Lektionen für ein richtig gutes Leben (eBook)

Wie ich auf einem Bike-Trip von Berlin nach Peking den Mut fand, meine Träume zu leben - Bekannt aus der Dokumentation Biking Borders

(Autor)

eBook Download: EPUB
2021
240 Seiten
Kailash (Verlag)
978-3-641-27486-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Lektionen für ein richtig gutes Leben - Nono Konopka
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Das Buch zur bekannten Biking Borders Reise
Was will ich wirklich? Wie finde ich heraus; welcher Lebensweg der richtige für mich ist? Was soll ich aus meinem Leben machen?

Auf der Suche nach Antworten auf diese Fragen fasst Nono Konopka einen folgenschweren Entschluss: Statt ins Berufsleben einzusteigen, startet er völlig untrainiert mit seinem besten Freund Max eine Radreise von Berlin nach Peking, um Spenden für den Bau einer Grundschule in Guatemala zu sammeln. Der Trip, auf den sogar Ashton Kutcher aufmerksam wird, führt durch sengende Wüsten und Schneemassen, zu Begegnungen mit Braunbären und Geheimagenten. Mehr noch als diese Abenteuer erlebt Nono die endlosen Kilometer auf dem Rad als lehrreiche Lektionen, die er nie in einer Vorlesung hätte lernen können. Etappe für Etappe erlangt er Einsichten über den Umgang mit Selbstzweifeln oder die Motivation in ausweglosen Situationen. Seine wichtigste Botschaft: Selbst große Ziele kann man erreichen, wenn man die eigene Komfortzone verlässt.

Nono Konopka, geboren 1993 in Portugal, studierte in den Niederlanden Marketing & Management. Nach dem Abschluss gründete er das Projekt »Biking Borders - 15.000 km für Bildung«, mit dem er und sein Freund Max Jabs über 100.000 ? für Schulen in Guatemala sammelten. Auf Basis seiner Erfahrungen entwickelte Nono Konopka wichtige Lektionen, die auch anderen Schülern und Studenten als richtungsweisende Tipps für ihre Lebensplanung dienen können. Darüber berichtet er als Keynote Speaker, bei TEDx-Formaten und in seinem Podcast »Nono Yesyes«.

1. Lektin


Alles ist nur eine Entscheidung entfernt (selbst Peking)


Es gibt wohl nichts, was wir so sehr unterschätzen wie unsere Fähigkeit, etwas zu verändern. Wir sind unzufrieden oder haben dieses nicht richtig erklärbare Gefühl, dass das, woraus unser Leben aktuell besteht, doch noch nicht alles sein kann, und machen einfach trotzdem weiter wie zuvor. Dabei ist dies im Grunde völlig irrsinnig. Wir können doch schließlich nicht immer wieder dasselbe tun und dabei ein anderes Ergebnis erwarten. Stattdessen müssen wir uns dazu entscheiden, ehrlich zu uns selbst zu sein, und uns der Frage stellen, ob wir etwas verändern möchten, um endlich ein richtig gutes Leben nach unseren Vorstellungen zu führen. Wenn wir diese Entscheidung fällen, dann ist alles andere um die Ecke … selbst Peking.

Ein Hoch auf die Unzufriedenheit: Wie ich mich dazu entschloss, mein Leben zu verändern


Jetzt hast du dir dieses Buch gekauft, liest gerade einmal die ersten paar Seiten und denkst dir wahrscheinlich bei der Lektüre dieser Zwischenüberschrift: »Was für ein Schwachsinn!« Und du hast natürlich recht: Unzufriedenheit ist sicher das Letzte, was wir uns oder anderen wünschen. Aber was wir meistens vergessen, ist, dass Unzufriedenheit auch eine Chance sein kann. Sie zeigt uns, dass das, was wir für die richtige Wahl hielten, dies eben nicht ist. Wir müssen nur lernen, dieses Gefühl zu erkennen, und dann für uns selbst entscheiden, ob es einer Veränderung bedarf, und diese dann auch wirklich in Taten umsetzen – egal wie schwierig es auf den ersten Blick aussehen mag. Denn unsere Fähigkeit, Entscheidungen zu treffen, ist die einzige Sache, die wir wirklich in der Hand haben. Die uns im Grunde nie genommen werden kann. Selbst in dem seltenen Fall, dass die äußeren, uns unzufrieden stimmenden Umstände sich unserer Kontrolle entziehen und wir trotz aller Willensstärke nicht die Möglichkeit haben, etwas zu ändern, können wir uns immer noch dafür entscheiden, die Situation anders zu betrachten. Wir entschließen uns zu Taten – oder Haltungen und Einstellungen.

Max und ich bei unserer Bachelor Graduation – nur wenige Wochen, bevor wir aufbrechen. Ich weiß hier noch nicht, was mich auf dieser Reise alles erwartet.

Ich selbst habe noch nie eine größere Unzufriedenheit erlebt als gegen Ende meines Studiums. Dabei lief eigentlich alles so weit nach Plan. Ich hatte sehr gute Noten, wohnte mitten im Herzen von Amsterdam und war kurz davor, bei dem internationalen Unternehmen, in dem ich auch mein Abschlusspraktikum gemacht hatte, einen sehr gut bezahlten, abwechslungsreichen Job zu landen. Das war es, wofür ich die letzten Jahre gelernt hatte, wofür ich mein Geld, meine Zeit und meine Energie aufgebracht hatte und was aus Sicht aller mich umgebenden Menschen der nächste logische Schritt in meinem vielversprechenden Werdegang sein würde.

Doch je mehr Zeit verging und je näher der Tag rückte, an dem ich die Belohnung für meine harte Arbeit der letzten Jahre bekommen sollte, desto unsicherer wurde ich, ob ich diese überhaupt haben wollte. Ich mochte zwar sowohl meine Kollegen als auch die Vorstellung, kein Student mehr zu sein und endlich mein eigenes Geld zu verdienen, aber die anfängliche Vorfreude war mit der Zeit einem eher unguten Bauchgefühl gewichen. Auch wenn ich es in dem Moment noch nicht genau deuten konnte, regte sich in mir immer mehr das Verlangen danach, etwas zu tun, was Menschen wirklich hilft, anstatt nur ein kleines Zahnrad im Getriebe eines großen Unternehmens zu sein, das nach nichts anderem als wirtschaftlichem Profit um jeden Preis strebt. Ich wollte irgendetwas Sinnstiftendes tun und nicht einfach nur arbeiten, um Geld zu verdienen, mit dem ich dann wiederum meine Rechnungen bezahle. Das klang für mich nicht nach einem richtig guten Leben, so wie ich es mir vorstellte.

Langsam fing ich an, meine Bedenken mit meinen Freunden zu teilen, und merkte dabei, dass ich zwar nicht der Einzige war, der so dachte, aber dennoch bei vielen auf großes Unverständnis stoß. Je öfter mir andere allerdings sagten, wie glücklich ich mich doch schätzen könne, eine solch großartige Jobmöglichkeit geboten zu bekommen, desto mehr zweifelte ich und desto vehementer versuchte ich mir einzureden, dass es die richtige Entscheidung sei. Es war eine dieser typischen Situationen, in denen man probiert, mit dem Verstand das unzufriedene Bauchgefühl verstummen zu lassen. Heute weiß ich, dass wir immer selbst anhand von unserem persönlichen Empfinden – was man meist nicht rational erklären kann – erkennen müssen, was uns erfüllt. Stattdessen gehen wir häufig davon aus, dass das, was allgemein als erfüllend gilt, auch für uns eine Erfüllung bedeutet. Das, was viele wollen, wollen eben oft nur viele, weil viele es wollen.

Ich verfuhr noch einige Zeit so weiter und hoffte stets, dass es nur eine Phase war, die sich bald wieder legen würde, aber irgendwann machte die Unzufriedenheit sich auch außerhalb der Arbeit bemerkbar. Für mich zeigte sich das vor allem dadurch, dass ich zunehmend nachdenklicher und unachtsamer wurde. Immer öfter schweiften meine Gedanken ab, und da ich einen großen Teil meiner kognitiven Kapazitäten dafür verschwendete, mich mit meiner eigenen Unzufriedenheit auseinanderzusetzen, wenn es mir nicht gerade gelang, diese ins Unterbewusstsein zu verdrängen, konnte ich mich immer schlechter für längere Zeit am Stück konzentrieren. Als mir irgendwann auffiel, wie häufig ich gedanklich an anderen Orten verweilte und somit das Hier und Jetzt verpasste, beschloss ich, so schnell wie möglich die Reißleine zu ziehen. Ohne zu wissen, was ich stattdessen machen wollte, sprach ich in der folgenden Woche mit meinem Boss und erklärte ihm, dass ich zwar nicht genau wüsste, was ich vorhatte, aber dass ich nach dem Praktikum aufhören würde, anstatt wie geplant im Unternehmen zu bleiben. Ich kann mich noch ganz genau daran erinnern, wie viel Angst ich sowohl vor der Ungewissheit als auch vor dem bevorstehenden Gespräch hatte. Die Nacht zuvor lag ich wach, drehte mich von der einen Seite zur anderen und malte mir alle nur erdenklichen Szenarien aus, was wohl passieren würde und mit welchen Reaktionen ich zu rechnen hätte. Aber wie meistens im Leben findet die größte Angst unbegründet in unseren Köpfen statt, und tatsächlich sind Menschen zum größten Teil einsichtig, wenn wir unsere eigenen Entscheidungen treffen. Mein Boss hörte sich alles verständnisvoll an, nickte immer wieder und bat mich, meinen Entschluss noch einmal zu überdenken. Dabei gab er mir einen Ratschlag mit, an den ich gerne zurückdenke und der mir bis heute als sehr wertvoll erscheint. »Ich verstehe dich voll und ganz, und wenn dein Gefühl dir sagt, dass du etwas anderes machen solltest, dann will ich dir überhaupt nicht im Weg stehen. Wenn du aber gehst, weil es hier und da kleine Aufgaben gibt, die dir keinen Spaß machen, und du denkst, dass um die nächste Ecke vielleicht der eine Traumjob wartet, in dem du ausschließlich Dinge tust, auf die du Lust hast, dann lass dir gesagt sein, dass es den nicht gibt. Dein Beruf wird dich nie ganz zufrieden machen, wenn du willst, dass alles immer und zu jedem Zeitpunkt Spaß macht. Das ist das Einzige, was ich dir mit auf den Weg geben will.«

»Wenn du denkst, Abenteuer seien gefährlich, versuch es mal mit Routine. Die ist tödlich.« (Paulo Coelho)

Ich nahm mir seine Worte zu Herzen, dachte noch einmal drei Tage über unser Gespräch nach und kam dann zu dem Schluss, dass dies nicht der Grund für meine Unzufriedenheit war. Mein Gefühl sagte mir, dass diese Stelle einfach nichts für mich war, und darauf vertraute ich. Einige Tage später ging ich also noch einmal zu ihm und teilte ihm mit, dass ich tatsächlich aufhören würde. In dem Moment hatte ich mich dafür entschieden zu akzeptieren, dass das, was ich über die letzten Jahre gedacht hatte zu wollen, wohl entweder nicht der Wahrheit entsprach oder sich geändert hatte. Ich entschloss mich lieber, einen Schritt ins Ungewisse zu machen, um herauszufinden, was ein richtig gutes Leben für mich bedeutete, anstatt zu hoffen, dass sich einfach von selbst irgendetwas verändern würde. Das war wohl die beste Entscheidung, die ich je getroffen habe – obwohl es zugleich auch die schwierigste war.

Hatte ich Angst davor, nicht zu wissen, wie es weitergehen würde? Natürlich. Ich hatte eine Riesenangst. Ich stand kurz vor dem Abschluss meines Studiums, hatte gerade alles, was mir Sicherheit versprach, aufgegeben, und stand nun da ohne auch nur den Hauch einer Ahnung, was ich als Nächstes machen würde. Täglich sah ich auf LinkedIn, wie andere Studierende aus meinem Jahrgang stolz ihre neuen Positionen posteten, und fühlte mich immer wieder verunsichert, ob das, was ich getan hatte, wirklich die richtige Entscheidung war. Ich konnte noch so viele Motivationssprüche lesen, die mir sagen wollten, dass es nichts bringen würde, sich mit anderen zu vergleichen – ich tat es trotzdem. Was ich dabei natürlich nicht bedachte, war, dass ich mein Inneres – meine Gefühle, Gedanken und Zweifel – dem äußerlichen Leben anderer – deren Social-Media-Updates, Fotos und Highlights – gegenüberstellte. Ich verglich mein Behind-the-Scenes mit den Highlights anderer. Viele dieser vermeintlich stolzen Berufseinsteiger hatten vielleicht mit genau den gleichen Unsicherheiten zu kämpfen wie ich. Schließlich war auch ich zu stolz, um offen darüber zu reden, wie verloren ich mich fühlte und wie wenig ich wusste, was genau ich denn eigentlich wollte. Warum sollte es vielen anderen nicht genauso...

Erscheint lt. Verlag 1.3.2021
Zusatzinfo 4c, mit Fotos
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte Abenteuer • Achtsamkeit • Biking Borders • Biyon Kattilathu • Coaching • Dreams over Comfort • eBooks • Engagement • Erfüllung • Fahrrad • Fernreise • Glücklich • Grenzerfahrung • Komfortzone • Lars Amend • laura malina seiler • Lebensziele • Motivation • Pencils of Promise • Persönlichkeitentwicklung • Persönlichkeitsentwicklung • Positives Denken • Ratgeber • Selbstdisziplin • Selbstfindung • Selbstverwirklichung • Selbstwert • Selbstzweifel • Weltreise • Ziele erreichen
ISBN-10 3-641-27486-9 / 3641274869
ISBN-13 978-3-641-27486-3 / 9783641274863
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