Was uns Menchen verbindet

Angebote zur Verständigung zwischen Natur-, Kultur- und Geisteswissenschaften

(Autor)

Buch | Hardcover
248 Seiten
2020 | 5. korrigierte und erweiterte 5. Auflage
VWB-Verlag
978-3-86135-616-5 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Was uns Menchen verbindet - Gerhard Medicus
35,00 inkl. MwSt
Was macht den Menschen zum Menschen? Wie hängen Körper und Geist zusammen, wie die Natur-, Kultur- und Geisteswissenschaften?
Die Evolution hat an Leib und Seele Spuren hinterlassen. Das Lesen dieser Spuren erschließt ein Verständnis, was den Menschen ausmacht: unser Verhalten in sozialen Gefügen und Beziehungen, unsere Lern- und Kulturfähigkeit, unser Intellekt und Bewusstsein, unser Umgang mit Aggression, unsere Moralfähigkeit, Humanität und Würde, aber auch Unterschiede zwischen den Geschlechtern und unser politisches Urteilen und Wirken. - Das humanethologische Wissen um Verschränkungen zwischen Natur, Kultur und Geist macht Spielräume bewusst und erweitert damit unsere Freiheit, verantwortungsvoll zu handeln.

Inhalt:

Wulf Schiefenhövel: Vorwort
Einleitung
Danksagung


Teil I: Beiträge zur Theorie der Interdisziplinarität in den Humanwissenschaften

1. Naturwissenschaftliche interdisziplinaritätstheoretische Grundlagen
1.1 Die Grundfragen
1.1.1 Die Frage nach den Verursachungen
1.1.2 Die Frage nach der Ontogenese
1.1.3 Die Frage nach den Anpassungen
1.1.4 Die Frage nach der Phylogenese
1.2 Die System- oder Bezugsebenen
1.3 Anhang: – evolutionäre Psychologie, – evolutionäre Medizin
. Beiträge der Philosophie zum interdisziplinären Dialog der Humanwissenschaften
2.1 Das Leib-Seele-Problem: Wie es zur Trennung der Fakultäten kam
2.2 Ansätze zur Überwindung der Spaltung zwischen Geistes- und Naturwissenschaften
2.2.1 Poppers Postulat der Falsifizierbarkeit
2.2.2 Der Aufbau der realen Welt nach Nicolai Hartmann
2.2.3 Evidenzgrade und Gewissheitsansprüche
2.2.4 David Hume und Norbert Bischof
2.3 Ein Plädoyer für das Orientierungswissen
2.4 Anhang: – Formen des Wissens, – Semmelweis-Effekt


Teil II: Beiträge zur Theoriebildung in Psychologie und Psychotherapie

3. Von der tierlichen Brutpflege zum Sozialverhalten des Menschen
3.1 Von der Brutpflege zur Kooperativität und ihren Grenzen
3.2 Trauer, Gruß und Abschied
3.3 Von der Brutpflege zum Sexualverhalten
3.3.1 Inzestvermeidende Mechanismen
3.3.2 Geschlechterdifferenz
4. Der Apfel vom Baum der Erkenntnis und die Vertreibung aus dem Paradies, über die Evolution von Moral
4.1 Fragen zur Natur des Menschen
4.2 Evolutionäre Wurzeln von Humanität und Menschenwürde
4.2.1 Soziale Attraktivität
4.2.2 Selbstexploration und Empathie
4.2.3 Zeithorizont und Emphronesis als Voraussetzungen für die Fähigkeit, Scham empfinden zu können
4.2.4 Reflexion und verantwortliche Moral beim erwachsenen Menschen
4.2.5 Zusammenfassung: Freiräume und Grenzen kultureller Möglichkeiten
4.2.6 Abschließende Bemerkungen
5. Die frühkindliche Bindung beim Menschen und ihre Bedeutung für das Leben
5.1 Vorbemerkungen
5.2 Verhaltensbiologische Aspekte der Bindung
5.2.1 Menscheneltern und ihre Bindung an die Kinder
5.2.2 Beobachtungen zur Erwachsenen-Kind-Interaktion aus dem Kulturenvergleich
5.2.3 Allomütter und geschwisterliche „Brutpflegehilfe“
5.2.4 Menschenkinder und ihre Bindung an die Eltern
5.2.5 Programmschritte der Bindung und Lösung
5.2.6 Exkurs: Bezüge zwischen Bindung, Neugier und Selbständigkeit, das Zürcher Modell
5.3 Die Inzesthemmung
5.4 Die Störanfälligkeit der Bindung
5.5 Abschließende Bemerkung
6. Der natürliche Unterschied, zur Biopsychologie der Geschlechterdifferenz
6.1 Allgemeines, biologische Grundlagen
6.1.1 Vorteile geschlechtlicher Fortpflanzung
6.1.2 Grundprinzipien und Entstehungsgründe des Sexualdimorphismus
6.2 Sexuelle Fortpflanzung bei nicht menschlichen und menschlichen Primaten
6.2.1 Exkurs: Kommunikation bei Primaten
6.2.2 Soziologie der Paarungssysteme bei Primaten
6.2.3 Das „Prinzip der Antithese“ bei Geschlechtsunterschieden
6.2.4 Menschliches Sexualverhalten
6.3 Varianten des Sexualverhaltens
6.4 Ausblick
7. Folgt die psychomotorische Entwicklung des Kindes der biogenetischen Regel?
7.1 Zur Wissenschaftsgeschichte der Regel
7.2 Entwicklungsphysiologische Grundlagen der Rekapitulation: Metaphän und Interphän
7.3 Die Bedeutung der Regel für die biologische Forschung
7.4 Die biogenetische Regel und die ontogenetische Entwicklung des Verhaltens
7.4.1 Interphänen fehlt für gewöhnlich ein externer Anpassungswert
7.4.2 Anatomische Rekapitulation mit gleichzeitiger funktioneller „Rekapitulation“
7.4.3 Die Rolle ursprünglichen Verhaltens in der Ontogenese
7.4.4 Morpho- und Psychogenese als unterschiedliche Programmschritte
7.4.5 Keine Verhaltens-Interphäne bei der Ontogenese des Nervensystems
7.5 Resümee
8. Chronobiologie – alltags-, gesundheitspsychologische und medizinische Aspekte
8.1 Historisches
8.2 Chronobiologie heute
8.3 Gesundheitspsychologische Aspekte
8.3.1 Der Schlafrhythmus in Abhängigkeit vom Lebensalter
8.4 Chronomedizin
9. Zur Kritik der Evolutionären Erkenntnistheorie am Konstruktivismus
9.1 Information, „Lernen“ der Gene
9.2 Welchen Bezug haben Information, Kenntnis, (Sinnes-)Organe, Verhalten zur Umwelt?
9.3 Konvergenzen und Konsistenzen als Indizien für Wahrheitsähnlichkeiten
9.4 Erwartung und Erfahrung
9.5 Konstruktionen oder Rekonstruktionen?
9.6 Die drei Welten bei Popper (1974)
9.7 Einsichten und Methoden des Konstruktivismus
9.7.1 Transparenz
9.7.2 Pluralismus versus Monismus
9.8 Epilog
10. Zur Stammesgeschichte menschlichen Erkennens
10.1 Evolutionäre Stufen menschlichen Erkennens
10.1.1 Phylogenetischer und ontogenetischer Kenntnisgewinn
10.1.2 Evolution kognitiver Leistungen
10.1.3 Leben in Gemeinschaften und Kultur, kulturtheoretischer Ausblick
10.1.4 Überschneidungen zwischen Konzepten der Psychotherapie und der Ethologie
10.2 Anhang: weitere Aspekte der Hominisation
11. Aggression aus verhaltensbiologischer/kulturenvergleichender Sicht
11.1 Grundlagen
11.1.1 „Aggressionen“, die keine sind
11.2 Aggressionsauslösende Bedingungen
11.2.1 Die drei Kategorien der genetischen Distanz
11.2.2 Aggression im Arten- und Kulturenvergleich
11.3 Aggressionsabschwächende und -vermindernde Bedingungen
11.4 Zusammenfassung
12. Zur Ethologie des Umganges mit Ressourcen und Besitz
12.1 Die Ressource fällt an den Stärkeren
12.2 Die Ressource fällt an den Ranghöheren oder/und an den zuerst Gekommenen
12.3 Geben und Nehmen
12.4 Besitzanspruch wird auch bei Abwesenheit des Besitzers respektiert
13. Rangordnung und Hierarchie aus ethologischer Sicht
13.1 Formen der Rangordnung
13.1.1 Frühe Säugetiere
13.1.2 Soziale Säugetiere
13.1.3 Höhere Affen
13.1.4 Menschenaffen
13.1.5 Homo sapiens
14. Zôon politikón, biopsychische Aspekte
14.1 Grundlagen und Vorbedingungen für politisches Verhalten
14.2 Bedingungen der Kleingruppe
14.3 Bedingungen in Großgesellschaften
14.3.1 Affektlogik
14.4 Anhang: – Gegenüberstellung gesellschaftspolitischer Einstellungen

Bibliographie der im Buch verwendeten Arbeiten des Autors
Literatur
Personenregister
Sachregister

Stimmen zur ersten Auflage:
+++ "Ein faszinierendes Buch, das unsere tierlichen Spiegelbilder wissenschaftlich strukturiert und fundiert verständlich macht, damit die partielle Sonderstellung des Menschen prägnant herausarbeitet und so wichtige Erkenntnisse beisteuert zu der zentralen Frage, wer und was wir Menschen wirklich sind." (Helmut Pechlaner (2012)

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Am Zügel der Evolution ; 9
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 735 g
Einbandart gebunden
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Sozialwissenschaften
Schlagworte Entwicklung • Humanethologie • Menschliche Evolution • Natur des Menschen
ISBN-10 3-86135-616-3 / 3861356163
ISBN-13 978-3-86135-616-5 / 9783861356165
Zustand Neuware
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