Der Text, der (produktive) Unverstand des Abschreibers und die Literaturgeschichte - Hubert Gersch

Der Text, der (produktive) Unverstand des Abschreibers und die Literaturgeschichte

Johann Friedrich Oberlins Bericht "Herr L..." und die Textüberlieferung bis zu Georg Büchners "Lenz"-Entwurf

(Autor)

Buch | Hardcover
VIII, 198 Seiten
1999 | 1. Reprint 2011
De Gruyter (Verlag)
978-3-484-19107-5 (ISBN)
109,95 inkl. MwSt
Das Buch bietet die Resultate eines langjährig verfolgten Projekts 'forschenden Lernens', das sich in der akademischen Lehre als eine Schule in Philologie wie analytischer Interpretation herausbildete und bewährte. Es widmet sich Johann Friedrich Oberlins Bericht "Herr L..." von 1778, der den Aufenthalt des Sturm-und-Drang-Dichters Jacob M.R. Lenz im elsässischen Steintal überliefert und eine doppelte literaturgeschichtliche Relevanz erlangt hat: Der Bericht ist das bedeutendste Zeugnis zur rätselhaft katastrophalen Biographie von Lenz und diente Georg Büchner 1835 als Hauptquelle für sein Erzählprojekt "Lenz". Die Darstellungen und Studien des Buchs repräsentieren ein breitgefächertes literaturwissenschaftliches Untersuchungsspektrum und vermitteln quellenkundliche, literarhistorische, mentalitätsgeschichtliche und tiefenpsychologische Erkenntnisse. Die Teile I bis III enthalten die Kritische Ausgabe der Handschrift "Herr L...", eine Dokumentation der Textüberlieferung des Berichts und die Kritik der Textüberlieferung August Stöbers, der mit seinem Textverständnis und den von ihm produzierten Varianten das literaturgeschichtliche Bild vom angeblichen 'Wahnsinn' des melancholiekranken Lenz nachhaltig bestimmt hat; als Fallstudie ermöglicht diese Untersuchung einen konkreten Begriff von der Praxis und den Hintergründen des vor-kritischen Editionsverfahrens. Teil IV, Kritik der Quellentextgeschichte zu Büchners Lenz-Entwurf, analysiert den verzwickten Überlieferungsweg des Oberlin-Berichts, erstellt das Stemma und gibt der quellenkundlichen und der textgenetischen Forschung zu Büchners "Lenz" eine philologische Grundlage. Teil V als Analyse und Interpretationsbeispiel macht den Ertrag philologischer Arbeit in ihrer hermeneutischen Tragweite sichtbar, indem hier ein Detail der Textkritik als autobiographisches Deutbild Lenzens erschlossen wird, mit dem er seine problematische Lebenssituation - nach der Verbannung aus Weimar und dem Verlust der Freundschaft Goethes - begriff und das er auch von anderen verstanden haben wollte.
Erscheint lt. Verlag 14.1.1999
Reihe/Serie Büchner-Studien ; 7
Zusatzinfo 2 b/w ill., 2 Illustrations
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 155 x 230 mm
Gewicht 400 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Germanistik
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte 19th century • Allgemein • Analyse • Büchner • Büchner, Georg • Deutsche Sprachwissenschaft, Deutschsprachige Literaturwissenschaft • European • Finanzwissenschaft • General • German • German Literature • Goethe • JAPAN. • KANAMORI • Lenz (Büchner) • Literary criticism • Literary Studies • Literatur • Literaturgeschichte • Literaturwissenschaft • Oberlin • Oberlin, Johann Fr. • Oberlin, Johann Friedrich • Philologie • Textkritik • WIRTSCH.KERSCHBAMER
ISBN-10 3-484-19107-4 / 3484191074
ISBN-13 978-3-484-19107-5 / 9783484191075
Zustand Neuware
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