Der Gottlose

Geschichte eines Feindbilds in der Frühen Neuzeit
Buch | Hardcover
XVI, 772 Seiten
2020 | 2020
Klostermann, Vittorio (Verlag)
978-3-465-01314-3 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Der Gottlose - Björn Spiekermann
79,00 inkl. MwSt
Zu diesem Artikel existiert eine Nachauflage
Schon lange, bevor es Atheisten im heutigen Wortsinn gab, wurde über den Unglauben oder die Gottlosigkeit geschrieben und vor den angeblich damit verbundenen Gefahren gewarnt. Die Studie folgt der Hypothese, dass es sich nicht um eine präzise Bezeichnung für reale Personen handelte, sondern um ein Feindbild, das verschiedensten Zwecken dienen konnte. Es blieb für mehr als 200 Jahre konstant und trat unter verschiedenen Bezeichnungen auf. Ob Atheist, Politicus, impius, Epikureer, Religionsspötter oder Freigeist: Von der Reformationszeit bis zur Aufklärung lässt sich durchgehend die Spur dieses Vorstellungskomplexes verfolgen, anhand dessen sich eine im Wandel befindliche Gesellschaft über ihre eigenen Grundlagen verständigte. Führende Geister aus mehreren Epochen nahmen daran teil. Sie kommen hier in zahlreichen Einzelanalysen zu Wort. Die Annahme, dass allein die Orthodoxie gegen den ›Unglauben‹ kämpfte, muss endgültig als überholt gelten.

"Aus der Sicht der Frühen Neuzeit stand der Atheismus zuallermeist nicht auf Seiten der Vernunft, sondern der Unvernunft, der Macht der Affekte. […] Es gilt also einiges von vorschnellen Gleichsetzungen, wie der Vernunftgläubigkeit mit Aufklärung, zu revidieren; dazu hat Spiekermanns bedeutende Studie ein zuverlässiges Kompendium an die Hand gegeben." Martin Mulsow, Frankfurter Allgemeine Zeitung

Long before there were atheists in the modern sense of the word, people wrote about unbelief or godlessness and warned of the dangers supposedly associated with it. The study follows the hypothesis that “atheist” did not serve as a precise designation for real persons, but as an enemy image that could answer to a wide variety of purposes. It remained unchanged for more than 200 years and appeared under different names. Whether atheist, politicus, impius, epicurean, mocker of religion, or freethinker: this complex, by means of which a society in flux came to understand its own foundations, can be traced from the Reformation to the Enlightenment. Leading minds from several epochs participated in it. In this book they have their say in numerous individual analyses. The assumption that it was orthodoxy alone fighting against 'unbelief' must ultimately be considered obsolete.
Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Das Abendland. Forschungen zur Geschichte europäischen Geisteslebens ; 44
Sprache deutsch
Maße 145 x 215 mm
Gewicht 1132 g
Themenwelt Geschichte Teilgebiete der Geschichte Religionsgeschichte
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft
Schlagworte Atheismus • Aufklärung • Diskursgeschichte • Dissidententum • Freigeistigkeit • Frühe Neuzeit • Geschichte 1500-1799 • Geschichte 1500–1799 • Gottlosigkeit • Heterodoxie • Kulturgeschichte • Literaturwissenschaft • Philosophie • Reformation • Religionswissenschaft • Spiekermann, Björn
ISBN-10 3-465-01314-X / 346501314X
ISBN-13 978-3-465-01314-3 / 9783465013143
Zustand Neuware
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