunikation zurückwirkt.
Damit reagiert das Buch auf die aktuelle Pandemie und bietet eine breitgefächerte Aufarbeitung der unterschiedlichen medialen Repräsentationen des Virus.
Das Buch vertritt einen dezidiert digital-medienwissenschaftlichen Ansatz, der die Medialität des Virus und der kontroversen Diskurse der Pandemie mit ihren komplexen und heterogenen Aspekten dokumentiert und analysiert. Damit unterscheidet es sich signifikant von stärker publizistischen oder soziologisch ausgerichteten Studien.


Prof. Dr. Angela Krewani, Professorin für Medienwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg forscht zur Theorie und Ästhetik digitaler Medien.

Privatdozent Dr. Peter Zimmermann, Literatur- und Medienwissenschaftler mit dem Schwerpunkt Film- und Fernsehgeschichte. 


Einleitung 6
Inhaltsverzeichnis 10
Teil I: Krisenberichterstattung in Fernsehen und Presse 16
1: Corona und Medien: Analyse- und Reflexionslinien von Krisenjournalismus 17
1.1 Einführung 18
1.2 Die Sondersendungen 20
1.2.1 Krisenrhetorik und Inszenierung der Krise 21
1.2.2 Verhältnis zur Politik 24
1.2.3 Leistungs- und Funktionsfähigkeit in der Krise 27
1.3 Blick auf andere Sendungsformate 30
1.4 Reflexionen zu Spezifika und Problemen forschungsseitiger Medienkritik in Krisenzeiten 32
1.5 Fazit 35
Literatur 37
2: Visualisierung einer Pandemie 39
2.1 Die Rolle der öffentlich-rechtlichen Medien in der Corona-Pandemie 40
2.1.1 Schwerpunkte in der Corona-Berichterstattung 40
2.1.2 Mediale Präsenz des Virus – quantitative Analyse der Corona-Berichterstattung 41
2.1.3 Übermittelter Charakter des Virus – qualitative Analyse der Corona-Berichterstattung 42
2.1.4 Medienbildproduktion und bevorzugte visuelle Übermittlung von Inhalten 45
2.1.5 Autoritätspersonen im Kontext des Virus 46
2.2 Einordnung der Erkenntnisse in Produktionskontext und aktuelle Lage der visuellen Berichterstattung 47
2.3 Fazit 49
Literatur 50
3: „Die Mutanten werden uns überrennen“: Krisenberichterstattung zur Corona-Pandemie zwischen Information, Panikmache und Disziplinierung 52
3.1 Krisen-, Kriegs- und Katastrophenberichterstattung 53
3.2 Die Corona-Pandemie und die ‚Stunde der Exekutive‘ 54
3.3 Das ‚Regiment der Pest‘: ‚Lockdown‘, Disziplinierung und Einschränkung der Freiheitsrechte 57
3.4 Zur Rolle der Medien als vierte Gewalt und Hüter demokratischer Rechte 59
3.5 Der Verlautbarungs-Journalismus und das ‚Patriarchalische Narrativ‘ 62
3.6 Umschlag der Stimmungslage und Tendenzwende der Berichterstattung 64
3.7 Nach der Krise ist vor der Katastrophe 68
Literatur 70
Teil II: Pandemie und Fernsehunterhaltung: zwischen Ablenkung und Therapie 71
4: Fun, Facts und Viren 72
4.1 Einleitung 72
4.2 Das Angebotsspektrum der Fernsehunterhaltung 73
4.3 Formen und Funktionen der fiktionalen Unterhaltung 74
4.4 Zum Einfluss von Corona auf das serielle Erzählen im Fernsehen 75
4.5 Sloborn (2020) als serielle Vision der Pandemie 76
4.6 Corona in der non-fiktionalen Fernsehunterhaltung: Eskapismusfunktion in Krisenzeiten 77
4.7 Anpassungen der Produktion von Unterhaltungsformaten an die Pandemiebedingungen 78
4.8 Kochen, Reden, Unterhalten 79
4.9 Reden über die Krise in Talkshow- und Late Night Showformaten 81
4.10 Comedy und Corona 83
4.11 Für Euch da – SWR Comedy gegen Corona 84
4.12 Vom Saal ins Studio: Corona Fernsehkarneval 84
4.13 Fazit 85
Literatur 86
5: Quarantäne als Therapie: Corona-Miniserien 88
5.1 Eine signifikante Leerstelle 88
5.2 Ein Nischenformat: Die Corona-Miniserie 90
5.3 Erzählformate 91
5.4 Ach ja, die Liebe 93
5.5 Quarantäne als Therapie 95
5.5.1 Typus 1 – Das Isolationsmodell 97
5.5.2 Typus 2 – Beziehungskiste 98
5.6 You can’t quarantine Love 99
5.7 Schlussbemerkung 100
Literatur 102
6: Televisuelle Geisterspiele 105
6.1 „This is weird, isn’t it?“ – Geisterspiele im Fernsehstudio 106
6.2 „Das Elixier der Geselligkeit“: Zur kommunikativen Rolle des Studiopublikums 110
6.3 Das Studiopublikum als Claque 113
6.4 Abschied vom Studiopublikum: „Right now, I’m imagining your laughter.“ 115
6.5 Late Night at Home: Die Hosts als sendende Massen-Eremit*innen 122
6.6 Schluss: Klick, Clique und Claque 130
Literatur 131
Verzeichnis der Sendungen 133
Teil III: Die Pandemie im Internet und den Social Media: zwischen (Des)Information, Prävention und Überlebenshilfe 135
7: Wahrheit und Falschheit in Twitter 136
7.1 Twitters Maßnahmen gegen das Virus 137
7.2 Content-Moderation in Twitter 139
7.3 Twitters Ideale für die Kommunikation auf der Plattform 141
7.4 Kurzer Rückblick in die Geschichte der Wahrheitstheorien: Russell, Hempel, Carnap 144
7.5 Bestimmbarkeit des Wahren und Falschen 146
7.6 Das Verhältnis von Aussagen und Ausgesagtem 147
7.7 Die Bestimmung des hinlänglich Bewährten 150
7.8 Zurück zu Twitter 151
7.9 Fazit und Ausblick 152
Literatur 153
8: Halt in haltloser Zeit 156
8.1 Einleitung 157
8.2 Das Coronavirus-Update mit Christian Drosten 159
8.3 Fest & Flauschig Zuhause
8.4 Fazit 167
Literatur 168
9: Ernährungsbotschaften im #corona-Diskurs auf Twitter 171
9.1 Einführung 172
9.2 Methodisches Vorgehen 173
9.3 Ergebnisse 175
9.3.1 Diskursakteur*innen 175
9.3.2 Thematischer Diskursverlauf 178
9.4 Fazit und Ausblick 180
Literatur 181
10: Infektion im Internet 183
10.1 Einleitung 184
10.2 Ursprung von Memes und Memetik 185
10.3 Evolution von Memes im Internet 188
10.4 Medienpraxis des Memeing am Beispiel von Corona-chan 195
10.5 Fazit 200
Literatur 201
Teil IV: Datenpolitiken und Verschwörungsideologien 203
11: Kybernetische Datenpolitik und Verschwörungsideologien 204
11.1 Einleitende Überlegungen 204
11.2 Bilder der Wissenschaft im öffentlichen Diskurs 205
11.3 Kybernetisierung der Pandemie 207
11.4 Kollektive Bildkulturen der Pandemie 212
Literatur 216
12: Die Irritation der Irritation 219
12.1 Einleitung 220
12.2 Zum Medienereignis Corona 221
12.3 Die Verschwörungstheorie als Krisenphänomen 222
12.4 Berichterstattungsphasen und Evolution der Corona-Verschwörungstheorien 224
12.5 „Viruses of the mind“: Eine neue Form der Irritation? 229
12.6 Fazit 231
Literatur 232
Online-Texte: 233
13: Flatten the Curve – Pandemic Dashboards & Tracing-Apps
13.1 Zahlen als numerische Äußerungsmodalitäten in den Corona-Medien 235
13.2 Pandemic Dahboards – Nummerische Visualisierungen der Corona-Krise 236
13.3 Corona-Dashboards zwischen Wissenschaftskommunikation und Datataining 238
13.4 Genealogie der biopolitischen Datenvisualisierung 240
13.4.1 Praktische Aspekte der Datengeschichte 241
13.4.2 Epistemologische Aspekte der Datengeschichte 242
13.4.3 Legitimitätsaspekte der Datengeschichte 243
13.5 Dashboards der Selbst- und Gesellschaftssteuerung 244
Literatur 246
Teil V: Gesellschaftliche Auswirkungen und Visualisierungen der Pandemie 247
14: Mensch – Medium – Corona 248
14.1 Perspektiven des In-Beziehungtretens 249
14.2 Verschiebungen des Beziehungsraums 250
14.3 Beziehungsweisen 251
14.4 Zum Neuentwurf 253
Literatur 254
15: #WirBleibenZuhause 255
15.1 Einführung 256
15.2 Zusammen gegen Corona 257
15.3 Parzellieren/Disziplinieren/Kultivieren 259
15.4 Wir bleiben zuhause 261
15.5 Ausblick 264
Literatur 266
Verzeichnis der Filme 267
Verzeichnis der Online-Texte 267
16: OBSERVE! An Inanimate Virus (Animated) 268
16.1 Einleitung 269
16.2 Die visuelle Identität des Virus 270
16.3 Kontexte, Funktionen und Interpretationen der visuellen Identität des Virus 274
16.4 Die visuelle Identität der Pandemie und ihrer Ausbreitung 277
16.5 Kontexte, Funktionen, Interpretationen der visuellen Identität der Pandemie 282
16.6 Conclusio 283
Literatur 284
Teil VI: Pandemiefilme und Computerspiele 285
17: „Darkness and Decay and the Red Death held illimitable dominion over all.“ 286
17.1 Epidemien als Motiv in Literatur und audiovisuellen Medien 287
17.2 Der Epidemiefilm als Wissenschaftsthriller 288
17.3 Der Epidemiefilm als Allegorie 293
Literatur 299
Verzeichnis der Filme 299
18: Spielfilm als Pandemie-Panorama mehrdeutiger Reproduktion 301
18.1 Einleitung 301
18.2 Aufarbeitung und Niedriglohnarbeit: The Cured 302
18.3 Try a Little Tenderness: 93 Days 305
18.4 Schluss mit Sündenbocksuche: Contagion – Viral – Virus 307
18.5 Im Happy Team der kleinen Unterschiede: Little Joe 313
Literatur 316
Verzeichnis der Filme 316
19: Gemeinsame Boten der Einsamkeit 317
19.1 Einleitung 318
19.2 Eine Welt in Scherben 319
19.3 Essential Worker, Lockdown, Social Distancing 321
19.4 Die metamoderne Heilung für den postmodern Blues? 322
19.5 Die ‚strands‘ verbinden 325
Literatur 326
Autorinnen und Autoren 328

Erscheint lt. Verlag 15.6.2022
Reihe/Serie ars digitalis
Zusatzinfo XIV, 335 S. 34 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
Mathematik / Informatik Informatik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Computerspiel • Corona • COVID19 • Datenvisualisierung • Digitale Ästhetik • Digitale Bilder • Digitale Medien • Fernsehberichterstattung • Gender • Memes • Pandemiefilme • Social Media
ISBN-10 3-658-36312-6 / 3658363126
ISBN-13 978-3-658-36312-3 / 9783658363123
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