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Neueste critische Nachrichten

Greifswald 1775-1807

Johann G Müller (Herausgeber)

Microfiche
1998
Fischer, Harald (Hersteller)
978-3-89131-249-0 (ISBN)
856,80 inkl. MwSt
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Die "Neuesten Critischen Nachrichten" sind eine der Nachfolgezeitschriften der "Pommerschen Nachrichten von gelehrten Sachen" (Mikrofiche Edition: ISBN 3-89131-246-6). Die Idee zu dieser Zeitschrift stammte von Johann Carl Dähnert (1719-1785); sie sollte "von den Beiträgen Pommerscher Gelehrten zum Wachsthum der Wissenschaften einen Abriss geben; zugleich sollte den vaterländischen Gelehrten Gelegenheit verschafft werden, allerlei Proben ihrer Einsicht in gegründeten Anmerkungen und geschickten Ausführungen zu liefern, und endlich sollte man auch Anzeigen von den merkwürdigsten auswärtigen Schriften mittheilen". Fast zeitgleich und mit ähnlichen Zielen entstanden derartige Zeitschriften in Göttingen, Erlangen und Erfurt.
Dähnert mußte ab dem zweiten Jahrgang die Zeitschrift auf eigene Kosten drucken lassen, da sich das Unternehmen für seinen Verleger nicht rechnete. Im Jahre 1748 erhielt Dähnert für sein editorisches Engagement eine Anstellung als Bibliothekar an der Universität Greifswald und es wurde ihm auferlegt, die Zeitschrift auch weiterhin ohne Unterstützung herauszugeben. Der Versuch, das defizitäre Unternehmen eingehen zu lassen, wurde ihm richterlich untersagt.
Nach einjähriger Unterbrechung startete Dähnert 1750 mit den "Critischen Nachrichten" (Mikrofiche Edition: ISBN 3-89131-247-4) einen publizistischen Neuanfang. Mit über 400 Subskribenten wurde die Zeitschrift zunächst ein wirtschaftlicher Erfolg. Organisatorische Mängel und "überhäufte Arbeiten" führten aber bereits 1754 zum Ende der Zeitschrift.
Durch den vermögenden Buchhändler und Verleger A. F. Röse erhielt das Dähnertsche Zeitschriftenunternehmen nach über 10jähriger Pause 1765 unter dem Namen "Neue critische Nachrichten" (Mikrofiche Edition: ISBN 3-89131-248-2) einen neuen Anschub. Dähnert erhielt für seine Tätigkeit vom Verlag nun ein Honorar. Aber auch für Röse stellte sich bald heraus, daß die Greifswalder Zeitschrift mehr Verluste als Gewinne einbrachte, und als er kein Honorar mehr zahlte, zog sich Dähnert aus der Redaktion zurück. An seiner Stelle übernahm Johann Georg Peter Möller (1729-1807) nun die Redaktion. 1774 trennte sich der Verleger aus Kostengründen endgültig von der Zeitschrift.
Möller setzte die Zeitschrift auf eigene Kosten 1775 unter dem Titel "Neueste critische Nachrichten" fort. Mit immer größeren Verlustausgleichen durch die Universität konnte das Blatt bis zu Möllers Tod im Jahr 1807 erscheinen.
Daß ab 1775 für alle schwedischen Druckerzeugnisse an der akademischen Bibliothek in Greifswald Abgabepflicht bestand, macht die Zeitschrift zu einem einmaligen Vermittlungsorgan für schwedische Literatur und Geistesgeschichte. So umfassend, so früh und vor allem so qualifiziert wie der Schwedist Möller berichtete kein anderes Blatt über dieses Nachbarland.
Für die Geschichte der pommerschen Literatur sind die "Pommerschen Nachrichten" und ihre Nachfolgerzeitschriften ein unentbehrliches Hilfsmittel. Die Literatur des ganzen Ostseeraumes findet sich hier fokussiert. In kaum einer anderen Zeitschrift wurden z.B. Kants Werke schon so früh und ausführlich besprochen.
Zusatzinfo 25400 S. auf 100 Mikrofiches (Diazo)
Themenwelt Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
Schlagworte 1743-1807 • Greifswalder Zeitschriften
ISBN-10 3-89131-249-0 / 3891312490
ISBN-13 978-3-89131-249-0 / 9783891312490
Zustand Neuware
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