Reziprozität (eBook)
XLV, 243 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-28368-1 (ISBN)
Brunis historisch-methodologische Analyse von Reziprozität wendet sich gegen die herrschende Meinung in den Wirtschaftswissenschaften, die sich - dem Menschenbild des 'homo oeconomicus' folgend - einzig mit den beiden einfachsten Formen von Reziprozität, nämlich vertraglicher Zusammenarbeit sowie eigennützigen Handlungen, befassen und alle anderen Formen ausblenden. Der Verfasser analysiert soziale Interaktionen in den drei unterschiedlichen Weisen von Reziprozität, die allesamt schließlich einer vierten Strategie gegenübergestellt werden: nämlich der grundsätzlichen Verweigerung von Reziprozität. Brunis Buch ist längst zu einem anerkannten Grundlagenwerk geworden und von Interesse für alle, die sich mit dem Zusammenspiel von Wirtschaft und Gesellschaft, dem Charakter von Reziprozität, der Struktur sozialer Interaktionen und der Methodologie evolutionärer Spieltheorie befassen. Es vermittelt grundlegende, weiterführende Einsichten über die Regeln, denen gesellschaftliches Zusammenleben folgt.
Der Autor
Luigino Bruni ist Professor für Makroökonomik am Department of Law, Economics, Politics and Modern Languages der Libera Università Maria Ss. Assunta, Rom.
Der Herausgeber
Christoph Böhr ist Professor für Philosophie an der Hochschule Heiligenkreuz/Wien.
Inhaltsverzeichnis 6
Zum Verfasser ? 11
Zum Herausgeber ? 13
Zum Übersetzer ? 15
Vorwort des Herausgebers ? 16
Reziprozität: eine Hinführung zu den Gedanken Luigino Brunis über ? eine Grundform gesellschaftlichen Zusammenlebens 18
Relationalität und Reziprozität 20
Kooperation als Tugend 23
Reziprozität: Folge menschlichen Nichtwissens 28
Die Schwäche der Vernunft und die Unabweislichkeit der Entscheidung 32
Einleitung des Verfassers ? 38
1 Ökonomie und Reziprozität in der heutigen Debatte 45
Die Sozialität in der zeitgenössischen Wirtschaftstheorie 45
Sozialität und Wohlbefinden 49
Die Rationalität des ‚Wir‘ 52
Die Beziehungsgüter 57
Eine Beurteilung der aktuellen Debatte zur Reziprozität in der Wirtschaftswissenschaft 63
Appendix 1 zu Kapitel 1 67
Die Debatte über Reziprozität in der zeitgenössischen Wirtschaftstheorie 67
2 Homo oeconomicus. Zweihundert Jahre Einsamkeit 76
Markt und Zivilisation: Zivilisation ist Markt 78
Sozialität im Markt: Politische Ökonomie vs. Zivile Ökonomie 80
Smith: Kooperation ohne Wohlwollen 80
Genovesi: Markt als Brüderlichkeit 83
Die solipsistische Grundlage der neoklassischen Wirtschaftstheorie nach Smith 88
Der Tuismus nach Francis Y. Edgeworth 91
Die Absenz der zwischenmenschlichen Dimension in der zeitgenössischen Wirtschaftstheorie 92
3 Eine erste Stufe der Reziprozität. Kooperation ohne Wohlwollen 98
Das Grundprinzip der Nicht-Kooperation 98
Kooperation durch Verträge 103
Wiederholte ‚bedacht-vorsichtige‘ Interaktionen 108
4 Reziprozität als Philia 117
So ähnlich und gleichzeitig so anders 117
‚Mutige‘ Reziprozität 125
Ein vorläufiges Resümee 128
5 Die bedingungslose Reziprozität 130
Alleine oder gemeinsam mit anderen? 130
Bedingungslosigkeit und Reziprozität 132
Die Logik der bedingungslosen Reziprozität 138
Eine Bemerkung zu Präferenzen, Motivation, Nutzen und Evolution 150
6 Die Dynamiken der Reziprozität in einer heterogenen Welt 156
Gemeinsam spielen 156
Eine zweidimensionale Welt 159
Wenn bedingungslose Nicht-Kooperation auf Freundschaft trifft: N vs. B 162
Der Mut zur Freundschaft reicht nicht aus, um die ‚vorsichtigen‘ Spieler miteinzubeziehen: B vs. C 164
Die Bedeutung der unentgeltlichen Reziprozität: C vs. G 166
Evolution und Reziprozität unter Menschen: einige kritische Bemerkungen 167
Appendix 2 zu Kapitel 6 171
Beweis Lehrsatz 1 171
Beweis Lehrsatz 2 176
Beweis Lehrsatz 3 180
7 Drei ist besser als zwei 184
Das Spiel wird verfeinert und erweitert 184
Eine numerische Analyse 189
Die Evolution der Reziprozität 193
Welche Bedeutung haben also unsere bisherigen Ergebnisse? 193
Wie sollen wir diese Simplex NBG entschlüsseln? 196
Zwei weitere Beispiele 199
Appendix 3 zu Kapitel 7 202
Beweis der Lehrsätze 4 und 5 202
Beweis des Lehrsatzes 6 203
Grafiken und numerische Analyse 203
Konstruktion der Simplex 205
8 Lob der Heterogenität 208
Die Dynamiken der Reziprozität in einer vierdimensionalen Welt 208
Einführung der ersten Form der Reziprozität C 208
Eine numerische Analyse mit vier Dimensionen 211
Appendix 4 zu Kapitel 8 216
Beweis des Lehrsatzes 7 216
Beweis des Lehrsatzes 8 217
Beweis des Lehrsatzes 9 218
Beweis des Lehrsatzes 10 218
Beweis des Lehrsatzes 11 219
Graphische und numerische Analyse 219
Simulationen mit der evolutionären Analyse 221
Evolutionäre Analyse und intrinsische Motivation 225
9 Reziprozität ist eine, aber es gibt viele Reziprozitäten 227
Zusammenführen der Argumentations-Stränge 227
Reine Bedingungslosigkeit und Vorsicht zahlen sich in einer zweidimensionalen Welt nicht aus 228
Die Politik und die Institutionen 229
Die delikate Rolle der Bedingungslosigkeit 229
Ohne Bedingungslosigkeit gibt es kein bürgerliches Leben 231
Dieser Umstand ist zentral für einige reale – oder zumindest plausible – Dynamiken im bürgerlichen Leben: 231
Cui prodest G-Strategien? 233
Drei abschließende Anwendungen 234
Die Corporate Social Responsibility Bewegung und der Bedarf nach Pluralismus 234
Die zivile Konditionalität der Mikrofinanzierung 239
Wertebasiertes Management und ‚fair trade‘ 241
Ziviles Glück 243
Veröffentlichungsnachweis 246
Bibliographie 247
Personenregister 256
Sachverzeichnis 264
Erscheint lt. Verlag | 14.5.2020 |
---|---|
Reihe/Serie | Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft | Das Bild vom Menschen und die Ordnung der Gesellschaft |
Zusatzinfo | XLV, 243 S. 29 Abb. |
Sprache | deutsch |
Original-Titel | Reciprocità. Dinamiche di cooperazione, economia e società civile |
Themenwelt | Geisteswissenschaften ► Philosophie ► Allgemeines / Lexika |
Schlagworte | Homo oeconomicus • Menschenbild • Reziprozität • Soziale Interaktion • Spieltheorie |
ISBN-10 | 3-658-28368-8 / 3658283688 |
ISBN-13 | 978-3-658-28368-1 / 9783658283681 |
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