Ritual Objects in Ritual Contexts
Bussert u. Stadeler (Verlag)
978-3-942115-82-7 (ISBN)
01 Editorial
Claudia D. Bergmann and Maria Stürzebecher Pag. 8
02 Ritual Objects from Medieval Erfurtburg und München
The Erfurt Judeneid between Pragmatism and Ritual: Some Aspects of Christian
and Jewish Oath-Taking in Medieval Germany
Andreas Lehnertz Pag. 12
Paleographic and Halakic Aspects of the Erfurt Torah Scrolls
Mark Farnadi-Jerusálmi Pag. 32
The Erfurt Bronze Lamp: Jewish or Christian?
Vera Henkelmann Pag. 42
Some Thoughts on the Petersberg »Menorah« and the History of Seven-Branched Lampstands
in Medieval Europe
Steven Fine Pag. 52
Filling Patterns with Lament: Medieval Jewish Husbands Mourning
Michael Brocke Pag. 60
The Medieval Jewish Wedding Ring from the Erfurt Treasure: Ceremonial Object or Bride Price?
Maria Stürzebecher Pag. 72
Amor Vincit Omnia: Medieval Jewish Love and Romance in Light of the Erfurt Girdle
Ido Noy Pag. 80
The Silver Key from the Erfurt Treasure: Suggesting a Context
Merav Schnitzer Pag. 94
03 Ritual Objects from the Jewish Congregation in Rudolstadt (nineteenth – twentieth century)
Jewish Life in Rudolstadt: On the Cultural History of a Small Residence Town
Lutz Unbehaun Pag. 104
From Dessau to Rudolstadt: Idea and Reality of Jewish Ritual Buildings around 1800
Simon Paulus Pag. 110
The Mikvaoth and the Cemetery of the Jewish Community in Rudolstadt
Lars Krausse Pag. 118
The Five Torah Binders from Rudolstadt: And Yet Another One
Naomi Feuchtwanger-Sarig Pag. 124
The Handwritten Notes in Books and Manuscripts of the Judaica Collection Rudolstadt
Rebecca Ullrich Pag. 138
A Prayer Tablet for Simhath Torah in the Rudolstadt Judaica Collection: First Thoughts
on an Ongoing Investigation of a Ritual Object
Hermann SImon Pag. 148
A Mysterious Mizrach from Rudolstadt
Judith Frishman Pag. 152
Prayers of the Jewish Community in Rudolstadt for the Local Gentile Rulers
Martha Stellmacher Pag. 162
04 Ritual Objects in Ritual Contexts – Theoretical and Systematic Perspectives
Multifaceted Relationships: Ritual Objects and Ritual Agents in the Hebrew Bible
and in Cognate Literature
Claudia d. Bergmann Pag. 174
Ritual Objects and Strategies of Sacralization within Religious Communication
Jörg Rüpke Pag. 200
Liturgical Vestments in Modern Times
Benedikt Kranemann Pag. 214
List of Figures / Abbildungsverzeichnis Pag. 230
Authors / Autoren Pag. 232
Imprint / Impressum Pag. 236
Die internationale Konferenz »Ritual Objects in Ritual Contexts«, die eine Kooperation zwischen dem Research Centre »Dynamik ritueller Praktiken im Judentum in pluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart «, der Beauftragten für die UNESCO-Welterbe- Bewerbung der Stadt Erfurt, der Heidecksburg Rudolstadt und den 27. Tagen jüdischer Kultur in Thüringen war, fand vom 6. bis zum 8. November 2019 in Erfurt und Rudolstadt statt. Thema waren rituelle Objekte aus beiden Städten, die in ihren historischen und rituellen Kontexten untersucht wurden. — Wie geben rituelle Objekte Informationen über zeitgenössische Rituale, wo sind sie in die Entstehungsgeschichte eines Rituals einzuordnen, und inwiefern geben sie Auskunft über die Orts- und Zeitgeschichte? — Die meisten Vorträge der Konferenz erscheinen nun in überarbeiteter Form in dieser Publikation, nachdem sie von den Teilnehmerinnen und Teilnehmern der Konferenz, die aus verschiedenen akademischen und geografischen Kontexten kamen, eingehend erörtert, diskutiert und – aufgrund der Thematik der Konferenz – auch am Objekt in Erfurt und in Rudolstadt überprüft wurden. Hinzu kommen einige Beiträge, die nicht auf der Konferenz Thema waren, aber schon vorher vorgestellt und diskutiert wurden. — In Erfurt hat sich ein bedeutendes Ensemble mittelalterlicher Sachzeugnisse aus der ehemaligen jüdischen Gemeinde erhalten, das in seiner Aussagekraft über die jüdische Kultur in Mitteleuropa weltweit einmalig ist. Einige der Objekte, etwa der jüdische Hochzeitsring aus dem Erfurter Schatz oder hebräische Grabsteine vom ehemaligen jüdischen Friedhof, wurden erst in den vergangenen Jahrzehnten wieder entdeckt, andere wie der Erfurter Judeneid oder die Torarollen sind der Forschung seit langem bekannt. Alle sind außergewöhnliche Zeugnisse der mittelalterlichen jüdischen Geschichte und spielten gleichzeitig eine wichtige Rolle in Ritualen und Zeremonien der jüdischen Gemeinde. — Die Rudolstädter Judaica-Sammlung gehört zu den kulturgeschichtlich wertvollsten Beständen im Thüringer Landesmuseum Heidecksburg. Über 35 Objekte aus dem 18. Jahrhundert zeugen vom religiösen Leben der kleinen jüdischen Gemeinde vor Ort. Rezipiert wurde diese Sammlung bisher jedoch kaum. Als Bestand im Magazin des Schlosses Heidecksburg war sie nach 1945 nicht mehr im öffentlichen Bewusstsein. Erst nach der friedlichen Revolution von 1989 war ein fachlicher Austausch über die Bedeutung der Judaica-Sammlung wieder möglich geworden. Anfang der 1990er Jahre erfolgte ein Anstoß für eine wissenschaftliche Beschäftigung mit dieser wertvollen Sammlung durch eine erste Publikation. — Die Diskussionen während der Konferenz zeigten, dass die Fragen der Terminologie und des Ritualverständnisses nicht vorschnell beantwortet werden können und weiter in der Forschung diskutiert werden müssen. Unterschiedliche Perspektivierungen und Kontextualisierungen tragen dazu bei, dass die Frage nach Ritualen auch in den Bereichen des Rechts, der Performanz, der Kunst, der Literatur usw. relevant bleibt und unbedingt eine interdisziplinäre Herangehensweise erfordert, wie sie bei der Konferenz »Ritual Objects in Ritual Contexts« gegeben war. Hinzu kommen die unterschiedlichen Kommunikationsbedingungen, die sich in den verschiedenen Kontexten wie einer großstädtischen oder kleinstädtischen Gemeinde manifestieren. Auch die große Bandbreite an Materialität (Textilien, Stein, Holz, Metall usw.) und an Akteuren und Herstellern von rituellen Objekten zeigt, dass das Thema nicht ohne weiteres behandelt und abgeschlossen werden kann. Positiv hervorgehoben werden kann, dass die Vorträge dieser Konferenz von Objekten ausgingen und nicht von Ritualen und sich erst dann der Theoriebildung widmeten. Diese Herangehensweise erwies sich als fruchtbare Methode, obwohl die objektfokussierte Betrachtung von Ritualen innerhalb der Forschungslandschaft noch am Anfang steht. — Die Herausgeberinnen danken an dieser Stelle dem BMBF, der das Research Centre in den Jahren 2015-2020 großzügig unterstützt hat, sowie der Thüringer Staatskanzlei und der Sparkassen-Kulturstiftung Hessen-Thüringen für die finanzielle Unterstützung zur Erstellung dieses Bandes. Ein besonderer Dank geht auch an Thomas R. Blanton IV, der das muttersprachliche Lektorat übernommen hat. ◀
Die internationale Konferenz »Ritual Objects in RitualContexts«, die eine Kooperation zwischen dem ResearchCentre »Dynamik ritueller Praktiken im Judentum inpluralistischen Kontexten von der Antike bis zur Gegenwart«, der Beauftragten für die UNESCO-Welterbe-Bewerbung der Stadt Erfurt, der Heidecksburg Rudolstadtund den 27. Tagen jüdischer Kultur in Thüringenwar, fand vom 6. bis zum 8. November 2019 in Erfurtund Rudolstadt statt. Thema waren rituelle Objekte ausbeiden Städten, die in ihren historischen und rituellenKontexten untersucht wurden.- Wie geben rituelle Objekte Informationen überzeitgenössische Rituale, wo sind sie in die Entstehungsgeschichteeines Rituals einzuordnen, und inwieferngeben sie Auskunft über die Orts- und Zeitgeschichte?- Die meisten Vorträge der Konferenz erscheinennun in überarbeiteter Form in dieser Publikation,nachdem sie von den Teilnehmerinnen und Teilnehmernder Konferenz, die aus verschiedenen akademischenund geografischen Kontexten kamen, eingehenderörtert, diskutiert und - aufgrund der Thematik derKonferenz - auch am Objekt in Erfurt und in Rudolstadtüberprüft wurden. Hinzu kommen einige Beiträge,die nicht auf der Konferenz Thema waren, aber schonvorher vorgestellt und diskutiert wurden.- In Erfurt hat sich ein bedeutendes Ensemblemittelalterlicher Sachzeugnisse aus der ehemaligenjüdischen Gemeinde erhalten, das in seiner Aussagekraftüber die jüdische Kultur in Mitteleuropa weltweiteinmalig ist. Einige der Objekte, etwa der jüdischeHochzeitsring aus dem Erfurter Schatz oder hebräischeGrabsteine vom ehemaligen jüdischen Friedhof,wurden erst in den vergangenen Jahrzehnten wiederentdeckt, andere wie der Erfurter Judeneid oder dieTorarollen sind der Forschung seit langem bekannt.Alle sind außergewöhnliche Zeugnisse der mittelalterlichenjüdischen Geschichte und spielten gleichzeitigeine wichtige Rolle in Ritualen und Zeremonien derjüdischen Gemeinde.- Die Rudolstädter Judaica-Sammlung gehörtzu den kulturgeschichtlich wertvollsten Beständen imThüringer Landesmuseum Heidecksburg. Über 35 Objekteaus dem 18. Jahrhundert zeugen vom religiösen Lebender kleinen jüdischen Gemeinde vor Ort. Rezipiert wurdediese Sammlung bisher jedoch kaum. Als Bestand imMagazin des Schlosses Heidecksburg war sie nach 1945nicht mehr im öffentlichen Bewusstsein. Erst nach derfriedlichen Revolution von 1989 war ein fachlicher Austauschüber die Bedeutung der Judaica-Sammlungwieder möglich geworden. Anfang der 1990er Jahreerfolgte ein Anstoß für eine wissenschaftliche Beschäftigungmit dieser wertvollen Sammlung durch eine erstePublikation.- Die Diskussionen während der Konferenz zeigten,dass die Fragen der Terminologie und des Ritualverständnissesnicht vorschnell beantwortet werdenkönnen und weiter in der Forschung diskutiert werdenmüssen. Unterschiedliche Perspektivierungen undKontextualisierungen tragen dazu bei, dass die Fragenach Ritualen auch in den Bereichen des Rechts, derPerformanz, der Kunst, der Literatur usw. relevant bleibtund unbedingt eine interdisziplinäre Herangehensweiseerfordert, wie sie bei der Konferenz »Ritual Objectsin Ritual Contexts« gegeben war. Hinzu kommen dieunterschiedlichen Kommunikationsbedingungen,die sich in den verschiedenen Kontexten wie einer großstädtischenoder kleinstädtischen Gemeinde manifestieren.Auch die große Bandbreite an Materialität(Textilien, Stein, Holz, Metall usw.) und an Akteuren undHerstellern von rituellen Objekten zeigt, dass dasThema nicht ohne weiteres behandelt und abgeschlossenwerden kann. Positiv hervorgehoben werden kann,dass die Vorträge dieser Konferenz von Objekten ausgingenund nicht von Ritualen und sich erst dannder Theoriebildung widmeten. Diese Herangehensweiseerwies sich als fruchtbare Methode, obwohl die objektfokussierteBetrachtung von Ritualen innerhalb derForschungslandschaft noch am Anfang steht.- Die Herausgeberinnen danken an dieser Stelledem BMBF, der das Research Centre in den
Erscheinungsdatum | 28.08.2020 |
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Reihe/Serie | Erfurter Schriften zur Jüdischen Geschichte ; 6 |
Verlagsort | Jena & Quedlinburg |
Sprache | englisch; deutsch |
Maße | 210 x 280 mm |
Gewicht | 1100 g |
Themenwelt | Geschichte ► Allgemeine Geschichte ► Mittelalter |
Schlagworte | Erfurt • Erfurter Bronzelampe • Erfurter Hochzeitsring • Erfurter Judeneid • Erfurter Schatz • Erfurter Synagoge • Judaica • LWL-Industriemuseums • Rudolstadt |
ISBN-10 | 3-942115-82-4 / 3942115824 |
ISBN-13 | 978-3-942115-82-7 / 9783942115827 |
Zustand | Neuware |
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