Die Ethik inklusiver Bildung (eBook)

Anmerkungen zu einem zentralen bildungswissenschaftlichen Begriff
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2022 | 1. Auflage
X, 272 Seiten
J.B. Metzler (Verlag)
978-3-662-63836-1 (ISBN)

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Die Ethik inklusiver Bildung -  Franziska Felder
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Beginnend in den frühen 2000er Jahren ist Inklusion in den letzten Jahrzehnten immer stärker in den Fokus (praktischer, theoretischer wie empirischer) Bildungsbemühungen gerückt. Insbesondere die Sonderpädagogik, aber nicht nur sie, ist mit einer nie dagewesenen Entwicklung konfrontiert. Inklusion zweifelt die Existenzberechtigung der Sonderpädagogik an und fordert auch die Allgemeine Pädagogik mit ihren Ausschlussmechanismen heraus. Viele Debatten und unzählige Veröffentlichungen in der Inklusionspädagogik berühren direkt praktische und politische Umsetzungsfragen - von Fragen der Didaktik und Methodik inklusiven Unterrichts, bis hin zur Frage, wie Lehrpersonen entsprechende inklusive Einstellungen entwickeln können. Relativ spärlich aber gestaltet sich der inklusive Grundlagendiskurs. Insbesondere fehlen Ansätze zur ethischen Grundlegung inklusiver Bildung weitgehend. Dabei wäre das genau wichtig, denn Umsetzungsfragen berühren in pädagogischen Kontexten immer auch normative Zielperspektiven. Genau an diesem Punkt setzt das Buch an. Es fragt u.a. danach, welche deskriptive Aussagekraft dem Begriff der Inklusion zukommt, welche ethisch-normative Basis Inklusion hat und was davon in der pädagogischen Anwendung zentral ist. Das Buch thematisiert weiter auch, welchen Stellenwert Behinderung in dieser ganzen Debatte hat. Und nicht zuletzt befragt es eine Reihe von Mythen in der Inklusionsliteratur nach ihrer Plausibilität, u.a. dass Inklusion mit der Akzeptanz von Heterogenität gleichgesetzt werden kann oder dass eine radikale Dekategorisierung zu mehr Inklusion führen führt.



Prof. Dr. Franziska Felder ist Professorin für inklusive Pädagogik und Behinderungsforschung an der Universität Wien.

Vorwort 7
Inhaltsverzeichnis 9
1 Einleitung 11
1.1Die Fenty Story 11
1.2Das Fehlen des Sozialen in der Inklusionsdebatte 14
1.3Die Struktur des Buches 19
2 Der Zugang, seine Reichweite und Methodologie 21
2.1Einleitung 21
Der Vergleich mit der Sklaverei 25
Die Grenzen des rechtlichen Zugriffs 29
2.2Der methodologische Zugang: non-ideale Theorien 31
Der Unterschied zwischen idealen und nonidealen Theorien 33
Deweys nonideale Theorie 39
Die Aufgabe: die Bildung realistischer Utopien 41
3 Ein kurzer Blick in die Geschichte von (inklusiver) Bildung 44
3.1Einleitung 44
3.2Die Stellung behinderter Menschen vor dem 18. Jahrhundert 45
3.3Das Zeitalter der Aufklärung 46
Menschen mit Behinderung als Objekte und Subjekte der Aufklärung 47
Das Doppelmotiv der Sonderpädagogik 49
3.4Sich verlagernde Hintergründe und die Bedeutung der Schulpflicht 50
3.5Die Zäsur des Zweiten Weltkriegs und die wachsende Bedeutung von Menschenrechten 53
Die verheerenden Erfahrungen des Zweiten Weltkriegs 54
Aufarbeitung des Traumas und aufkeimender Protest 55
3.6Das Auftauchen des Begriffs Inklusion 56
3.7Die schwierige Rolle der heutigen Sonderpädagogik 59
3.8Fazit 60
4 Das Konzept der Inklusion 65
4.1Eine verwirrende Definitionsvielfalt 65
4.2Der starke Fokus auf Schule und das Fehlen einer Debatte über Exklusion 67
4.3Inklusion zwischen Beschreibung und Bewertung 69
4.4Inklusion als ‚thick concept‘ 71
Verflechtungstheorie vs. Zwei-Komponenten-Theorie 72
4.5Zwei Camps und ihre Probleme 74
Das Problem von Camp 1 75
Das Problem von Camp 2 77
4.6Inklusion: der Vorschlag 78
Die Definition 81
4.7Die soziologische Sichtweise 83
Die Frage nach dem gesellschaftlichen Zusammenhalt in der frühen Soziologie 83
Ein Zwischenfazit 90
Neuere Entwicklungen: Systemtheorie und (französische) Sozialtheorie 93
4.8Die Elemente der Inklusion 98
Strukturelle Einbindung 98
Teilhabe und Partizipation 104
Soziale Integration 107
Subjektive Zugehörigkeit respektive ‚belonging‘ 113
4.9Die evolutionsbiologische und individualpsychologische Ontogenese der Inklusion 115
4.10Fazit 120
5 Behinderung 125
5.1Veränderung der Fokusse innerhalb der Inklusionsdebatte 128
5.2Das ‚Dekonstruktions‘-Modell 130
5.3Das ‚Barrieren‘-Modell 134
5.4Der Unterschied, der Behinderung macht 140
5.5Das sozial-relationale Modell 143
Materiale Herausforderungen: Behinderung und Konversionsfaktoren 145
Epistemische Herausforderungen: Bilder und Geschichten von und über Behinderung 146
5.6Fazit 147
6 Inklusive Bildung 152
6.1Der gegenwärtige Inklusionsdiskurs und seine Lücken 152
6.2Die Organisation und Institution Schule 155
6.3Schule versus Familie 162
6.4Die Funktionen von Schule 170
Die Inklusionsfunktion von Schule 171
Dewey wiederentdecken 173
6.5Fazit 179
7 Die normativen Grundlagen von Inklusion und inklusiver Bildung 182
7.1Einleitung 182
Hintergrundannahmen: Menschliches Wohlergehen und Gerechtigkeit 186
7.2Schritt 1: Exklusion 190
Eine erste Systematik der Exklusion: Menschsein 193
Stufe 1: Das Wesen Mensch 195
Stufe 2: Ein Wesen mit Rechten 196
Stufe 3: Ein spezifisches, individuelles Wesen 197
Ein Zwischenfazit 199
Die Grenzen der ersten Systematik 201
Eine zweite Systematik der Exklusion: Inklusion negativ gedacht 202
Die beiden Systematiken der Exklusion zusammengedacht 208
7.3Schritt 2: Die ethische Basis von Inklusion 210
Gemeinsinn und Gemeinwohl 213
Gleichheit 214
Freiheit 220
Anerkennung 224
7.4Schritt 3: Inklusion und Bildung 233
Die negative Seite: schulische Exklusion 233
Die positive Seite: schulische Inklusion 239
7.5Fazit 246
8 Fazit: Die Transformation von Bildung 250
8.1Der Wandel hin zu Inklusion 251
8.2Schluss 255
Literatur 257

Erscheint lt. Verlag 14.3.2022
Reihe/Serie Kindheit – Bildung – Erziehung. Philosophische Perspektiven
Zusatzinfo X, 266 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Sozialwissenschaften Pädagogik
Schlagworte Anerkennung • Behinderung • Bildungsphilosophie • Exklusion • Inklusion • inklusive Bildung • Soziale Freiheit • Soziale Gleichheit
ISBN-10 3-662-63836-3 / 3662638363
ISBN-13 978-3-662-63836-1 / 9783662638361
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