Das Geld der Dichter in Goethezeit und Romantik

71 biografische Skizzen über Einkommen und Auskommen

(Autor)

Buch | Softcover
352 Seiten
2020
Waldemar Kramer ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-0486-0 (ISBN)
24,00 inkl. MwSt
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Wussten Sie, dass Friedrich Schillers Professorengehalt im Jahre 1799 400 Taler betrug, heute also umgerechnet 80.000 EUR - etwa zur gleichen Zeit 1798 betrug der Aufwand eines Studenten in Jena 192 Taler, was ungefähr 38.400 EUR entspricht. Wussten Sie weiter, dass Börnes Gehalt als Polizei-Aktuar in Frankfurt 1811 800 fl. war, dies entspricht in etwa 92.800 EUR, dass Therese Huber als Redakteurin des »Morgenblatts« 1817 700 fl. erhielt, also in etwa 81.200 EUR, dass Kotzebues Honorar für jedes Lustspiel 1809 600 Taler betrug, also 120.000 EUR, Hardenberg/Novalis als Salinenassessor 1800 400 Taler erhielt, also ebenfalls 80.000 EUR, die Pension der Witwe Herders 1804 400 Taler ausmachte, also 80.000 EUR, dass das Grundeinkommen Fouqués 1803 außer seinen Honoraren 400 Taler war, ebenso 80.000 EUR, 400 Taler, also 80.000 EUR A. W. Schlegel in Berlin 1804 als nicht ausreichend erachtete, hingegen Schelling 1798 mit diesen 400 Talern = 80.000 EUR leben konnte, die Gebühr für Goethes Adelsdiplom 362 Taler ausmachte, also 72.400 EUR, 300 Taler, also 60.000 EUR, Seume als Lektor 1797 bei Göschen verbuchen konnte, 300 Taler, 60.000 EUR, Arndt 1806 als Professor in Greifswald, 300 Taler, 60.000 EUR, Bertuch seinem Sohn an Lohn 1800 bei freiem Logis gab, 300 Taler, 60.000 EUR, das Minimum für ein Leben in Paris für Chamisso 1806 war, 300 Taler, 60.000 EUR, L. E. Grimm 1832 als Akademielehrer in Kassel erhielt, dass 250 Taler, also 50.000 EUR, nach Schätzung F. Schlegels 1793 als Lebenshaltung für ein Paar galten, 200 Taler, in etwa 40.000 EUR, Fichtes Anfangsgehalt in Jena 1793 waren, 700 Francs die Monatsausgaben von Börne und J. Wohl in Paris 1830 waren, also 38.700 EUR, 400 fl. das Jahresgehalt für Fohr 1817 war, also 46.400 EUR, dass Hölderlin als Hauslehrer in Frankfurt 1795 400 fl., etwa 46.400 EUR, erhielt, dass 250 fl. die Jahresmiete von Mozarts Wohnung 1788 war, etwa 35.000 EUR, dass 276 fl. Schiller als Regimentsmedikus 1780 verdiente, also 32.016 EUR, 170 Taler J. Schopenhauer für die Wohnungsmiete in Weimar 1806 aufwenden musste, also 32.000 EUR, 150 Taler der Hofmeisterverdienst bei Bettine von Arnim 1822 war, also 30.000 EUR, 108 Taler, etwa 21.600 EUR, der Wert von Seumes Habseligkeiten 1810 darstellte, 100 Taler die Kosten eines Dieners für Schelling 1798 für Tisch und Gage waren, 20.000 EUR, dass Hegels Salär als Hauslehrer 1793 nebst Kost und Logis 15 Louisdor betrug, umgerechnet 18.915 EUR, dass das Auskommen eines sparsamen Studenten in Greifswald 1805 80 Taler umfasste, 16.000 EUR, 100 Gulden, 14.000 EUR, die Wochengage Raimunds 1821 am Leopoldstädter Theater waren, 20 Dukaten, 12.400 EUR, Seumes Lebenshaltungskosten im Jahr um 1797 darstellten, dass das Existenzminimum einer vierköpfigen Familie 1820 64 Taler, etwa 12.800 EUR, betrug, dass Voß als Hauslehrer in Ankershagen 60 Taler, 12.000 EUR, erhielt und dass der Jahreslohn eines Lehrburschen bei Bertuch 1805 50 Taler, also etwa 10.000 EUR, ausmachte? Diese hier genannten Preis- und Lohnbeispiele sind zumeist Jahresgehälter, und wurden sorgfältig in EUR umgerechnet, wie im Buch erklärt wird.
Zeit für einen Kassensturz: Waren die Poeten früher wirklich arm? Ließ sich in der Romantik etwa Geld mit Gedichten verdienen? Der Frankfurter Historiker Frank Berger ist diesen Fragen nachgegangen. Nach jahrelanger akribischer Forschungsarbeit erzählt er aus Briefen, Tagebüchern und anderen Quellen und berichtet über die finanziellen Angelegenheiten von über 70 Dichtern, Komponisten und anderen Künstlern aus der Zeit der Romantik. Ergänzend dazu hat er aufgrund umfangreicher Berechnungen erstmals die Grundlage dafür geschaffen, Geldbeträge des frühen 19. Jahrhunderts mit denjenigen der heutigen Zeit zu vergleichen - eine Pionierarbeit. Absolut lesenswert.

Frank Berger studierte Geschichte und Germanistik. Er war im Kestner-Museum Hannover tätig und wurde 1992 an der Universität promoviert. Sein Forschungsgebiet umfasst römische, mittelalterliche und neuzeitliche Numismatik. Als Kurator im Historischen Museum Frankfurt ist er zuständig für das Münzkabinett, Waffen, Modelle, Dioramen und Technik.

"Wer sich aufs Geld versteht, versteht sich auf die Zeit" - Johann Wolfgang von Goethe "Dieses Buch kann ohne Zweifel wärmstens empfohlen werden, es bringt uns die Größen der Goethezeit und Romantik in ihrer Menschlichkeit unglaublich nahe." Numismatisches Nachrichtenblatt | August 2020 "Seine Darstellungen sind informative Fundgrube und Anregung zugleich." NumisPost "Ein sehr schönes und einfallsreich gestaltetes Buch." NumisPost

Nach bestandenem Examen im Jahr 1790 wurde Hölderlin nicht, wie beabsichtigt, Pfarrer, sondern Hauslehrer mit vier Anstellungen. Bei seiner ersten Stellung bekam er nur 5 Gulden im Monat. Es entstanden bis Juni 1793 Schulden in Höhe von 157 Gulden, welche die Mutter im November des Jahres beglich. Seine bestbezahlte Stellung als Hauslehrer hatte Hölderlin in Frankfurt bei der Familie des Kaufmanns Jacob Friedrich Gontard. 1795 wurde er für drei Jahre bei 400 Gulden Jahreseinkommen eingestellt und war sehr zufrieden damit. Bei diesem Gehalt konnte er sich vorstellen, im Jahr 200 Gulden zu sparen, um damit dem Bruder Carl das Studium zu ermöglichen. Der Mutter wäre das zu teuer gewesen, und so schickte sie den nachgeborenen Sohn nur in eine Lehre, wobei Carl bis zu seiner Heirat 1804 der Mutter genau aufgelistete 968 Gulden kostete. Beim Abschied von der Familie Gontard verfügte Hölderlin über eine kleine Barschaft von 500 Gulden. »Mit fünfhundert Gulden, glaub ich, ist man in jedem Orte der Welt, der nicht so teuer ist wie Frankfurt, wenigstens auf ein Jahr von ökonomischer Seite völlig gesichert« (Hölderlin an die Mutter, September 1798). Er zog von Frankfurt in die nahegelegene Stadt Homburg im Taunus, wo er jährlich nur 70 Gulden für Zimmer, Bedienung und Wäsche benötigte. Sein Mittagessen kostete 16 Kreuzer. Abends war er es gewohnt, nur Tee zu trinken und Obst zu essen.

Erscheinungsdatum
Verlagsort Wiesbaden
Sprache deutsch
Maße 140 x 210 mm
Gewicht 514 g
Themenwelt Literatur Biografien / Erfahrungsberichte
Sachbuch/Ratgeber Geschichte / Politik Neuzeit bis 1918
Geschichte Teilgebiete der Geschichte Wirtschaftsgeschichte
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ISBN-10 3-7374-0486-0 / 3737404860
ISBN-13 978-3-7374-0486-0 / 9783737404860
Zustand Neuware
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