Die Macht der Seuche
C.H.Beck (Verlag)
978-3-406-79038-6 (ISBN)
Als im Frühjahr 1348 die Pest nahte, ließ der Mailänder Herrscher Luchino Visconti die Stadt komplett isolieren. Kranke in der Stadt wurden vorsorglich eingemauert. So blieb Mailand als einzige Stadt Italiens verschont. Volker Reinhardt hat die verfügbaren Quellen zur Großen Pest neu gesichtet und zeigt in seinem anschaulich erzählten Buch, dass der vermeintliche europäische Flächenbrand eine Summe von lokalen Dramen war, die die Menschen auf ganz unterschiedliche Weise bewältigten: durch politische Umstürze, Verfolgung von Minderheiten, Restauration alter Verhältnisse oder eben durch ein Lob der Tyrannis à la Mailand. Klassische Pestbeschreibungen wie die von Boccaccio erweisen sich als spätere Stilisierung nach antiken Vorbildern, doch Bilder, Bauwerke oder anonyme Chronisten lassen ermessen, wie groß die Verunsicherung war und wie übermächtig die Sehnsucht nach der verlorenen Normalität.
Volker Reinhardt ist Professor für Geschichte an der Universität Fribourg.
Einleitung - Zeiten der Verunsicherung, einst und heute
Erster Teil - DIE PEST UND DIE MENSCHEN
1. Herkunft und Ankunft
2. Ausbreitung
3. Symptome und Ursachen
4. Sterbeziffern und Bevölkerungsverluste
5. Reich und Arm
6. Auf der Suche nach Brot, Sinn und Seelenheil
Zweiter Teil - DIE MENSCHEN UND DIE PEST
1. Überlebende berichten
2. Kaufleute, Literaten und Parvenüs in Florenz
3. Pest und politischer Neuanfang in Rom
4. Keine Pesttoten: Das Wunder von Mailand
5. Ein Putsch nach der Pest: Venedig
6. Viel Rauch und soziale Distanz: Der Papst in Avignon
7. Eine Stadt rückt zusammen: Die Pest in Paris
8. Pogrome und Geißler: Würzburg, Straßburg, Frankfurt
9. Ursachenforschung und Gegenmaßnahmen: Europäische Vergleiche
Dritter Teil - DIE MENSCHEN NACH DER PEST
1. Gewöhnung, Prävention und kulturelle Prägungen
2. Wirtschaftliche Vorteile der Besitzlosen
3. Die Stärkung der Mächtigen
4. Das neue Selbstbewusstsein der Unterschichten
5. Der Machtverlust der Päpste
6. Wie die Humanisten mit der Pest umgingen
7. Auf der Suche nach der Pest in Bildern und Statuen
8. Kinder der Pest: Die Heilige und der Kapitalist
Epilog: Alte Gewissheiten und neue Hoffnungen
Anhang
Anmerkungen
Quellen und Literatur
Bildnachweis
Personenregister
»Der Wunsch nach Autoritäten ist nur eine von vielen Parallelen, die der Historiker Volker Reinhardt zwischen Gegenwart und Vergangenheit zieht.« Die ZEIT Bestenliste
»Volker Reinhardts erzählerische Kunst macht aus schrecklichen Geschehnissen ein intelligentes Lesevergnügen.« Thomas Leitner, Falter
Erscheinungsdatum | 13.09.2022 |
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Zusatzinfo | mit 25 Abbildungen und 1 Karte |
Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Maße | 124 x 194 mm |
Gewicht | 251 g |
Einbandart | kartoniert |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Mittelalter |
Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Mittelalter | |
Schlagworte | 14. Jahrhundert • Boccaccio • Epidemie • Europa • Flächenbrand • Geschichte • Gesellschaft • Isolierung • Krankheit • Kultur • Kunst • Mailand • Medizin • Minderheiten • Mittelalter • Pandemie • Pest • Politik • Restauration • Seuche • Tyrannis • Umstürze • Verfolgung |
ISBN-10 | 3-406-79038-0 / 3406790380 |
ISBN-13 | 978-3-406-79038-6 / 9783406790386 |
Zustand | Neuware |
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