Das Königstochter-Dilemma (eBook)

Raus aus dem Wohlfühlglauben. Hinein in einen Glauben, der hält, was er verspricht.
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
240 Seiten
Gerth Medien (Verlag)
978-3-96122-503-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Das Königstochter-Dilemma -  Phylicia Masonheimer
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'Du bist eine wunderschöne und unendlich geliebte Königstochter', hört frau zum wiederholten Male. Für einen Moment mag ihr warm ums Herz werden. Doch zurück in den Alltagskämpfen sind die schönen Gefühle schnell wieder verflogen. Das frustriert und führt zu Zweifeln - an sich selbst, seinem Glauben und an Gott. Phylicia Masonheimer hat diese Diskrepanz zwischen theoretischem Wissen und eigener Lebensrealität ebenfalls schmerzlich empfunden. Bis sie dahinterkam, dass wir die Tiefe unseres Geliebtseins von Gott und die Bedeutung wahrer Schönheit nur dann verstehen können, wenn wir das Evangelium in seiner ganzen Bandbreite kennen - und unseren Geist nicht nur mit den Instagram-tauglichen Lieblingsversen füttern. Denn was wir statt sentimentaler Stimmung und oberflächlichen Ermutigungen brauchen, ist ein verändertes Herz. Dieses Buch weist den Weg dorthin.

Phylicia Masonheimer ist Bloggerin, Podcast-Moderatorin und Rednerin. Sie hat einen Bachelor in Theologie und lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern auf einer kleinen Farm im Norden des US-Bundesstaates Michigan.

Phylicia Masonheimer ist Bloggerin, Podcast-Moderatorin und Rednerin. Sie hat einen Bachelor in Theologie und lebt mit ihrem Mann und ihren Kindern auf einer kleinen Farm im Norden des US-Bundesstaates Michigan.

2
Hungrig nach mehr und besser


Cassie war sechzehn, als eine Freundin sie zu ihrer Jugendgruppe einlud und sie so Kontakt zur Gemeinde bekam. Es dauerte nicht lange, bis sie sich für den Glauben entschied. Dank ihrer guten Jugendleiter lernte sie die Grundlagen des christlichen Glaubens kennen, aber sie verstand nicht, was das alles für ihren Alltag bedeutete. Als sie ihren Highschool-Abschluss in der Tasche hatte und aufs College ging, hatte sie keine Jugendleiter mehr, die ihr ihre Fragen beantworten konnten. Sie blieb dem Glauben treu, aber sie las nur noch sporadisch in der Bibel und fand es oft trocken und frustrierend.

Im College schloss sie sich einer Frauen-Bibelgruppe an, aber auch dort erfuhr sie wenig mehr als das, was sie bereits wusste. Sie wollte mehr lernen, aber ihr fehlte Anleitung für ein Leben in der Nachfolge Jesu. Das galt ebenso für die Leiterinnen der Gruppe, auch wenn die älter waren als Cassie. Immer wieder kämpfte sie mit den gleichen Sünden und erlebte nie einen Sieg. Ist das alles?, begann sie sich zu fragen. Ist das alles, worum es beim Christsein geht?

Spulen wir ein paar Jahre vor. Cassie ist nun verheiratet und hat kleine Kinder. Die Bibel zu lesen, fällt ihr nun schwerer als je zuvor, da sie tagsüber alle Hände voll zu tun hat. Sie wünscht sich mehr Nähe zu ihrem Mann. Sie möchte aufhören, ihre Kinder anzuschreien. Sie möchte mehr über Gott erfahren und Gemeinschaft mit anderen Christen haben. Aber alles, was sie bisher über den christlichen Glauben gelernt hat, hat nur an der Oberfläche gekratzt. Sie hat das Gefühl, dass ihr das Zeug dazu fehlt, tiefer zu gehen. Was, wenn die Schlüsse, die sie zieht, nicht richtig sind? Sollte nicht ein Pastor ihr sagen, was sie denken soll? Wie wirkt sich der Glaube praktisch im Alltag aus? Wo soll sie anfangen?

Cassie ist mit ihrem Kampf nicht allein. In allen von uns steckt eine Cassie – eine Frau, die sich nach mehr Tiefgang sehnt, die herausgefordert werden möchte, Gott besser kennenzulernen. Aber wenn wir nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort mit den richtigen Leuten zusammen sind, ist es sehr schwierig und verwirrend, Wege und Mittel zu finden, um ein tieferes geistliches Leben zu entwickeln. Wir wünschen uns so sehr, Frauen mit tiefem Glauben zu sein, aber Gott als Person kennen wir nur auf dem Papier. Wir sind perplex, wenn wir hören, wie andere von ihren Erfahrungen in der Gegenwart Gottes erzählen. Wir staunen über ihre Gebetserhörungen. Und wir fragen uns: Warum erlebe ich das nicht?

Wir kennen bereits eine Antwort auf diese Frage: Viel zu lange schon hören gläubige Frauen verwässerte theologische Botschaften. Wir brauchen eine Veränderung. Aber wie?

Wenn wir uns nach etwas sehnen, ist das schon die halbe Miete. Das trifft auf so ziemlich jedes Ziel zu. Wenn wir abnehmen wollen, müssen wir erst den Wunsch nach Veränderung haben. Nur dann werden wir unsere Essgewohnheiten ändern und mehr Sport machen. Das Gleiche gilt für unser Leben mit Gott. Solange wir uns nicht danach sehnen, tiefer zu verstehen, wer Gott ist, geben wir uns mit den halbherzigen Botschaften zufrieden, die man uns bisher serviert hat.

Doch die Sehnsucht nach Gott ist schwer fassbar und flüchtig. An manchen Tagen sehnen wir uns voller Inbrunst danach, Gott zu kennen. An anderen Tagen schlafen wir über dem Bibellesen ein. Wenn unser Streben nach Gott nur auf unseren Gefühlen fußt, werden wir niemals beständig darin sein. Die Sehnsucht spielt eine wichtige Rolle dabei, unsere Beziehung zu Gott zu vertiefen, aber aus unserer eigenen Kraft heraus ist das nicht möglich. Was wir brauchen, sind verwandelte Sehnsüchte und Herzen, in denen er sich widerspiegelt.

In Psalm 37,4 lesen wir: „Freu dich am Herrn, und er wird dir geben, was dein Herz wünscht.“ Wir könnten nun annehmen, wenn wir uns an Gott „freuen“, gibt er uns die Dinge, die Arbeit und die Beziehungen, die wir uns wünschen. Aber wenn Gott uns verspricht, dass er uns unsere Herzenswünsche erfüllt, wenn wir uns an ihm freuen, dann verspricht er uns damit den Segen einer beständigen, erfüllenden Beziehung mit Jesus. Indem wir eine tiefe, beständige Beziehung zu Jesus pflegen, verändern sich die Wünsche unseres Herzens. Wir hören auf, unseren Hunger mit dem zu stillen, was billig und leicht zu bekommen ist – den sozialen Medien, Alkohol, Männern –, und lernen, uns vor allem anderen nach unserem Schöpfer zu sehnen. Die Sehnsucht und die Freude werden zu einem endlosen Kreislauf in der Gegenwart des lebendigen Gottes. Es ist diese Art tiefer Beziehung, nach der Frauen sich sehnen. Und genau davon wurden sie durch das „bequeme Evangelium“ abgehalten – einem Evangelium, das die Sünde leichtnimmt, persönliche Erfüllung über alles stellt und keine erlösende Kraft in sich trägt.

Gehen wir tiefer


Ein geistliches Leben mit Tiefgang ist kein Zufall. Ein starker Glaube an Jesus ist eine Reise – eine Reise, bei der man Tage, Stunden und Minuten investiert, um zu erfahren, wer Gott ist.

Viele christliche Bücher versprechen, uns dabei zu helfen, Gott auf tiefere Weise zu erfahren. Aber die Schritte auf dem Weg dorthin konzentrieren sich oft darauf, „sich selbst“ in Christus zu finden. Wir erfahren alles über Frausein, Weiblichkeit, Persönlichkeit und Identität, natürlich belegt mit Bibelversen. Aber die Autoren und Autorinnen nutzen diese Verse auf eine Art, für die sie nicht bestimmt waren: Abschnitte aus der Bibel werden aus dem Zusammenhang gerissen, der historische und literarische Kontext wird weggelassen (oder ignoriert), über die eigentliche Absicht des biblischen Autors wird hinweggegangen. Nach dem Lesen dieser Bücher stehen wir genauso da wie zu Beginn: Wir beschäftigen uns mit unserem gefallenen Selbst und versuchen, uns mit Bibelversen über Gottes Liebe seelisch über Wasser zu halten. Wir glauben, wenn wir nur erkennen könnten, wer wir in Christus sind, würden wir uns endlich verändern. Doch je mehr wir uns selbst erkennen, umso mehr Versagen sehen wir.

Von Gott verliehene Schönheit und unsere Bestimmung im Reich Gottes sollten nicht ignoriert werden. Persönlichkeitstests wie das Enneagramm oder der Myers-Briggs-Test können uns helfen, besser kommunizieren zu lernen und mit unseren Schwächen umzugehen. Doch wir können noch so viel über uns selbst lesen – das wird uns nicht zeigen, wie wir uns tiefer auf Gott einlassen können, weil wir uns nicht auf den fokussieren, um den es eigentlich geht. Wir drehen uns immer noch um uns selbst. Wenn unser Glaube sich vertiefen soll, muss sich unser Fokus verändern. Wir müssen unseren Blick weglenken von unserem Versagen und unseren Erfolgen, unseren hässlichen und unseren gottgegebenen schönen Seiten, und ihn stattdessen auf Jesus und seine Vollkommenheit richten.

Es geht Gott nicht darum, dass wir uns selbst finden. Wir sind dazu berufen, Gott zu kennen und ihn bekannt zu machen. Darin besteht das große Abenteuer, nach dem unser Herz sich sehnt! Wir spielen eine Rolle in der Geschichte Gottes und seines Königreichs. Er braucht uns nicht, aber er hat sich dafür entschieden, uns in sein Werk einzubeziehen. Die Sehnsucht nach einem Mehr in unserem Leben mit ihm – das ist der Heilige Geist, der uns an einen Ort ruft, an dem wir Sicherheit und Ruhe finden. Bei Gott suchen wir nicht mehr endlos nach Bestätigung und Sinn. Wie der Kirchenvater Augustinus so treffend sagte: „Ruhelos ist unser Herz, bis es Ruhe findet in dir.“2

Warum wir Gott nicht erleben


Am Anfang meines Lebens als Christin lernte ich ein Mädchen kennen, das so etwas wie eine Standleitung in den Thronsaal Gottes hatte. Dieses Mädchen war wirklich Feuer und Flamme für Jesus. Und nicht nur das. Sie betete, als säße Gott direkt neben ihr, und sie erhielt konkrete und klare Antworten auf ihre Gebete. Beim Lobpreis im Gottesdienst war ihr egal, was andere von ihr dachten. Sie kniete sich hin oder hob die Hände oder ging nach vorn, um für sich beten zu lassen, ohne jede Scheu. Sie schien eine Superchristin zu sein. Zugegeben, ich war eingeschüchtert davon. Aber gleichzeitig wusste ich, dass ihre Beziehung zu Gott nicht nur aus pflichtbewussten Taten bestand. Sie liebte Jesus. Sie erlebte ihn ganz real. Sie hatte etwas, was ich haben wollte, aber ich wusste nicht, wie man es bekam. Ich hungerte nach mehr und wusste: Wenn dieser Hunger nicht gestillt würde, würde ich diesen Hunger irgendwann überhaupt nicht mehr spüren.

Hattest du schon einmal so starken Hunger, dass du kein Hungergefühl mehr hattest? Genau das geschieht, wenn wir uns selbst ständig mit oberflächlicher Lehre füttern. Wir haben keinen Hunger mehr nach nahrhafteren geistlichen Inhalten. Der Antrieb danach ist uns verloren gegangen. Geistliche Dinge langweilen und interessieren uns nicht mehr, weil unser Verstand, unser Herz und unser Geist nicht gefordert werden. Und da unser Herz das Interesse daran verliert, Gott auf einer tieferen Ebene zu suchen, erfahren wir ihn nie so, wie es möglich wäre.

Der Verfasser des Hebräerbriefes schreibt (6,1): „Lasst uns daher aufhören, ständig die Grundaussagen der Lehre von Christus zu wiederholen. Wir wollen vielmehr weitergehen und im Verständnis reifer werden.“ Gott liegt unser geistliches Wachstum am Herzen, denn indem wir geistlich reifer werden, lernen wir ihn kennen und werden so wirksamer für das Reich Gottes. Wir können nicht zu stärkeren Frauen mit mehr Tiefgang heranreifen, wenn wir bei der oberflächlichen Seite des christlichen Glaubens stehen bleiben – wie der Verfasser des Hebräerbriefs es ausdrückt: bei den „Grundaussagen“ über Jesus Christus....

Erscheint lt. Verlag 29.8.2021
Übersetzer Esther Middeler
Verlagsort Asslar
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Glaubensleben • Instagram • Komfortzone • Königstochter • Kuschelglauben • Weckruf • Wohlfühlevangelium • Wohlfühlglaube
ISBN-10 3-96122-503-6 / 3961225036
ISBN-13 978-3-96122-503-3 / 9783961225033
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