"Um Gottes willen" - Bibeltexte nachgefragt

Dieses Buch versteht sich als pastoraltheologische Studie zur Verwendung fragwürdiger biblischer Texte.

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Menschen sind nicht das Maß aller Dinge, menschliche Produkte auch nicht, ebenso wenig auch von Menschen Erdachtes, mag es noch so schön geformt, noch so sehr als „hochwürdig“ honoriert sein. Das gilt auch für biblische Texte.
Mit dem Wissen der Zeit, mit einer Textaufstellung mit der Verfahrensweise „Systemische Strukturaufstellungen“ untersucht der Autor den biblischen Text von Genesis 3,1-24, die Geschichte vom Fall des Menschen. Er nennt sie eine Geschichte, die Geschichte gemacht hat, Menschheitsgeschichte, Welt- und Kirchengeschichte, auch seine und vieler Menschen Lebensgeschichte.
Der Text offenbart innerhalb des Vorganges der Aufstellung eine peinliche Ambivalenz: Er entpuppt sich als gewaltiger und gewaltsamer Text ungeahnten Ausmaßes, als eine hinterhältige Macht, die ihre Netze zum Fang ausbreitet, die Fallen stellt, Opfer sucht und findet und wie aus heiterem Himmel zuschnappt.
Er stellt sich aber auch in seiner Erbärmlichkeit hin: seufzend, hinfällig, total unter Druck, ausgedient, überflüssig, voller Selbsthass, autoaggressiv, suizidgefährdet, erlösungshungrig und sich erlöst wähnend, wenn er fallen darf - oder besser, wenn er fallen gelassen wird.