Sprachdivergenzen im Europäischen Kollisionsrecht.

Ein europäisch-rechtslinguistischer Ansatz.
Buch | Softcover
106 Seiten
2021
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-18320-3 (ISBN)
49,90 inkl. MwSt
David Cuenca Pinkert untersucht exemplarisch am Beispiel ausgewählter Vorschriften des Europäischen Verordnungsrechts und anhand der Euro-Latinismen, inwieweit Sprachdivergenzen Einfluss auf die Rechtsanwendung haben können und wendet zum Zwecke dieser Analyse linguistische Methoden und Theorien auf den Rechtstext an. Die Abhandlung versteht sich als Beitrag zu einer fächerübergreifenden Disziplin, der Rechtslinguistik im Bereich des EU-Kollisionsrechts.
Das Europäische Kollisionsrecht liegt in seinen Verordnungen in 24 gleichermaßen verbindlichen Sprachen vor. Die Übersetzungen sind nicht immer gelungen. Es gibt Sprachabweichungen. Die Arbeit untersucht nun am Beispiel ausgewählter Vorschriften des Europäischen Verordnungsrechts, namentlich Art. 22 Abs. 3 Eu-GüVO und Art. 2 Rom II-VO sowie anhand der sog. Euro-Latinismen, inwieweit Sprachdivergenzen Einfluss auf die Rechtsanwendung haben können. Dabei werden etablierte Methoden und Theorien aus der Linguistik, wie die »Frame«-Semantik und die Taxonomie, auf den Rechtstext angewandt und die rechtslinguistische Auslegungsarbeit in die streng juristische Methodenlehre dogmatisch übergreifend eingeordnet. Die Arbeit ist ein Plädoyer dafür, dass die Rechtslinguistik ganz wesentliche Beiträge für die dogmatische Auslegungsarbeit der Jurisprudenz leistet und - um die besten Ergebnisse zu erzielen - auch herangezogen werden muss.

David Cuenca Pinkert, Studium der Rechtswissenschaft mit dem Schwerpunkt im internationalen Privat-, Wirtschafts- und Verfahrensrecht an der Universität zu Köln; 2017 Erste Staatsprüfung; Wissenschaftlicher Mitarbeiter am Institut für internationales und ausländisches Privatrecht an der Universität zu Köln; 2019 Forschungsaufenthalt an der Università Roma La Sapienza; 2020 Promotion bei Prof. Dr. Heinz-Peter Mansel; 2020 Masterstudiengang Europäische Rechtslinguistik mit Schwerpunkt Spanisch (Universität zu Köln); Seit 2021 Referendariat am Landgerichtsbezirk Köln.

A. Einleitung
Problemstellung – Gang der Untersuchung
B. Einordnung und Vorverständnis
Europäische Rechtslinguistik – Europäisches Kollisionsrecht – Sprachdivergenzen
C. Sprachdivergenzen beim Anspruchsbegriff in Art. 22 Abs. 3 EuGüVO
Vorbemerkung: Der Drittschutz im Kontext des internationalprivatrechtlichen Verordnungsrechts – Linguistische Analyse – Rechtliche Erörterung
D. Sprachdivergenzen beim Schadensbegriff in der Rom II-VO
Problemstellung – Standpunkt des (rechtswissenschaftlichen) Schrifttums – Linguistische Analyse – Rechtliche Erörterung – Ergebnis
E. Latinismen zur Vermeidung von Sprachdivergenzen?
Zur Rolle des Lateins in der Rechtssprache – Lateinische Bezeichnungen im Europäischen Kollisionsrecht – Art. 2 Abs. 1 Rom II-VO – Ergebnis
F. Fazit und Ausblick – Reformbedürftigkeit des EU Sprachenregimes?
G. Zusammenfassung der Ergebnisse in Thesen
Literatur- und Stichwortverzeichnis

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Sprache und Medialität des Rechts - Language and Media of Law ; 3
Zusatzinfo 1 Tab., 2 Abb.; 106 S., 2 schw.-w. Abb., 1 schw.-w. Tab.
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 250 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Sprachwissenschaft
Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Schlagworte Kollisionsrecht • Rechtslinguistik • Übersetzungsfehler
ISBN-10 3-428-18320-7 / 3428183207
ISBN-13 978-3-428-18320-3 / 9783428183203
Zustand Neuware
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