Kant um 1900

Buch | Hardcover
VII, 274 Seiten
2022
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-075847-4 (ISBN)
99,95 inkl. MwSt
Prädestiniert durch ihre Geschichte – als Zentrum der deutschen Frühaufklärung mit europäischer Wirkung und als einer der Impulsgeber der anthropologischen Wende – gründete die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1993 das Interdisziplinäre Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA). Bisherige und gegenwärtige Forschungsschwerpunkte des IZEA umfassen die aufklärerische Anthropologie, die Aufklärung im Bezugsfeld frühneuzeitlicher Esoterik, Universitätsgeschichte, den Philanthropismus und das Gartenreich Dessau-Wörlitz, neuere Akzente liegen auf der Frühaufklärung als Experimentierfeld und der Begründung von Kulturmustern für die Moderne. Die Ergebnisse dieser Forschungen erscheinen seit Herbst 1995 in der wissenschaftlichen Reihe des IZEA unter dem Titel »Hallesche Beiträgezur Europäischen Aufklärung«. Hinzu kommen qualifizierte Arbeiten, dieextern entstanden sind. Pro Jahr erscheinen zwei bis vier Bände (Monographien, Sammelbände, Quellenkommentare).
Schon Mitte des 19. Jahrhunderts galt Kant weithin als Autorität jeglichen wissenschaftlichen Philosophierens. In einer Zeit, in der die Universitätslandschaft in Deutschland durch vielfältige politische, kulturelle und akademische Transformationen geprägt war, sollte Kant, so der Neukantianer Otto Liebmann, als eine Art Ordnungsinstanz fungieren. Liebmanns Aufruf "Zurück zu Kant" folgte aber nicht etwa eine Vereinheitlichung des Diskurses. Ganz im Gegenteil beriefen sich Autoren der gegensätzlichsten Positionen auf die kantische Philosophie: Materialisten, Spiritisten, Okkultisten, Monisten, lutherische Theologen, Sozialisten und die in diesem Kontext entstehende "neukantianische" Fachphilosophie. Die Vielfalt der Kantdeutungen im fin de siècle wird in der heutigen Philosophiegeschichtsschreibung in ihrer ganzen Breite wenig thematisiert. Gerade vor dem Hintergrund dieser Vielfalt entstanden jedoch maßgebliche Institutionen, die die Kantrezeption bis heute bestimmen: die Kant-Studien, die Kant-Gesellschaft und die Akademie-Ausgabe von Kants Gesammelten Werken. In den Beiträgen des vorliegenden Bandes werden verschiedene Rezeptionskontexte und Autoren um 1900 vorgestellt.

lt;strong>Hauke Heidenreich, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; Friedemann Stengel, Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung ; 68
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 529 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Schlagworte esotericism • Esoterik • monism • Monismus • Neo-Kantianism • Neukantianismus • Spiritism • Spiritismus • Swedenborg
ISBN-10 3-11-075847-4 / 3110758474
ISBN-13 978-3-11-075847-4 / 9783110758474
Zustand Neuware
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