Heidegger

Zur Selbst- und Fremdbestimmung seiner Philosophie

(Autor)

Buch | Softcover
312 Seiten
2020 | 1. Auflage
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-3810-8 (ISBN)
26,90 inkl. MwSt
Erst heute, da alle wesentlichen Teile seines Werkes vorliegen, lassen sich die Intention und die politische Dimension von Heideggers Denken bewerten. Die 100 prägnanten Abschnitte des Buches zeigen auf, wie Heideggers Philosophie im Ganzen von der Problematik der Selbstbestimmung beherrscht ist.
Oliver Precht zeichnet in seiner Studie nach, wie Heidegger das ebenso klassische wie unmögliche Projekt einer totalen Selbstbestimmung zu seinen letzten Konsequenzen treibt. Er zeigt auf, inwiefern die Unmöglichkeit dieses Projekts eine philosophische Politik erforderlich macht, deren Kern in einer Selbstpräsentation besteht, gemäß der es Heideggers Philosophie nicht um ihr eigenes Sein, sondern um etwas ganz anderes geht: um die Wahrheit des Seins.

Im Spannungsfeld zwischen der unmöglichen Selbstbestimmung und der allgegenwärtigen Selbstpräsentation entwickelt Precht eine Gesamtinterpretation, die nicht nur alle wesentlichen Aspekte, sondern auch die wendungsreiche, eng mit der Geschichte des 20. Jahrhunderts verflochtene Entwicklung dieses Denkens umspannt.

Diese im Verlauf der systematischen Untersuchung entwickelte Perspektive lässt Heideggers vieldiskutiertes Engagement für den Nationalsozialismus ebenso in einem neuen Licht erscheinen wie den für das ganze Projekt fundamentalen Eurozentrismus.

Oliver Precht ist Philosoph und Literaturwissenschaftler, Mitherausgeber der Buchreihe »Neue Subjektile« und Übersetzer von philosophischen, literarischen und anthropologischen Werken aus dem Portugiesischen, Französischen und Englischen.

Cover1
Inhaltsverzeichnis5
I. Zur Frage nach dem Menschen9
1. Prolog: Leeres Schweifen10
2. Worum es geht11
3. Zur ›Sache‹14
4. Philosophische Politik16
5. Anerkennung17
6. Vom Historikerstreit zum Philosophenstreit23
7. Kontamination und Dekontamination24
8. Die Ordnung der Fragen27
9. Editionspolitik29
10. Selbsterörterung31
11. Philosophische Anthropologie34
12. Ethnologie36
13. ›Fundamentalontologie‹ und ›Daseinsanalyse‹38
14. Kant und das Problem der Selbstverortung40
15. Zur Textgrundlage50
16. Zum Anspruch der Untersuchung51
17. Zum Interesse der Untersuchung53
II. Die Frühphilosophie57
18. Theorie und Praxis58
19. Gott und die Welt 59
20. Transzendenz62
21. Befindlichkeiten64
22. Seinsverständnis67
23. Weltentwurf69
24. Sorge71
25. Haltlose Existenz73
26. Philosophie und Weltanschauung75
27. Das alltägliche Leben79
28. Vergegenständlichung81
29. Philosophie und Wissenschaft82
30. Historische Zwischenbetrachtung85
31. Die ontologische Differenz88
32. Die ›eigentliche‹ Differenz89
33. Verfallen 91
34. Aufstieg und Angriff94
35. Sterben lernen96
36. Entschlossenheit99
37. »Wer hat Angst vor der Philosophie?«101
38. Die phänomenologische Geste103
39. Über die Grenze106
40. Aus der Höhle108
41. Zurück in die Höhle111
42. Geschichte und Geschichtlichkeit114
43. Der ›Führer‹ und sein ›Volk‹117
44. Aufbruchsstimmung119
III. Die Zwischenphase121
45. Aufbruch und Abbruch122
46. Zur Textgrundlage123
A. Volksgeschichte126
47. Politische Philosophie und philosophische Politik126
48. Im Rausch128
49. Ein ›primitiver Nationalismus‹130
50. Ein Antisemit132
51. Der Augenblick des Engagements134
52. »Den Führer führen«136
53. Vom Geist143
54. Wissen und Arbeit145
55. Abkehr vom Engagement147
56. Das Triumvirat150
B. Geistesgeschichte155
57. Zweideutigkeit155
58. Weltverdüsterung157
59. »Ins Werk setzen«159
60. Dichter und Denker160
IV. Zur Frage nach der Geschichte165
61. Wiederholung und Differenz166
62. Philosophie und Denken168
63. Die ›Kehre‹170
64. Die ›Gelassenheit‹173
65. ›Sein und Zeit‹ und ›Zeit und Sein‹174
66. Geben und Nehmen176
67. Das ›Gespräch‹179
68. Hegel181
69. Der Gott der Philosophen184
70. Zur Systematik186
71. Zur Textgrundlage191
V. Die Spätphilosophie195
A. Die Vergangenheit196
72. Zum Thema der Geschichte196
73. Zum ›Seinsgeschick‹199
74. Zur ›Seinsgeschichte‹201
75. Zur Auslegung anderer Philosophen204
76. Der Anfang bei den Vorsokratikern206
77. Das Ende des Anfangs bei Platon und Aristoteles208
78. Athen und Jerusalem210
79. Der Anfang vom Ende bei Descartes214
80. Das Ende bei Nietzsche215
B. Die Gegenwart220
81. Macht und Machenschaft220
82. Das ›Ge-Stell‹221
83. »Was geschieht, ist schon geschehen«223
84. Zum Begriff des Politischen225
85. Zur Frage des ›seinsgeschichtlichen Antisemitismus‹228
86. Irre und Schuld230
87. Not und Notwendigkeit233
C. Die Zukunft235
88. Dichten und Denken235
89. Das Eigene und das Fremde237
90. Ausfahrt und Heimkehr241
D. Der Augenblick245
91. Von der Sprache245
92. Erstaunen und Erschrecken247
93. Einblick und Einblitz250
94. Vom Führer zum Herrscher252
95. Vom Wächter zum Hirten254
96. Besinnung255
VI. Zur Frage nach der ­Offenbarungsreligion257
97. Glauben und Denken258
98. Von vergangenen und zukünftigen Göttern261
99. Das Versprechen265
100. Epilog: Höhlengleichnisse268
Danksagung270
Bibliographie271
1. Werke und Dokumente von und zu Heidegger271
A. Gesamtausgabe271
B. Briefwechsel276
C. Andere Dokumente und Quellen276
2. Literaturverzeichnis278
Anmerkungen289

"Oliver Precht greift Heidegger nur selten an und wenn, dann eher ironisch-sarkastisch - das ist einer von mehreren Vorzügen seiner Studie, die ihren Honig aus fast dem gesamten, doch immerhin außerordentlich umfangreichen Werk zieht. (...) Prechts Buch verrät eine enorme Textkenntnis, und seine Einsichten werden auf eine übersichtliche Weise (...) präsentiert, so dass die Lektüre immer angenehm bleibt - auch dank des unpolemischen Tons. " Stefan Diebitz, kultur-port.de

"Oliver Precht greift Heidegger nur selten an und wenn, dann eher ironisch-sarkastisch – das ist einer von mehreren Vorzügen seiner Studie, die ihren Honig aus fast dem gesamten, doch immerhin außerordentlich umfangreichen Werk zieht. (...) Prechts Buch verrät eine enorme Textkenntnis, und seine Einsichten werden auf eine übersichtliche Weise (...) präsentiert, so dass die Lektüre immer angenehm bleibt – auch dank des unpolemischen Tons. " Stefan Diebitz, kultur-port.de

"Die wohl wichtigste Interpretation Heideggers, die in den letzten gut zehn Jahren vorgelegt wurde: Oliver Prechts (...) Buch über die "Selbst- und Fremdbestimmung" von Heideggers Philosophie bietet eine brillante Rekonstruktion des denknotwendigen Umschlags von totaler Seinsbesinnung in totale Politik." Thomas Meyer, Süddeutsche Zeitung

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Blaue Reihe
Verlagsort Hamburg
Sprache deutsch
Maße 130 x 210 mm
Gewicht 363 g
Einbandart kartoniert
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Metaphysik / Ontologie
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Schlagworte Existenzphilosophie • Heidegger, Martin • Metaphysik • Ontologie
ISBN-10 3-7873-3810-1 / 3787338101
ISBN-13 978-3-7873-3810-8 / 9783787338108
Zustand Neuware
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