Apropos -  Dieter Albin Elendt

Apropos (eBook)

oder: Warum die Erde doch eine Scheibe ist
eBook Download: EPUB
2021 | 1. Auflage
200 Seiten
Books on Demand (Verlag)
978-3-7534-1934-3 (ISBN)
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Dieses Büchlein ist weder eine Anleitung zum Unglücklichsein (Watzlawick) noch eine solche zum vorteilhaften Gebrauch der Großen und glorreichen Revolution (Schwitters). Schon gar nicht ist es die Darstellung der Helmholtzschen Psychologie nach Allen. Schon eher könnte man eine klinische Beschreibung der Cholera vermuten, allerdings mit dem Ergebnis, dass diese entgegen der Vermutung Marquez' der Liebe ziemlich unähnlich ist. In Wirklichkeit ist es aber weit mehr: eine Gebrauchsanweisung für das Leben (oder zumindest für das, was wir leichtsinnigerweise das Leben nennen), insbesondere für das Leben ohne Sport. Wenn sich die geneigte Leserin / der ehrfürchtige Leser fragen mag, warum das Büchlein bei diesem maßlosen Anspruch so dünn ist, so gibt es dafür zwei Gründe: Zum einen hat der Autor versäumt, umfangreiche Erörterungen vorzunehmen, was in welchem seiner Lehrstücke ernst gemeint und was Satire ist, weshalb ihm nicht allzuviele Leser zu wünschen sind , denn mit jedem neuen Leser steigt die Wahrscheinlichkeit, dass jemand darunter ist, der oder die den Autor gern henken möchte. Und zweitens gibt es dazu einfach nicht mehr zu sagen.

Der Autor hat mehrere Bücher im A5-Format geschrieben. Dies ist das zweite im Format 12 x 19 cm.

Apropos Helene Fischer:


Eine unheimliche Begegnung oder: Sie sind unter
uns!

Es gibt eine Theorie, die besagt, wenn jemals irgendwer
genau herausfindet, wozu das Universum da ist und
warum es da ist, dann verschwindet es auf der Stelle und wird
durch etwas noch Bizarreres und Unbegreiflicheres ersetzt.
Und es gibt eine andere Theorie, nach der das schon
passiert ist.

Douglas ADAMs

Ich dachte immer, dass das einfach nur lustig gemeint sei, aber vor nicht allzu langer Zeit habe ich die große Weisheit dieser Bemerkung von Douglas ADAMS begriffen und seitdem bin ich Anhänger der zweiteren Theorie.

Wie kam es dazu? Es gab mehrere Faktoren. Es geht um Aliens, es geht um Zombies und es geht um Musik. Letzteres stimmt nicht ganz, denn es geht eigentlich nicht um Musik, sondern um "Musik". Ich will den Werdegang meiner Meinungsänderung nicht chronologisch schildern, da sich die Einflüsse gegenseitig verstärkt haben. Aber all das fand seit der letzten Woche des Jahres 2020 statt.

Eigentlich ging es noch eine Zeit lang vorher los, als ich daran dachte, man könne doch den alten SPIELBERG-Film "Unheimliche Begegnung der dritten Art" noch einmal ansehen, in dem die Aliens durch Telepathie, Töne (g' – a' – f' – f – c') und Lichteffekte mit uns kommunizieren. Wir haben das nicht getan.

Dann gab es eine andere vorbereitende Situation hinsichtlich der Musik, als auf einer Bühne mehrere Personen zu den Noten (nicht zur Melodie!) von "Guantanamera" im Rhythmus deutscher Marschmusik stampfend den veränderten Text "Wir wollen kein CO2" skandierten. Sehen wir einmal davon ab, dass wir ohne CO2 alle sterben müssten (bzw. die völlige Abwesenheit von CO2 in der Atmosphäre anzeigen würde, dass wir bereits alle gestorben sind). Es war ein eklatanter Missbrauch eines schönen Liedes aus der Karibik (man muss es nicht mögen, aber es hat auch seine Geschichte...

Der zweite Hinweis auf Aliens kam aus dem SPIEGEL („Sagen, was ist!“). Eine britische Astronautin behauptete, es könne keinen Zweifel geben, dass Aliens existieren. Diese müssten uns ja nicht ähnlich sehen, sie könnten einen vollkommen anderen Stoffwechsel haben – etwa auf Silicium-Basis – und sie könnten sogar unter uns leben, ohne dass wir sie wahrnähmen (siehe obiges Bild).

Eigentlich hatte ich vor, dazu etwas zu schreiben.

Man hätte etwa Mephistopheles zum Silicium-Leben zitieren können:

Ich habe schon auf meinen Wanderjahren kristallisiertes Menschenvolk gesehn.

Man hätte den Vorschlag machen können, dass in Analogie zu Genscheren vielleicht Atomscheren wünschenswert wären, die die Kohlenstoffmoleküle in den Stoffen, aus denen wir bestehen, gegen Silicium austauschen (was den immensen Vorteil hätte, dass wir kein CO2 mehr ausstoßen würden, sondern Sand – und man so nebenher das angeblich bereits bestehende Sandmangel-Problem dadurch lösen könnte). Besen- und Schaufelhersteller hätten dann Hochkonjunktur (man erinnere sich an den Roman von Kobo ABE "Die Frau in den Dünen", der solche Problematik vorwegnimmt).

Man hätte darauf hinweisen können, dass die Aussage, es stehe ohne Zweifel fest ..., einen Glaubenssatz darstellt und dass Justine in "Melancholia"7 das Gegenteil behauptet hat, ebenfalls ohne Beweis.

Man hätte in diesem Zusammenhang BORGES8 zitieren können, der gelegentlich mit der Frage von Endlichkeit und Unendlichkeit literarisch experimentiert. Das hieße, wenn das Universum unendlich wäre, könnte es tatsächlich keinen Zweifel geben, dass alles, was möglich ist, auch tatsächlich existiert.

Man hätte "wissenschaftlicher" herangehen können. Man hätte die DRAKE-Gleichung heranziehen können, die mit ein paar Variablen beschreibt, wie groß die Wahrscheinlichkeit ist, dass es außerirdisches Leben / außerirdische Zivilisationen gibt. Nachteil dieser Gleichung ist allerdings, dass die Größe der Parameter zumeist unbekannt ist (nebenher bemerkt kann man sich auch fragen, ob denn eine irdische Zivilisation existiert).

Man könnte, wie ein Freund bemerkte, anführen, dass, wenn alle Umstände für das Entstehen von Leben gegeben sind, notwendig Leben entstehen muss. Dumm daran ist nur, dass wir diese Umstände nicht alle kennen. Gemeinhin (in der Presse) wird dabei standardmäßig nur eine einzelne Bedingung angegeben: die Existenz flüssigen Wassers. Die großen Probleme, die es sonst noch bei der Erklärung der Lebensentstehung gibt, werden nicht erwähnt, etwa, dass die gelungene Synthese von Harnstoff (WÖHLER 1828) nicht die Erzeugung von Leben war.

Man könnte das FERMI-Paradoxon anführen (die Frage, warum, wenn es sie gibt, sie dann nicht hier sind) und die möglichen Erklärungsversuche (davon, dass es sie eben nicht gibt bis hin zur Dunkler-Wald-Hypothese (Cixin LIU).

Man könnte die Frage, ob sie sich bereits unter uns bewegen, ernst nehmen und auf den Gedanken kommen, dass sie das tun, dass sie aber leicht an ihren orangefarbigen Haaren zu erkennen sind.

All das wollte ich tun, aber ich habe es gelassen, weil ich zu dem Schluss gekommen bin, dass sie tatsächlich unter uns sind, dass es innerhalb unserer Welt eine zweite Welt gibt, von der ich bisher keine Kenntnis hatte, die Welt der Aliens und der Zombies.

Das hatte etwas mit Weihnachten zu tun. Zunächst damit, dass um die Weihnachtszeit die allgemeine gesellschaftliche Tendenz zur Zombifikation alljährlich ihren zweiten Höhepunkt erreicht, nachdem mit dem Aschermittwoch der erste überschritten wurde.

Vielleicht ist das der Grund dafür (wenn auch unbewusst), dass wir an Heiligabend einen Zombiefilm gesehen haben ("The Dead don't die" von JARMUSCH). Ein empfehlenswerter Film, der allerdings irgendwann zu Ende war, worauf wir den Fernseher ausschalten wollten, aber vorher noch von "HDMI-1" (Video) auf "HDMI-2" (Fernsehen) schalteten. Das war ein Fehler, der sich aber im Nachhinein als wertvoller Fehler herausstellte, weil sich mit ihm ein beträchtlicher Erkenntnisgewinn verband – eben jener der Gewissheit hinsichtlich der Existenz von Aliens.

Um es kurz zu machen:

Wir landeten bei der Helene-Fischer-Show. Für mich war es das erste Mal, dass ich die Frau sah und hörte. Mir floss sehr schnell ein Wort von den Lippen: das wohl bekannteste Zitat des wohl bekanntesten Außerirdischen, Mr. Spock: "faszinierend". Allerdings mit einem Unterschied: Während Mr. Spock ja (angeblich) keine Gefühle empfindet, handelte es sich bei mir um eine Faszination des Grauens. Wir haben tatsächlich mit offenem Mund etwa 15 Minuten durchgehalten (wie gesagt, schloss sich das ja unmittelbar an einen Zombie-Film an, durch den man sich schon daran gewöhnt hatte, einiges auszuhalten). Man muss zugeben, dass Frau Fischer singen kann (womit ich meine, dass sie die Töne trifft und einen ganz ordentlichen Stimmumfang hat. g' – a' – f' – f – c' hat sie zwar in diesen 15 Minuten meines Wissens nicht gesungen, aber dafür war die Lichtshow deutlich beeindruckender als im erwähnten Film über die unheimliche Begegnung. Aber die ganze Veranstaltung war einfach nur schlächt, wie REICH-RANICKI sagen würde. Grandiose Inszenierung, aber eben schlächt. Wertlos.

Um es ganz klar zu sagen: Ich halte Helene Fischer für ein Alien. Selbstverständlich gehe ich da von mir aus, dem sie tatsächlich wie ein Wesen aus einer fremden Welt erscheint. Aber ich muss sagen, dass mir Frau Fischer doch noch als relativ harmlos erscheint – wenn man einmal von der Zombifizierung der Zuschauer absieht. Gemeinsames Hochhalten des Smartphones (früher wurden dazu Feuerzeuge benutzt, was ich auch schon blöd fand, aber wenigstens konnte man sich die Finger dabei verbrennen), gemeinsames Wiegen des Oberkörpers (zugegebenermaßen gibt es noch Schlimmeres: Schunkeln), das spricht schon sehr für Zombies. Leider konnte ich nicht beobachten, ob die Zuschauer auch den typisch schlurfenden Zombie-Gang hatten, denn dazu war es zu voll.

Aber in der Silvesternacht passierte Schlimmeres. Wir schalteten diesmal – wiederum aus Versehen, ich schwöre es – auf eine Silvesterparty von ARD oder ZDF, ich weiß es nicht mehr. Diesmal beschränkte sich die Zeit des Aushaltens auf vielleicht 5 Minuten. Als ein mir unbekannter "Sänger" (ebenfalls Alien) auftrat, der jenes wunderbare, Ehrfurcht gebietende Lied "Bella ciao" mit einem nichtssagenden, schlächten neuen Text "intonierte", wurde mir klar, das Aliens nicht immer harmlos sind, sondern durchaus Verbrechen begehen können. Man kann manche Lieder verhunzen, aber dieses nicht. Der Tatbestand ist nicht nur der, der einst NIETZSCHE vorgeworfen wurde - "Notzucht an der Euterpe" - nein, es ist Notzucht an allen Musen, es ist eigentlich das Ende der Kultur.

Wäre ich Richter, wäre mein Urteil: Schneiden der Stimmbänder, Herausziehen des Gehirns durch das Fersenhinterteil, Stoßen des Hölzchens in die Ohnen und anschließende lebenslange Verfolgung durch das Kneifschwein, welche dann vom Delinquenten bezahlt werden...

Erscheint lt. Verlag 23.6.2021
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften
ISBN-10 3-7534-1934-6 / 3753419346
ISBN-13 978-3-7534-1934-3 / 9783753419343
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