Baumwollhandel und Barchentproduktion im Westen des Reiches (14. bis 16. Jahrhundert)

(Autor)

Buch | Hardcover
248 Seiten
2021 | 1. Auflage
Verlag für Regionalgeschichte
978-3-7395-1325-6 (ISBN)
29,00 inkl. MwSt
Das oberdeutsche Barchentrevier um Ulm war eine der erfolgreichsten Produktionsstätten in Europa und Vorbild für zahlreiche anderen Orte auch im Nordwesten des Reichs. Unter welchen Voraussetzungen dies geschah, welche Akteure daran maßgeblich beteiligt waren und welche Folgen dies für Handel und Gewerbe, Stadt und Land sowie für die textile Kultur hatte, wird anhand einer Handel und Gewerbe gleichermaßen umfassenden Quellengrundlage untersucht.
Bereits zu Marco Polos Zeiten wurde Barchent, ein Mischgewebe aus Baumwolle und Leinen, im Mittelmeerraum produziert und auf den europäischen Messen und Märkte verkauft. Das Luxusgut Baumwolle entwickelte sich dadurch zu einem erschwinglichen Konsumgut. Welche Rahmenbedingungen und welche Akteure waren entscheidend dafür, dass die Barchentweberei von der Iberischen Halbinsel und von Sizilien nach Südfrankreich und Norditalien und von dort nach Oberdeutschland eingeführt wurde? Welche Produktions- und Marketingstrategien begründeten den weltweiten Erfolg oberdeutscher Barchente, die sich gegen die oberitalienische Konkurrenz behaupten und durchsetzen konnten, so dass am Ende des 16. Jahrhunderts auch im Nordwesten des Reiches Barchent nach Ulmer und Augsburger Muster gewebt wurde?

Diese Fragen werden anhand der erfolgreichen und quellenmäßig besonders gut belegten Ulmer Barchentproduktion untersucht. Dabei wird auch die Frage aufgeworfen, ob Baumwolle bis ins19. Jahrhundert nur eine marginale Rolle spielte oder ob die Verflechtung von Baumwollhandel und Baumwolltextilgewerbe nicht vielmehr eine Schlüsselindustrie des Mittelalters hervorbrachte, deren Produkte das Konsumverhalten schichtübergreifend und nachhaltig veränderten.

Dr. Dörte Eriskat, aufgewachsen in Belgien und Luxemburg, Studium der Rechts-, Politik- und Geschichtswissenschaften in Zürich, Edinburgh und Trier, Engagement in der aktuellen städtebaulichen Entwicklung Berlins.

Vorwort • 7

1. Einleitung • 9

2. Baumwollhandel und Baumwolltextilien • 16
2.1 Leinen- und Baumwollweberei • 16
2.2 Iberische Halbinsel • 27
2.3 Sizilien • 30
2.4 Oberitalien und Nordfrankreich • 43
2.5 Technische Innovationen • 52

3. Das Bauwollmischgewebe Barchent • 57
3.1 Der Begriff Barchent • 57
3.2 Baumwollstoffe und Barchent • 67
3.3 Vorzüge und modische Veränderungen • 74
3.4 Beliebtheit der Farben • 88

4. Oberdeutschland und Oberitalien • 94
4.1 Intensivierung des Handels • 94
4.2 Oberdeutsche Kaufleute • 98
4.3 Kupfer und Wolle • 103
4.4 Handel mit Baumwolle • 111

5. Das oberdeutsche Barchentrevier • 125
5.1 Frühe Barchentproduktion • 125
5.2 Venezianische Barchenter • 130
5.3 Europäische Märkte • 140

6. Die Ulmer Barchentproduktion • 153
6.1 Produktionsstandorte • 153
6.2 Entstehung und Entwicklung • 155
6.3 Gäu- und Landweberei • 158
6.4 Rohstoffzufuhr • 162

7. Spezialisierung und Diversifikation • 188
7.1 Blättersetzer, Fädenzähler und Karter • 188
7.2 Veredelung als Marketingstrategie • 193

8. Conclusio • 210

9. Quellen- und Literaturverzeichnis • 217
9.1 Gedruckte Quellen • 217
9.2 Literatur • 220

Bildanhang • 247

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Studien zur Regionalgeschichte ; 25
Verlagsort Bielefeld
Sprache deutsch
Maße 170 x 250 mm
Gewicht 695 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Mittelalter
Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Schlagworte barchent • Baumwolle • Gewerbe • Handel • Oberdeutschland • Oberitalien • Ulm
ISBN-10 3-7395-1325-X / 373951325X
ISBN-13 978-3-7395-1325-6 / 9783739513256
Zustand Neuware
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