Mein Kopf, die Realität und Ich - Kommunikation und wahrer Kontakt statt Angst und Spaltung (eBook)

Selbstbestimmt leben
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
168 Seiten
tredition (Verlag)
978-3-347-47034-7 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Mein Kopf, die Realität und Ich - Kommunikation und wahrer Kontakt statt Angst und Spaltung -  Rima Meyendorf
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Wir leben in einer Zeit, in der Kommunikation wichtiger ist denn je. Kommunikation und echter Kontakt. In dieser Zeit, in der Getrenntsein, Spaltung, verhärtete Fronten und starre Meinungen und Haltungen das Bild unserer Welt bestimmen, müssen wir uns auf das besinnen, um das es wirklich geht. Es geht um Gemeinschaft, nicht Isolation, um Diskussion, nicht Kampf, um Verstehen, nicht um Gewinnen. Wir haben es in der Hand, jede Einzelne von uns, den Graben, der sich zwischen uns Menschen auftut zu überwinden. Wir müssen den Mut haben, uns der Spaltung zu widersetzten, Nein zu sagen zu dem Druck, dem Zwang und auch zu unseren Ängsten. Wir können das, wenn wir uns auf das besinnen, das uns verbindet: unser Menschsein, unser tiefes Bedürfnis nach Verbundenheit und die grundlegende Sehnsucht, uns frei zu verwirklichen, jede wie sie es für stimmig empfindet. Lasst uns mutig sein und uns gegen den Sturm der Trennung stellen! Zum Wohle aller.

Rima Meyendorf wurde am 13. Oktober 1965 in Vancouver/Kanada geboren und wuchs in München auf. Im Alter von 21 Jahren zog sie Nach Südtirol und später nach Urbino/Italien, wo sie die Akademie der Bildenden Künste besuchte. 1991 machte sie ihren Abschluss als Diplomkünstlerin im Fach Malerei. Die lebte bis 2001 in Italien. 2004 begann sie eine psychotherapeutische Ausbildung in Kontemplativer Kommunikation und machte anschließend den Heilpraktiker auf dem Gebiet der Psychotherapie. Sie arbeitet seit 2011 in eigener Praxis und hält Kurse zum Thema Kommunikation und Dyadenarbeit. 2015 veröffentlichte sie ihr erstes Buch zum Thema Kontemplative Kommunikation.

Rima Meyendorf wurde am 13. Oktober 1965 in Vancouver/Kanada geboren und wuchs in München auf. Im Alter von 21 Jahren zog sie Nach Südtirol und später nach Urbino/Italien, wo sie die Akademie der Bildenden Künste besuchte. 1991 machte sie ihren Abschluss als Diplomkünstlerin im Fach Malerei. Die lebte bis 2001 in Italien. 2004 begann sie eine psychotherapeutische Ausbildung in Kontemplativer Kommunikation und machte anschließend den Heilpraktiker auf dem Gebiet der Psychotherapie. Sie arbeitet seit 2011 in eigener Praxis und hält Kurse zum Thema Kommunikation und Dyadenarbeit. 2015 veröffentlichte sie ihr erstes Buch zum Thema Kontemplative Kommunikation.

2 | Wer oder was bist du?

Wir versuchen jetzt mal die Komponenten auseinanderzunehmen, aus denen wir zu bestehen scheinen. Versuchen Sie, sich einfach auf das hier, zumindest für den Moment, einzulassen. Wenn Sie sich von vorne herein dagegen wehren, weil irgendetwas hier Ihrem Weltbild widerspricht, wird es schwierig werden. Nehmen Sie es erst mal so hin, tun Sie so, als wäre es wahr und dann, – in jedem Fall! – überprüfen Sie es für sich. Das heißt, ich bitte Sie gerade darum, eine eigentlich sehr fortgeschrittene Übung zu machen: Nehmen Sie freiwillig eine offene Haltung dem hier gegenüber ein und tun Sie für den Moment Ihre persönlichen Wertungen, Etiketten und Schubladen auf die Seite – so gut es geht.

Also, die Frage ist: Was ist der Mensch? Offensichtlich gibt es eine ganz klare Komponente, das wäre der Körper. Dieser besteht aus »Fleisch und Blut« und daneben aus vielen anderen Stoffen, die wir alle der »Materie« zuordnen können. Es scheinen außerdem im Körper »unsichtbare Dinge« zu wirken, Körperemfindungen, wie zum Beispiel das Empfinden von Hitze, Kälte oder Hunger. Der Körper scheint ein »Eigenleben« zu haben, er reguliert sich selbst, »weiß«, was er braucht, was ihm nicht guttut, was er meiden sollte, und ist ausgerichtet auf das Ziel zu leben, zu überleben und sich fortzupflanzen. Dazu nutzt er offenbar eine Reihe von Instinkten. Das wären spontane, unkontrollierte und automatische Reaktionen wie zum Beispiel Angst, inklusive einem daraus resultierenden Verhalten. Allerdings spreche ich hier tatsächlich von einer instinktiven Angst, zum Beispiel, wenn Sie einem Löwen begegnen, also eine Angstreaktion, wie sie jede vernünftige Antilope haben sollte. Die anderen Ängste, die über unsere Gedanken entstehen, wie auch die Gefühle, das heißt, die Emotionen, die wir von den Körperempfindungen differenzieren müssen, laufen auf einer anderen Ebene ab. Dann hätten wir noch eine, dem Körper anscheinend übergeordnete Kontrollinstanz: das Gehirn. Es scheint einerseits klar ein Teil des Körpers zu sein, immerhin kann man es aus dem Schädel nehmen, messen und wiegen. Aber hier, in diesem Gehirn, passiert auch etwas, das den Körper zu kontrollieren scheint, also nicht nur Teil des Körpers ist. Betrachten wir das mal näher: Wir können das Gehirn mit einem Computer vergleichen. Es ist erst mal lediglich ein Rechner. Es kommen Informationen hinein, die werden verarbeitet, und das Gehirn liefert daraus den Impuls zu einer Reaktion. Das sollte alles auf einer völlig schlüssigen Ebene ablaufen, das Ergebnis neutral, logisch und beim gleichen Input immer gleich sein. Die Kapazität scheint bei unterschiedlichen Menschen unterschiedlich zu sein, auch die Belastbarkeit, die Speicherkapazität, die Reaktionsgeschwindigkeit. Jetzt kommen wir aber zur Krux bei dem Ganzen: Es sieht so aus, als würden gleichzeitig mit dem Computer, dem ein neutrales Datenverarbeitungsprogramm zugrunde liegt, sofort eine Reihe unkontrollierter Programme starten, die bei einem Menschen dann ganz eigenwillige Verhaltensweisen auslösen. Diese Programme starten automatisch, sobald der Rechner hochfährt, und können offensichtlich nicht ohne Weiteres beendet werden. Die Summe dieser Programme und ihre virtuelle Steuerung ist das, was Charles Berner den »Mind« nennt. Ich finde bei allem Bemühen keine adäquate Übersetzung für dieses Wort, also werde ich es weiterhin verwenden. Am ehesten könnte man es noch mit dem »reaktiven Verstand« gleichsetzen. Dieses Softwarepaket, das aus unterschiedlichen Programmen besteht und unsere Reaktionen, unser Handeln, unser Denken, unsere Emotionen und somit unser Leben kontrolliert, ist bei jedem Menschen ganz individuell, aber in der Struktur doch sehr ähnlich. Wie der Mind entsteht und was ihn ausmacht, werden wir noch genauer beleuchten. Wer hat ihn nun eigentlich programmiert? Hier wird es kompliziert, denn er scheint sich selbst aus sich heraus zu programmieren und macht das so lange, bis ihm Einhalt geboten wird. Und das kann nur einer: Sie selbst. Und wer soll das nun sein? Wer sind Sie? Wir versuchen diese Frage hier im Ausschlussverfahren zu beantworten: Sie sind nicht Ihr Körper. Auch nicht Ihr Gehirn. Sie sind auch nicht Ihr Mind und auch nicht Ihre sogenannte Persönlichkeit, die ebenfalls Teil des Mind ist, das »Chef-Programm«, wenn Sie so wollen. Was bleibt übrig, wenn Sie das alles von sich abziehen? Das sind SIE SELBST!

Ich

Versuchen Sie Folgendes: Richten Sie ihre Aufmerksamkeit einen Augenblick auf einen Teil Ihres Körpers, zum Beispiel Ihren rechten großen Zeh. Machen Sie das ein paar Minuten lang, bleiben Sie einfach ein bisschen bei Ihrem Zeh. Dann richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf ein Gefühl, das Sie haben, eine Emotion, zum Beispiel Ungeduld oder Freude. Suchen Sie in sich: Was fühle ich gerade? Und dann bleiben Sie ein wenig bei diesem Gefühl. Jetzt richten Sie Ihre Aufmerksamkeit auf einen Gedanken, den Sie haben. Versuchen Sie, ihn zu beobachten, ihn zu fassen. Wenn es geht, lassen Sie sich nicht von ihm davontragen, verlieren Sie sich nicht im Strom der Gedanken, die vielleicht an dem einen Gedanken dranhängen, richten Sie nur Ihre Aufmerksamkeit auf den Gedanken. Und jetzt dürfen Sie sich fragen: Wer oder was ist die Instanz in Ihnen, die entscheidet und in der Lage ist, Ihre Aufmerksamkeit irgendwohin zu richten – oder auch nicht? Wer oder was »tut« das? Wenn Sie sich zum Beispiel ausrichten können auf Ihren Körper, scheinen Sie nicht Ihr Körper zu sein. Wo oder was ist der innere Ort, von wo aus Sie das tun? Hier nähern wir uns dem, wovon ich spreche: Ihrem Selbst. Etwas in Ihnen, das zu Bewusstsein fähig ist. Etwas, das nicht verstrickt ist mit dem Gedankenkarussell, den Emotionen, den Empfindungen des Körpers. Was dem allen in manchen Momenten zuschauen kann. Kennen Sie das, wenn sie das Gefühl haben, sich selbst bei etwas zuzusehen? Vielleicht sogar zu merken, dass das, was Sie gerade tun oder sagen nicht wirklich förderlich ist, aber es nicht stoppen können, denn »es« ist stärker als Sie? Also: Was ist das »ES« und wer sind in diesem Fall »SIE«, der dem zuschaut? Oder kennen Sie Momente, in denen sich etwas in Ihnen ausbreitet, wo Sie eine völlige innere Ruhe spüren, im Einklang sind mit sich und der Welt? Dorthin müssen Sie blicken, wenn Sie eine Ahnung davon bekommen wollen, wer oder was Sie in der Tiefe Ihres Seins sind. Sie sind nicht Ihre Probleme. Sie sind nicht Ihre Muster und Ihr Verhalten. Sie sind nicht Ihre Gedanken und Ängste. Sie sind etwas im Hintergrund. Etwas das unantastbar ist. Nur vergessen wir das meist, da im Vordergrund mit ziemlichem Getöse die Programme laufen, die uns suggerieren, dass das, was sie auf den Bildschirm projizieren, die einzige Realität ist. Nun nützt es Ihnen wahrscheinlich herzlich wenig zu hören, dass Sie das ganze innere Chaos nicht sind, wenn Sie es doch andauernd spüren und unter den Auswirkungen leiden. Was tun wir nun damit? Dazu werden wir später kommen, denn das ist ja genau der Knackpunkt: Die Theorie ist schön und gut und eine andere Sichtweise vielleicht ganz interessant, aber die Frage ist im Grunde nur: Wie gehe ich mit dem um, was mich hindert, ein besseres Leben zu leben?

Dafür ist es im ersten Schritt notwendig, dass wir uns nochmals diesem mysteriösen Mind zuwenden und versuchen, ein halbwegs klares Bild von ihm zu bekommen.

Der Kopf

Das Wichtigste nochmals zur Erinnerung: Sie sind NICHT Ihr Mind. Sie sind das, was zu Bewusstsein fähig ist. Das, was also auch den Mind wahrnehmen kann und sich dessen bewusst werden kann. Und genau das ist es, was wir hier anstreben: sich des Minds und seiner Inhalte, Abläufe und Strukturen bewusst zu werden.

Der Mind entsteht, sobald ein Mensch einen Standpunkt einnimmt, egal welchen. Was verstehen wir nun unter einem Standpunkt? Ein Standpunkt ist eine Position, die Sie einnehmen, eine Meinung, die fest verankert ist in Ihrem persönlichen Weltbild. Also im Grunde etwas ganz Normales. Damit haben wir ein Problem: Wie sollen Sie denn in dieser Welt existieren und mit Anderen in Beziehung treten, ohne einen Standpunkt zu haben? Das scheint nicht möglich, Sie können ja nicht völlig meinungsfrei und damit haltlos durch das Leben schweben. Wie erklären Sie sich denn einem Gegenüber, wenn nicht über Ihre Meinungen, Ihre Sichtweisen, eben Ihre Standpunkte und Haltungen? Insofern sieht es so aus, als kämen wir ohne diesen Mind nicht aus. Das mag so sein. In anderen Praktiken, zum Beispiel in vielen Meditationstechniken, wird tatsächlich das Ziel angestrebt, frei zu werden von jeglichen Standpunkten, Meinungen, Haltungen, Weltanschauungen usw. Dort wird geübt, im Hier und Jetzt zu sein, den Gedanken keinen Raum zu geben oder den Fokus auf den Körper zu richten. Die Methoden sind unterschiedlich, das Ziel scheint immer ähnlich: im Jetzt sein und nicht denken! Auch Charles Berner sagt: Wenn du nichts willst, was nicht ist, und dich gegen nichts wehrst, was ist, löst sich der Mind auf. Wenn Sie also in der...

Erscheint lt. Verlag 30.12.2021
Verlagsort Ahrensburg
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie Allgemeines / Lexika
Schlagworte Bewusstheit • Klarheit • Kommunikation • Kontakt • Selbstbestimmung • Wachstum
ISBN-10 3-347-47034-6 / 3347470346
ISBN-13 978-3-347-47034-7 / 9783347470347
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