Modernität durch Verfahren.

Gerichtsverfassung in Preußisch- und Österreichisch-Schlesien unter dem Eindruck der napoleonischen Kodifikationen.

(Autor)

Buch | Softcover
440 Seiten
2021
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18346-3 (ISBN)
99,90 inkl. MwSt
Nach den napoleonischen Kriegen sind Preußen und Österreich vom Aufeinandertreffen verschiedener Rechtsordnungen geprägt. Schlesien als vom Dualismus der Hegemonialmächte in besonderer Weise betroffenes Gebiet rückt bei der Erforschung des Übergangs vom Inquisitionsprozess zum modernen Verfahren in den Fokus. Die Arbeit untersucht, inwiefern die französisch-napoleonischen Justizgesetze die Reformdiskussion im Bereich der Gesetzgebung, Wissenschaft und juristischen Praxis prägen.
Napoleon strebt nach einem einheitlichen Prozessrecht für ganz Europa. Zu diesem Zweck erlässt er Kodifikationen, die er während seiner Feldzüge in den verschiedensten Gegenden zur Geltung bringt. Nach Abzug seiner Truppen treffen in Preußen und Österreich Inquisitionsprozess und modernes Verfahren aufeinander.

Schlesien erscheint als vom Dualismus der Hegemonialmächte geprägtes Gebiet besonders interessant. In der Gerichtsverfassungsdiskussion ist eine Tendenz der Zurückhaltung bzgl. der Übernahme französischer Rechtsinstitute erkennbar. Führende Rechtswissenschaftler warnen vor Übereilung. Die französische Rechtsordnung wird als eine unter vielen und im Heimatland umstritten dargestellt. Häufig erfolgt eine inhaltliche Bezugnahme ohne Herkunftshinweis. Stattdessen werden französisch geprägte einheimische Gesetzeswerke genannt. Mithin gelingt es Napoleon nach seinem Tod jedenfalls faktisch, die schlesische Gerichtsverfassungsdiskussion des 19. Jahrhunderts nachhaltig zu beeinflussen.

Donata Zehner studied law at the University of Passau. Afterwards she worked as a research assistant at the Chair of Civil Law, German and European Legal History under Prof. Dr. Ulrike Müßig. She passed her legal traineeship (Referendariat) at the higher regional court of Munich and graduated with the Second State Exam in 2018. In 2020 she received her doctorate with a thesis on »Silesian Court History and the French Impact on the Cross Roads of Prussian and Austrian Hegemonies«.

A. Einleitung
B. Besondere Rechtsquellen: Verhandlungen landständischer Gremien
Österreichisch-Schlesien: Schlesischer Landtag – Preußisch-Schlesien: Landständische Gremien – Schlussfolgerung
C. Rechtswissenschaft im Zeitalter der Revolutionen
Französische Entwicklung – Preußische Entwicklung – Österreichische Entwicklung – Wechselwirkung zwischen Preußen und Frankreich – Schlussfolgerung
D. Einzelne Rechtsinstitute
Instanzenzug – Laienbeteiligung an ordentlichen Gerichten – Staatsanwaltschaft – Prozessrechtsgrundsätze
E. Allgemeine Diskussion über die Gerichtsverfassung
Österreichisch-Schlesien – Preußisch-Schlesien
F. Schluss
Quellen- und Literaturverzeichnis
Personenverzeichnis

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften zur Rechtsgeschichte ; 201
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 700 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Militärgeschichte
Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Rechtsgeschichte
Schlagworte Gerichtsverfassungsdiskussion /19. Jahrhundert • Justizgesetze /französisch-napoleonische • Schlesien
ISBN-10 3-428-18346-0 / 3428183460
ISBN-13 978-3-428-18346-3 / 9783428183463
Zustand Neuware
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