Der Werteverfall der Gesellschaft (eBook)

Philosophische Abhandlung
eBook Download: EPUB
2022 | 1. Auflage
90 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7557-6539-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Werteverfall der Gesellschaft -  Alexander Wolfgang Strüver
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Der Werteverfall der Gesellschaft zieht sich bereits seit den 80er Jahren durch unsere Kulturen. Wo ich den Hauptursprung dessen sehe und wie man dem entgegen wirken kann, beschreibe ich in der folgenden Abhandlung. Vom Politischen Einfluss über die Bildungsstrukturen bis hin zu den Medialen Faktoren der Veränderung. Geostrategische Ansätze, die euch eventuell zum Nachdenken Anregen werden.

Ich bin im Dez. 1990 geboren, und war somit mitten in der Umstrukturierung unseres Bildungssystems gefangen. Mein Werdegang ist Bunt und alles außer Normal oder Bürgerlich. Wer sich dennoch die Gedanken und Philosophischen Überlegungen eines Weltenbummlers anhören mag, wird diese Abhandlung verschlingen.

Bildung


Bildung war einst die Ressource der Deutschen gewesen, auf der die gesamte Volkswirtschaft der Deutschen sich auch beruft. Durch patente und hohe Ingenieursbildung erlangte Deutschland eine sehr hohe wirtschaftliche Macht und konnte so zu dem wachsen, was es heute noch ist. Doch ist diese Bildung von damals bei weitem nicht mehr die, die sie heute noch ist. Aus Erzählungen von vielen Bekannten schätze ich den Beginn der Rückentwicklung unseres Bildungssystems Anfang der 1980er Jahre. Dort begann der Verfall unserer Bildung. Mit dem Schlechtstellen der Sonder- und Hauptschule und dem penetranten Denken „meine Kinder sollen sich nicht schmutzig machen, sie sollen ein besseres Leben haben“, begann gesellschaftlich der Druck in Richtung Rückschritt dessen, was uns wachsen ließ. Das Preußische Schulsystem mit Sonder-, Haupt-, Realschulen und Gymnasien war effektiv und ermöglichte jedem einzelnen sein individuelles Potenzial zu optimieren. Sonderschulen ermöglichten auch denen, die nicht mehr als die Grundfertigkeiten im Schriftlichen oder Mathematischen erlangen werden, ein integratives Mitglied der Gesellschaft zu werden. Denn durch intensive Betreuung lernte man auch dort die Grundfertigkeiten des Hauswirtschaftens, sprich Basic der Finanzen, mindestens für den eigenen Haushalt und enorm viele handwerkliche Fertigkeiten. So konnten Sonderschüler auch als die sogenannten HiWis arbeiten. Hilfs-arbeiter, die den Handwerkern und Logistikern etc. zu arbeiteten. Man wusste auch den Wert dieser Arbeiten zu schätzen und entlohnte diesen entsprechend. Die Hauptschüler sind unsere Bauarbeiter und Handwerker. Durch Grundkenntnisse im Technischen Zeichnen, ebenfalls viel Werkkunde, konnten sie die theoretischen Projekte der Architekten und Ingenieure perfekt umsetzten und praktische Erfahrungen mit einfließen lassen. Ebenso sind aus Lehrlingen erst Gesellen und dann meist Altgesellen oder Meister geworden und auch hier sind viele wohlhabende Menschen heraus gewachsen. Die Realschüler von damals sind unsere Kaufleute und Händler. Ohne diese hat kein Produkt seinen Weg zu den Kunden gefunden. Aber auch hier reichen mittlere Kenntnisse der Mathematik. Wichtiger sind wirtschaftliche Fertigkeiten sowie ökonomische Prinzipien zu verstehen. Doch dieses Wissen ist bei weitem ohne Studium oder Abitur zu erlangen. Und die kleinste Gruppe waren die Gymnasiasten. Dort sind unsere Ingenieure, Architekten, Ärzte etc. ausgebildet worden, doch waren die Anzahlen der Studienplätze im Verhältnis zur Gesamtbevölkerung um ein Vielfaches geringer als es heute der Fall ist. Mit anderen Worten, dort waren wirklich nur die, die auch ein hohes Niveau an Wissen und Intelligenz besaßen. Heute ist man ohne Abitur bereits Mensch zweiter Klasse. Was dazu geführt hat, dass Standards herunter geschraubt wurden, Systeme verschmolzen wurden und man auch das eigenständige Denken abgeschafft hat. Auch wenn es damals oft zwischen den „Klassen“ oder auch „Schichten“ Sticheleien gab, wusste jeder um den Wert des anderen. Ein Phänomen welches mir immer öfter auffällt, wenn ich mich mit jungen Studenten oder Schülern allgemein unterhalte. Was der Dozent sagt, ist das absolute Gro - das Ultimo. Sogar, wenn andere wissenschaftliche Erkenntnisse das Gegenteil belegen, werden diese jedoch nicht in den Unis oder Schulen gelehrt. Kaum ein Schüler ist heutzutage noch bereit das, was gelehrt wird, zu hinterfragen. Oft höre ich Dinge wie Bulimie-Lernen. Wissen hineinstopfen, Auswendiglernen und in der Prüfung auskotzen. Jedoch ist dort mein Verständnis von Bildung ein bedeutsam anderes. Wissen habe ich erst dann erlangt, wenn ich das, was ich versuche zu erlangen, auch verstanden habe und es mir gelingt, es in meinen eigenen Worten so wieder zu geben, dass andere begreifen worum es geht. Vorher kenne ich etwas vielleicht auswendig, doch verstehen tue ich es noch nicht. Ebenfalls vernehme ich von Dozenten, Lehrern oder Ausbildern heutzutage immer öfter den Satz „Du musst das nicht verstehen, sondern einfach nur machen.“ Doch warum? Warum sollte ich mein eigenes Handeln nicht verstehen und stattdessen einfach stumpf handeln? Im Preußischen System wurde das Hinterfragen und kritische sowie selbstständige Denken noch gefördert. Nur wer kritisch bleibt und Dinge hinterfragt, ganz gleich von wem es kommt, kann dazu beitragen Fehler zu verringern oder Optimierungen zu finden. Dann stellt sich mir doch die Frage, wo genau es eine Optimierung war selbstständiges eigenverantwortliches Denken bereits im Schulbetrieb heraus zu rationalisieren. Durch das Zusammenführen der Sonder- und Hauptschulen wurden dementsprechend auch die Sonder- mit den Hauptschülern vermischt. Das bedeutet doch bereits dort, dass der eine Teil immer unter- oder der andere überfordert wird, wenn nicht sogar eine Mischung aus beidem, was unausweichlich zum Abbau von Qualität der Fertigkeiten und des Wissens führt. Der propagandierte Vorteil lautet „Die besseren Schüler sollen den schlechteren helfen. So soll eine stärkere soziale Gesellschaft entstehen.“ Mir stellt sich da die Frage: sollen Schüler nun Lehrer sein oder einfach nur Schüler, die etwas für ihre Zukunft lernen sollen? Der propagandierte Vorteil wirkt für mich eher wie etwas Negatives. Der Sonderschüler erhält nicht mehr die optimale Förderung, um in seinem späteren Leben einen leichteren und effektiveren Start hinlegen zu können. Ebenfalls lernt er nicht den Wert dessen, was er leisten kann zu verstehen. Da beginnt also schon eine Art Werteverschiebung auf gesamt gesellschaftlicher Sicht, in eine negative Richtung der weniger geistig begabten Menschen der Gesellschaft. Anstatt ihnen zu lehren, ihre individuellen Fertigkeiten zu nutzen, machen wir ihnen weiß, dass sie mit genug Anstrengung dasselbe Niveau derer erreichen, mit hohen geistigen Leistungsfähigkeiten. Dabei ist es sinnvoller ihnen zu zeigen, dass sie ihre körperlichen Fertigkeiten nutzen sollten, denn diese sind meist besser als die derer mit hohen geistigen Fertigkeiten. Hier bemerkt man doch im Grunde genommen, dass das Prinzip von Gleichstellung der Gesellschaft ein von Grund auf verzehrtes Weltbild ist. Menschen sind eben Individuen mit unterschiedlichen Talenten und auch Schwächen. Und erst die Zusammenführung eben dieser Schwächen und Stärken mehrerer, führt zu einer starken und wohlstandsbringenden Gesellschaft. Dazu kommt der psychologische Aspekt durch Überforderung oder Unterforderung von Schülern, welcher sich im Ganzen eher negativ auf das weitere Leben auswirken wird als positiv. Der ständig überforderte Schüler wird sich zunehmend als unzureichend in der Gemeinschaft wahrnehmen und sich minderwertig fühlen. Klar ist eine solche verzehrte eigene Wahrnehmung für andere wesentlich einfacher zu kontrollieren und zu steuern, als Jemand, der gefestigt ist und seinen eigenen Wert kennt. Der ständig unterforderte Geist stellt die Intelligenz der Masse oder auch das Gefüge an und für sich selbst in Frage oder schaltet ab und wird zum Störenfried, der mit Beruhigungstabletten still gehalten wird, Stichwort „ADHS“. Dann kam die Gesamtschule der absolute Angriff auf die qualitative Bildung im deutschen System. Was hat man nun getan um denselben angeblichen sozialen Verstärkungsprozess zu erzielen? Abiturienten, Realschüler mit Haupt- und Sonderschülern vermischt. Egal, wie ich es drehe und wende, das Resultat wird zwangsläufig Abnahme an Bildungsstandards sein. Denn weder sind die Abiturkandidaten dafür geeignet Werkkunde zu erlernen, noch ist der Sonderschüler im Stande hohe Mathematik zu begreifen. Auch der Versuch über Erweiterungskurse die Spreu vom Weizen zu trennen, nimmt drastische Eingriffe auf die Psyche der Kinder vor. Jemand, der nur in Grundkursen ist, wird in diesem System systematisch und kontinuierlich gehänselt. Im Gegensatz dazu sind in Hauptschulen alle auf einem Level und sie lernen mit Gleichgesinnten, ihren Wert in der Gesellschaft zu verteidigen und wissen, dass sie nicht alleine sind. Da stellt sich doch die Frage, warum wird nicht jedem gelehrt „verstehe dich selbst, finde deine Stärken und baue diese zu den bestmöglichsten Fertigkeiten aus. Und bei deinen Schwächen - gestehe sie dir ein. Denn andere helfen dir dort aus, wo du nicht weiter kommst, da du den anderen mit deinen Expertisen ebenfalls aushilfst.“ Sprich ein eigenverantwortliches hilfsbereites System in dem man die Wichtigkeit des anderen versteht, auch wenn man gerne mal gegenseitig übereinander herzieht. Doch wenn es drauf ankommt, funktionieren diese Gruppen am besten. Der Beweis, den ihr nun sehen wollt? Schaut euch den Wirtschaftserfolg der Deutschen mit der Ressourcenbildung an. Wissen und Fertigkeiten waren weltweit anerkannt und begehrt. Warum haben wir begonnen dieses einfache Prinzip des kritischen Hinterfragens in Frage zu stellen und zu bekämpfen? Wem nützt es? Wem bringt es etwas, dass heutzutage jeder Depp ein Abitur schafft? Ist dieses Abitur dann überhaupt noch etwas wert? Sind Leute, die maximal zu einem Hilfsarbeiter reichen etwas wert? Die glauben, Meister werden zu können oder glauben ein Hiwi ist etwas Schlechtes? Warum werden eigentlich positive Dinge so stark moralisiert und negativiert? Für eine angebliche soziale Gerechtigkeit. Ist diese Gerechtigkeit der Gleichstellung aller dann wirklich...

Erscheint lt. Verlag 17.1.2022
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Logik
Schlagworte Bildung • Gesellschaft • Lobbyismus • Philosophie • Werteverfall
ISBN-10 3-7557-6539-X / 375576539X
ISBN-13 978-3-7557-6539-4 / 9783755765394
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