Anatomie eines Genozids
Jüdischer Verlag
978-3-633-54309-0 (ISBN)
Buczacz war jahrhundertelang eine vielsprachige Kleinstadt in einer osteuropäischen Grenzregion. Als die polnischen und ukrainischen Nationalbewegungen sich gegen die imperiale Macht auflehnten, geriet eine Gruppe zwischen alle Fronten: die Juden. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden sie zu den Leidtragenden einer gescheiterten Minderheitenpolitik.
1942/1943 richteten sich die Angehörigen der deutschen Besatzungsmacht mit ihren Familien in der Stadt ein. Angestellte der Firma Ackermann, die bei Brückenarbeiten die Erschießung jüdischer Zwangsarbeiter mitansehen. Oder eine Frau wie Berta Herzig, die ein jüdisches Kindermädchen beschäftigt und sich mit Henriette Lissberg, der Frau des Landkommissars, die Friseurin teilt. Ungerührt genießen sie die idyllische Provinz. Etwa 10 000 Juden wurden damals in Buczacz umgebracht - vor aller Augen.
Ausgehend von einem Gespräch mit der Mutter in Tel Aviv kurz vor ihrem Tod, beginnt Bartov seine Recherchen, die ihn durch unzählige Archive führen. Seine glänzend geschriebene Mikrogeschichte der ostgalizischen Stadt ist ein Meilenstein der Holocaust-Forschung.Omer Bartov, 1954 in Israel geboren, ist Professor für europäische Geschichte und deutsche Studien an der Brown Universityin Providence. In früheren Forschungen beschäftigte er sich mit den Verbrechen der deutschen Wehrmacht im Osten Europas. Omer Bartov zählt zu den führenden Historikern des Holocaust in Osteuropa. Anatomie eines Genozids. Vom Leben und Sterben einer Stadt namens Buczacz wurde mit dem National Jewish Book Award und dem Yad Vashem International Book Prize for Holocaust Research ausgezeichnet und in mehrere Sprachen übersetzt.
»... in seiner erschütternden Studie Anatomie eines Genozids hat [Bartov] den jüdischen Bewohnern der Kleinstadt [Buczacz] ein bleibendes Denkmal gesetzt.« Judith Leister Neue Zürcher Zeitung 20211007
»Die Formen, die Bartov nutzt ... geben seinem Buch eine große Plastizität und Überzeugungskraft. Der Eindruck ist umso stärker, als man dank seiner akribischen Rekonstruktion jener Zeit schnell die Allgemeingültigkeit des Beschriebenen erkennt.«
»Das Buch ist gut komponiert und flüssig geschrieben, es stützt sich auf Umsicht scharfe Analyse.«
»Eindringlich erzählt der Historiker Omer Bartov über den Alltag des Terrors in Ostgalizien.«
»Bartov hat der Stadt Buczacz und ihrer jahrhundertalten jüdischen Gemeinde seinem Buch in der Tat ein Schriftdenkmal gesetzt, ... das so eindrucksvoll wie beklemmend an eine von Deutschen innerhalb weniger Monate fast vollständig ausgelöschte einst lebendige Gemeinschaft erinnert.«
»... [Es gelingt] Bartov, nah an Menschen heranzukommen, die längst tot sind - an Opfer wie Täter und an die, die beides waren. Er zeigt, wozu unsere Spezies fähig ist. Und wie dennoch auch im größten Grauen Menschlichkeit überlebt.«
»Omer Bartovs Studie ist zugleich Analyse und Gedenkbuch.«
Erscheinungsdatum | 22.03.2021 |
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Übersetzer | Anselm Bühling |
Verlagsort | Berlin |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Anatomy of a Genocide: The Life and Death of a town called Buczacz |
Maße | 145 x 220 mm |
Gewicht | 657 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► 1918 bis 1945 |
Schlagworte | Alltagsgeschichte • Anatomy of a Genocide: The Life and Death of a town called Buczacz deutsch • Antisemitismus • Bevölkerungsgeschichte • buczacz • Europäische Juden • Galizien • Genozid • Holocaust • Holocaust-Forschung • Jüdische Geschichte • Kollaboration • Lokalgeschichte • Migrationsgeschichte • Mikrogeschichte • Nahostkonflikt • nationale Minderheiten • Nationalismus • Nationalsozialismus • Ostgalizien • Pogrome • Polen • Polnische Geschichte • Shoah • Sowjetische Geschichte • Sowjetunion • Stadtgeschichte • Ukraine • Ukrainische Geschichte • Weltkrieg |
ISBN-10 | 3-633-54309-0 / 3633543090 |
ISBN-13 | 978-3-633-54309-0 / 9783633543090 |
Zustand | Neuware |
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