Johannes Markus und seine Mutter Maria Magdalena -  Klaus Mailahn

Johannes Markus und seine Mutter Maria Magdalena (eBook)

Die wahre Geschichte des unterschätzten Evangelisten und Verfassers der Offenbarung
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2021 | 1. Auflage
296 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7534-5710-9 (ISBN)
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In diesem Buch geht es um eine der bekanntesten Gestalten des Neuen Testaments, den Evangelisten Johannes Markus. Wie bereits Wilhelm Hartkes Forschungen vor 60 Jahren ergaben, ist dieser Johannes Markus, was bis heute kaum jemand weiß, der Sohn von Maria Magdalena! Johannes Markus hatte schon als Kind, Jugendlicher und junger Erwachsener traumatische Erlebnisse zu verkraften: Im Alter von neun Jahren die Kreuzigung seines Vaters; mit zwölf Jahren mussten ihn seine Eltern in Narbonne, Frankreich, zurücklassen; kurz nach seiner Rückkehr in Jersualem mit 19 Jahren wurde sein Vertrauter, der Apostel Johannes, gemeinsam mit Jakobus ermordet; und Petrus erzählte ihm, dass seine Mutter Maria Magdalena einst als Tempelhure in Ägypten tätig war. Nun, Johannes Markus hatte sich in Gallien Kenntnisse in Griechisch, Latein und sogar Fränkisch erworben, deshalb war er als Übersetzer und Schreiber gefragt. Er übertrug die Aufzeichnungen des Apostels Johannes und schrieb das Markusevangelium nach den Erinnerungen des Petrus, ließ sich von diesem und Paulus zu Missionsreisen überreden. Einem Attentat auf ihn in Ägypten, wo er die Koptische Kirche gegründet hatte, entkam er nur knapp, und erst im Jahr 65 versöhnte er sich wieder mit seiner Mutter bei einem Besuch in Schottland. Dort entstand nach ihrer Anleitung die Ur-Fassung des Johannesevangelium, das er ab 66 in Ephesos überarbeitete. Ab dem Jahr 82 wartete ein neuer Schicksalsschlag auf ihn: Die Verbannung nach Patmos, wo er bis 97 blieb, Visionen hatte und die Offenbarung schrieb. Eine spannendes und aufschlussreiches Leben, mit zahlreichen Abenteuern und einer nun endlich aufgeklärten Identität!

Klaus Mailahn wurde am 15.08.1961 in Konstanz am Bodensee geboren. Nach kaufmännischer Ausbildung ist er derzeit in Frühente. Er hat aus Interesse an der Religion zehn Bücher verfasst: - "Der Fuchs in Glaube in Mythos", Münster/Wf. 2006, - "Göttin, Fuchs und Ostern", Münster/Wf. 2007, - "Der russische Ödipus. Die seltsame Marienverehrung des Grigori Jefimowitsch Rasputin", München 2008, - "Der Fuchs als Tier der Gottheiten Alt-Perus", München 2009, - "Reineke Fuchs und die Göttin. Neue Erkenntnisse über ein heiliges Tier der Großen Mutter", München 2010, - "Dionysos, Gott der Frauen. Eine mythologische Spurensuche", München 2011. - "Die Göttin des Christentums: Maria Magdalena", Norderstedt 2013. - "Maria Magdalena und ihr Sohn Johannes Markus im Evangelium nach Johannes", München 2015. - Maria Magdalena und Avalon. Die keltischen Wurzeln des Christentums und die heimliche Kirche des Grals, Norderstedt 2017. - Der Sonnenwander (Roman), Norderstedt 2020. - Magdalenas Ahnen: Meerjungfrauen, Norderstedt 2020.

Relevante Bibelstellen


1. Die sieben Dämonen


In der ersten Stelle geht es um die Frauen, die Jesus begleiteten beziehungsweise ihn unterstützten, nämlich Lk 8,2-3. Der von Lukas korrigierte Text nach der Endredaktion lautet dort:

2 „...Maria, die so genannte Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren,

3 und Johanna, die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, und Susanna...“

In dieser Version hätten wir hier drei aufgeführte Frauen. Eine andere Sicht ergibt sich jedoch, wenn wir dieselbe Stelle des Lk aus dessen Hauptquelle, der so genannten Q-Quelle, woraus das Lukas-Evangelium stammt,13 ins Auge fassen:

2 „...Maria, die so genannte Magdalena, von der sieben Dämonen ausgefahren waren,

3 die Mutter des Johannes, und die Frau des Chuzas, eines Beamten des Herodes, Susanna...“14

In der ursprünglichen Fassung sind also a) nur zwei Frauen genannt, und b) Maria Magdalena wird als die Mutter des Johannes bezeichnet!15 Lukas hatte demnach Gründe, die Identität Maria Magdalenas als Mutter dieses Johannes zu verschleiern und dafür eine Johanna einzuführen. Genau dieselbe Vorgehensweise findet sich auch in Lk 24,10, wo nach Hartkes Lesart ursprünglich ebenfalls Maria Magdalena als Mutter des Johannes erscheint, was später geändert und dafür eine Johanna eingesetzt wurde!16 Wie wir gesehen haben, verbirgt sich hinter dieser vermeintlichen Jüngerin die Göttlichkeit Maria Magdalenas als Io-Anna, mit all den oben aufgezeigten Zusammenhängen. Ob man bei der Frage der Göttlichkeit nun „Johanna“ oder „Johannes“ zugrundelegt, ist sekundär. Das Ergebnis ist dasselbe! Zweimal dieselbe Änderung kann natürlich kein Zufall sein und spricht voll und ganz dafür, dass die Tatsache, dass Maria Magdalena die Mutter des Johannes Markus war, totgeschwiegen werden sollte. Abgesehen davon heißt die Frau des Chuzas Susanna, nicht Johanna.

2. Die Frauen unter dem Kreuz


Eine weitere relevante Änderung, die ebenfalls auf Maria Magdalena als die Mutter von Johannes Markus hindeutet, findet sich im Johannesevangelium in der Stelle Joh 19,25-27. Der überlieferte Text nach der Endredaktion lautet:

25 Bei dem Kreuz Jesu standen seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die Frau des Klopas, und Maria von Magdala.

26 Als Jesus seine Mutter sah und bei ihr den Jünger, den er liebte, sagte er zu seiner Mutter: „Frau, siehe, dein Sohn!“

27 Dann sagte er zu dem Jünger: „Siehe, deine Mutter!“ Und von jener Stunde an nahm sie der Jünger zu sich.

In dieser Fassung scheint der Text eindeutig zu sein. Unter dem Kreuz finden sich hier Jesu Mutter, Maria Magdalena und die Frau des Klopas. Doch wie geriet die Mutter Maria unter das Kreuz, nachdem sie bei den Synoptikern, die doch daran interessiert gewesen sein mussten, keinerlei Erwähnung fand? Denn wenn Johannes Markus, der in dieser Szene schweigend als anwesend vorausgesetzt wird, sowohl der Verfasser des Ur-Mk als auch des Ur-Joh war, müsste hier eigentlich eine Übereinstimmung bestehen. Da dies nicht der Fall ist, muss abermals von willkürlichen Bearbeitungen ausgegangen werden. Hartke weist darauf hin, dass die gewöhnliche Deutung gar nicht selbstverständlich ist. Ihm zufolge steht nicht da, dass der geliebte Jünger von nun an der Sohn Marias von Nazareth sein soll, und auch diese nicht seine Mutter! Nach Hartkes Auffassung spricht hier Jesus in einer Version nicht seine Mutter an, sondern eine Frau (γυνή). Offenbar wurde hier fälschlich „Frau“ für „Mutter“ übersetzt, was übrigens ein Gegenstück in Joh 2,4 hat, wo wir genau den umgekehrten Fall vorliegen haben: „Was willst du von mir, Mutter“ wäre dort richtig. Bei der Kreuzigungsszene lenkt Jesus die Aufmerksamkeit einer Frau auf ihren Sohn und den des geliebten Jüngers, ihres Sohnes, auf seine Mutter.17 Die Rekonstruktion des ursprünglichen Textes im Ur-Joh ergibt nach Hartke folgenden Wortlaut:

25 Es standen aber bei dem Kreuze Jesu der Jünger, den Jesus liebte, seine Mutter und die Schwester seiner Mutter, Maria, die (Tochter) des Klopas, und Maria Magdalena.

26 Als nun Jesus die Mutter und den Jünger dabeistehen sah, den er liebte, spricht er zur Mutter: „Frau, das ist dein Sohn!“

27 Dann sagt er zu dem Jünger: „Das ist deine Mutter!“ [etc+.]18

Joachim Gnilka meint über den Lieblingsjünger: „In der Forschung zeichnet sich stichwortartig folgendes Urteil über ihn ab: weder der Zebedäussohn Johannes noch ein anderes Mitglied des Zwölferkreises, ... seine Identifizierung ist nicht mehr möglich.“19 Doch, sie ist möglich! Wenn weder der Zebdaide noch ein anderes Mitglied der Jünger in Frage kommt, bleibt eigentlich nur eine Möglichkeit übrig: Johannes Markus! Der „Jünger, den Jesus liebte“, ist genau dieser Johannes Markus, und Maria Magdalena ist seine Mutter! Zugegebenermaßen ist diese Stelle nicht ganz einfach zu verstehen, und zwar deshalb, weil Maria Magdalena hier doppelt genannt und somit besonders betont wird: Erst als die Mutter des Jüngers, den Jesus liebte – dort wird ihr Name nicht genannt – anschließend noch einmal. Hartke erklärt: „Johannes Markus, der ja selbst der geliebte Jünger und der Sohn der Maria Magdalena ist und der Joh 19,25-27 selbst geschrieben, hat an die (vom Herausgeber ausgelassenen) Worte, ‚der Jünger, den Jesus liebte’ zunächst ‚seine Mutter’ und dann ‚Schwester seiner Mutter’ angeschlossen, auf die zweite zunächst deren Eigennamen und dann den Eigennamen seiner Mutter folgen lassen, von der er auch sofort weitererzählt.“20 Wahrscheinlich wollte Johannes Markus sichergehen, dass sie nicht nur als „seine Mutter“, sondern auch namentlich genannt wurde. Er hatte also ein großes Interesse daran, Maria Magdalena als Zeugin unter dem Kreuz zu sehen.

Damit hätten wir die Erklärung für die doppelte Erwähnung beider Frauen, und somit den zweiten Beweis, dass Maria Magdalena die Mutter von Johannes Markus war.

3. Die Versammlung der Betenden im Haus der Maria


Die besagte Verwandtschaft ergibt sich weiterhin auch aus Apg 12,12, wo „Johannes mit dem Beinamen Markus“ genannt wird, und aus der hervorgeht, dass seine Mutter Maria hieß. Dass es sich bei dieser Maria um Maria Magdalena handelt, wissen wir, wie vorhin aufgezeigt, nicht nur aus Lk 8,2 (der Quelle Q) und Lk 24,10, sondern auch daher, dass in den Parallelstellen Mk 15,40 und Mt 27,56, besonders im Ur-Markus, der Name von Maria Magdalena mit dem Attribut „Mutter des Johannes“ verknüpft ist. Denn Hartke gelangt zu der Ansicht, dass im Ur-Mk anfänglich „die Mutter des Johannes“ gestanden haben muss, an derselben Stelle, die sich aus Lk 24,10 erschließen lässt, also als Apposition zu Maria Magdalena.21

Aus Apg 12,12 erschließt sich, was auch nicht ganz unwichtig ist, noch eine andere Erkenntnis. Die Stelle lautet:

„Als er sich darüber klar geworden war, ging er zum Haus der Maria, der Mutter des Johannes mit dem Beinamen Markus, wo nicht wenige versammelt waren und beteten.“

„...wo anders konnte Petrus mitten in der Nacht eine größere Anzahl von Christen versammelt finden (Apg. 12,12) als an einem Ort, wo die Gemeinde oder ein Teil derselben sich regelmäßig zum Gebet zu versammeln pflegte?“ schreibt Theodor Zahn völlig zurecht.22 Der kirchlichen Tradition zufolge habe in diesem Haus die Mutter Jesu nach Tod und Himmelfahrt ihres Sohnes gewohnt.23 Diese Zuordnung geschah offensichtlich deshalb, um von der christlichen Gruppierung um Maria Magdalena in Jerusalem abzulenken. Doch dass es sich bei dieser Maria in Wahrheit um Maria Magdalena handelt, hat Hartke vorzüglich erarbeitet. Das Haus dieser Mutter Maria aber ist offenbar auch die Stätte, an der das letzte Abendmahl stattfand. Dies beweist laut Hartke die Arbeit von Theodor Zahn, der in seinem Aufsatz „Die Dormitio Sanctae Virginis“ die Zeugnisse dafür zusammengestellt hat, dass dieses auch in Apg 1,13.15; 2,1ff., und 12,12ff. erwähnte Haus zu Hadrians Zeit (117-138) die einzige Kirche des Christentums in Jerusalem war!24 Genau an dieser Stelle wurde im Jahr 340 die „Mutter der Kirchen“, die „Große Allerheiligste Zion“ erbaut. Somit hat Maria Magdalena sowohl einen Bezug zu der ersten christlichen Kirche in Jerusalem als auch in Glastonbury.25

Hinsichtlich der gesellschaftlichen Stellung des Johannes Markus ist es bemerkenswert, dass auf dem Grundstück, welches an das Haus von Maria Magdalena grenzte, das Haus des Hohepriesters Kaiaphas stand, Johannes Markus somit mit ihm bekannt gewesen sein dürfte (Joh 18,15). Dies ist umso mehr naheliegend, wenn er, wie es überliefert ist, priesterlichen Geschlechts...

Erscheint lt. Verlag 5.7.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
ISBN-10 3-7534-5710-8 / 3753457108
ISBN-13 978-3-7534-5710-9 / 9783753457109
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