Aufbruch in die „Heimat des Proletariats“

Tiroler in der Sowjetunion 1922–1938

(Autor)

Buch | Hardcover
172 Seiten
2022 | 1. mit zahlreichen Abbildungen und Dokumenten
Studien Verlag
978-3-7065-6220-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Aufbruch in die „Heimat des Proletariats“ - Gisela Hormayr
21,90 inkl. MwSt
Annähernd 80.000 ÖsterreicherInnen entschlossen sich in der Zwischenkriegszeit, ihre Heimat zu verlassen. Mehr als 3.000 davon führte die Suche nach Arbeit und Verdienst in die Sowjetunion. Ehemalige in russische Kriegsgefangenschaft geratene Soldaten der k.u.k. Armee blieben im Land oder kehrten nach ihrer Entlassung dorthin zurück, andere beteiligten sich an (meist kurzlebigen) in Österreich beworbenen Siedlungsprojekten. Ende der 1920er Jahre verstärkte die Sowjetunion erfolgreich ihre Bemühungen um eine Rekrutierung von westlichen Facharbeitern und Ingenieuren. Am Höhepunkt der Weltwirtschaftskrise war das Angebot eines gesicherten Einkommens auch für viele Österreicher attraktiv. Neben wirtschaftlichen Motiven stand die von europäischen Intellektuellen mitgetragene Begeisterung für das sozialistische Experiment.Unter den Auswanderern und Politemigranten - und am Ende Opfern des Stalinschen Terrors - waren auch Tiroler. Ihren Spuren wird in der vorliegenden Studie nachgegangen. Sie verfolgt die Lebenswege des Schriftstellers Thomas Moser aus Erl und des Stubaier Bauern Josef Hofer, der es zum Bürgermeister einer sibirischen Kleinstadt brachte, ebenso wie die des Innsbrucker Sozialdemokraten Otto Deschmann, des Chemiestudenten Emmerich Übleis oder des Leninschülers Romed Pucher. Ausführlich dargestellt werden die Folgen der Februarkämpfe 1934 im Raum Wörgl anhand des gut dokumentierten Schicksals der Familie Sappl.

Gisela Hormayr, Mag.a phil., Dr.in phil., ist Historikerin mit dem Forschungsschwerpunkt Nationalsozialismus. Publikationen (Auswahl): "Ich sterbe stolz und aufrecht" - Tiroler SozialistInnen und KommunistInnen im Widerstand gegen Hitler, Innsbruck 2012; "Die Zukunft wird unser Sterben einmal anders beleuchten" - Opfer des katholisch-konservativen Widerstandes in Tirol 1938-1945, Innsbruck 2015; "Wenn ich wenigstens von euch Abschied nehmen könnte" - Letzte Briefe und Aufzeichnungen von Tiroler NS-Opfern aus der Haft, Innsbruck 2017; Verfolgung, Entrechtung, Tod. Studierende der Universität Innsbruck als Opfer des Nationalsozialismus, Innsbruck 2019; "Zwischen Diktatur und Freiheit - Kufstein 1900-1950", Kufstein 2020.

""Aufbruch in die 'Heimat des Proletariats'" überzeugt durch seine aufwändig recherchierten, präzise und einprägsam formulierten Schilderungen höchst unterschiedlicher Lebenswege von Personen, die bisher kaum im Fokus der Forschung standen. Die Zeit in der Sowjetunion selbst ist dabei in vielen Fällen nur eine von mehreren geschilderten Stationen." (Zeitung der Arbeit)

„"Aufbruch in die ‚Heimat des Proletariats‘" überzeugt durch seine aufwändig recherchierten, präzise und einprägsam formulierten Schilderungen höchst unterschiedlicher Lebenswege von Personen, die bisher kaum im Fokus der Forschung standen. Die Zeit in der Sowjetunion selbst ist dabei in vielen Fällen nur eine von mehreren geschilderten Stationen." (Zeitung der Arbeit)

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Studien zu Geschichte und Politik ; 27
Sprache deutsch
Maße 156 x 234 mm
Gewicht 456 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik 20. Jahrhundert bis 1945
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Kulturgeschichte
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung Politische Theorie
Schlagworte Arbeitsmigration • Emigration • Flucht • Hitler • Kommunistische Partei Tirol • NKWD • Russlandrückkehrer • Säuberungen Stalin • Schutzbund • Schutzbündler • Sowjetunion • Sozialdemokratie • Sozialismus • SPÖ • Stalin • Tirol • Verfolgung • Weltwirtschaftskrise
ISBN-10 3-7065-6220-0 / 3706562200
ISBN-13 978-3-7065-6220-1 / 9783706562201
Zustand Neuware
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