Nachträglichkeit
Psychosozial-Verlag
978-3-8379-3135-8 (ISBN)
Die Nachträglichkeit ist ein psychoanalytischer Begriff mit einer besonderen Geschichte, der sowohl für die Metapsychologie der Zeit als auch für die klinische Praxis der Psychoanalyse unverzichtbar geworden ist. Freud hatte zwar immer wieder zentral darauf Bezug genommen, ihn aber nie systematisch ausgearbeitet. Mit der Vorlesungsreihe »L'après-coup« (Nachträglichkeit) aus den Jahren 1989 und 1990 nahm Laplanche die erste umfassende Analyse des Freud'schen Begriffes der Nachträglichkeit in der Geschichte der Psychoanalyse vor.In diesem Band, der die Vorlesungsreihe erstmals in deutscher Sprache enthält, eröffnet Laplanche einen Raum für verschiedene Interpretationen, um am Ende eine eigene Lesart vorzulegen: Er insistiert darauf, dass die Nachträglichkeit in ihrer Zweizeitigkeit ohne den Anderen und seine rätselhaften Botschaften nicht zu verstehen ist. Zum ersten Zeitpunkt wird das Subjekt mit einer zunächst unübersetzbaren Botschaft konfrontiert, die es zu einem zweiten Zeitpunkt, nach einer Zeit der Latenz, zu übersetzen versucht.
Vorwort des HerausgebersNachträglichkeit und Übersetzung - Im Übersetzungstaumel - Die Publikation der Problématiques VI - eine »deferred action« - Determinismus und Hermeneutik - zwei Ordnungsbegriffe - Nachträglichkeit und Allgemeine Verführungstheorie - Nachträglichkeit nach Laplanche - BibliografieHinweis28. November 1989Verführungstheorien und Zeittheorie - Nachträglichkeit in der Geschichte des Begriffs - Verdunklungen des Begriffs - SeineWiederbelebung in Frankreich - Bei Lacan mit Heidegger - Freuds Wörter12. Dezember 1989Das Wort nachträglich auf dem Prüfstand der französischen Übersetzung - Und im Englischen? - Bei Freud: Eine synkopierte Geschichte - Einen Begriff orten - Zurück zur Nachträglichkeit - Eine mörderische Komplikation - Drei Phasen bei Freud - Eintritt in die erste Phase - Der Fall Elisabeth - Die Phase des »Entwurfs« (1895) - Das Bewusstsein im »Entwurf«19. Dezember 1989Zurück zum Fall Emma - Das Trauma = nachträglich - Eine nicht zu vernachlässigende Etappe des Freud'schen Denkens - Späteres Vorkommen des Ausdrucks - Der Brief vom 6. Dezember 1896 (52/112) - Einige Verwirrung in den Schichten - Aber dann erscheinen erogene Zonen - Die Übersetzung, ihre unterschiedlichen Dimensionen und ihr Reichtum - Vier Meilensteine9. Januar 1990Hören und sagen hören - Geburt eines Begriffs und eines Terminus: Nachträglichkeit* - Homonymie und Übersetzung - Anmerkungen eines Übersetzers - Homonymie, Konkretisierung des Begriffs - Die paradoxe Entwicklung des Begriffs - Der Brief der Tagundnachtgleiche (1897) - Zurück zur Entwicklung der Nachträglichkeit - Die »Experimenta crucis«16. Januar 1990Brief 75/146 - Der Begriff und das Substantiv tauchen auf - Die normale Verdrängung - Mit Kris: Die Frage der »organischen Verdrängung« - Die organischen Stadien der Sexualität - Das Modell der Analität - Eine Klammer zur Weitergabe erworbener Merkmale - Schwierigkeiten der Phylogenese - Zur Frage der Stadien der Sexualität - Die Nachträglichkeit im Brief vom 14. November 1897, - Erscheinen des Begriffs, Rückschritt beim semantischen Inhalt - Biologisierende Auffassung des Triebes:Die Kleinianer23. Januar 1990S. Isaacs und die Sprache des Triebes - C. F. Meyer: Der Page von Gustav Adolf - Die Traumdeutung: Ein grundlegender Text für die Nachträglichkeit - Über Deckerinnerungen - Einleitung zum »Wolfsmann«30. Januar 1990Zeitlichkeit der »Fall«-Erzählungen - Sich auf die Probleme der Nachträglichkeit beschränken - Drei einfache chronologische Orientierungspunkte - Nachträglichkeit des Lebens und Nachträglichkeit der Analyse - Zwischen Freud und Jung - Rekonstruktion der Urszene - Die Freud'sche Methode - Wiederkehr der Traumatheorie - Der Traum als Zeit des Traumas ... - ... wenn nicht sogar der Verführung - Fragen und Antworten6. Februar 1990Die Frage der Verführung bleibt unbearbeitet - Das »Zurückphantasieren« - Lücke und Puzzle - Freuds plötzlicher Zweifel und eine neue zusammengesetzte Hypothese - Zwei neue Diskussionsrichtungen ... - ... darunter die der »Urphantasien« - ... in die die Phylogenese mündet - Freud ernst nehmen - ... um ihn zu kritisieren - Materielle Realität und Phantasie ohne einen dritten Terminus? - Der dritte Ausdruck: Vorgeschichte13. Februar 1990Zwei unterschiedliche Rekurse auf die Phylogenese - Die »Urphantasie« oder aber die »gute Szene«? - Lückenhafte Darstellung oder rätselhafte Botschaft? - Der Niedergang der übersetzerischen Theorie - Die Nachträglichkeit: Nicht bei einer einzigen Person, sondern zwischen Botschaft und ÜbersetzungAppendix: Auszüge aus dem »Wolfsmann«I. Der Traum und seine Urszene - II. Zusammenfassungen und ProblemeLiteratur
Erscheinungsdatum | 31.10.2022 |
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Reihe/Serie | Bibliothek der Psychoanalyse |
Übersetzer | Bettina Lindorfer |
Vorwort | Udo Hock |
Verlagsort | Gießen |
Sprache | deutsch |
Maße | 148 x 210 mm |
Gewicht | 262 g |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Psychologie ► Psychoanalyse / Tiefenpsychologie |
Schlagworte | Allgemeine Verführungstheorie • Après-coup • Französische Psychoanalyse • Geschichte der Psychoanalyse • infantile Sexualität • Metapsychologie • Philosophie der Zeit • Psychoanalyse • Sigmund Freud • Trauma • Übersetzung • Vorlesungsreihe • Zweizeitigkeit |
ISBN-10 | 3-8379-3135-8 / 3837931358 |
ISBN-13 | 978-3-8379-3135-8 / 9783837931358 |
Zustand | Neuware |
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