Innovationsuniversität Halle?

Neuheit und Innovation als historische und als historiographische Kategorien

Daniel Fulda, Andreas Pečar (Herausgeber)

Buch | Hardcover
VI, 328 Seiten
2020
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-066820-9 (ISBN)
129,95 inkl. MwSt
Prädestiniert durch ihre Geschichte – als Zentrum der deutschen  Frühaufklärung mit europäischer Wirkung und als einer der Impulsgeber der anthropologischen Wende – gründete die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg 1993 das Interdisziplinäre Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA). Bisherige und gegenwärtige Forschungsschwerpunkte des IZEA umfassen die aufklärerische Anthropologie, die Aufklärung im Bezugsfeld frühneuzeitlicher Esoterik, Universitätsgeschichte, den Philanthropismus und das Gartenreich Dessau-Wörlitz, neuere Akzente liegen auf der Frühaufklärung als Experimentierfeld und der Begründung von Kulturmustern für die Moderne. Die Ergebnisse dieser Forschungen erscheinen seit Herbst 1995 in der wissenschaftlichen Reihe des IZEA unter dem Titel »Hallesche Beiträgezur Europäischen Aufklärung«. Hinzu kommen qualifizierte Arbeiten, dieextern entstanden sind. Pro Jahr erscheinen zwei bis vier Bände (Monographien, Sammelbände, Quellenkommentare).
War die Universität Halle, als sie 1694 gegründet wurde und bald zur angesehensten und frequenzstärksten Hochschule im Reich aufstieg, eine „Innovationsuniversität", wie es in der Forschung gerne heißt? Wer darauf antworten will, hat zunächst zu klären, ob es sich um eine Frage nach dem Selbstverständnis der historischen Akteure handelt oder ob es der zurückschauende Forscher ist, der Innovation konstatiert. In diesem Sinne fragt der Band: Spielten Ansprüche auf Erneuerung der Institution Universität bei ihrer Gründung eine Rolle, sei es bei den Gelehrten oder den politischen Akteuren? Welchen Anteil hatten Reform- oder Erneuerungsideen an deren Selbstinszenierung? Und falls es ein solches Programm gegeben hat: Wurde es im Lehrprogramm der Universität eingelöst? Der Band unternimmt eine traditionskritische Revision des etablierten Bildes von der ‚Innovations- und Reformuniversität‘ Halle durch quellennahe Rekonstruktionen historischer Wahrnehmungshorizonte und Agenden. Seine Analysen des Zusammenwirkens von Gelehrten und Öffentlichkeit lassen zumindest eines als gesichert erscheinen: Es gab Gelehrte der Fridericiana und auch Politiker, die über ein Konzept von ‚Innovation‘ verfügten, auch wenn sie sich nicht dieses Wortes bedienten.

Daniel Fulda und Andreas Pecar , Universität Halle-Wittenberg, Halle.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Hallesche Beiträge zur Europäischen Aufklärung ; 63
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache englisch; deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 610 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Neuzeit (bis 1918)
Schlagworte Aufklärung • Enlightenment • Halle (Saale) / Hochschulwesen • Halle (Saale) / science • Halle (Saale) / university • Halle (Saale) / Wissenschaft
ISBN-10 3-11-066820-3 / 3110668203
ISBN-13 978-3-11-066820-9 / 9783110668209
Zustand Neuware
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