Mediale Störungen (eBook)

Krisenkommunikation in Sondersendungen des deutschen Fernsehens

Andreas Dörner, Ludgera Vogt (Herausgeber)

eBook Download: PDF
2020 | 1. Aufl. 2020
X, 362 Seiten
Springer Fachmedien Wiesbaden (Verlag)
978-3-658-28046-8 (ISBN)

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Mediale Störungen -
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Sondersendungen des öffentlich-rechtlichen Fernsehens sind eine zentrale Institution der politischen Medienöffentlichkeit in Deutschland. Sie werden unter hohem Zeitdruck und mit Aufbietung geballter journalistischer Kompetenz produziert. Die Medienakteure sehen sie voller Stolz als imagebildende 'Premiumprodukte' an. Für das Publikum markieren die Formate relevante Störungen gesellschaftlicher Normalität. Sie bieten zudem Einordnungen, Lösungsperspektiven sowie Vergemeinschaftung und Trost. Für politische Akteure sind die Sendungen eine relevante Bühne politischer Krisenkommunikation.




Dr. Andreas Dörner ist Professor für Medienwissenschaft an der Philipps-Universität Marburg.
Dr. Ludgera Vogt ist Professorin für Soziologie an der Bergischen Universität Wuppertal.

Inhalt 5
1Einleitung: Sondersendungen als Störungsanzeiger und Entstörungsritual 11
1.1 Prolog: Sandro Zahlemann am Leipziger Hauptbahnhof 11
1.2 Der Gegenstand der Untersuchung 14
1.3 Zum Forschungsstand 17
1.4 Fragestellungen 31
1.5 Der Aufbau des vorliegenden Bandes und Danksagungen 34
2 Die Methodik der Studie. Eine ethnografisch eingebettete Medienanalyse 37
2.1 Einleitung 37
2.2 Der Hintergrund: Interdisziplinäre Kombination von interpretativer Soziologie und Medienwissenschaft 38
2.3 Die Relevanz der Ästhetik 42
2.4 Projektdesign und konkretes Vorgehen 48
3 Fernsehen unter hohem Zeitdruck. Die Produktion von Sondersendungen 53
3.1 Einleitung 53
3.2 Institutionelle Kontextbedingungen des öffentlichrechtlichen Rundfunks 54
3.3 Entscheidungs- und Produktionsprozesse von Sondersendungen 57
3.3.1 Redaktioneller Ablauf 57
3.3.2 Produktionskriterien 61
3.3.3 Auswahlkriterien bei Gesprächspartnern 67
3.3.4 Gestaltung 70
3.4 Fazit 72
4Das Selbstverständnis der Feldakteure 74
4.1 „Das verschafft uns eine große Befriedigung.“ Das Selbstverständnis der Redakteure 74
4.1.1 Einleitung 74
4.1.2 Das Selbstverständnis der Redakteure 76
4.1.2.1 Das Selbstbild im Lichte von Aufgaben 76
4.1.2.1.1 Aufgabe: Informieren 76
4.1.2.1.2 Aufgabe: Erklären und Einordnen 77
4.1.2.1.3 Aufgabe: Stimmungen Vermitteln und Vergemeinschaften 80
4.1.2.1.4 Aufgabe: Visualisieren 81
4.1.2.2 Selbstbewusstsein, Stolz und Legitimation 84
4.1.3 Fazit und Vergleich 87
4.2 „Wir wollen Ruhe reinbringen.“ Das Selbstverständnis der Moderatoren 90
4.2.1 Einleitung 90
4.2.2 Typologie der Moderatorenrollen 91
4.2.2.1 Berichterstatter 91
4.2.2.2 Erklärer 92
4.2.2.3 Nachfrager 94
4.2.2.4 Therapeut 96
4.2.3 Selbstbewusstsein als qualifizierte Fachkraft 97
4.2.4 Fazit 98
4.3 „Die Chance des ersten Wortes.“ Das Selbstverständnis politischer Akteure 100
4.3.1 Einleitung 100
4.3.2 Rollen politischer Akteure 103
4.3.2.1 Volksvertreter 103
4.3.2.2 Parteivertreter 105
4.3.2.3 Kommunikator exklusiven Wissens 107
4.3.2.4 Beurteiler 110
4.3.2.5 Krisenmanager 111
4.3.2.6 Kümmerer vor Ort 112
4.3.3 Fazit 113
4.4 „Eine Gratwanderung zwischen Allgemeinverständlichkeit und hohem wissenschaftlichen Anspruch.“ Das Selbstverständnis der Experten 115
4.4.1 Einleitung 115
4.4.2 Typologie der Rollen von Experten in Sondersendungen 116
4.4.2.1 Informationsgeber 116
4.4.2.2 Aufklärer 118
4.4.2.3 Bewerter 120
4.4.2.4 Vermittler und Übersetzer 122
4.4.2.5 Repräsentant 125
4.4.3 Fazit 127
5 Die Sondersendungen des deutschen Fernsehens. Spektrum, Programmierung, Gestaltung 129
5.1 Das Spektrum der Sondersendungen 130
5.2 Die Sonderstellung von ARD Brennpunkt und ZDF spezial 137
5.3 Typische Sendungsbausteine der Formate BP und ZS 140
5.3.1 Moderation 140
5.3.2 Einspieler 142
5.3.3 Gesprächssituationen 144
5.4 Charakteristika der Formate: Themen, Programmierung, Gestaltung 147
5.4.1 Themenfelder 147
5.4.2 Programmierung 148
5.4.3 Gestaltung 150
5.5 Fazit 166
6 Die Rollen der Akteure. Typologien auf der Grundlagetriangulierter Daten 168
6.1 Triangulation von Rollenrekonstruktionen politischer Akteure 169
6.1.1 Deutlich übereinstimmende Rollenbefunde 169
6.1.2 Ähnlicher Rollenbefund mit deutlichen Abweichungen 173
6.1.3 Fazit 174
6.2 Triangulation von Rollenrekonstruktionen bei Moderatoren 174
6.2.1 Deutlich übereinstimmende Rollenbefunde 175
6.2.2 Ähnlicher Rollenbefund mit deutlichen Abweichungen 177
6.2.3 Deutlich abweichender Rollenbefund mit nur geringen Kompatibilitäten 178
6.2.4 Fazit 178
6.3 Triangulation von Rollenrekonstruktionen der Experten 179
6.3.1 Deutlich übereinstimmende Rollenbefunde 179
6.3.2 Ähnlicher Rollenbefund mit deutlichen Abweichungen 181
6.3.3 Deutlich abweichende Rollenbefunde mit nur geringen Kompatibilitäten 182
6.3.4 Fazit 183
7Fallstudien 184
7.1 „Ein Europa unterschiedlicher Geschwindigkeiten?“ – Die griechische Staatsschuldenkrise 184
7.1.1 Strukturmerkmale, Programmierung und Themen 184
7.1.2 Gestaltungsweisen 186
7.1.2.1 Personifizierungen 187
7.1.2.2 Gesprächspartner 190
7.1.2.3 Erzählmotive 198
7.1.2.4 Ästhetik 201
7.1.3 Fazit 207
7.2 Krisenkommunikation im Schockzustand. Eine Fallstudie zur Semantik und Ästhetik der Sondersendungen zum Anschlag auf dem Berliner Breitscheidplatz 209
7.2.1 Das Ereignis und sein Kontext 209
7.2.2 Die Sonderberichterstattung im Überblick 210
7.2.3 Breaking News: Die phatische Funktion der ersten Berichterstattung in Sonderausgaben der Nachrichtenformate 212
7.2.4 Ein hybrides Format bei RTL: Begleitete Immersion und Bosbachs Pullover 216
7.2.5 Die Konstruktion der Gemeinschaft als Trauergemeinde:ZDF spezial und Brennpunkt mit Entstörung I 228
Exkurs: „Was nun, Herr de Maizière?“ 234
7.2.6 Entstörung II: Die politische Debatte in Brennpunkt undZDF spezial am 23. Dezember 249
7.2.7 Fazit 257
7.3 Öffentlich-rechtlicher Meinungsjournalismus: Ein Blick auf die Sondersendungen zur Flüchtlingskrise 260
7.3.1 Einleitung 260
7.3.2 Rahmendaten der Berichterstattung 263
7.3.3 Die drei Phasen der Berichterstattung 266
7.3.3.1 Die erste Phase: Aufstörung 266
7.3.3.2 Die zweite Phase: ‚Willkommenskultur‘ und Polarisierung 269
7.3.3.3 Die dritte Phase: Verstörung und Rückkehr zum Anfang 282
7.3.4 Welcher Journalismus? 287
7.3.5 Fazit 290
7.4 Wettersendungen im (Klima-) Wandel 292
7.4.1 Einleitung: Der Mensch und das Wetter 292
7.4.2 „Wetter-Brennpunkte“: die redaktionelle Perspektive 294
7.4.3 Die Sendungen 295
7.4.3.1 Die Sprache: Drastik 296
7.4.3.2 Audiovisuelles Material: Schauwert 298
7.4.3.3 Politik und Experten 302
7.4.4 Fazit 305
7.5 Ein Staatsakt. Auschwitz-Gedenken 70 Jahre nach der Befreiung 307
7.5.1 Besondere Gestaltungsmerkmale der Sendung 307
7.5.1.1 Studiogestaltung und weitere Gestaltungsbesonderheiten 307
7.5.1.2 Sendungsablauf 310
7.5.1.3 Das Veranstaltungsprogramm 310
7.5.2 Liveübertragung, Fernsehtechnik und Inszenierungsaufwand 312
7.5.3 Historisches Ereignis, Gedenkveranstaltung und Akteure 314
7.5.3.1 Auschwitz und der Holocaust 314
7.5.3.2 Das aktuelle Auschwitz und der Ort der Gedenkveranstaltung 318
7.5.3.3 Auschwitz als Ort persönlichen Erlebens 321
7.5.3.4 Das Studiogespräch 322
7.5.4 Fazit 325
8Fazit und Ausblick 326
8.1 Die Ergebnisse der Studie 326
8.2 Ausblick: Sondersendungen in Zeiten von Umbruch und Krise 337
8.2.1 Medienwandel 337
8.2.2 Gebührendiskussion 339
8.2.3 Die aktuellen Krisen des Journalismus 341
8.2.4 Eine neue Struktur der Öffentlichkeit 347
Literatur 352

Erscheint lt. Verlag 17.4.2020
Zusatzinfo X, 362 S. 43 Abb., 42 Abb. in Farbe.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
Sozialwissenschaften Kommunikation / Medien Journalistik
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Echtzeitjournalismus • ethnografisch eingebettete Medienanalyse • Journalismus • Krisenkommunikation • Nachrichtenformate • Politische Kommunikation • Sondersendungen
ISBN-10 3-658-28046-8 / 3658280468
ISBN-13 978-3-658-28046-8 / 9783658280468
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