Die Wehrmachtsdesertion und die Errichtung von Deserteurdenkmälern in der Bundesrepublik Deutschland. Debatte und Diskurs (eBook)
Zur Beantwortung dieser Fragestellungen sollen als Quellen Projektdokumentationen, Zeitungsartikel, Leserbriefe, Flugschriften, Redetexte sowie Senats- und Parlamentsprotokolle herangezogen werden, die einen Einblick in den Verlauf der Auseinandersetzung ermöglichen. Die methodische Grundlage der Arbeit bildet die historische Diskursanalyse.
Deserteurdenkmäler sind im engeren historischen Kontext Ausdruck des gesellschaftlichen Prozesses um Anerkennung der Wehrmachtsdeserteure als Opfer der NS-Militärjustiz. In diesem Sinne ist ihre Entstehung eingebunden in die Differenzierung der NS-Gedenkkultur um sogenannte „vergessene“ Opfergruppen seit den 1980er-Jahren.
Eine erste Sichtung des Materials zeigt, dass diese doppelte Lesbarkeit der Denkmäler – als Teil der NS-Erinnerungskultur und als „Gegendenkmale“ mit friedenspolitischer Botschaft – den Diskurs bis heute bestimmt. Mit den Erinnerungszeichen wurde eine über den eigentlichen historischen Kontext hinausgehende Diskussion über die Stellung des Militärs in der Gesellschaft, des Wertes von sogenannten militärischen Tugenden, des Verhältnisses von Staat und Bürger und persönlicher Widerstandsrechte angeregt.
Während Desertion aus der Wehrmacht in den ersten drei Jahrzehnten der Bundesrepublik Deutschland ein tabuisiertes Thema blieb, erfolgte Anfang der 1980er-Jahre ein Bruch mit dieser Erinnerungstradition, als Teile der Friedensbewegung Denkmäler für Wehrmachtsdeserteure forderten. Um ihre Errichtung wurden teils erbitterte geschichtskulturelle und politische Kontroversen geführt. Deserteurdenkmäler sind Ausdruck des Prozesses um Anerkennung der Wehrmachtsdeserteure als Opfer der NS-Militärjustiz. Thema dieser Arbeit ist der Diskurs, der die Errichtung von Deserteurdenkmälern begleitete.
Erscheint lt. Verlag | 24.9.2021 |
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Verlagsort | München |
Sprache | deutsch |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Zeitgeschichte |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Schlagworte | Adenauer • Afghanistan-Einsatz • Alfred Andersch • Alfred Hrdlicka • Antimilitarismus • Armee • Atomkrieg • Auslandseinsätze • BRD • Bundesgerichtshof • Bundestag • Bundeswehr • Bürgerinitiativen • DDR • Denkmäler • Deserteurdenkmäler • Deserteure • Desertion • Diskursanalyse • Entschädigung • Erinnerungskultur • Fahnenflucht • Friedensbewegung • Gedenken • Gedenkkultur • Gedenklandschaft • Gedenkstätten • Gedenkstättenarbeit • Gegenwartskritik • Geschichte der Bundesrepublik Deutschland • Geschichtsbewusstsein • Geschichtsdebatten • Geschichtspolitik • Golfkrieg • Hans Filbinger • Herta Däubler-Gmelin • Kosovo-Krieg • Krieg • Kriegsdienstverweigerung • Kriegsverrat • Mahnmale • Militär • Nachkriegsdeutschland • Nationalsozialismus • NATO • Neuere Geschichte • Norbert Röttgen • NS-Erinnerungskultur • NS-Militärjustiz • NS-Opfer • Opfer des Nationalsozialismus • Ost-West-Konflikt • Rehabilitation • Remilitarisierung • Richard von Weizäcker • Rolf Hochhuth • Soldaten • Vergangenheitspolitik • Vietnamkrieg • Wehrmacht • Wehrmachtsausstellung • Wehrmachtsdeserteure • Zivilcourage • Zweiter Weltkrieg |
ISBN-10 | 3-346-49823-9 / 3346498239 |
ISBN-13 | 978-3-346-49823-6 / 9783346498236 |
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Größe: 793 KB
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