DER PROZESS (Sonderausgabe)

DER PROZESS (Sonderausgabe)

Das Majdanek-Verfahren in Düsseldorf 1975 - 1981
DVD Video
2020 | 2. Auflage
Absolut Medien (Hersteller)
978-3-8488-2014-6 (ISBN)
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Der Prozeß. Eine Darstellung des Majdanek-Verfahrens in Düsseldorf

Teil 1: Anklage

Teil 2: Beweisaufnahme

Teil 3: Urteile

In über 8jähriger Arbeit entstand der Film DER PROZESS über die juristische Aufbereitung der Nazi Verbrechen im Konzentrationslager Majdanek. Es war das erste große Arbeits- und Todeslager, das von den Russen befreit wurde. Innerhalb von drei Jahren wurden dort mindestens 250 000 Menschen umgebracht: erschossen, vergast, erschlagen.

Das sogenannte "Majdanek-Verfahrens" gegen Angehörige des KZs in Düsseldorf von 1975- 1981 ist das längste Strafverfahren in der Justizgeschichte der BRD. Aus 70 Interviews mit Richtern und Angeklagten, Opfern und Zeugen, aus Dokumentarfilmen und Fotos, Prozessberichten und Akten stellte Eberhard Fechner Geschehnisse wie Prozessverlauf nach. Am 30.Juni 1981 wurden die Urteile gesprochen und im Winter 1983/84 beendete Eberhard Fechner seine Arbeit. Für ihn selbst die wichtigste seiner zahlreichen wie legendären Filmarbeiten.
Am 22.Juli 1944 besetzten sowjetische Truppen bei ihrem Vorstoß durch Ost-Polen das Konzentrationslager Majdanek. Es war das erste große Arbeits- und Todeslager, das von den Alliierten befreit wurde. In Majdanek wurden innerhalb von drei Jahren mindestens 250 000 Menschen umgebracht: erschossen, vergast,erschlagen. Als die Rote Armee in Lublin einrückte, waren nur noch etwa 1000 Häftlinge im Lager und 6 Mitglieder der Wachmannschaften,

denen bereits 1944 in Polen der Prozess gemacht wurde.

In über 8jähriger Arbeit entstand der Film DER PROZESS. Aus 70 Interviews mit Richtern und Angeklagten, Opfern und Zeugen, aus Dokumentarfilmen und Fotos, Prozessberichten und Akten versuchte Eberhard Fechner ein Darstellung des sogenannten " Majdanek-Verfahrens" gegen Angehörige des Konzentrationslagers Lublin/ Majdanek in Düsseldorf von 1975- 1981 des längsten Strafverfahrens in der Justizgeschichte der Bundesrepublik Deutschland.

Am 30.Juni 1981 wurden die Urteile gesprochen und im Winter 1983/84 beendete Eberhard Fechner seine Arbeit. Noch durfte "DER PROZESS" allerdings nicht gezeigt werden. Den Beteiligten war versprochen worden, dass der Film erst gesendet werden sollte, wenn die Urteile rechtskräftig geworden wären, d.h. nach der Entscheidung des Bundesgerichtshofs über die Revisionsanträge.

Ende Juni 1984 war es soweit: 40 Jahre nach der Befreiung des Lagers Majdanek, achteinhalb Jahre nach der Eröffnung des Verfahrens in Düsseldorf, acht Jahre nachdem Eberhard Fechner seine Arbeit begonnen hatte, konnte der Film endlich öffentlich vorgeführt werden.

Eberhard Fechner wurde 1926 im schlesischen Liegnitz geboren und wuchs anfangs bei seiner Mutter und seinem Stiefvater Paul Fechner auf. Sein leiblicher Vater Helmut Schmuler, von dem er erst lange Zeit später erfuhr, wurde im KZ ermordet. Fechner ging mit seiner Mutter nach Berlin und absolvierte nach der Schule eine kaufmännische Lehre bei der Ufa. Nach dem Krieg besuchte er die Schauspielschule des Deutschen Theaters und wurde an Bühnen in Hamburg, Hannover, Berlin, Bremen, München und Mailand engagiert. Ab Mitte der 1960er Jahre wurde er als Fernsehregisseur für den NDR tätig. Seine erste Dokumentation Selbstbedienung befasst sich mit einem jugendlichen Einbrechertrio. Er spezialisierte sich auf penibel recherchierte und zugleich unterhaltsam aufbereitete Dokumentarfilme. Mit Tadellöser & Wolff adaptierte Fechner 1974/1975 für das ZDF Walter Kempowskis Roman über eine Rostocker Familie. 1975 begann seine umfangreiche Beschäftigung mit den Comedian Harmonists, aus der die mehrstündige Dokumentation Die Comedian Harmonists – sechs Lebensläufe hervorging. Seinen einzigen Kinofilm Winterspelt 1944 (1977/1978) drehte er nach dem Roman von Alfred Andersch, in dem ein deutscher Offizier frühzeitig vor den Amerikanern kapitulieren und so weiteres Blutvergießen vermeiden möchte. Über fast ein Jahrzehnt hinweg arbeitete Fechner 1975-1984 an seinem nach eigener Einschätzung wichtigsten Werk Der Prozess. Zu seinen weiteren Projekten in den Folgejahren gehörte eine Adaption von Ralph Giordanos Roman Die Bertinis, die er krankheitsbedingt nicht selbst realisieren konnte, die Seefahrer-Dokumentation La Paloma (1987- 1989) und die Flüchtlingsgeschichte Wolfskinder (1989-1991). Immer wieder trat er auch als Nebendarsteller in Kino- und Fernsehfilmen auf, z.B. in Die Geschwister Oppermann (1982) oder zuletzt in Das Heimweh des Walerjan Wrobel (1990/1991). Fechner starb 1992 in Hamburg, wo er mit seiner Frau und Mitarbeiterin Jannet Gefken zusammen lebte. http://www.eberhardfechner.de

Der Prozess

Kapitel

Teil 1: Anklage

1. Aussagen der Prozessbeteiligten

2. Die Beschuldigten

3. Die Prozess-Eröffnung

4. Die Ortsbesichtigung

5. Die Wachmannschaften

6. Ankunft der Häftlinge

7. Abspann (Ende Teil 1)

Teil 2: Beweisaufnahme

Kapitel

1. Vorbereitung des Prozesses

2. Identifikation der Angeklagten

3. Beschreibung des KZs

4. Der Alltag im Lager

5. Das Leichenkommando und Kinder im Lager

6. Unterbringung der Häftlinge und Abendapell

7. Abspann (Ende Teil 2)

Teil 3: Urteile

Kapitel

1. Reaktionen der Öffentlichkeit

2. Praktiken eines Anwalts

3. Die Anklagepunkte

4. Operation Erntefest

5. Befreiung des Lagers

6. Haftstrafen und Freisprüche

7. Urteilsverkündung

8. Abspann (Ende Teil 3)

"Der Prozess gebraucht keinen Off-Kommentar. Der Film braucht Zuschauer, die bereit sind, in den Fluss der präzise orchestrierten Erzählungen einzutauchen. Dann entfaltet sich deutsche Geschichte zwischen hochspannendem Lehrstück, eisigem Staunen und Farce." Critic

"Keiner beherrschte so wie er die Kunst, Zeitgeschichte quasi mit der Kamera "aufzuschreiben": Eberhard Fechner (1926-1992) rekonstruierte minutiös individuelles Leben, um es in ein erhellendes Verhältnis mit "großer" Geschichte zu setzen. Geduldig hörte er dabei den Menschen zu und fragte im richtigen Moment nach, um aus ihren Erinnerungen längst Verdrängtes, Verborgenes und auch Widersprüchliches hervorzulocken. Fechners dokumentarisches Werk zählt zu den Sternstunden
des öffentlich-rechtlichen Fernsehens." Film Dienst

"Es gibt in Fechners Film keinen Kommentar, nur Erläuterungen im ausgezeichneten Booklet." EPD Film

"Zu seinen weniger bekannten Meisterwerken gehört vielleicht sein wichtigstes, der dreiteilige, viereinhalbstündigeFilm "Der Prozess", in dem es Fechner in achtjähriger Arbeit um die juristische Aufarbeitung der Nazi-Verbrechen im Arbeits- und Todeslager Lublin/Majdanek ging." NWZ

""Der Prozess" war bislang ein weitgehend vergessenes, ungesehenes Werk. Bleibt zu hoffen, dass sich das nun ändert. Schließlich ermöglicht "Der Prozess" einen Blick auf die deutsche Geschichte, der die Abwehrmechanismen unterläuft, die hierzulande nach wie vor greifen. Und zwar dann, wenn es nicht mehr um das gut gemeinte, im unglücklichsten Fall die Vergangenheit abdichtende Gedenken an die Opfer geht, sondern um eine konsequente Wahrnehmung der Verfasstheit der Täter." Der Spiegel

"Genau recherchiert, mit Aussagen von Opfern, Tätern, Anwälten und Beobachtern. Ein wichtiges Zeitdokument über den Holocaust." Zitty

"Fechners Film ist ein Anschauungsunterricht, aus welchem Holze Staaten ihre Folterknechte schnitzen, welch triebhaften Versuchungen Menschen ausgesetzt sind, denen man in ihrer Abhängigkeit einen Knüppel, ein Schießeisen oder eine Gasspritze in die Hand drückt." DIE ZEIT

"Fechners Film führt das Verbrechen und seine Kehrseite, das Leiden, nicht als etwas Abgeschlossenes vor, sondern er zeigt, wie es in unsere Gegenwart hineinreicht." Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Der dreiteilige Film ist so monströs wie der Prozess und das Verbrechen, das da mehr schlecht als recht gesühnt wurde. 450 Minuten, die dem Zuschauer alles abverlangen an Aufmerksamkeit, Geduld, Mitleiden, Miterleben, Selbstkritik, Bußfertigkeit. Erst im Nachhinein merkt man, dass man Menschen nicht nur ins Gesicht, sondern auch ins Herz geschaut hat." Die Zeit

"Die Montage der Gesprächsausschnitte ist in einer Weise ausgeklügelt, die man nur bewundern kann. Eine fast sinfonische Verschlungenheit von Sätzen, Halbsätzen, Einwürfen: bisweilen spricht ein Zeuge einen Satz zu Ende, den ein Angeklagter begonnen hat, der Richter ergänzt, wo der Verteidiger angehoben hat. Manchmal folgt dieses Mosaik dem überschaubaren Prinzip der Konfrontation: einer widerspricht dem anderen. Oft aber weiß man nicht, soll man der ehemaligen Aufseherin doch Glauben schenken? Ist die Erinnerung des Opfers von damals wirklich zuverlässig? Dem Zuschauer bleibt keine Irritation erspart." Frankfurter Allgemeine Zeitung

"Vor der Kamera sind sie alle gleich: der ehemalige Lagerführer und seine SS-Exekutoren - und diejenigen, die damals von ihnen gequält wurden; ehemalige Häftlinge, die heute in Polen, Österreich und in Israel leben; einige auch in der Bundesrepublik." Frankfurter Rundschau

"Fechners Schnittechnik verwandelt Aussagen in einen Dialog, erlaubt allen Mitwirkenden eine einmalige sokratische Begegnung; zum ersten Mal in der Geschichte des Holocaust sprechen sie zu und miteinander, argumentieren, stimmen einander zu, bestätigen sich, widersprechen einander, klagen an, verteidigen sich - ein skandalöses Drama, das die profane Struktur des Proz

Erscheint lt. Verlag 3.4.2020
Mitarbeit Regisseur: Eberhard Fechner
Verlagsort Fridolfing
Sprache deutsch
Maße 135 x 190 mm
Gewicht 110 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Zeitgeschichte
Schlagworte Anklage • Beweisaufnahme • kapo • KZ • Majdanek • SS • urteile
ISBN-10 3-8488-2014-5 / 3848820145
ISBN-13 978-3-8488-2014-6 / 9783848820146
Zustand Neuware
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