Update für dein Unterbewusstsein (eBook)

Spiegel-Bestseller
Neues Denken. Neues Handeln. Neues Fühlen
eBook Download: EPUB
2020
288 Seiten
Ariston (Verlag)
978-3-641-25941-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Update für dein Unterbewusstsein - Thimon von Berlepsch, Lisa Bitzer
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Du kannst so viel mehr sein, als du glaubst.

Selbstbestimmt und ausgeglichen denken, handeln und fühlen in der Liebe, im Beruf und in Beziehung zu dir selbst? Wie das Betriebssystem eines Computers arbeitet unser Unterbewusstsein mit Programmen aus unserer Kindheit, die uns das Leben leichter machen sollen. Leider sind manche davon schon lange veraltet oder sogar fehlerhaft. So verrennen wir uns in limitierende Glaubenssätze, schlechte Gewohnheiten oder wiederkehrende Ängste. Wir sind unzufrieden und gestresst. Zeit für ein Update! Spiegel-Bestsellerautor und Hypnose-Coach Thimon von Berlepsch erklärt empathisch und leicht verständlich, wie unser Gehirn funktioniert und wie sich ungewollte Programme aufspüren und aktualisieren lassen. Er gibt praktische Tipps, wie wir durch alternative Handlungsweisen, Achtsamkeit und Selbsthypnose jeden Bereich unseres Lebens nachhaltig verändern können.

Thimon von Berlepsch, geboren 1978, entdeckte schon im Kindesalter seine Liebe zur Zauberei und Hypnose. Heute tritt er mit seiner Kunst international für namhafte Unternehmen auf, tourt mit seinen Soloprogrammen durch Deutschland und hält Vorträge zum Thema Persönlichkeitsentwicklung. Als ausgebildeter Hypnose-Coach hilft er Menschen dabei, sich von negativen Verhaltensweisen zu befreien, und vermittelt sein Wissen um unsere Vorstellungskraft in regelmäßigen Hypnose-Seminaren. Seine spielerische Art, Magie, Hypnose und lebensbejahende Weisheiten miteinander zu verbinden, ist einzigartig und inspiriert tausende Menschen, ihr Denken zu verändern. Von ihm erschienen die beiden Bestseller Der Magier in uns und Update für dein Unterbewusstsein.

Prolog

DIE SCHWEISSPERLEN auf Sarahs Stirn glänzen im hellen Scheinwerferlicht der Bühne. Panisch starrt sie die vor ihr aufgestellte Leiter an. Ihr Atem ist flach, ihre Stimme brüchig. Achthundert Zuschauer blicken gebannt auf das Szenario: Wird Sarah ihre Angst bezwingen und ihr altes Reaktionsmuster infrage stellen? Wird sie sich selbst beweisen, dass sie auch ein anderer Mensch sein kann und damit ihr Leben verändern? Wird sie also ihr Unterbewusstsein updaten?

Ich befinde mich auf der Neujahrsveranstaltung meiner Freundin Laura Malina Seiler, Deutschlands erfolgreichster Podcasterin. Achthundert Menschen befinden sich im Saal, siebentausend schauen online zu. Laura hatte mich gebeten, ihren Teilnehmern spielerisch zu demonstrieren, wie wir alle unsere persönliche Realität jeden Tag erschaffen. Und wie wir in diesen Prozess eingreifen können. Als Magier und Hypnotiseur gehört die Neuinterpretation von Realität natürlich zu meinem Tagesgeschäft, und so habe ich gerne zugesagt.

Gerade habe ich dem Publikum erklärt: »Unser Gehirn verändert sich kontinuierlich und passt sich jeder neuen Erfahrung an – und das ein Leben lang. Wenn wir das verstehen, können wir mit bestimmten Methoden die unbewussten, automatischen Reaktionsmuster unseres Gehirns beeinflussen. Eine Angst ist dann keine Angst mehr, ein Trauma nicht mehr so schmerzhaft, eine Partnerschaft verständnisvoller und ein sehr schwer erreichbares Ziel mit einem Mal greifbar.«

Ich schaue bei dieser Erklärung in teils zustimmende, teils ungläubige Gesichter. Nicht jeder kann sich vorstellen, dass auch er sich neu erfinden kann. Und ich weiß auch, warum: Es fehlt für diese Hoffnung eine unmittelbare Erfahrung. Ohne diese Erfahrung hören sich meine Worte wie nette Kalendersprüche an. Man findet sie schön, aber setzt sie nicht um.

Um also alle Beteiligten im Publikum eine unmittelbare Erfahrung machen zu lassen und sie von der Macht ihres Geistes zu überzeugen, frage ich ins Publikum:

»Ich möchte euch gerne zeigen, dass wir alle in unserer persönlichen Hypnosetrance leben, die wir Realität nennen. Und dass wir diese Realität beeinflussen und frei nach unserem Gusto modellieren können. Das kann manchmal schneller gehen, als man denkt, und hat dann trotzdem eine lebenslange Auswirkung. Wer von euch hat Höhenangst?«

Mehrere Hände gehen nach oben.

»Ich meine, eine besonders ausgeprägte Höhenangst. Nicht nur ein mulmiges Gefühl beim Besteigen des Eiffelturms.«

Einige Hände bleiben oben. Ich wähle eine sympathische junge Frau aus und bitte sie zu mir auf die Bühne.

»Wie heißt du?«

»Sarah.«

»Sarah, wie schlimm ist deine Höhenangst? Kannst du auf eine Leiter klettern?«

Sie schüttelt entschieden den Kopf. »Ich kann noch nicht einmal auf einen Stuhl steigen!«

»Interessant … Warte hier bitte kurz auf mich.« Ich verschwinde hinter dem Bühnenvorhang und komme mit einer Malerleiter wieder zurück, die ich drei Meter vor Sarah aufstelle. Als Sarah die Leiter sieht, scheint ihr Körper plötzlich von einer fremden Macht ergriffen zu werden. Sie wird blass, und aus der eben noch entspannt wirkenden Frau wird schlagartig ein Nervenbündel.

»Wie geht es dir, wenn du die Leiter siehst?«, will ich wissen.

Mit brüchiger Stimme antwortet sie: »Mein Herz rast, ich zittere, und ich kann kaum atmen …«

»Auf einer Skala von null bis zehn. Wie stark spürst du die Angst?«

»Fünfzehn!« (Später wird sie mir erzählen, dass sie kurz davor war, die Bühne zu verlassen.)

Ich beruhige sie. »Ich habe nie gesagt, dass du diese Leiter hochsteigen sollst. Ich wollte nur mal sehen, in welche Angsttrance du gehst, wenn ich dir eine Leiter zeige.«

Sarah wirkt sichtlich erleichtert. Im Publikum ist es mucksmäuschenstill. Alle sind gespannt, was gleich passiert.

»Wenn dich jetzt hier alle anfeuern würden, die Leiter hochzusteigen, mit Gejubel und Applaus, würdest du das bestimmt schaffen. Du würdest dich überwinden und danach stolz auf dich sein. Aber es würde wehtun. Du müsstest durch die Angst gehen, durch all die körperlichen Qualen, die du gerade spürst, richtig?«

Sarah nickt abwesend.

»Zu Hause motivieren dich aber keine achthundert Menschen. Da bist du allein. Und ich weiß nicht, ob du dann diese Erfahrung noch einmal wiederholen möchtest.

Ich möchte deswegen jetzt mit dir erst einmal eine sehr effektive Coaching-Arbeit beginnen, bei der wir deinem Unterbewusstsein vorab schon einmal beibringen, wie sich das Hochklettern auf die Leiter anfühlen soll. Wir updaten also dein Angstprogramm, damit du einen alternativen Umgang mit dem Besteigen von Leitern kennenlernst. Und erst wenn du in deiner Vorstellung diese Leiter hochgehen kannst, ohne Angst oder körperliche Reaktionen, wirst du deine Vorstellung in die Realität umsetzen. Nicht vorher! Das verspreche ich dir!«

Nur wenige Phobiker unternehmen etwas gegen die eigene Angst, weil die meisten unter keinen Umständen mit ihr konfrontiert werden möchten und auch nicht durch ihre Qual durchgehen wollen. Die Angst davor ist so groß, dass sie lieber weiter mit ihrem Defizit leben. Denn die Menschen glauben, dass sie durch das Feuer dieser Qual gehen müssen, um danach wie Phönix aus der Asche daraus aufsteigen zu können. Dabei ist die Veränderung auch ohne Konfrontation mit der Angst möglich.

Ich kann das vollkommen nachvollziehen und deshalb ist mein Ansatz der, dass erst nach einem mentalen Update, also nachdem eine mentale Intervention stattgefunden hat und der Klient seine Angst nicht mehr spüren kann, die Konfrontation stattfinden darf. Dann wird sie auch ein wichtiger Bestandteil zur Auflösung der Angst und wirkt so nachhaltig.

»Wollen wir loslegen?«

Sarah nickt, und ich beginne mit dem Update. Ich entscheide mich für eine Methode, die ich in meinen Hypno-Coachings oft anwende und die ich in dieser Situation für am effektivsten halte. Denn auf der Bühne vor so vielen Menschen bleibt mir wenig Zeit, Sarah beim Umprogrammieren ihres Unterbewusstseins zu unterstützen.

Fünf Minuten später haben sich Sarahs Blick und Körpersprache sichtlich verändert – sie grinst und schielt immer wieder zur Leiter. Ich möchte sichergehen, dass sich ihre Stressreaktion vollständig aufgelöst hat, und frage: »Wie hoch auf der Skala ist deine Angst vor der Leiter jetzt?«

Sie sieht mich an und lächelt. »Null!«

»Willst du auf die Leiter?«

Sarah nickt und macht sich daran, die Stufen emporzuklettern. Ihre Angst ist wie weggeblasen, es scheint sogar, als empfände sie Freude dabei, das obere Ende der Leiter zu erklimmen. Dort angekommen, stellt sie sich gerade hin und breitet die Arme aus.

Das Publikum, das die letzten Minuten in banger Anspannung verbracht hat, ist außer sich. Standing Ovations, frenetischer Applaus und motivierende Zurufe begleiten Sarah. Gänsehaut!

»Oh mein Gott!«, höre ich sie drei Meter über den Boden rufen. Jeder im Saal fühlt, dass sie sich mit dieser Aktion gerade die Kontrolle wieder zurückgeholt hat. Sie hat für alle eindrücklich demonstriert, wie mächtig unser Geist wirklich ist und wie schnell wir uns doch von alten Mustern befreien können.

Ich habe Sarah nicht geheilt, sondern ihr lediglich einen alternativen Weg aufgezeigt, wie sie mit der Leiter umgehen kann. Und weil sie diesen Weg akzeptiert hat, konnte sie eine Veränderung in ihrem Unterbewusstsein bewirken. Eben ein Update.

Folgende E-Mail bekam ich zwei Wochen später von Sarah: »Ach Thimon, wenn du wüsstest, was du bei mir alles losgetreten hast. Ich danke dir von Herzen, dass du mir gezeigt hast, wozu ich imstande bin. Ich bin nach diesem wundervollen Erlebnis noch ein paarmal völlig angstfrei auf eine Leiter geklettert, weil ich es einfach nicht glauben konnte … DANKE!!«

Wenn es möglich ist, eine Akrophobie, also die Angst vor Höhe, in fünf Minuten zu verändern, warum hat Sarah dann so lange an ihrer Angst festgehalten? Wieso war sie zwanzig Jahre lang davon überzeugt, sie könne auf keine Leiter, nicht einmal auf Stühle steigen? Weil ihr niemand vorher verraten hat, dass sie auch anders kann. Dass sie auch ein Mensch sein kann, der frei von Höhenangst leben kann. Für sie war die Angst normal, sie war zu einem Teil ihres Lebens geworden.

So oder ähnlich geht es vielen Menschen. Sie sagen: »So bin ich eben« – auch dann, wenn sie unter ihren Eigenschaften leiden. Sie akzeptieren Ängste, Süchte, schlechte Gewohnheiten, Charakterzüge und mehr, weil sie es nicht besser wissen. Oder sie halten viele ihrer Wünsche nach Veränderung für unmöglich: »Ich kann gar nicht finanziell erfolgreich in meinem Job sein.« Oder: »Meine Eifersucht ist zu stark, als dass ich sie in den Griff bekommen könnte.«

Sie sind überzeugt, dass bestimmte Dinge in ihrem Leben immer so bleiben werden. Dabei wissen sie einfach nicht, dass es einen alternativen Weg für sie geben kann. Ein Leben ohne Angst, ein Alltag ohne Eifersucht, Pessimismus, Perfektionismus oder allem anderen, was sie davon abhält, ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben zu führen.

Am Anfang des Buches steht das Zitat aus Alice hinter den Spiegeln. Darin sagt die Königin: »Man muss es trainieren, unmögliche Dinge zu glauben.« Und genau so ist es. Solange du es nicht für möglich hältst, ein anderer zu sein als der, der du jetzt bist – mit anderen Gefühlen, Überzeugungen, Gewohnheiten, Verhaltensweisen und so weiter –, so lange wird sich nichts bei dir...

Erscheint lt. Verlag 23.3.2020
Verlagsort München
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Psychologie
Schlagworte eBooks • Erfolg • Erfolg leben • Erfolgscoaching • Hypnose • hypnotiseur • Inspiration • Magie • Magier • Ratgeber • Unterbewusstsein • Vorstellungskraft
ISBN-10 3-641-25941-X / 364125941X
ISBN-13 978-3-641-25941-9 / 9783641259419
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