Notizen zur Abschaffung der politischen Parteien | Note sur la suppression générale des partis politiques
Bibliothek der Provinz (Verlag)
978-3-99126-113-1 (ISBN)
Simone Weil, Intellektuelle mit jüdischen Wurzeln, für die die Trennung von Hand- und Kopfarbeit, Mystik und Politik ein Sakrileg, genauer ein Unding war diagnostiziert als Todeskrankheit der Demokratien - von den Diktaturen aller Art zu schweigen - den Geist der Parteilichkeit.
Personalisierung von Sachfragen und Servilität seien die Hauptcharakteristika dieses zur Gewohnheit gewordenen Unwesens. Entsprechend sorgfältig vermeidet der Traktat sowohl unsachliches «Ich» wie vereinnahmendes «Wir». Er geht von Rousseaus Contrat social aus und von der Revolution, die sich auf diesen klärenden Traktat berief: 1789 sei eben nicht das Werk von Parteisoldaten gewesen, sondern die Frucht verantworteter Meinungsäußerung. Wirksam und bleibend an der Französischen Revolution sind für Simone Weil Geist und Praxis der Cahiers de doléances, in denen die Bürger des Landes, Gemeinde um Gemeinde, ihre das Gemeinwohl betreffenden Beschwerden und Wünsche festhielten.
Geringfügige Abweichungen vom Weilschen Original wollen das Verständnis außerhalb Frankreichs erleichtern.
Sie werden durch Anmerkungen erläutert.
Die Publikation enthält auch den Originaltext - für Herausgeber und Verlag eine der Selbstverständlichkeiten, ohne die ein gemeinsames Europa keine Zukunft hat.
Simone Weil: geboren 1909 in Paris. Studiert Philosophie in Paris, Lehrerin, Fabriksarbeiterin, nimmt am spanischen Bürgerkrieg teil, ab 1936 intensive Auseinandersetzung mit Christentum und katholischer Kirche. Ab 1941 in der Résistance, als Jüdin 1942 im Exil zuerst in den USA, dann in England, wo sie 1943 an Unterernährung und Tuberkulose stirbt. Schriften (Auswahl, alle posthum veröffentlicht): „L’enracinement“ («Die Verwurzelung»), „La condition ouvrière“ («Fabriktagebuch»), „Pensées sans ordre concernant l’amour de Dieu“ (unübersetzt), „Écrits de Londres et dernières lettres“ (unübersetzt), „La pesanteur et la grâce“ (Auswahl, «Schwerkraft und Gnade»). Eine kritische Gesamtausgabe erscheint seit 1988 bei Gallimard.
Willibald Feinig: geboren 1951, Bauernsohn, Katholik, wuchs in Feldkirchen in Kärnten und Graz auf, studierte in Wien und Salzburg Germanistik, Romanistik und Theologie, war von 1974 bis 1979 Benediktiner und bis 2011 Gymnasiallehrer. Kritiker, Herausgeber, Lyriker (französisch und deutsch), Prosaiker. Verheiratet, Vater, Großvater, lebt in Vorarlberg.
Erscheinungsdatum | 10.06.2022 |
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Übersetzer | Willibald Feinig |
Vorwort | Willibald Feinig |
Verlagsort | Weitra |
Sprache | französisch; deutsch |
Maße | 130 x 185 mm |
Gewicht | 100 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Philosophie der Neuzeit |
Schlagworte | Gemeinwesen • Legitimität • politische Parteien • Politische Philosophie • Weil, Simone, 1909-1943 • Weil, Simone, 1909–1943 |
ISBN-10 | 3-99126-113-8 / 3991261138 |
ISBN-13 | 978-3-99126-113-1 / 9783991261131 |
Zustand | Neuware |
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