Kleine Teufelskunde

(Autor)

Buch | Hardcover
128 Seiten
2021
Regionalia Verlag
978-3-95540-361-4 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Kleine Teufelskunde - Claus Krämer
6,95 inkl. MwSt
Teufel ist nicht gleich Teufel

Das Böse hat schon immer eine besondere Faszination auf die Menschheit ausgeübt, genauso wie seine Verkörperung, der Teufel. Dieses kompakte und reichhaltige Werk ist eine ideale Annäherung an seine komplexe Gestalt - aus sicherer Entfernung.
Wissenschaftlich fundiert und gut verständlich wirft Claus Krämer einen Blick auf die verschiedenen Teufelsbilder, auf religiöse Sichtweisen und ihre historischen Vorgänger, auf Satan und Luzifer, auf Dämonen und böse Geister. Und natürlich kann die Geschichte des Teufelsglaubens nicht erzählt werden ohne den Hexenglauben im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit. Ein Überblick über den Teufel in Musik, Kunst und Literatur rundet dieses spannende und reich illustrierte Werk ab.

Claus Krämer (*1957) ist gelernter Zeitschriftenredakteur und hat mehrere Bücher über völkerkundliche und alternativmedizinische Themen geschrieben. Im Regionalia Verlag erschienen von ihm außerdem »Die kleine Keltenkunde«, »Mythen und Sagen der Kelten« sowie »Die gantze Wahrheyt von den Hexen und deren Zaubereyn«.

Vorwort 7
Der vielgestaltige Ex-Engel 9
Satan im Wandel 11
Der Teufel und die Religion 12
Der bestrafte Abtrünnige 12
Engel und Frauen 13
Der Teufel und seine Namen 15
Luzifer, der Lichtbringer 15
Satan, der Ankläger 17
Beelzebub, Herr der Fliegen und Anführer der Dämonen 19
666 und Schwefelgeruch — Attribute des Teufels 21
Der Teufel in heiligen Schriften 24
Der Teufel in der Bibel 24
Teufelsfiguren im Islam und Buddhismus sowie in anderen Glaubensrichtungen 31
Die Gestalt des Teufels: der Gehörnte mit dem Pferdefuß 34
»Vorläufer« des Teufes 37
Die Strafe Gottes und die Welt als Jammertal 41
Das Gute und das Böse 43
Teuflische Geschöpfe: Fabelwesen, Monster und verteufelte Gottheiten 45
Fabelwesen, Drachen und Monster 45
Basilisken 46
Der Baphomet47
»Verteufelte« Götter48
Schamanen 55
Dämonen 59
Schutz vor dem Bösen 60
Kulte und Druiden 62
Hexen 65
Schwarze Messen, Teufelsanbeter, und Satanisten 76
Schwarze Messen als Parodie einer christlichen Messe 76
Echte und falsche Teufelsanbeter 82
Berühmte Satanisten 88
Teuflische Orte und Geschichten 93
»Gastspiele« des Teufels in Deutschland 94
Der Teufel auf den Britischen Inseln 97
Der Teufel in Musik, Malerei, Literatur und Film 99
Der Teufel in der Musik 99
Der Teufel in der Malerei 106
Der Teufel in der Literatur 107
Der Teufel in Film und Fernsehen 111
Der Teufel und die Politik 113
Die Achse des Bösen 113
Die Verteufelung Andersdenkender 114
Nachwort 115
Kleines Teufels-ABC 117

Vorwort

»Please allow me to introduce myself: I'm a man of wealth and taste. I've been around for a long, long year, stole many a man's soul to waste« (etwa: »Gestatten Sie mir mich vorzustellen: Ich bin ein Mann von Wohlstand und Geschmack. Ich bin gehe schon viele Jahre um und raubte so manche menschliche Seele, um sie ins Verderben zu stürzen«). So singt der Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger im Welthit Sympathy for the Devil. In dem Song lässt er den Teufel in der Ichform sprechen. Er sei dabei gewesen, als Jesus seine Momente des Zweifels und des Schmerzes erlebte, habe die Zarenfamilie wie auch die Kennedys getötet (aber im Verbund mit den Menschen). Auch mit der Textzeile »I watched with glee while your kings and queens fought for ten decades for the gods they made« (»Ich sah genussvoll zu, wie eure Könige und Königinnen zehn Jahrzehnte um die Götter kämpften, die sie selbst erschaffen hatten«), also in Anspielung auf den Hundertjährigen Krieg, deuten die Stones an, dass des Teufels bester Helfer der Mensch selbst ist. Und so endet der Song auch mit dem Satz: »I tell you one time, you're to blame« (»Ich sag's dir nur einmal, du bist schuldig«). Ein anderer Musiker, der Kölner Geschichtenerzähler und Songpoet Wolfgang Niedecken, stellt uns den Teufel in Enn Dreidüüvelsname ähnlich vor: »Ich heiße Luzifer, mich jitt et unjefähr sick zweimohl hundertdausend Johre, sickdäm et Minsche jitt, mer dä Hals nit voll kritt, sickdäm jezock weed un bedroore« (»Ich heiße Luzifer, mich gibt es ungefähr seit zweimal hunderttausend Jahren, seitdem es Menschen gibt, man den Hals nicht vollkriegt, seitdem gezockt wird und betrogen«). Niedecken lässt den Höllenfürsten sagen: »Ich benn dä Satan, kenns du mich? Aff un zo speejele ich dich« (»Ich bin der Satan, kennst du mich? Ab und zu spiegele ich dich«) und am Schluss des Liedes wird klar: »Met däm eezte Minsch wood och dä Hass jeboore. Enn Dreidüüvelsname« (»Mit dem ersten Menschen wurde auch der Hass geboren. In Dreiteufelsnamen«). Die Botschaft ist relativ eindeutig: Ohne Mensch kein Teufel. Bei den Rolling Stones ist der Teufel der »man of wealth and taste« - ein Mann von Wohlstand und Geschmack. Er taucht hier nicht als der Widersacher oder Ankläger auf, der er noch zu Zeiten des Alten Testaments war und auf den wir später noch ausführlich eingehen werden; jedenfalls nicht als der animalische, stinkende Gehörnte mit den Bocksbeinen und ebenfalls nicht als die angsteinflößende Bestie aus den Malereien des Mittelalters. Erst recht ist er nicht der Einfaltspinsel aus den Grimm'schen Märchen oder dem Kasperletheater, der von pfiffigen Menschen leicht ausgetrickst werden kann. Der Jagger'sche Teufel stellt sich höflich vor und streitet mit Zynismus sein alleiniges Verantwortlichsein für schlimme Ereignisse ab. Vielleicht ist er ja nur eine willkommene Ausrede für den Menschen als den wahren Verursacher? Denn seit es Menschen auf dieser Erde gibt, erleben wir Grausamkeit, Gewalt, Hass, Betrug, Lügerei und Gier. Geschichtsbücher und die täglichen Nachrichten in den Medien sind voll davon. Zahlreiche Philosophen, Psychologen, Soziologen, Mediziner und andere Fachleute haben sich den Kopf darüber zerbrochen, was uns Menschen böse werden lässt, den einen mehr, den anderen weniger. Für den Menschen im Mittelalter stellte sich die Frage eher nicht, denn man hatte ja jemanden, den man für alles Schlechte verantwortlich machen konnte. Schließlich war es der böse Teufel, der die Guten in Versuchung führte, der einflüsterte und manipulierte. Er stellte den Gegenpol zum lieben Gott dar. Oben im Himmel regierte das Gute. Unten in der Hölle (aber hauptsächlich doch auf der Erde) hatte der Teufel das Sagen. In diesem kleinen Buch wollen wir der Gestalt des Teufels näherkommen (natürlich nicht persönlich). Wir wollen uns die verschiedenen Formen und Ausprägungen, die er in unseren Vorstellungen annimmt, anschauen. Wir machen uns auf die Suche nach Satan und Luzifer, nach Dämon

Erscheinungsdatum
Verlagsort Daun
Sprache deutsch
Maße 165 x 198 mm
Gewicht 341 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik
Geisteswissenschaften Geschichte
Geisteswissenschaften Religion / Theologie
Schlagworte Beelzebub • Böse • Devil • Hexen • Hexenverfolgung • Hölle • Lucifer • Satan • Teufel • Urian
ISBN-10 3-95540-361-0 / 3955403610
ISBN-13 978-3-95540-361-4 / 9783955403614
Zustand Neuware
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