Treffpunkt Leipzig

In diesem Buch werden menschliche Probleme Deutscher aus Ost und West, die sich auf der Leipziger Messe begegnen, in humorvoller Form dargestellt und sollen für gegenseitiges Verständnis und Toleranz werben. Auch wenn hier und da Schwächen und Tugenden der Landsleute ›hüben‹ und ›drüben‹ satirisch anvisiert werden, soll dies kein politisches Buch sein, sondern eine ›Ost-West-Komödie‹, die Brücken schlagen und niemanden verletzen will. Der originäre Dialekt kann nur angedeutet werden; die Autoren rechnen mit der schöpferischen Phantasie der geschätzten.

Berthold Kohlgrub fährt zur Leipziger Messe. Der wohlbestallte Dachrinnen-Fabrikant aus einer süddeutschen Kleinstadt stammt aus der sächsischen Metropole, von wo aus er – wie Millionen anderer Landsleute auch – in den Nachkriegsjahren nach dem westen übergesiedelt ist. So bietet sich ihm zur Messezeit jedes Mal die Gelegenheit, seine geliebte Heimatstadt wiederzusehen. Darüber hinaus träumt er, leider bisher unerfüllt, vom großen Ost-West-Geschäft und – als Glück im Leipziger Winkel schon Wirklichkeit geworden – von ‚seiner Rosi’. Natürlich darf ‚Trudchen“, Bertholds gestrenges Eheweib, von dem Verhältnis zu der schönen Sächsin nichts erfahren. Kompliziert wird der Fall, weil Trudchen diesmal mitkommen will. Doch glücklicherweise kann sie ihm aus dringendem Anlass erst ein paar Tage später nachfolgen. So heißt es für den Schwerenöter, die wenigen Tage und Nächte in Leipzig gut zu nutzen.
Berthold Kohlgrub muss noch manche Aufregung hinnehmen, bevor er in der Messestadt im berühmten ‚Auerbachs Keller’ mit altbekannten Aussteller-Freunden ein fröhliches Wiedersehen feiern und – endlich, endlich! – zu vorgerückter Stunde Rosi in die Arme schließen kann. Die Tage in Leipzig vergehen wie im Fluge und sind voller Abenteuer und Überraschungen. Dass sie für Berthold Kohlgrub nicht ganz problemlos bleiben, liegt nicht nur daran, dass die Stunde der Ankunft ‚Trudchens’ immer näher rückt, sondern auch, dass eine geheimnisvolle Dame und ihr hintergründiger Begleiter sich sehr intensiv für den ‚Kapitalisten’ aus Westdeutschland und seine trinkfrohen Freunde interessieren. Aber der pfiffige Sachse ist jeder Situation gewachsen, und als ihm sogar noch das langersehnte Messegeschäft winkt – Dachrinnen gegen Schweinehälften -, da kann ihn auch der furiose Auftritt seiner Gemahlin nicht mehr aus der Ruhe bringen.