Recht auf Liebe (eBook)

Eine Diskursanalyse über die gleichgeschlechtliche Ehe in Deutschland
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2022 | 1. Auflage
XXX, 446 Seiten
Springer VS (Verlag)
978-3-658-37352-8 (ISBN)

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Recht auf Liebe -  Sabine Exner-Krikorian
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Sabine Exner-Krikorian untersucht in dieser Studie den Diskurs über die gleichgeschlechtliche Ehe in Deutschland von 1998 bis 2017. Sie geht der Frage nach, wie zeitgenössische religiöse, politische und gesellschaftliche Akteur*innen um die Deutungshoheit von Ehe wetteifern. Im Detail wird gezeigt, dass die Diskursakteur*innen in diesem Aushandlungsprozess die Prämisse einer angenommenen Moderne, die Dichotomie religiös/säkular sowie Narrative von und über Religion(en) als diskursive Strategien einsetzen. Eingebettet ist die Analyse in eine historische Rekonstruktion der Ehe seit der Reformation als Deutungs- und Machtkampf politischer und religiöser Akteur*innen. Mit einem zeit-, akteurs- und arenaspezifischen Ansatz verknüpft die Autorin methodologisch die Wissenssoziologische Diskursanalyse (WDA) nach Reiner Keller mit einem religionswissenschaftlichen Erkenntnisinteresse.  




Sabine Exner-Krikorian ist Religionswissenschaftlerin und leitet  den Bereich interreligiöse Demokratiebildung  bei der Eugen-Biser-Stiftung in München. Des Weiteren konzipiert sie Workshops, hält Vorträge und gibt Seminare.

Geleitwort 6
Vorwort 8
Einleitung: Ein Recht auf Liebe? 10
Inhaltsverzeichnis 27
1 Entwicklung des Diskursfeldes: Diskursformationen und historische Einbettung 31
1.1 Diskursformationen: Wissenschaft, Religion, Politik und Gesellschaft 31
1.1.1 Diskursformation Wissenschaft I als Spezialdiskurs 32
1.1.2 Diskursformation Wissenschaft II als Wissensstand 45
1.1.3 Diskursformation Religion 59
1.1.4 Diskursformation Politik 68
1.1.5 Diskursformation Gesellschaft 75
1.2 Historische Einbettung: Ehe und Homosexualität als Aushandlungsgegenstände zwischen Kirchen, Staat und Gesellschaft 82
1.2.1 Die Ehe als weltlich Ding oder als Sakrament 83
1.2.2 Die Ehe als Vertrag und die Erfindung der Liebesehe 90
1.2.3 Die obligatorische Zivilehe und der Kulturkampf im Deutschen Kaiserreich 95
1.2.4 Die Institution der Ehe und ihr verfassungsrechtlicher Schutz 100
1.2.5 Homosexualität als Sünde, Straftat und Krankheit 110
1.2.6 Die Emanzipation von Schwulen und Lesben: Entkriminalisierung und Entpathologisierung von Homosexualität 119
1.3 Das Diskursfeld 126
1.3.1 Die Forderung nach einem Rechtsinstitut für gleichgeschlechtliche Paare 126
1.3.2 Ausgangssituation 131
2 Die Einführung des Lebenspartnerschaftsgesetzes (1998–2001) 134
2.1 Die parlamentarische Debatte (1998–2001) 134
2.1.1 Dispositivgeschichte der parlamentarischen Debatte (1998–2001) 137
2.1.2 Die zustimmende Position von SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Lebenspartnerschaft als Antidiskriminierungs- und Gleichchstellungsinstrument und zur Sicherung der Ehe 140
2.1.3 Die ablehnende Position von UNION und PDS: Schutz der Ehe und Familie sowie Entmystifizierung der Ehe 142
2.1.4 Die ablehnende Position mit Einschränkung von UNION und FDP: Ablehnung der Gleichstellung und Anerkennung der Gleichwertigkeit der Lebenspartnerschaft 146
2.2 DBK und EKD: Schutz der Geschlechterordnung, Ehe und Familie sowie Verlässlichkeit und Verantwortung stärken 150
2.2.1 Dispositivgeschichte der Kirchen (1998–2002) 151
2.2.2 Die DBK: verfassungsrechtlich geforderter Schutz von Ehe und Familie und die Re-Idealisierung der Ehe 153
2.2.3 Die EKD: Nein zum Lebenspartnerschaftsgesetz, aber ja zur Gleichwertigkeit von Lebenspartnerschaft und Ehe 165
2.3 LSVD und HuK: Das Lebenspartnerschaftsgesetz als Antidiskriminierungsinstrument, historischer Wendepunkt und das alternative Modell eines Christentums 175
2.3.1 Dispositivgeschichte von LSVD und HuK (1999–2002) 177
2.3.2 LSVD: Re-Idealisierung der Ehe und Othering-Strategie 184
2.3.3 HuK: Die Verbreitung eines alternativen Modells des Christentums 194
3 Stiefkindadoption und die Frage nach den Regenbogenfamilien als Debatte um das Kindeswohl (2001–2005) 206
3.1 Die parlamentarische Debatte: Von der Erweiterung des Lebenspartnerschaftsgesetzes zum Kindeswohl 206
3.1.1 Dispositivgeschichte Stiefkindadoption (2001–2005) 208
3.1.2 Die zustimmende Position der Regierungsparteien SPD und BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN: Abbau der Diskriminierung und das Recht des Kindes 209
3.1.3 Die ablehnende Position der UNION: verfassungsrechtlich verpflichtender Schutz von Ehe, Familie und Kindeswohl 212
3.1.4 Der Rechtsausschuss: Das Ringen um die Deutungshoheit von Wissenschaft oder Religion 214
3.1.5 Die Abschlusslesung: Das Ringen zwischen Angleichung und Schutz 216
3.2 DBK und EKD: Die biologisch basierte Abstammungskonzeption von Elternschaft und der Blick auf das Kindeswohl 221
3.2.1 DBK: Beschützerin des Zusammenhangs von Ehe und Familie 222
3.2.2 EKD: Unterstützung der Betroffenen und Einsatz für den Schutz von Ehe und Familie 223
3.3 LSVD und HuK: Familie neu denken 226
3.3.1 Dispositivgeschichte LSVD und HuK (2001–2005) 228
3.3.2 LSVD: Regenbogenfamilien als neue Normalität 231
3.3.3 HuK: Theologische Gegenargumentation und Inklusionsstrategie 236
4 Die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare (2009–2017) 239
4.1 Die parlamentarische Debatte zur gleichgeschlechtlichen Ehe 239
4.1.1 Dispositivgeschichte (2009–2017) 243
4.1.2 Die Neuausrichtung der Parteien von 2009–2013: schrittweise Angleichung, Eheöffnung und das Recht auf Eheschließung 251
4.1.3 Ehe und Familie? Die Verknüpfung der Debatten um die Sukzessivadoption und die Ehe 265
4.1.4 Das Referendum in Irland im Mai 2015: die Kontrastfolie für Fehlentscheidungen oder für einen neuen, modernen Konservatismus 276
4.1.5 Der Rechtsausschuss: die verfassungsrechtlichen Bedingungen für eine Eheöffnung 290
4.1.6 Die letzte Etappe bis zur sogenannten Eheöffnung: Zwischen christlich-traditioneller Kultur und Menschenrechten 300
4.2 DBK und EKD: Innerkirchliche Grundsatzfragen, Schutz der Ehe und Familie sowie die Eheöffnung als Zeichen für die Zukunftsfähigkeit der Ehe 311
4.2.1 Dispositivgeschichte DBK und EKD (2011–2017) 314
4.2.2 DBK: Für den Schutz von Ehe und Familie – Geschlechtsunterschied und Fortpflanzung als Strukturmerkmale der Ehe 317
4.2.3 EKD: Vom Schweigen über die befürwortende Positionierung mit Einschränkungen zur Unterstützung der Eheöffnung 324
4.3 LSVD und HuK: Religion und Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Paaren vereinbar? 328
4.3.1 Dispositivgeschichte LSVD und HuK (2009–2017) 330
4.3.2 LSVD: Von der Angleichung der Lebenspartnerschaft zur sogenannten Ehe für alle 333
4.3.3 HuK: Eheöffnung – kein Thema für Glaubenskampf oder Wahlkampf 350
5 Ergebnisse und Ausblick 359
5.1 Die Phänomenstruktur und inhaltliche Strukturierung des Diskurses 360
5.1.1 Der Diskurs um die gleichgeschlechtliche Ehe als Rechts- und Werteproblem 360
5.1.2 Fremd- und Selbstpositionierungen, Deutungsmuster und Narrative der Diskursakteur*innen 367
5.2 Diskursive Strategien basierend auf der Opposition religiös vs. säkular/homosexuell 392
5.2.1 Selbstpositionierung der religiösen Akteurinnen DBK, EKD und gesellschaftlichen Akteurin HuK 392
5.2.2 Glaubensbezeugungen von politischen Akteur*innen und der christliche Konservatismus als Leitprinzip der UNION 395
5.2.3 Das Othering als Strategie und inhaltliche Konstituierung des Deutungsmusters von Ehe 397
5.3 Ausblick 401
Quellenverzeichnis 405
Literaturverzeichnis 431

Erscheint lt. Verlag 2.6.2022
Reihe/Serie Theorie und Praxis der Diskursforschung
Zusatzinfo XXX, 418 S. 1 Abb.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
Sozialwissenschaften Soziologie Gender Studies
Schlagworte Deutsche Bischofskonferenz • Deutschland • Evangelische Kirche in Deutschland • Gleichgeschlechtliche Ehe • Homosexuelle und Kirche e.V. • Lesben- und Schwulenverband e.V. • Narrative der Moderne • Parlamentarische Debatten • Religionswissenschaft • religiös vs. homosexuell • religiös vs. säkular • Wissenssoziologische Diskursanalyse
ISBN-10 3-658-37352-0 / 3658373520
ISBN-13 978-3-658-37352-8 / 9783658373528
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