Thrasymachos: ›Der Glücklichste ist der Tyrann‹.

Sokrates und der Sophist über Gerechtigkeit in Platons Politeia.
Buch | Hardcover
550 Seiten
2021
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18437-8 (ISBN)
89,90 inkl. MwSt
Im ersten Buch der Politeia entwickelt Platon in Gestalt des Thrasymachos die Antithese der Gerechtigkeitsvorstellung von Sokrates: Gerechtigkeit, sagt der Sophist, ist nichts anderes als der Vorteil des Stärkeren. Den Höhepunkt seines ebenso gewaltsamen wie schillernden Auftritts bildet das Postulat vom größten Glück des Tyrannen. – Die vorliegende Interpretation rekonstruiert in sieben Explikationen die Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos und analysiert den Dialog, auch unter Einbeziehung seiner dichterischen, psychologischen und historischen Aspekte, als Grundtext der Tugend-, Staats- und Seelenlehre.
Im ersten Buch der Politeia entwickelt Platon in Gestalt des Thrasymachos die Antithese der Gerechtigkeitsvorstellung von Sokrates: Gerechtigkeit, sagt der Sophist, ist nichts anderes als der Vorteil des Stärkeren. Den Höhepunkt seines ebenso gewaltsamen wie schillernden Auftritts bildet das Postulat vom größten Glück des Tyrannen.

Die vorliegende Interpretation rekonstruiert in sieben Explikationen die Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos und analysiert den Dialog, auch unter Einbeziehung seiner dichterischen, psychologischen und historischen Aspekte, als Grundtext der platonischen Tugend-, Staats- und Seelenlehre.

Angesichts der Tatsache, dass es sich bei der Politeia um eines der wirkmächtigsten Werke der Philosophiegeschichte handelt und es Thrasymachos ist, der am Anfang dieses Werkes wesentliche Anstöße für die später darin erfolgenden Erörterungen gibt, ist es bemerkenswert, dass die vorliegende Untersuchung in der internationalen Forschung die erste Monographie über den platonischen und historischen Thrasymachos ist.

Einleitung

Das Ausgangsproblem: Die Frage nach der Gerechtigkeit – Zur Bedeutung von Thrasymachos – Stand der Forschung – Zum Ansatz in dieser Untersuchung – Ziel, These und Aufbau der Untersuchung

I. Teil: Hinführung zur Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos

Äußerer und innerer Aufbau des Thrasymachos-Gesprächs – Angriff des wilden Tiers und der stumm machende Wolfsblick – Methodenkritik und der existenzielle Streit um das Wort – Umstimmung des Thrasymachos – Logos oder Geld? – Die Gerechtigkeitsdefinition und ihre sieben Explikationen

II. Teil: Die sieben Explikationen der Gerechtigkeitsdefinition von Thrasymachos

Erste Explikation: ›nichts anderes als‹ – Zweite Explikation: Gerechtigkeit und Herrschaft - Begriff des Stärkeren – Dritte Explikation: Gerechtigkeit ist ›das Gut eines anderen‹ - Begriff des Vorteils – Vierte Explikation: Gerechtigkeit und Gesetz – Fünfte Explikation: Gerechtigkeit und Pleonexie – Sechste Explikation: Gerechtigkeit und Glück – Siebte Explikation: Gerechtigkeit als Tugend

III. Teil: Das Unglück des Thrasymachos

Wege eudämonistischer Beweisführung: Nachweis des Unglücks des Thrasymachos – Verstummen des Thrasymachos – Erröten des Thrasymachos – Sich selbst ausschließlich der Nächste: sich selbst der Fernste – Das Unglück der tyrannischen Seele (Buch IX, 576b10–580c9) – Zusammenfassung und Ausblick: Tyrannis und Narzissmus

IV. Teil: Der reale Thrasymachos

Differenzierungen – Leben und Werk – Zwei Fragmente: Über die Gerechtigkeit und über die gerechte Verfassung – Das Unglück des realen Thrasymachos

Schlusswort

Literaturverzeichnis

»Batthyány legt mit seiner Monografie eine sorgfältige, den Leser fesselnde Interpretation des platonischen Dialoges und der Fragmente der Werke des Sophisten vor, womit er eine wichtige Forschungslücke schließt. Auf eindrückliche Weise wird die Vielstimmigkeit des platonischen Thrasymachos herausgearbeitet, die auf verschiedene Lesarten des Dialoges verweist. Die überzeugende Interpretation der Fragmente zeigt am Ende nochmals, wie Platon die historische Person als Funktionsträger seiner Darstellung einsetzt. Die ausgesprochen anregende philosophische Studie spricht gleichermaßen Interessierte an Philosophie, Philosophiegeschichte, Sophistik und Alter Geschichte, speziell der griechischen Geistesgeschichte des 5. und 4. Jh. v.Chr. an. Sie lässt sich als ein Plädoyer für einen interdisziplinären Zugang zu den Werken Platons verstehen.« Prof. Dr. Helga Scholten, in: H-Soz-Kult, 21.08.2023

»Mit dem Buch von Philipp Batthyánys liegt eine erste umfassende Monografie zu Thrasymachos vor. [...] Eine so sorgfältige Untersuchung des Dialoggeschehens wie diese wird nicht leicht zu finden sein, eine so gründliche Charakterisierung der am Dialog teilnehmenden Personen auch nicht.« Prof. Dr. Henning Ottmann, in: Philosophisches Jahrbuch, Bd. 129, 2/2022

»Wer sich also intensiv für Platon, die Sophistik und/oder die Gerechtigkeit interessiert, wird von Batthyány eindringlich und gründlich mit Denkfutter ausgestattet.« Till Kinzel, in: Informationsmittel für Bibliotheken, 22-3

»Die hier vorgelegte Thrasymachos-Monographie besticht sowohl durch die fokussierten Einzeluntersuchungen, das ›Close reading‹, den philologischen Detailblick, als auch durch die geradezu musikalisch ästhetische, Stimmungen freilegende umfassende kontextuelle Lesart. [...] Mit luzider analytischer Klarheit und zugleich höchst kenntnisreich, was Psychologie, Sozialphilosophie, Geschichte betrifft, geht Batthyány über die vorliegenden Standardinterpretationen weit hinaus. Es ist erstaunlich bei einem Klassiker wie Platon, dass es bislang keine Monographie zum ›Thrasymachos‹-Dialog gab.« Prof. Dr. Harald Seubert, in: Aufklärung und Kritik, 2/2023

»Batthyány legt mit seiner Monografie eine sorgfältige, den Leser fesselnde Interpretation des platonischen Dialoges und der Fragmente der Werke des Sophisten vor, womit er eine wichtige Forschungslücke schließt. Auf eindrückliche Weise wird die Vielstimmigkeit des platonischen Thrasymachos herausgearbeitet, die auf verschiedene Lesarten des Dialoges verweist. Die überzeugende Interpretation der Fragmente zeigt am Ende nochmals, wie Platon die historische Person als Funktionsträger seiner Darstellung einsetzt. Die ausgesprochen anregende philosophische Studie spricht gleichermaßen Interessierte an Philosophie, Philosophiegeschichte, Sophistik und Alter Geschichte, speziell der griechischen Geistesgeschichte des 5. und 4. Jh. v.Chr. an. Sie lässt sich als ein Plädoyer für einen interdisziplinären Zugang zu den Werken Platons verstehen.« Prof. Dr. Helga Scholten, in: H-Soz-Kult, 21.08.2023

»Mit dem Buch von Philipp Batthyánys liegt eine erste umfassende Monografie zu Thrasymachos vor. [...] Eine so sorgfältige Untersuchung des Dialoggeschehens wie diese wird nicht leicht zu finden sein, eine so gründliche Charakterisierung der am Dialog teilnehmenden Personen auch nicht.« Prof. Dr. Henning Ottmann, in: Philosophisches Jahrbuch, Bd. 129, 2/2022

»Das sehr gehaltvolle Buch, dem hier trotz seines Themas auch nicht ansatzweise Gerechtigkeit widerfahren lassen werden konnte, empfiehlt sich wohl vor allem Spezialisten der antiken Philosophie mit Schwerpunkt Platon und Sophistik sowie der politischen Philosophie und insbesondere der Gerechtigkeitstheorie. […] Wer sich also intensiv für Platon, die Sophistik und/oder die Gerechtigkeit interessiert, wird von Batthyány eindringlich und gründlich mit Denkfutter ausgestattet.« Till Kinzel, in: Informationsmittel für Bibliotheken, 22-3

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Philosophische Schriften ; 107
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 700 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Logik
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie Altertum / Antike
Schlagworte Antike Philosophie • Ethik • Gerechtigkeit • Logik • Philosophie • Platon • Politische Philosophie • Sokrates
ISBN-10 3-428-18437-8 / 3428184378
ISBN-13 978-3-428-18437-8 / 9783428184378
Zustand Neuware
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