Inszenierung von Herrschaft und Macht im ägyptischen Tempel - Meike Becker, Anke Ilona Blöbaum, Angelika Lohwasser

Inszenierung von Herrschaft und Macht im ägyptischen Tempel

Religion und Politik im Theben des frühen 1. Jahrtausends v. Chr.
Buch | Hardcover
X, 369 Seiten
2020
Zaphon (Verlag)
978-3-96327-078-9 (ISBN)
112,00 inkl. MwSt
Die vorliegende Studie setzt Religion und Politik im alten Ägypten in Beziehung zueinander, indem sie sie als soziale und kulturelle Felder betrachtet, die sich im Laufe der Geschichte verändern können. Das Verhältnis zwischen diesen beiden Phänomenen ist immer das Ergebnis von unterschiedlichen Machtstrukturen, Konflikten, Verhandlungen und symbolischen Konstruktionen. Unsere Prämisse ist, dass die Unterscheidung zwischen Religion und Politik weder auf einem wesentlichen Unterschied zwischen ihnen beruht, noch historisch als selbstverständlich angesehen werden kann. Die Untersuchung konzentriert sich auf das politische und religiöse Zentrum des frühen 1. Jahrtausends v. Chr. in Ägypten, die Stadt und Region Theben, und schließt textliche, bildliche, kunsthistorische und architektonische Quellen ein. Die drei Teile des Projekts decken den Zeitraum zwischen der 22. Dynastie und der Übergangsphase zur 26. Dynastie ab.

Die erste Fallstudie befasst sich mit dem Hohepriester des Amun und späteren König Osorkon (B/III.) sowie dem königlichen Sekretär Hor in der 22. Dynastie und erörtert die Verstrickung zwischen ihren religiösen und politischen Ämtern und Ambitionen. Obwohl diese beiden Persönlichkeiten hervorgehoben werden, sind die Verbindungen zwischen den einflussreichsten Familien jener Zeit ein weiterer Aspekt der sozialen und politischen Realität in Theben.

Der zweite Teil ist der politischen und religiösen Legitimation der nubischen Könige Pi(ankh)y und Taharqo in der 25. Dynastie gewidmet. Abgesehen von der schwierigen Situation eines ausländischen Nubiers, Pharao in Ägypten zu werden, war auch eine Legitimation nach kuschitischem Vorbild notwendig, um das einheimische Reich Kusch zu regieren.

Die dritte Fallstudie befasst sich mit der einflussreichen Persönlichkeit des Gouverneurs von Theben, Montemhet, in der 25. bis 26. Dynastie. Seine höchst faszinierende Selbstinszenierung erschließt sich vor allem durch seine Statuen und Inschriften im Karnak-Tempel.

Alle drei Teile des Projekts zusammen beleuchten Theben als einen Brennpunkt politischer und sozialer Veränderungen, die Spuren im Bereich der Religion hinterlassen haben. Die diachrone Untersuchung der Zeugnisse, die die enge Verzahnung von Religion und Politik widerspiegeln, verdeutlicht den stetigen Wandel der Verhältnisse. The present study correlates religion and politics in Ancient Egypt by treating them as social and cultural fields that may change during history. The relationship between these two phenomena is always the result of varying power structures, conflicts, negotiations, and symbolic constructions. Our premise is that the distinction between religion and politics is not based on some essential difference between them, nor can it historically be taken for granted. The investigation focuses on the political and religious centre of the early First Millennium BC in Egypt, the city and region of Thebes, and includes textual, pictorial, art historical and architectural sources. The three parts of the project cover the period between the Twenty-second Dynasty and the transitional phase to the Twenty-sixth Dynasty.

The first case study deals with the High Priest of Amun and later King Osorkon (B/III.) as well as the royal secretary Hor in the Twenty-second Dynasty, discussing the entanglement between their religious and political offices and ambitions. Although highlighting these two personalities, the interconnections between the most influential families of that time are another aspect of the social and political reality in Thebes.

The second part is devoted to the political and religious legitimation of the Nubian kings Pi(ankh)y and Taharqo in the Twenty-fifth Dynasty. Apart from the difficult situation of a foreign Nubian to become pharaoh in Egypt, also a Kushite-type legitimation was necessary to rule the indigenous realm of Kush.

The third case study deals with the influential personality of the governor of Thebes, Montuemhat, in the Twenty-fifth–Twenty-sixth Dynasty. His self-staging is most intriguing, visible first of all through the statues and their inscriptions in the Karnak temple.

All three parts of this project together highlight Thebes as a hotspot of political and social changes leaving traces in the realm of religion. The diachronic examination of the representations reflecting the entanglement of religion and politics makes the fluctuation visible.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Ägypten und Altes Testament ; 95
Verlagsort Münster
Sprache deutsch
Maße 210 x 300 mm
Gewicht 1400 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Archäologie
Geschichte Allgemeine Geschichte Vor- und Frühgeschichte
Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Schlagworte Ägypten • Herrschaft • Inszenierung von Herrschaft • Tempel
ISBN-10 3-96327-078-0 / 3963270780
ISBN-13 978-3-96327-078-9 / 9783963270789
Zustand Neuware
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