Bruder Cadfael und der Ketzerlehrling (eBook)

(Autor)

eBook Download: EPUB
2020 | 1. Aufl. 2020
300 Seiten
beTHRILLED (Verlag)
978-3-7325-9424-5 (ISBN)

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Bruder Cadfael und der Ketzerlehrling - Ellis Peters
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Die Kult-Krimi-Serie endlich als eBook!

Juni 1143: In der Abtei zu Shrewsbury wird das Fest der heiligen Winifred gefeiert, und das Kloster ist voller Gäste und Pilger. Zur selben Zeit bringt der junge Schreiber Elave den Leichnam seines Herrn William von Lythwood zum Begräbnis ins Kloster. Doch dann werden Elave und der verstorbene William gleich von mehreren Seitenplötzlich der Ketzerei bezichtigt. Und als schließlich auch noch ein Mord geschieht, ist für die Anwesenden der Täter schnell ausgemacht: Elave. Wird es Cadfael gelingen, rechtzeitig die Unschuld des jungen Mannes zu beweisen?

Über die Reihe: Morde und Mysterien im finstersten Mittelalter des 12. Jahrhunderts liefern den perfekten Hintergrund für die spannenden Abenteuer des Bruders Cadfael, eines ehemaligen Kreuzritters, der sich als Mönch in die Abtei St. Peter & Paul nahe Shrewsbury zurückgezogen hat. Doch ein ruhiges Leben als Kräutergärtner und Heilkundiger ist ihm nicht vergönnt: Immer wieder muss er seine detektivischen Fähigkeiten einsetzen, um Verbrechen in der Gemeinde aufzuklären.

eBooks von beTHRILLED - mörderisch gute Unterhaltung!




<p>Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.<br><br></p>

Ellis Peters ist das Pseudonym der 1913 geborenen englischen Autorin Edith Pargeter. Ihre Bruder-Cadfael-Reihe erschien in 15 Sprachen und mehr als 20 Ländern und wurde erfolgreich von der BBC verfilmt. Ihr Wissen als Apothekenhelferin war der Ausgangspunkt für den kräuterkundigen Bruder Cadfael. Ellis Peters starb im Oktober 1995.

Erstes Kapitel


Am neunzehnten Juni, dem Tag, an dem der bedeutende Gast eintraf, arbeitete Bruder Cadfael im Garten des Abtes; er schnitt verblühte Rosen ab. Es war eine Arbeit, die sich Abt Radulfus normalerweise selbst vorbehielt; er war stolz auf seine Rosen und genoss die wenigen Stunden, die er mit ihnen verbringen konnte. Aber in drei Tagen würde die Abtei den Jahrestag der Überführung der heiligen Winifred in ihren Schrein in der Kirche feiern, und die Vorbereitungen für den alljährlichen Zustrom von Pilgern und Gönnern nahmen seine gesamte Zeit in Anspruch. Auch die untergeordneten Brüder hatten alle Hände voll zu tun. Cadfael war der Einzige von ihnen, der das Privileg genoss, sich um die Rosen des Abtes kümmern zu dürfen, die, wie alles andere im Klosterbereich, zum Fest der Heiligen makellos und in bester Verfassung sein mussten.

In diesem Jahr würde es keine feierliche Prozession von Saint Giles am Rande der Stadt geben wie 1141, zwei Jahre zuvor. Dort waren die Gebeine der Heiligen deponiert worden, während man im Kloster die Vorbereitungen für einen würdigen Empfang traf. An dem großen Tag war, wie Cadfael sich erinnerte, ringsum der befürchtete Regen niedergegangen, aber kein einziger Tropfen hatte ihr Reliquiar und seine Träger getroffen oder eine der Kerzen gelöscht, die sie, aufrecht wie Lanzen und unberührt vom Wind, begleitet hatten. Kleine Wunder hatte es gegeben, wo immer Winifred vorbeikam, so wie der Legende zufolge in den Fußstapfen von Welsh Olwen Blumen erblühten. Große Wunder kamen seltener vor, aber Winifred konnte ihre Macht erweisen, wo sie angebracht war. Sie hatten gute Gründe, das zu wissen und froh darüber zu sein, sowohl im fernen Gwytherin, dem Ort ihres Wirkens, als auch hier in Shrewsbury. In diesem Jahr würden die Feiern innerhalb der Abteimauern stattfinden; auch hier gab es genügend Raum für Wunder, wenn die Heilige solche bewirken wollte.

Schon jetzt trafen die Pilger zum Fest ein, in solchen Scharen, dass Cadfael das geschäftige Treiben vorn im großen Hof, am Tor und beim Gästehaus kaum eines Blickes würdigte; ebenso wenig nahm er das Klappern der Hufe auf den Pflastersteinen wahr, wenn Burschen die Pferde in die Stallungen führten. Bruder Denis, der Verwalter, würde eine Menge Leute unterzubringen und zu verpflegen haben, und zwar schon vor dem eigentlichen Festtag, an dem die Leute aus der Stadt und den Dörfern im Umkreis von vielen Meilen herbeiströmen würden.

Erst als Prior Robert auftauchte, der mit den schnellsten Schritten, die seine Würde erlaubte, um die Ecke des Kreuzgangs bog und zielstrebig auf die Gemächer des Abtes zueilte, hielt Bruder Cadfael in seinem gemächlichen Umgang mit den verwelkten Blüten inne und beobachtete ihn. Auf Roberts strengem, langem Gesicht lag der Ausdruck eines Engels, der einen Auftrag von kosmischer Bedeutung auszuführen hat, und auf den die Autorität des überirdischen Wesens übergegangen ist, das ihn ausgesandt hatte. Seine silbrige Tonsur leuchtete in der Sonne des frühen Nachmittags, und seine schmale, aristokratische Nase sondierte vorweg und erschnupperte Glorie.

Wir haben einen ganz besonders wichtigen Gast, dachte Cadfael. Und er verfolgte den Weg des Priors über die Schwelle zu den Gemächern des Abtes mit Interesse, nicht sonderlich überrascht, als er wenige Minuten später sah, wie der Abt selbst erschien und mit Robert an seiner Seite den Hof überquerte. Zwei hochgewachsene Männer, ungefähr gleich groß, der eine ganz glatte, geschmeidige, sorgfältig kultivierte Eleganz, der andere nur Knochen und Sehnen und scharfe, zurückhaltende Intelligenz. Für Prior Robert war es ein schwerer Schlag gewesen, als er bei der Neubesetzung der Vakanz, die durch die Amtsenthebung von Abt Heribert entstanden war, zugunsten eines Fremden übergangen wurde; aber er hatte die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Er war zäh; vielleicht würde er sogar Abt Radulfus überleben und sein Ziel doch noch erreichen. Aber hoffentlich, betete Cadfael inbrünstig, erst in vielen Jahren.

Er brauchte nicht lange zu warten, bis Abt Radulfus und sein Gast zusammen über den Hof kamen, sich auf die höfliche und vorsichtige Art von Fremden unterhaltend, die sich zum ersten Mal begegnen. Hier war ein Besucher von zu großer und vermutlich zu geheimer Bedeutung, als dass er im Gästehaus untergebracht werden konnte, nicht einmal beim Adel. Ein Mann, der fast so groß war wie Radulfus und überall – außer in den Schultern – doppelt so breit, dickfleischig und beleibt bis an die Grenze des Fetten und dennoch zugleich kraftvoll und muskulös. Sein Gesicht wirkte auf den ersten Blick gerundet und glatt von gutem Leben, mit vollen Lippen, vollen Wangen und genusssüchtig. Auf den zweiten Blick verrieten die Lippen eine beträchtliche und intolerante Kraft, das fleischige Kinn umhüllte einen entschlossenen Kiefer, und die Augen bezeugten trotz ihrer leicht gedunsenen Umgebung einen scharfen und kritischen Verstand. Sein Kopf war unbedeckt, und er trug die Tonsur; sonst hätte Cadfael, der ihm noch nie begegnet war, ihn für einen Baron oder Grafen vom Hofe des Königs gehalten, denn seine Kleidung war, von ihrem düsteren Dunkelkarmin und Schwarz abgesehen, herrenmäßig geschnitten und verziert, eine lange, üppige Robe, bis auf den Boden reichend, aber zum Reiten vorn und hinten fast bis zur Taille geschlitzt, mit goldgesäumtem, dem sommerlichen Wetter entsprechend offenem Kragen, unter dem ein feines Leinenhemd zu sehen war und eine goldene Kette mit einem Kreuz unter einer dicken, muskulösen Kehle. Zweifellos gab es irgendwo einen Leibdiener oder Bereiter, der es ihm ersparte, Mantel oder Gepäck selbst tragen zu müssen – nicht einmal die Handschuhe, die er vermutlich beim Absteigen abgestreift hatte. Der Klang seiner Stimme, aus einiger Entfernung vernehmbar, als die beiden Herren das Haus betraten, war leise und gemessen und vermittelte dennoch den Eindruck von Verärgerung.

Wenige Augenblicke später sah Cadfael den vermutlichen Grund dafür. Ein Bursche kam vom Torhaus her über den Hof und führte zwei Pferde zu den Stallungen, einen stämmigen Braunen, vermutlich sein eigenes Reittier, und einen großen, eleganten, prächtig aufgezäumten Rappen mit weißen Fesseln. Keine Frage, wem er gehörte. Das prunkvolle Zaumzeug, die scharlachrote Satteldecke und die reichverzierten Zügel ließen keinerlei Zweifel daran. Zwei weitere Männer folgten mit ihren weniger dekorativen Reittieren am Zügel und einem schwerbeladenen Packpferd. Dies war ein Kleriker, der nicht ohne den Komfort reiste, den er gewohnt war. Doch wenn etwas geeignet war, den Ton gemessenen Ärgers in seiner Stimme anklingen zu lassen, so war es der Umstand, dass das schwarze Pferd, das einzige in der Gruppe, das dem Rang seines Reiters Gerechtigkeit widerfahren ließ, wenn nicht sogar das einzige, das imstande war, sein Gewicht zu tragen, auf dem linken Vorderbein lahmte. Was immer sein Auftrag und das Ziel seiner Reise sein mochten – der Gast des Abtes würde gezwungen sein, seinen Aufenthalt um ein paar Tage zu verlängern, bis die Verletzung seines Reittieres ausgeheilt war.

Cadfael beendete seine Arbeit, trug den Korb mit den verwelkten Blüten in den Garten und ließ den Trubel und die Geschäftigkeit des großen Hofes hinter sich. Das schöne, warme Wetter hatte die Rosen früh erblühen lassen. Frühlingsregen hatte für eine gute Heuernte gesorgt und die Trockenheit im Juni für ideale Verhältnisse zum Einfahren. Das Scheren der Schafe war fast abgeschlossen, und die Wollhändler errechneten hoffnungsvoll den Wert der Schuren. Die bescheidenen Pilger, die zu Fuß zur heiligen Winifred kamen, würden trockenes Reisewetter und warme Nächte haben, selbst im Freien. Das Werk der Heiligen? Cadfael konnte sich gut vorstellen, dass, wenn das Mädchen aus Wales lächelte, die Sonne auf das Grenzland schien.

Das früher angesäte der beiden Erbsenfelder, die vom Rande des Gartens zum Meole-Bach hin abfielen, war bereits reif gewesen und abgeerntet worden; zehn Tage Sonne hatten die Schoten schnell wachsen lassen. Bruder Winfrid, ein kräftiger, blauäugiger junger Riese, war eifrig damit beschäftigt, das Wurzelwerk als Dünger einzugraben, während die Stängel, mit Sicheln abgehauen, am Rande des Feldes trockneten, um als Futter und Bettstroh verwendet zu werden. Die Hände, die den Spaten schwangen, waren riesig und braun und sahen aus, als müssten sie unbeholfen sein; doch im Umgang mit Cadfaels kostbaren Glasphiolen und spröden getrockneten Kräutern waren sie ebenso geschickt und behutsam wie kraftvoll und ausdauernd beim Hantieren mit Hacke und Spaten.

In der Luft des ummauerten Kräutergartens hing eine warme und würzige Süße. Unkraut gedeiht bei gutem Wachstumswetter nicht weniger gut als die Kräuter, zwischen denen es sich breitmacht, und um diese Jahreszeit gab es immer zu tun. Cadfael schürzte seine Kutte und machte sich auf den Knien ans Werk, der warmen Erde nahe; der aufgestörte, betörende Duft umflatterte ihn wie unsichtbare Flügel, und die Sonne wärmte seinen Rücken.

Er war immer noch bei der Arbeit, wenn auch in einer wohligen Mattigkeit und ohne Hast, als zwei Stunden später...

Erscheint lt. Verlag 29.5.2020
Reihe/Serie Ein Fall für den Mönch
Ein Fall für den Mönch
Übersetzer Christel Wiemken
Verlagsort Köln
Sprache deutsch
Original-Titel The Heretic's Apprentice
Themenwelt Literatur Historische Romane
Literatur Krimi / Thriller / Horror Krimi / Thriller
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte derek jacobi • DVD • Edith Pargeter • Kräuterkundiger • Kreuzritter • Krimis • Mönch • Pater Brown • Serie • Shropshire
ISBN-10 3-7325-9424-6 / 3732594246
ISBN-13 978-3-7325-9424-5 / 9783732594245
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