Eduard von Keyserling und die Klassische Moderne -

Eduard von Keyserling und die Klassische Moderne (eBook)

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2020 | 1. Auflage
285 Seiten
J.B. Metzler (Verlag)
978-3-476-04892-9 (ISBN)
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Eduard von Keyserlings Werk geriet, trotz prominenter Fürsprecher wie Hermann Hesse, Herman Bang oder Thomas Mann, so häufig in Vergessenheit, wie es wiederentdeckt wurde. Zumeist erscheint Keyserling als ästhetischer Spätling, der nostalgisch von untergehenden baltischen Welten erzählt. Der zum 100. Todestag konzipierte Band zeichnet hingegen Keyserlings skeptische Moderne und mithin seinen Beitrag zur 'Klassische Moderne' nach. Die Studien zu den Romanen, Dramen und Essays situieren den Autor in den Diskursen und der literarischen Szene der Zeit und untersuchen u.a. Erzählstrategien und Gender-Diskurse sowie die Werkpoetik Keyserlings. Der Befund zeigt, dass sich bei Keyserling (thematisch) sentimentale Rückblicke auf die Zeit vor der Moderne verbinden mit (formal) Stilmitteln der Moderne und schließlich (diskursiv) einer Reflexion über die Moderne. Entsprechend begleitet er 'seine' Epoche von ihren Anfängen bis in ihr Auslaufen.




Christoph Jürgensen ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft/Literaturvermittlung an der Otto-Friedrich-Universität Bamberg.

Michael Scheffel ist Professor für Allgemeine Literaturwissenschaft/Neuere Deutsche Literaturgeschichte an der Universität Wuppertal.

Inhaltsverzeichnis 6
Einleitung 8
Keyserlings skeptische Moderne 9
Die Leerstelle. Unterwegs zu Eduard von Keyserling 17
1. 17
2. 19
3. 21
Kontexte: Beziehungen und Diskurse 22
Vor dem Preisgericht 23
Geschichte eines Wettbewerbs 23
Das „andere“ Feuilleton 28
Feuilleton-Erzählungen 31
„Nur zwei Thränen“ 33
Anschluss-Arbeiten 36
Literatur 38
Erzählte Heimsuchungen 41
1. 41
2. 47
3. 52
Literatur 53
Über persönliche und sachliche Kultur 55
Eduard von Keyserlings Abhandlung Zur Psychologie des Komforts (1905) 57
Psychologie bei Keyserling und Simmel 60
Über persönliche und sachliche Kultur 62
Keyserling als Leser Simmels 65
Literatur 69
Täuschende Moderne 71
Zur bibliographischen Situation: Literatur von und über Keyserling 72
Zur Einordnung des Autors ‚zwischen‘ Fontane und Schnitzler 74
Ehebruch und Duell 79
Stimmung vs. Plot und Konstellation als Handlung 80
Antizipation und Stereotype 83
Femme fatale 84
Duell 84
Ambivalenzen 85
Literatur 88
Werke 90
Auf der Suche nach der verlorenen Resonanz 91
Ausgangspunkte 91
Sozial-, Entwicklungs- und Zeitroman 94
Zur Raumsemantik 100
Resonanzbedürfnis als Handlungsmotivation 102
Literatur 108
Ein „Mischmasch aller möglichen Stile“ 109
‚Mischmasch der Stile‘ 112
Norm und Abweichung 115
Das kleine Glück des Augenblicks – Ein Frühlingsopfer 117
Das Scheitern des Naiven – Der dumme Hans 120
„Echtes und bestes Kabarett“ – Die schwarze Flasche 122
Peter Hawel oder Langeweile vs. Pflicht 123
Benignens Erlebnis: das „Wilde, Heiße, Starke“ 125
„Nun sind wir wieder in unserer Ordnung“. Ordnung vs. Handlungsstruktur 126
Literatur 131
Erzählstrategien in Eduard von Keyserlings Wellen (1911) 134
„It’s all downhill after the first kiss“ oder: Ein Roman über die Liebe 134
Anthropo-Topologisierung des Erzählten 137
Ironisierung des Erzählten 142
Experiment zwischen „epischer Ironie“ und „Lebenskommunismus“ 144
Literatur 146
Spätadelige Skepsis 148
Adelssemantiken im 19. Jahrhundert 149
Bürgerliches ‚Leben‘ vs. adelige ‚Décadence‘. Semantische Konstellationen der Jahrhundertwende 152
Am Südhang 154
Literatur 165
Landhaus und Landleben 168
Keine Idyllen 168
Zeit und Raum der Idylle 169
Idyllisches Landleben 170
Das Landhaus (1913) als Fluchtort 173
Kollektiver Untergang: Abendliche Häuser (1914) 175
Die Lust am Untergang 183
Literatur 184
Themen, Schreibweisen, Adaptionen 186
Landschaftsbild und Stimmung 187
Landschaftsmaler und Stimmungskünstler Keyserling 187
Landschaftsbild und Stimmung bei Alois Riegl und Friedrich Th. Vischer 190
Fluchtlinien von Keyserlings Kunstkritik 191
Kontrastive Sehweisen der Kunst 195
Kunstkritik als Werkpoetik 199
Literatur 200
Zur Ethnographie und den Geschlechterrollen im Erzählwerk Keyserlings 203
Sozialstruktur in den dargestellten Welten 203
Partnerwahlkriterien 205
Nicht-Leben vs. Empathisches Leben 206
Skala der Frauenfiguren 208
Typologie der Männerfiguren 209
Geschlechterrollen in Beate und Mareile 211
Literatur 214
Über die Liebe 215
„Über die Liebe“ – Zu Keyserlings Anthropologie 216
Zum Verhältnis der Geschlechter 218
Sublimierung 220
Kein „Mehr an Leben“ – Fürstinnen 223
Leben, Liebe, Literatur 229
Literatur 230
„… jetzt mußte ein Erlebnis beginnen…“ 231
Der Erlebnisbegriff 232
Erlebnishunger und Lebensunfähigkeit 235
Erlebnis – Kunst – Wirklichkeit 237
Erlebnis – Dichtung – Krieg 241
Literatur 245
Natur, Kultur, Moderne 246
Selbstvergewisserung und Zeitbewusstsein: Herrschaft und Feiertag 246
Jenseits autonomer Selbstbegründung: Ästhetikum und Bühne, Beruhigung durch dynastische Kontinuität 249
Sprechen ohne intentio, müde Form des Gleichen 252
Niedergang ohne Kompensation: Das Schönheitsrecht der Wenigen 255
Zeitenthobenheit ohne Gleichheit: Distanznahme jenseits der aktualisierenden Geste 258
Literatur 261
Keyserling im Fernsehen 263
Analogiebildung als Transformationskonzept: Die Galgenbrücke 266
Verfilmung als Interpretation: Wellen 272
Aktualisierungen durch Analogiebildung und Interpretation 275
Filmverzeichnis 276
Bibliographien 278
Keyserlings Zeitungs- und Zeitschriftenbeiträge (Essays, Kritiken und Rezensionen) 279
Journal- und Bucherstdrucke der literarischen Texte Keyserlings 282

Erscheint lt. Verlag 28.2.2020
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
ISBN-10 3-476-04892-6 / 3476048926
ISBN-13 978-3-476-04892-9 / 9783476048929
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