Heinrich von Veldeke. Eneas-Roman
Vollfaksimile des Ms. germ. fol. 282 der Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz
Seiten
1992
Reichert, L (Verlag)
978-3-88226-545-3 (ISBN)
Reichert, L (Verlag)
978-3-88226-545-3 (ISBN)
Gegen Ende des 12. Jahrhunderts bearbeitete Heinrich von Veldeke Vergils Aeneis und schuf so seinen Eneas-Roman. Er erzählt vom Untergang Trojas und Eneas’ Flucht aus der Stadt, von seinem Aufenthalt bei der karthagischen Königin Dido, dem Gang in die Unterwelt, von Kämpfen und der Hochzeit mit der Königstochter Lavinia. Veldekes Werk markiert den Beginn des deutschen Höfischen Romans. Die hier faksimilierte Handschrift entstand um 1220/30 in Bayern. Es ist die älteste fast vollständige Handschrift des Werks mit dem ersten Illustrationszyklus zu Eneas, geschaffen von einem unbekannten Künstler. Text und Bild stehen sich hier gegenüber, von den 148 Seiten der Handschrift sind 75 mit Doppelminiaturen ausgestattet. Sie zeigen einen Künstler, der tradierte Bildschemata durchbricht und antiken Stoff, höfische Welt und sakrale Bildtypen miteinander verbindet.
Heinrich von Veldeke bietet gegen Ende des 12. Jahrhunderts in seinem Eneas-Roman eine deutsche Bearbeitung von Vergils Aeneis: Der Roman erzählt vom Untergang Trojas und der Flucht des Helden aus der brennenden Stadt, von seinen Irrfahrten und seinem Aufenthalt bei der karthagischen Königin Dido, deren Liebe er nicht erwidern darf und die sich deswegen das Leben nimmt; weiter vom Gang des Helden in die Unterwelt, den Kämpfen in Italien und der abschließenden Hochzeit mit der Königstochter Lavinia. Veldekes Werk eröffnet die Gattungstradition des Höfischen Romans in Deutschland. Die hier faksimilierte Berliner Handschrift entstand um 1220/30 in Bayern, vermutlich in der Umgebung des Hofes der Wittelsbacher. Es ist die früheste fast vollständige Handschrift des Werks, frühestes Beispiel auch der deutschen Romanillustration. Ihr hervorragender kunsthistorischer Wert liegt in den Bildern eines unbekannten Miniators: es ist der erste Illustrationszyklus zur Eneas-Geschichte, den das Mittelalter überhaupt kennt. Text und Bild stehen sich jeweils gegenüber; von den insgesamt 148 Seiten der Handschrift sind 75 mit formatfüllenden Doppelminiaturen ausgestattet. Sie geben Zeugnis von der Kraft des Künstlers, tradierte Bildschemata zu durchbrechen und neue eigene Bilder zur Dichtung zu erfinden. Der Text Veldekes und die eigenständige Illustration ragen heraus durch die Differenziertheit der Darstellung individueller Gefühle. Auch die Bilder zeigen keine typisierten Personen - ein anderes Verständnis von Realität ermöglicht es dem Künstler, die ganze Figur und die sie umgebende Hülle als Medium für die Charakterisierung eines seelischen Zustandes heranzuziehen. Antiker Stoff, erlebte höfische Umwelt und vom Illustrator vorgefundene sakrale Bildtypen (wie Grablegung Christi u.a.) verbinden sich zu einem ganz neuen und eigenständigen Bildzyklus, der durch die Vielfalt der Motive - von Kampf und Krieg bis zu ganz privaten Szenen - seinen besonderen Reichtum erhält.
Heinrich von Veldeke bietet gegen Ende des 12. Jahrhunderts in seinem Eneas-Roman eine deutsche Bearbeitung von Vergils Aeneis: Der Roman erzählt vom Untergang Trojas und der Flucht des Helden aus der brennenden Stadt, von seinen Irrfahrten und seinem Aufenthalt bei der karthagischen Königin Dido, deren Liebe er nicht erwidern darf und die sich deswegen das Leben nimmt; weiter vom Gang des Helden in die Unterwelt, den Kämpfen in Italien und der abschließenden Hochzeit mit der Königstochter Lavinia. Veldekes Werk eröffnet die Gattungstradition des Höfischen Romans in Deutschland. Die hier faksimilierte Berliner Handschrift entstand um 1220/30 in Bayern, vermutlich in der Umgebung des Hofes der Wittelsbacher. Es ist die früheste fast vollständige Handschrift des Werks, frühestes Beispiel auch der deutschen Romanillustration. Ihr hervorragender kunsthistorischer Wert liegt in den Bildern eines unbekannten Miniators: es ist der erste Illustrationszyklus zur Eneas-Geschichte, den das Mittelalter überhaupt kennt. Text und Bild stehen sich jeweils gegenüber; von den insgesamt 148 Seiten der Handschrift sind 75 mit formatfüllenden Doppelminiaturen ausgestattet. Sie geben Zeugnis von der Kraft des Künstlers, tradierte Bildschemata zu durchbrechen und neue eigene Bilder zur Dichtung zu erfinden. Der Text Veldekes und die eigenständige Illustration ragen heraus durch die Differenziertheit der Darstellung individueller Gefühle. Auch die Bilder zeigen keine typisierten Personen - ein anderes Verständnis von Realität ermöglicht es dem Künstler, die ganze Figur und die sie umgebende Hülle als Medium für die Charakterisierung eines seelischen Zustandes heranzuziehen. Antiker Stoff, erlebte höfische Umwelt und vom Illustrator vorgefundene sakrale Bildtypen (wie Grablegung Christi u.a.) verbinden sich zu einem ganz neuen und eigenständigen Bildzyklus, der durch die Vielfalt der Motive - von Kampf und Krieg bis zu ganz privaten Szenen - seinen besonderen Reichtum erhält.
Erscheint lt. Verlag | 12.11.1992 |
---|---|
Überarbeitung | Nikolaus Henkel, Andreas Fingernagel |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 175 x 250 mm |
Gewicht | 3182 g |
Themenwelt | Kunst / Musik / Theater ► Design / Innenarchitektur / Mode |
Geschichte ► Hilfswissenschaften ► Paläografie | |
Sozialwissenschaften ► Kommunikation / Medien ► Buchhandel / Bibliothekswesen | |
Schlagworte | Altertum • Äneas • Historischer Roman • Historischer Roman; Äneas /i. d. Literatur; Vergil; Altertum /Literatur; Mittelalter /Literatur; Troja /Literarisches Motiv; Roman • Literarisches Motiv • Literatur • Mittelalter • Mittelalter;Literatur;Roman;historischer Roman;Altertum;Troja;Äneas;Vergil;Literarisches Motiv; • Roman • Troja • Vergil |
ISBN-10 | 3-88226-545-0 / 3882265450 |
ISBN-13 | 978-3-88226-545-3 / 9783882265453 |
Zustand | Neuware |
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