Gedanken über die Religion und einige andere Themen (eBook)

Pascal, Blaise - Logik und Ethik - 14227 - Durchges. und aktual. Ausgabe
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2021 | 1. Auflage
579 Seiten
Reclam Verlag
978-3-15-961945-3 (ISBN)

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Gedanken über die Religion und einige andere Themen -  Blaise Pascal
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»Ich werde hier meine Gedanken ordnungslos aufschreiben ... Das ist die wahre Ordnung ...« So beginnt Pascal sein Hauptwerk, dessen System die Systemlosigkeit ist. In brillanter Prosa - von aphoristischen Einzelsätzen bis zu ausgefeilten Essays - behandelt er Themen wie Ordnung, Eitelkeit, Elend, Langeweile, Ursachen und Wirkungen, Widersprüche, Zerstreuung, das höchste Gut, Natur, vor allem aber Religion und christliche Moral.Die vorliegende Gesamtausgabe fußt auf Pascals Originalsammlung und eigenen Abschriften, die inzwischen als verbindliche Textgrundlage für jede wissenschaftliche Edition gelten. E-Book mit Seitenzählung der gedruckten Ausgabe: Buch und E-Book können parallel benutzt werden.

Blaise Pascal (19.6.1623 Cermont-Ferrand - 19.8.1662 Paris) entstammte einer amtsadeligen Familie und machte sich auf den Gebieten der Physik, Mathematik und Philosophie einen Namen. Sein bekanntestes Werk ist eine Sammlung von Notizen und Fragmenten, erschienen unter dem Namen »Pensées sur la religion et sur quelques autres sujets« (dt. »Gedanken über die Religion und über einige andere Themen«). Pascal gehörte der nach Cornelius Jansen benannten christlichen Bewegung der Jansenisten an, deren theoretischer Mittelpunkt die Gnadenlehre des Augustinus darstellt. Mit dem heute unter dem Namen »Pascalsche Wette« bekannten Gedankenexperiment argumentiert er für die Vernünftigkeit des Gottesglaubens. Mit Experimenten über den Luftdruck wies er auf die Möglichkeit eines leeren Raums hin. Daneben erfand er die erste mechanische Rechenmaschine. Pascal starb bereits mit 39 Jahren. Aus seinem Nachlass veröffentlichen seine jansenistischen Kollegen die »Pensées«, die Pascals gedankliches Vermächtnis darstellen. Nach Blaise Pascal sind die Programmiersprache und die Maßeinheit für den Luftdruck ?Pascal? benannt.

Blaise Pascal (19.6.1623 Cermont-Ferrand – 19.8.1662 Paris) entstammte einer amtsadeligen Familie und machte sich auf den Gebieten der Physik, Mathematik und Philosophie einen Namen. Sein bekanntestes Werk ist eine Sammlung von Notizen und Fragmenten, erschienen unter dem Namen »Pensées sur la religion et sur quelques autres sujets« (dt. »Gedanken über die Religion und über einige andere Themen«). Pascal gehörte der nach Cornelius Jansen benannten christlichen Bewegung der Jansenisten an, deren theoretischer Mittelpunkt die Gnadenlehre des Augustinus darstellt. Mit dem heute unter dem Namen »Pascalsche Wette« bekannten Gedankenexperiment argumentiert er für die Vernünftigkeit des Gottesglaubens. Mit Experimenten über den Luftdruck wies er auf die Möglichkeit eines leeren Raums hin. Daneben erfand er die erste mechanische Rechenmaschine. Pascal starb bereits mit 39 Jahren. Aus seinem Nachlass veröffentlichen seine jansenistischen Kollegen die »Pensées«, die Pascals gedankliches Vermächtnis darstellen. Nach Blaise Pascal sind die Programmiersprache und die Maßeinheit für den Luftdruck ›Pascal‹ benannt.

Abteilung I
Eingeordnete Papiere
1 Ordnung
2 Eitelkeit
3 Elend
4 Langeweile und Haupteigenschaften des Menschen
5 Ursachen der Wirkungen
6 Größe
7 Widersprüche
8 Zerstreuung
9 Philosophen
10 Das höchste Gut
11 An Port-Royal
12 Beginn
13 Unterordnung und Gebrauch der Vernunft
14 Vortrefflichkeit dieser Art, Gott zu beweisen
15 Übergang von der Erkenntnis des Menschen zu der Gottes
16 Falschheit der anderen Religionen
17 Die Religion liebenswert machen
18 Grundlage der Religion und Antwort auf die Einwände
19 Bildliches Gesetz
20 Rabbinismus
21 Beständigkeit
22 Beweise für Moses
23 Beweise für Jesus Christus
24 Prophezeiungen
25 Besondere Bilder
26 Christliche Moral
27 Schlussfolgerung

Abteilung II
Nichteingeordnete Papiere
Serie I
Serie II
Serie III
Serie IV
Serie V
Serie VI
Serie VII
Serie VIII
Serie IX
Serie X
Serie XI
Serie XII
Serie XIII
Serie XIV
Serie XV
Serie XVI
Serie XVII
Serie XVIII
Serie XIX
Serie XX
Serie XXI
Serie XXII
Serie XXIII
Serie XXIV
Serie XXV
Serie XXVI
Serie XXVII
Serie XXVIII
Serie XXIX
Serie XXX
Serie XXXI

Abteilung III
Wunder
Serie XXXII
Serie XXXIII
Serie XXXIV

Abteilung IV
In der ersten Abschrift nicht verzeichnete Fragmente
I Die Originalsammlung
II Die zweite Abschrift
III Die Ausgabe von Port-Royal (1678)
IV Die Aktensammlungen Valliant
V Das Manuskript Périer
VI Die Manuskripte Guerrier
VII Bisher unveröffentlichte, von Jean Mesnard in verschiedenen Manuskripten wiederentdeckte Gedanken
Pascal zugeschriebene Äußerungen

Zu dieser Ausgabe
Konkordanz
Anmerkungen
Nachwort

[180]Abteilung II


Nichteingeordnete Papiere

Serie I


383/197 So unempfindlich zu sein, dass man die interessanten Dinge geringschätzt, und dem Gegenstand gegenüber unempfindlich zu werden, der uns am meisten interessiert.

 

384/630 Die Makkabäer, nachdem es keine Propheten mehr gehabt hatte.

Die Massoreten nach Jesus Christus.

 

385/707 Doch es reichte nicht aus, dass es diese Prophezeiungen gab, sie mussten auch noch an allen Orten verbreitet und in allen Zeiten bewahrt werden.

Und damit man sein Kommen nicht für eine Fügung des Zufalls hielte, musste es vorausgesagt werden.

Es ist viel ruhmvoller für den Messias, dass sie die Zuschauer und selbst die Werkzeuge seines Ruhms sind, und noch dazu, dass Gott sie dafür vorbehalten hat.

 

386/203 Fascinatio nugacitatis. (»[Denn] die bösen Beispiele verführen und verderben [einem das Gute]«, Weish 4,12.)

Damit die Leidenschaft nicht schaden kann, sollen wir so handeln, als gäbe es nur acht Lebenstage.

 

387/241 Ordnung.

Ich hätte viel größere Angst, wenn ich mich irrte und [181]entdeckte, dass die christliche Religion wahr ist, als wenn ich mich irrte, indem ich sie wahr glaubte.

 

388/740 Die beiden Testamente schauen auf Jesus Christus, das Alte in seiner Erwartung und das Neue auf sein Vorbild, alle beide schauen auf ihn als ihren Mittelpunkt.

 

389/794 Warum ist Jesus Christus nicht auf sichtbare Art erschienen, anstatt den Beweis für sich selbst aus den vorhergehenden Weissagungen herzuleiten?

Warum hat er sich in Bildern voraussagen lassen!

 

390/617 Beständigkeit.

Man bedenke, dass die Erwartung oder die Anbetung des Messias von Anbeginn der Welt ununterbrochen fortbestanden hat, dass sich Menschen fanden, die gesagt haben, Gott hätte ihnen offenbart, dass ein Erlöser geboren werden müsse, der sein Volk erretten werde. Dass darauf Abraham gekommen ist und gesagt hat, ihm sei offenbart worden, dass jener aus der Nachkommenschaft eines seiner Söhne geboren werde, und dass Jakob erklärt hat, von seinen zwölf Söhnen werde es Juda sein, von dem er geboren werde, dass Moses und seine Propheten darauf gekommen sind und die Zeit und die Art seines Erscheinens erklärt haben. Dass sie gesagt haben, das Gesetz, das sie hätten, bestehe nur so lange, wie man jenes des Messias erwarte, bis zu ihm werde es sich fortdauernd erhalten, das andere aber werde ewiglich währen, dass also ihr Gesetz oder dasjenige des Messias, wofür das erste die Verheißung war, immer auf Erden bestehen werde und dass es tatsächlich immer bestanden hat, dass schließlich Jesus Christus mit allen [182]vorausgesagten Begleitumständen gekommen ist. Das ist bewundernswert.

 

391/749 Wenn das den Juden so klar vorausgesagt ist, wie kommt es dann, dass sie nicht daran geglaubt haben, oder warum sind sie nicht ausgerottet worden, weil sie sich einer so klaren Sache widersetzten? Ich antworte: Zuerst einmal ist es vorausgesagt worden, sowohl, dass sie nicht an eine so klare Sache glauben würden, wie auch, dass sie nicht ausgerottet würden. Und nichts ist ruhmvoller für den Messias, denn es reichte nicht aus, dass es Propheten gegeben hatte, ihre Weissagungen mussten auch frei von jedem Verdacht bewahrt werden, nun aber … usw.

 

392/644 Bilder.

Da Gott sich ein heiliges Volk schaffen wollte, das er von allen anderen Nationen absondern und von seinen Feinden befreien, es in eine Ruhestätte führen würde, hat er verheißen, es zu tun, und hat durch seine Propheten die Zeit und die Art seines Kommens vorausgesagt. Um jedoch die Hoffnung seiner Auserwählten in allen Zeiten zu stärken, hat er sie dessen Bild schauen lassen, ohne ihnen jemals Zusicherungen seiner Macht und seines Willens für ihr Heil vorzuenthalten, denn mit der Erschaffung des Menschen war Adam dessen Zeuge und der Bewahrer der Verheißung des Erlösers, der vom Weibe geboren werden sollte.

Als die Menschen der Schöpfung noch so nahe waren, dass sie ihre Schöpfung und ihren Sündenfall nicht vergessen haben konnten, und als diejenigen, die Adam gesehen hatten, nicht mehr auf der Welt waren, hat Gott Noah [183]gesandt und, während er die ganze Erde überschwemmte, ihn durch ein Wunder errettet, das sowohl die Macht zur Genüge bezeichnete, die er hatte, die Welt zu retten, als auch den Willen, den er hatte, es zu vollbringen und aus der Nachkommenschaft des Weibes jenen geboren werden zu lassen, den er verheißen hatte.

Dieses Wunder genügte, um die Hoffnung der (Auserwählten) zu stärken.

Als die Erinnerung an die Sintflut bei den Menschen noch so frisch war, da Noah noch lebte, gab Gott Abraham seine Verheißungen, und da Sem noch lebte, sandte Gott Moses usw.

 

393/442 Die wahre Natur des Menschen, sein wahres Glück, die wahre Tugend und die wahre Religion sind Dinge, deren Erkenntnis sich nicht trennen lässt.

 

394/288 Anstatt euch zu beklagen, dass Gott sich verborgen hat, werdet ihr ihm Dank sagen, dass er sich so sehr offenbart hat, und ihr werdet ihm auch noch Dank sagen, dass er sich nicht den hochmütigen Weisen offenbart hat, die unwürdig sind, einen so heiligen Gott zu erkennen.

Zwei Arten von Menschen gelangen zur Erkenntnis, diejenigen, die demütigen Herzens sind und die ihre Niedrigkeit lieben, auf welch hoher oder niedriger Geistesstufe sie auch stehen mögen, oder diejenigen, die genügend Geist haben, um die Wahrheit zu sehen, welche Einwände sie auch gegen sie haben.

 

395/478 Wenn wir an Gott denken wollen, gibt es da nichts, was uns ablenkt, was uns in Versuchung führt, an etwas [184]anderes zu denken? All dies ist böse und wird mit uns geboren.

 

396/471 Es ist unrecht, dass man sich an mich anschließt, wenn man es auch gern und freiwillig tut. Ich würde jene enttäuschen, bei denen ich ein solches Verlangen weckte, denn ich kann niemandem als Endziel dienen und habe nichts, womit ich sie zufriedenstellen könnte. Bin ich nicht auf den Tod vorbereitet? Damit wird ja der Gegenstand ihrer Anhänglichkeit sterben. Wie ich also schuldig wäre, wenn ich den Glauben an etwas Falsches verbreitete, obwohl ich dazu im Guten überredete und man es gern glaubte und mir damit eine Freude bereitete; ebenso schuldig bin ich, wenn ich mich lieben lasse. Und wenn ich die Leute dafür gewinne, sich mir anzuschließen, muss ich diejenigen, die bereit wären, eine Lüge zu billigen, warnen, dass sie nicht an sie glauben dürfen, welchen Vorteil mir das auch immer einbringen könnte; und ebenso dürfen sie sich nicht an mich anschließen, denn sie sollen ihr Leben und ihre Bemühungen darauf verwenden, Gott zu gefallen oder ihn zu suchen.

Mademoiselle Périer hat das Original dieses Schreibens.

 

397/426 Da er die wahre Natur verloren hat, wird alles zu seiner Natur; wie auch, da er das wahrhaftige Glück verloren hat, alles zu seinem wahrhaftigen Glück wird.

 

398/525 Die Philosophen haben in ihren Vorschriften keine Gefühle bestimmt, die ein angemessenes Verhältnis zu den beiden Zuständen des Menschen haben.

Sie wollten Regungen reiner Größe wecken, und das ist nicht der Zustand des Menschen.

[185]Sie wollten Regungen reiner Niedrigkeit wecken, und das ist nicht der Zustand des Menschen.

Regungen der Niedrigkeit sind nicht der Natur, sondern der Reue wegen notwendig, und nicht, um dabei stehenzubleiben, sondern, um sich der Größe zuzuwenden. Regungen der Größe sind nicht des Verdienstes, sondern der Gnade wegen notwendig, und das, nachdem man die Niedrigkeit hinter sich gebracht hat.

 

399/438 Wenn der Mensch nicht zu Gott geschaffen ist, warum ist er dann nur in Gott glücklich?

Wenn der Mensch zu Gott geschaffen ist, warum steht er dann in solchem Widerspruch zu Gott?

 

400/427 Der Mensch weiß nicht, welchen Platz er einnehmen soll, er hat sich offensichtlich verirrt und ist von seinem wahren Ort herabgesunken, ohne ihn wiederfinden zu können. Ruhelos und ohne Erfolg sucht er ihn überall in einer unergründlichen Finsternis.

 

401/437 Wir sehnen uns nach der Wahrheit und finden in uns nur Ungewissheit.

Wir streben nach dem Glück und finden nur Elend und Tod.

Wir sind unfähig, uns nicht nach Wahrheit und Glück zu sehnen, und wir sind der Gewissheit wie des...

Erscheint lt. Verlag 5.11.2021
Reihe/Serie Reclams Universal-Bibliothek
Reclams Universal-Bibliothek
Übersetzer Ulrich Kunzmann
Verlagsort Ditzingen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Geschichte der Philosophie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte 17. Jahrhundert • Analyse • Auszüge • Blaise Pascal Naturwissenschaft • Blaise Pascal Notizen • Blaise Pascal Pensees • Blaise Pascal Religion • Blaise Pascal Sammlung • Bücher Philosophie • Erläuterung • Ethik • Ethik-Unterricht • Französische Literatur • Geisteswissenschaft • gelb • Grundlagen • Ideengeschichte • Lektüre • Pascal Blaise Philosophie • Pensees • Philosophie • philosophie texte • Philosophie-Unterricht • philosophische Bücher • Reclam Hefte • Textanalyse • Textsammlung • Wissen • Wissenschaft • Wissenschaftstheorie
ISBN-10 3-15-961945-1 / 3159619451
ISBN-13 978-3-15-961945-3 / 9783159619453
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