Von der  Illusion zur Wirklichkeit -  Sebastian Buss

Von der Illusion zur Wirklichkeit (eBook)

Hilfestellung und Begleitung für den Ausstieg aus der Pornografie
eBook Download: EPUB
2020 | 1. Auflage
120 Seiten
Forum Theologie & Gemeinde (Verlag)
978-3-942001-36-6 (ISBN)
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'Pornografie' - man redet nicht darüber, schweigt sich eher an (oder aus), ein Tabuthema in christlichen Kreisen. Doch leider bringt Schweigen keine Veränderung. Unter Heranwachsenden wird das Thema eher zur Provokation genutzt. Lösungen entstehen so aber nicht. Menschen werden in ihren Nöten alleine gelassen, kaum jemand wagt zu fragen (oder auch zu klagen). Dabei hat sich Gott gelebte Sexualität als 'intimer Genuss, Ausdruck der Begeisterung und Fürsorge' gedacht. Sein Plan ist, dass Menschen in ihrer Zweisamkeit miteinander Eins werden. Stattdessen (ver-)führt Pornografie über den kurzzeitigen Kick in die Einsamkeit und das wunderbare Geschenk der Sexualität wird gestört und beschädigt. Der vorliegende Band möchte Pastoren und Seelsorger biblisch-orientierte Hilfestellungen anbieten, damit diese Ratsuchende mit fundierten seelsorger­lichen Schritten begleiten und auch eine längere Wegstrecke durchhalten können. Der Autor ist überzeugt, dass jeder Mensch, der betroffen ist, Freiheit und Wiederherstellung seiner bzw. ihrer Sexualität erleben und so von der Illusion zur Wirklichkeit kommen kann.

Sebastian Buss hat am Theologischen Seminar in Erzhausen bei Darmstadt Theologie studiert. Er ist verheiratet und arbeitet derzeit als Jugendpastor in einer BFP-Gemeinde in Heilbronn. Seit mehr als 10 Jahren setzt er sich für Aufklärung rund um das Thema Pornografie ein. Gemeinsam mit seiner Frau Sabrina referiert er zum Thema gelingende Beziehung und Sexualität.

Sebastian Buss hat am Theologischen Seminar in Erzhausen bei Darmstadt Theologie studiert. Er ist verheiratet und arbeitet derzeit als Jugendpastor in einer BFP-Gemeinde in Heilbronn. Seit mehr als 10 Jahren setzt er sich für Aufklärung rund um das Thema Pornografie ein. Gemeinsam mit seiner Frau Sabrina referiert er zum Thema gelingende Beziehung und Sexualität.

 

3 Zahlen, Fakten, Statistiken

Eine Untersuchung der repräsentativen Dr.-Sommer-Studie (n=1.228) aus dem Jahr 2009 ergab, dass in der Altersgruppe von 11 bis 13 Jahren bereits 42 % der Jugendlichen pornografische Filme oder Bilder gesehen hat.1 Die Internet Pornography Statistic von 2006 gibt 11 Jahre als durchschnittliches Alter für den Erstkontakt mit Pornografie an.2 Die Internetseite „Netzsieger“ bestätigt diese Zahl.3 So scheiterte auch eine kanadische Forschungsgruppe daran, die Auswirkungen von Pornografie auf 11-Jährige zu bestimmen, da es ihnen nicht möglich war, einen Probanden zu finden, der noch keine Pornos im Alter von 11 Jahren konsumiert hatte.4

In der Altersgruppe der 14 bis 17-Jährigen sind es schon 79 %, die pornografische Filme oder Bilder gesehen haben. Mit Erreichen des 17. Lebensjahres haben 93 % der Jungen und 80 % der Mädchen Kontakt mit pornografischem Material.5 Die Studie von Drey, Pastötter und Pryce (n=6.556) aus dem Jahr 2008 bestätigt diese Zahlen und gibt weiteren Aufschluss über die Häufigkeit des Pornokonsums der 16 bis 19-Jährigen. Von ihnen konsumieren 20,6 % der Jungen täglich und weitere 41,7 % wöchentlich Pornografie. Im Vergleich zu den Jungen schauen bei den Mädchen nur 1,4 % täglich und 10,1 % wöchentlich Pornos. Genau umgekehrt sehen die Zahlen bei einem Konsum von weniger als einmal pro Monat oder gar keinem Konsum aus. Weniger als einmal pro Monat schauen 42,5 % der Mädchen Pornos an und 34,2 % gar keine Pornos. Bei den Jungen sind es hingegen nur 20,1 %, die weniger als einmal pro Monat schauen und nur 6,8 %, die keinen Konsum angeben.6

Diese Zahlen lassen sich auch anderweitig erklären, wenn man eine Statistik der fünf beliebtesten Internetseiten von Männern und Frauen vergleicht. Hier kommt man zu dem Ergebnis, dass Frauen Erotikgeschichten und Liebesromane den Filmseiten vorziehen. Männer hingegen sind ausschließlich auf Film-Internetseiten unterwegs. Es lässt sich folgern, dass Männer Bilder suchen, Frauen hingegen Geschichten.7 Nach eigenen Angaben von Pornhub (eine der größten Internetpornografie-Seiten, die im Jahr 2018 33,5 Milliarden Aufrufe hatte) hat sich die Zahl der weiblichen Pornografiekonsumenten von 26 % im Jahr 2017 auf 29 % im Jahr 2018 erhöht. Von den deutschen Pornokonsumenten, die Pornhub nutzen, sind 24 % Frauen.8 Laut Pornhub liegt Deutschland im Jahr 2018 im Weltranking auf Platz 7 hinter den USA, England, Indien, Japan, Kanada und Frankreich mit einer durchschnittlichen User-Zeit von 9,57 Minuten.9 Des Weiteren gibt Pornhub an, dass das Durchschnittsalter der User 35,5 Jahre beträgt. In den einzelnen Altersgruppen entspricht das folgendem Konsum:10

Die Altersgruppe zwischen 25 bis 34 Jahren konsumierte 2018 am meisten Pornografie. Pornhub führt an, dass in Deutschland 56 % der Pornos über das Smartphone angesehen werden. Das sind 7 % mehr als 2017.

2006 sammelte Pro Familia in der Studie von Christine Altstötter-Gleich Daten von 1.352 Schülern und Schülerinnen im Alter von 11 bis 18 Jahren aus allen Schultypen. Die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema stand damals erst am Anfang. Datensammlungen aus Befragungen von Kindern und Jugendlichen gab es zu diesem Zeitpunkt kaum, weswegen diese Studie auch nach 13 Jahren von erheblicher Relevanz ist. 16 % der Befragten (20 % der Jungen und 12 % der Mädchen11) gaben damals an, schon einmal „harte“ Pornografie gesehen zu haben, lediglich 4 % hatten aktiv danach gesucht, das entspricht 9 Schülern oder Schülerinnen.12 Nur lediglich 3 % der Mädchen fanden diese Art der Pornografie „gut“ oder „anmachend“. Alle anderen, Mädchen und Jungen eingeschlossen, empfanden ausschließlich negative Emotionen beim Anblick von „harter“ Pornografie.13

Abgesehen von den Zahlen von Pornhub sind andere Erhebungen mindestens 10 Jahre alt. In diesen 10 Jahren haben sich sowohl das Internet als auch die Pornoindustrie und der Pornokonsum stark verändert. Ca. 35 % aller Internetseiten beinhalten, wie bereits erwähnt, pornografisches Material.14 Schon im Jahr 2006 verdiente die gesamte Porno- und Sexindustrie 97 Milliarden Dollar. Im selben Jahr konsumierten 28.258 Menschen sekündlich Pornografie, zudem wurde alle 39 Minuten ein neuer Porno alleine in den USA produziert.15 Das ergibt in der Summe mehr als 13.000 neue Pornos jährlich. Laut der Internetseite „Netzsieger“ liegt Deutschland mit einem Anteil von 12,4 % vom gesamten Weltmarktanteil des Pornokonsums an der Spitze, noch vor Spanien, UK und der USA. Dabei werden 70 % der konsumierten Pornos an Werktagen zwischen 9 Uhr und 17 Uhr konsumiert. Davon schauen 20 % der Männer und 13 % der Frauen Pornografie in ihrem Büro an.16 Roth, dessen Buch im April 2018 in der 6. Auflage erschien, gibt für das Suchwort „Porno“ in der Suchmaschine Google 334 Millionen Einträge an.17 Gibt man dasselbe Wort im Februar 2019 ein, erhält man 1.110.000.000 Einträge.18

Im Bereich der VR (Virtual Reality) wird seit ein paar Jahren geforscht, um dem Pornokonsument ein ganz neues Erlebnis zu schaffen. Der Autor Matthias Bastian berichtet Anfang Februar 2019 auf der Internetseite „VRODO“ Folgendes: „Oculus Go: Pornoproduzent bietet Erotikversion der VR-Brille an.“19 Somit wurde ein Angebot geschaffen, um Pornos auf ein neues Level zu bringen. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis dieser Markt die Welt erobert und damit die gesamte Porno­industrie revolutionär verändert wird.

Dass in der Pornoindustrie Menschen arbeiten, die diesen Einflüssen nicht unbeschadet ausgesetzt sind, sei nur am Rande erwähnt. Die durchschnittliche Lebenserwartung eines hauptberuflichen Porno­darstellers liegt bei 37 Jahren.20 Die Grausamkeit der Pornoindustrie macht folgendes Zitat der Pornodarstellerin Michelle Avanti deutlich:

Ich habe über 100 Hardcore-Filme gemacht, in denen ich geohrfeigt, geschlagen, gewürgt und zu Sex gezwungen wurde, zu dem ich nie zugestimmt hatte.21

Viele Pornostars konsumieren Drogen und versuchen sich das Leben zu nehmen. So auch Crissy Moran, die Folgendes beschreibt:

Ich bekam Herzleiden und Selbstmordgedanken. Ich musste ins Krankenhaus gehen wegen Panikattacken. Ich nahm Überdosen von Xanax, versuchte mich zu erhängen und schnitt mir die Venen auf. Ich betete zu Gott, dass er mich einfach fortnehmen möge.22

Diese Industrie macht auch keinen Halt vor Kindern. Aus einem Bericht von UNICEF aus dem Jahr 2008 geht hervor, dass Kinderhandel, Kinderprostitution und Kinderpornografie sich in den vergangenen Jahren zu riesigen Märkten mit enormen Gewinnspannen entwickelt haben. Nach Schätzungen von UNICEF werden allein in Asien jedes Jahr eine Million Kinder für das Geschäft mit Sex ausgebeutet. Der UN-Studie über Gewalt gegen Kinder (2006) zufolge werden weltweit 1,8 Millionen Kinder pro Jahr zu Prostitution und Pornografie gezwungen und 1,2 Millionen Kinder wie Ware verkauft – viele von ihnen für sexuelle Zwecke. Etwa 150 Millionen Mädchen und 73 Millionen Jungen unter 18 Jahren werden Opfer sexueller Gewalt in der Familie, in der Schule, in Wohnquartieren, in Gefängnissen oder an ihrem Arbeitsplatz.23

Laut der Internet Pornography Statistic bieten 100.000 Websites Kinder­pornografie an.24 Im Jahr 2006 lag die Zahl der Kriminaldelikte bei der Beschaffung, dem Besitz und der Verbreitung von kinder­pornografischem Material bei 7.318 Fällen. Im Jahr 2007 stieg diese Zahl um 55 % auf insgesamt 11.357 Fälle an.25

 

1 Vgl. Barlovic & Ullrich (2009), 97.

3 Vgl. Röttgerkamp (2018): https://www.netzsieger.de/ratgeber/internet-pornografie-statistiken [Stand: 12.02.2019].

4 Vgl. Leimbach (2015), 60.

5 Vgl. Barlovic & Ullrich (2009), 97.

6 Vgl. Pastötter J./Pryce, A./Drey, N.: Nutzungsfrequenz von Pornografie. Sexstudie 2008. Onlinebefragung der Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung (DGSS) in Zusammenarbeit mit der Uni London, Düsseldorf – London 2008.

7 Vgl. Gaddam, Ogas (2012),...

Erscheint lt. Verlag 28.2.2020
Reihe/Serie Material zum geistlichen Dienst
Vorwort Dierk Müller
Verlagsort Erzhausen
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Ausstieg • Begleitung • Pornografie • Seelsorge
ISBN-10 3-942001-36-5 / 3942001365
ISBN-13 978-3-942001-36-6 / 9783942001366
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