Weibersturm und Männerhagel

Buch | Softcover
151 Seiten
2021 | 1. Auflage 2021
Morsak (Verlag)
978-3-86512-176-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Weibersturm und Männerhagel - Machander Oliver, Pappenberger Sabine, Schrettenbrunner Peter
9,90 inkl. MwSt
Sabina Pappenberger, Oliver Machander:Weibersturm und MännerhagelPobourené báby a chlapi jako kroupySagenumwobene Geschichten aus Regensburg, Pilsen und dem böhmischen BäderdreieckLiebe Leserin, lieber Leser,vielen Dank, dass Sie dieses Buch in Ihren Händen halten. Es soll Ihnen zur Unterhaltung dienen. Nicht mehr, doch auch nicht weniger. Es ist der Wunsch aller Beteiligten, dass dieses Büchlein Sie erheitere und frohgemut stimme.Die Geschichten und Handlungen spielen in und um Regensburg sowie Pilsen und dem berühmten Kurdreieck.Die sechs Geschichten haben keinerlei Anspruch auf Wahrheit und Wirklichkeit. Zwar sind sie alle inspiriert durch wahre Örtlichkeiten, Gegebenheiten, historische Personen, Sagen und Legenden, den-noch ist alles fiktiv und frei erfunden. Außer, dass in der schönen Oberpfalz und im schönen Böhmer-land vortreffliche Biere gebraut werden. Natürlich sind beide Regionen außerordentlich zauberhaft, ihre Mädchen reizend, Land und Leute immer einen Besuch wert. So hoffen wir, dass dieses Buch Ihre Neugier erweckt, damit unsere wunderbare Nach-barschaft weiter wächst und gedeiht.Morsak Verlag, Grafenau

Auf ein Wort Liebe Leserin, lieber Leser, vielen Dank, dass Sie dieses Buch in Ihren Händen halten. Es soll Ihnen zur Unterhaltung dienen. Nicht mehr, doch auch nicht weniger. Es ist der Wunsch aller Beteiligten, dass dieses Büchlein Sie erheitere und frohgemut stimme. Die Geschichten und Handlungen spielen in und um Regensburg sowie Pilsen und dem berühmten Kurdreieck. Die sechs Geschichten haben keinerlei Anspruch auf Wahrheit und Wirklichkeit. Zwar sind sie alle inspiriert durch wahre Örtlichkeiten, Gegebenheiten, historische Personen, Sagen und Legenden, dennoch ist alles fiktiv und frei erfunden. Außer, dass in der schönen Oberpfalz und im schönen Böhmerland vortreffliche Biere gebraut werden. Natürlich sind beide Regionen außerordentlich zauberhaft, ihre Mädchen reizend, Land und Leute immer einen Besuch wert. So hoffen wir, dass dieses Buch Ihre Neugier erweckt, damit unsere wunderbare Nach-barschaft weiter wächst und gedeiht. Mit freundlichen Grüßen, Karoline Voigt, Sabina Pappenberger, Peter Schrettenbrunner & Oliver Machander

Der Basilisk zu Regensburg Werte Leserinnen und Leser. Gestatten, Schutz und Trutz. Wir wollen Euch heute berichten, was sich einst für eine schreckliche Tragödie zutrug, die dazu führ-te, dass wir bis zum heutigen Tage als steinerne Wächter das Alte Rathaus zu Regensburg vor allen Feinden und Gefahren schützen. Im Jahre des Herrn 1408 herrschte über die Weiten der Oberpfalz eine entsetzliche Dürre. Seit Wochen brannte die Sonne unbarmherzig auf das Land nieder und selbst die stolze Donau war nur noch ein ärm-liches, schlammiges Rinnsal. Alles Volk litt unter der sengenden Hitze, ganz gleich, ob edel oder gewöhnlich. Auch für die kaiser-liche Familie waren die Tage eine Qual. Kaiser Rup-recht II. von der Pfalz weilte mit seiner Gemah-lin Beatrix von Sizilien-Aragon sowie dem kaiser-lichen Prinzen Ludwig und dessen junger, sechzehn-jähriger Gemahlin, Blanca von England, in der Reichsstadt. Die hohen Herrschaften verließen nur noch des Nachts ihre Gemächer, um in den kühlen Abendstunden etwas frischere Luft zu atmen. Selbst das Wasser in den Brunnen Regensburgs wurde knapp. Der prächtige Justitiabrunnen am Haidplatz, in der Nähe des Alten Rathauses, war in jenen Tagen noch nicht errichtet. Stattdessen fand man dort einen schlichten, öffentlichen Brunnen, der aus einer Lei-tung aus dem westlich gelegenen Dorf Dechbetten gespeist wurde. Genau dort spielte sich das Drama, besser gesagt, unsere Tragödie ab. Eine große Aufregung verbreitete sich in der Nacht vom 07. Juni 1408 in der Küche des Alten Rathauses. Der leicht aufbrausende Koch Neithard schalt die arme Küchenmagd Luzi, da sie kein Wasser aus dem nahen Schöpfbrunnen des Haidplatzes, so wie er es ihr aufgetragen, gebracht hatte. Die kaiserliche Fami-lie hatte nach frischem Wasser befohlen. Stattdessen stammelte die Maid nun etwas von einem Untier, das sie am Grund des Brunnens gesehen haben wollte und von einem bestialischen Gestank, der von unten heraufstieg, sowie von seltsamen, teuflischen Geräu-schen, die sie glaubte gehört zu haben. Als sich Luzi selbst nach derben Drohungen und einer schallenden Watschn immer noch weigerte, Wasser aus dem Brunnen zu schöpfen, beschloss Neithard, sich selbst auf den Weg zu machen, um dem Küchengesinde zu beweisen, was für eine ängstliche und dumme Gans die Luzi sei. Mein Kamerad Franz, heute besser bekannt unter dem Namen Schutz, und meine Wenigkeit Xaver, heute berühmt als Trutz, hatten just in diesem Au-genblick die Küche betreten, um uns an einem frisch-en, geschmackigen Bier zu stärken. Das aufgebrachte Küchengesinde bat uns inständig, Meister Neithard zu begleiten. Von ihnen selbst war keiner dazu bereit, denn sie alle meinten nichts anderes, als dass der Leibhaftige selbst im tiefen Brunnenschacht harre, um sich die Seelen armer Sünder zu holen. „Was ist dann mit unseren Seelen?“, wollte Franz wissen. „Ja mei, ihr seid doch so selig, da will der Böse gewiss nichts von Euch!“, flötetet die gute Luzi. „Und wie! Bierselig sind wir!“, lachte ich. „Also, schenk’ uns eine Halbe ein und dann begleiten wir den alten Grantler.“ „Was soll das heißen?“, grollte Neithard. „Sei du lieber staad, hol ein Seil, eine Pechfackel und dann geh ma!“ Man reichte uns zwei Humpen, wir nahmen einen kräftigen Schluck und schon war der Koch mit einem Seil und einer Fackel bereit. Kurz darauf standen wir allein in finsterer Nacht mitten auf dem Platz vor dem Brunnen. Nur die Fackel spendete ein wenig flackerndes Licht. „Also, stinken tut’s scho!“, meinte Franz. „Mei, vielleicht is a Viech nei“, vermutete ich. „Dann ist es nur gut, dass wir da sind. Dann müssen wir eben den Brun-nen reinigen“, bemerkte der Koch. „Was heißt da wir?! Des kannst scho selber machen. Wir halten das Seil und du siehst einmal nach was es gibt“, befahl ich. Meine Antwort schmeckte Neithard nicht. Aber so war es in jenen Tagen. Wir waren Ritter. Zwar von niedrigem Adel, aber wurscht. Adel ist Adel. Der Koch musste gehorchen. Er ließ sich das Seil um den Bauch binden und stieg langsam in den Brunnenschacht hinab, während wir ihn sicherten. Plötzlich gab es ein Geschrei, das einem durch Mark und Bein ging! Das Licht im Brunnen erlosch und wir zogen wie wild den Koch aus dem finsteren Loch heraus. Der Kerl war ohnmächtig und ganz grün im Gesicht. Wir lösten das Seil, packten ihn und schleppten ihn zurück in die Rathausküche. Dort herrschte nun große Aufregung, wie in einem Bienenstock. Die alt’ Zeitlerin öffnete ihm das Hemd und fächelte ihm Luft zu. Endlich erwachte er wieder und nachdem er sich an einem Humpen gestärkt hatte, stammelte Neithard: „Ein Untier, da unten ist ein Untier! Schrecklich, scheußlich! Der Kopf von einem Hahn, der Leib von einer Kröte, der Schwanz lang und schuppig, wie von einer Schlange und oben auf dem Kopf, da trägt das Ungeheuer eine goldene Krone mit leuchtend roten Edelsteinen besetzt. Und stinken tut’s wie die Pest!“ Alle in der Küche wurden kreidebleich. Ein jeder verstand, doch keiner wagte es zu sagen, bis schließlich die alt’ Zeiltlerin es flüsterte: „A Basilisk, da unten hockt a Basilisk!“ Nur die Luzi verstand kein Wort und sagte: „Was is na des, a Basilisk?“ „Mei Moidl“, raunte die Zeitlerin, „a Basilisk des is a grauenhaftes Viech. Wenn’s so hoaß is, wie in dem Sommer, so geschehen sonderbare Dinge. Dann legt a Hahn a Ei. Und wenn des Ei von einer Kröte ausgebrütet wird und das Junge dann von einer Schlange aufgezogen, ja dann entsteht dieses Untier. Sein Hauch stinkt nach Verwesung und atmet man zu viel davon ein, so wird man zu Stein. Sein Anblick ist abgrundtief hässlich und sieht der Dämon einen an, so versteinert sein Blick einen ebenso. Wer ihn ansieht oder seine fauligen Dämpfe einatmet, ist des Todes. Kein Speer, kein Schwert, keine Lanze, ja nicht einmal das Feuer kann dem Basilisken etwas anhaben!“ „Um Gottes willen, was ist denn da zu tun!“, rief die Luzi entsetzt. „Na, dann erschlagen wir des Viech halt mit einem Kriegshammer oder mit einem Stein!“, polterte ich. „Davon weiß ich nichts“, sagte die Alte, „aber ein Spiegel, der hilft!“ „A Spiegel! Ja, wieso a Spiegel?“, wollte ich wissen. „Weil einem Basilisken sein eigener Anblick selbst uner-träglich ist und es ihn dann vor lauter Ekel zerreißt!“ „Aber wer hat jetzt einen Spiegel?“ „Nun, die Prinzessin Blanca von England, die hat einen“, sagte Luzi. „Und den gibt sie dir natürlich“, höhnte Franz. „Nein, aber die Magdalena, die Kammerzofe der Prinzessin, die schon. Bin gleich zurück.“ Schon war das Moidl aus der Tür entschlüpft. Es dauerte gar nicht lange, da war die Luzi in der Küche zurück und hielt triumphierend einen Wandspiegel in ihren Händen. „Sauber!“, sagte ich. „Und wer steigt jetzt in den Brunnenschacht?“ „Na immer der, der frägt!“, lachte die Luzi. „Oder seid ihr etwa keine echten Ritter?!“ Das Luder, da waren wir also dran. Was sollten wir auch tun. Alle starrten uns groß an. Da kann man nichts machen. „Zefix, gib mir den Spie-gel!“, und schon hatte ich ihn in meiner Hand. „Aber erst trin-ken wir noch einen Humpen! Neithard schenk ein!“, befahl Franz. Frisch gestärkt und be-waffnet mit Spiegel, Leiter und Fackel machten wir uns erneut auf den Weg zum Haidplatz. Doch dieses Mal ging’s nicht allein. Oh, nein! Das ganze Küchen-gesinde machte sich auf, um dem Spektakel beizu-wohnen. Wir ließen die Leiter in den unheimlichen Brunnen hinab. Ich hielt den Spiegel wie einen Schild vor mir, Franz kam nach, mit der Pechfackel. Bevor wir in der stinkenden Höllengrube verschwanden, raunte uns die Zeitlerin noch ins Ohr: „Schnappt noch einmal tief Luft und atmet unten ja nicht die üblen Dämpfe des Untiers ein, sonst werdet ihr noch zu Stein.“ Wir nickten und taten wie uns geraten. Sprosse für Sprosse ging es hinab. Der Gestank wur-de immer unerträglicher und unsere Augen begannen zu tränen. Alles schien still, doch auf einmal hörten wir ihn. Ein Rascheln, ein Kratzen, ein Schleifen. Wir schlossen die Augen, pressten die Lippen zusammen. Blind und stumm stiegen wir weiter hinab, wagten nicht zu atmen. Den Spiegel vor mir mit der Rechten haltend, die Linke umklammerte die Leiter. Franz folgte mit der Fackel. Plötzlich ein grauenvoller, widerwärtiger Schrei! Dann ein ohrenbetäubender Knall! Ein ekelhafter Batz klebte überall! Unser Jubelschrei! „Hin ist er!“ Und sogleich steinerne Starre und Kälte. „Warum, warum nur? Der Basilisk war doch schon tot! Sie hatten ihn doch besiegt!“, jammerte Luzi. „Ja scho, aber seine Dämpfe waren noch da. Die hams halt ei’gschnauft. Hätten halt net glei jubeln solln“, krächzte die Zeitlerin und Tränen rannen ihr über die Wangen. Ja, so ist es gewesen, damals im Sommer 1408. Als Kaiser Ruprecht alles erfuhr, befahl er seinen Stein-metzen, uns in das Rathausportal mit einzu-fügen. Eigentlich hätten wir unten, links und rechts, stehen sollen. Aber weil die Deppen so blöd waren, oder wir zu schwer, haben sie uns fallen lassen. Da sind wir in der Mitte auseinandergebrochen. So hat der Baumeister beschlossen, uns oben in das Portal einzusetzen. Eigentlich ist das gar nicht so übel. So sehen wir auch alles viel besser und bis zum heutigen Tag halten wir treu Wacht.

Auf ein WortLiebe Leserin, lieber Leser,vielen Dank, dass Sie dieses Buch in Ihren Händen halten. Es soll Ihnen zur Unterhaltung dienen. Nicht mehr, doch auch nicht weniger. Es ist der Wunsch aller Beteiligten, dass dieses Büchlein Sie erheitere und frohgemut stimme.Die Geschichten und Handlungen spielen in und um Regensburg sowie Pilsen und dem berühmten Kurdreieck.Die sechs Geschichten haben keinerlei Anspruch auf Wahrheit und Wirklichkeit. Zwar sind sie alle inspiriert durch wahre Örtlichkeiten, Gegebenheiten, historische Personen, Sagen und Legenden, dennoch ist alles fiktiv und frei erfunden. Außer, dass in der schönen Oberpfalz und im schönen Böhmerland vortreffliche Biere gebraut werden. Natürlich sind beide Regionen außerordentlich zauberhaft, ihre Mädchen reizend, Land und Leute immer einen Besuch wert. So hoffen wir, dass dieses Buch Ihre Neugier erweckt, damit unsere wunderbare Nach-barschaft weiter wächst und gedeiht.Mit freundlichen Grüßen,Karoline Voigt, Sabina Pappenberger, Peter Schrettenbrunner & Oliver Machander

Erscheinungsdatum
Zusatzinfo schwarz-weiß Bilder
Verlagsort Grafenau
Sprache Czech; deutsch
Maße 125 x 158 mm
Gewicht 300 g
Themenwelt Literatur Märchen / Sagen
Literatur Romane / Erzählungen
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Schlagworte Machander Oliver • Morsak Verlag • Weiberstrum und Männerhagel
ISBN-10 3-86512-176-4 / 3865121764
ISBN-13 978-3-86512-176-9 / 9783865121769
Zustand Neuware
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