Leipziger Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie 1950–1956 - Ernst Bloch

Leipziger Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie 1950–1956

(Autor)

Ruth Römer, Burghart Schmidt (Herausgeber)

Buch | Softcover
1604 Seiten
1985 | 2. Auflage
Suhrkamp (Verlag)
978-3-518-09677-2 (ISBN)
45,00 inkl. MwSt
lt;p>Philosophen seien, sagte Ernst Bloch in Abwandlung eines Scherzwortes von Thomas Mann, Menschen, denen das Denken schwerer falle als anderen, weil bei ihnen der Stachel des Staunens, des Sich-Verwunderns stärker entwickelt sei. Von 1949 bis zu seiner Zwangsemeritierung 1956 hielt Bloch in Leipzig Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie. »Rot ausgeschlagen« habe der Hörsaal gewirkt, räumte selbst einer von denen ein, die ihn in der DDR verdammten.
In vier Bänden vereinigt die vorliegende Ausgabe Blochs Vorlesungen zur Geschichte der Philosophie von der Antike bis ins 19. Jahrhundert. Die Darstellung der Philosophie der Antike und der Neuzeit in den Bänden 1, 3 und 4 folgt dabei im wesentlichen transkribierten Tonbandmitschnitten der Jahre 1952 bis 1956, Band 2 zu Mittelalter und Renaissance dagegen der von Bloch selbst bearbeiteten Ausgabe letzter Hand.

Ernst Simon Bloch wurde am 8. Juli 1885 in Ludwigshafen am Rhein geboren und starb am 4. August 1977 in Tübingen. Er entstammte einer jüdischen Familie aus der Pfalz. Von 1905 bis 1908 studierte er Philosophie bei Theodor Lipps in München und Oswald Külpe in Würzburg und wurde im Jahr 1908 promoviert. 1913 heiratete er die aus Riga stammende Bildhauerin Else von Stritzky. Als engagierter Gegner des Krieges ging er von 1917 bis 1919 mit seiner Frau in die Schweiz und war in Bern für das Archiv für Sozialwissenschaften tätig. 1917 beendete er in Locarno sein Werk Geist der Utopie. Ein Jahr nach dem Tod seiner Frau heiratete er 1922 die Malerin Linda Oppenheimer. Die Ehe hielt bis 1928. In der Zwischenzeit kehrte Bloch zurück nach Berlin. Zu seinen damaligen Freunden gehörten Bertolt Brecht, Kurt Weill, Theodor W. Adorno und Walter Benjamin. Politisch war Bloch sehr aktiv und bekämpfte schon früh die aufstrebende NSDAP. Nach Hitlers Machtübernahme wurde er ausgebürgert und emigrierte mit seiner ebenfalls jüdischen Lebensgefährtin Karola Piotrowska in die Schweiz. Nachdem sie von der Züricher Fremdenpolizei des Landes verwiesen wurden, heirateten beide 1934 in Wien. Von 1934 bis 1937 lebten sie in Paris, Sanary und Prag und emigrierten anschließend in die USA, wo sie zehn Jahre blieben. Dort schrieb Bloch an seinen Werken Das Prinzip Hoffnung, Subjekt - Objekt. Erläuterungen zu Hegel und Naturrecht und menschliche Würde. Nach dem Krieg, 1948, erhielt er einen Ruf nach Leipzig auf den Lehrstuhl für Philosophie. Trotz langjähriger Konflikte mit der SED blieb er bis 1961 dort. Kurz vor dem Bau der Mauer befand sich Bloch für einen Vortrag in Tübingen. Angesichts der neuen politischen Situation beschlossen er und seine Frau, in Westdeutschland zu bleiben. Unter anderem aufgrund des großen Einsatzes von Freunden konnte Bloch eine Gastprofessur in Tübingen antreten, wo er bis zu seinem Tod 1977 blieb.

Erscheint lt. Verlag 6.7.1985
Reihe/Serie suhrkamp taschenbuch wissenschaft ; 567-570
Mitarbeit Anpassung von: Eberhard Braun, Beat R. Dietschy, Hanna Gekle, Uwe Opolka
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 105 x 182 mm
Gewicht 149 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Geschichte Geschichtstheorie / Historik
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Ehrendoktorwürde der Pariser Sorbonne 1975 • Ehrendoktorwürde der Universität Tübingen 1975 • Ehrendoktorwürde der Universität Zagreb 1969 • Geschichte Anfänge-1900 • Leipzig • Philosophen • Philosophen 347552 • Philosophen/-innen • Philosophie • Philosophiegeschichte • Philosoph / Philosophin • STW 567-570 • STW567-570 • suhrkamp taschenbuch wissenschaft 567-570 • Vorlesungen
ISBN-10 3-518-09677-X / 351809677X
ISBN-13 978-3-518-09677-2 / 9783518096772
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich