Deutungen der Gegenwart (eBook)

Zur Kritik wissenschaftlicher Zeitdiagnostik
eBook Download: PDF
2019 | 1. Aufl. 2019
VI, 274 Seiten
J.B. Metzler (Verlag)
978-3-476-04842-4 (ISBN)

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Deutungen der Gegenwart - Walter Reese-Schäfer
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Dieser Band betrachtet Zeitdiagnose als eine notwendige wissenschaftliche Aufgabe und als eine entscheidende Möglichkeit, gegenwartsrelevante Forschung voranzutreiben und interdisziplinäre Perspektiven zu entwickeln. Der erste Teil des Buches stellt eine Theorie der Zeitdiagnostik vor. Im zweiten Teil wird der immer zu vollziehende Sprung von der Urteilskraft zur Entscheidung betrachtet, während es im dritten und vierten Teil um zentrale zeitdiagnostische Leitbegriffe geht. Insgesamt entwirft der Band das Bild einer wissenschaftlich reflektierten Zeitdiagnostik, die man als kritische Wirklichkeitswissenschaft verstehen kann.


Prof. Dr. Walter Reese-Schäfer, Universität Göttingen, Lehrstuhl für politische Theorie und Ideengeschichte.

Inhaltsverzeichnis 5
1: Einleitung: Zeitdiagnostik als Kernfunktion der Sozialwissenschaften 7
Literatur 17
Teil I: Zur Theorie und Analyse von Zeitdiagnostik 19
2: Zeitdiagnose als wissenschaftliche Aufgabe 20
Einleitung 20
Materialauswahl und Begriffsverwendung 22
Methoden der Zeitdiagnose 24
Qualitätskriterien 31
Schluss: Der Inhaltswandel der Zeitdiagnostik und ihre didaktische Relevanz 33
Literatur 35
3: Die seltsame Konvergenz der Zeitdiagnosen – Versuch einer Zwischenbilanz 38
Postmodernisierung 41
Prüfung einer Alternative 46
Postmodernisierung als Modernisierungsüberbietung 49
Literatur 51
4: Zur vergleichenden Analyse aktueller und älterer Zeitdiagnosen 53
Topoi der Zeitdiagnostik und deren Wandlungsprozesse 54
Die Fragestellung der Zeitdiagnostiker 57
Theoretische Grundlagen 59
Kognitive Antagonismen 60
Konvergenzen in der Zeitdiagnostik 62
Luhmanns Abkühlung jeglicher Zeitdiagnostik 64
Wirkungsmechanismen und Wirkungsbedingungen 66
Schluss 68
Literatur 69
5: Diagnosen der Moderne und deren Überbietung – Die Postsäkulari­sierungsthese von Jürgen Habermas und der gemäßigte Postmodernismus bei Niklas Luhmann 72
Habermas und die normativistische Wendung der These von der postsäkularen Gesellschaft 76
Luhmann und die gemäßigte Postmoderne 81
Literatur 85
6: Zeitdiagnostik als Zukunftschance für die Sozialwissenschaften? 87
Literatur 91
Teil II: Von der Zeitdiagnostik zur Entscheidung 92
7: Das Verschwinden der Experten 93
Ad 1) Der Prozess der Ersetzung einst unverzichtbarer Experten 95
Ad 2) Expertentum, auf das man schon jetzt verzichten kann 97
Ad 3) Expertentum, das man besser selbst zumindest so weit entwickelt, dass man zu einer eigenen, unabhängigen Urteilsbildung kommen kann 98
8: Voraussicht und Fehlurteil. Die intellektuelle Basis von Entscheidungen 101
Einleitung 101
Wie es nicht funktioniert 102
Fallbeispiel I – Eine korrekte Voraussage als Basis politischen Handelns 103
Fallbeispiel II – Die Torheit der Regierenden 106
Analyse 109
Zusammenfassung 112
Literatur 113
Teil III: Nationalstaat und Identität als zeitdiagnostische Leitbegriffe 115
9: Versuch über den Berliner Republikanismus 116
Einleitung 116
Warum redet man eigentlich von der Berliner Republik? 117
Die Zivilreligion der Bundesrepublik 119
Westorientierung versus Westbindung 121
Ist die westliche Zivilisation durch den Übergang zur Berliner Republik gefährdet? 124
Berlin selbst 128
Fazit 129
Literatur 130
10: Nationalstaatlichkeit und Einwanderungspolitik bei Jürgen Habermas 131
Nationalstaat und Minderheiten 132
Vertragstheorie und Diskurstheorie als Begründungsstrategien 133
Selbstbestimmung und Selbstbehauptung kultureller Identität 139
Asylkompromiss 141
Schluss 143
Literatur 144
11: Supranationale oder transnationale Identität – zwei Modelle kultureller Integration in Europa 145
Zwei Modelle der Identitätsbildung 145
Politik – Supranationale Identitätsbildung 146
Kultur – Transnationale Identitätsbildung 149
Mehrfachidentitäten 152
Literatur 153
Teil IV: Komplexe Freiheit, Diversität und Privatisierung als Zeitdiagnose und normative Vorgabe 155
12: Komplexe Freiheit 156
Einleitung: Überkomplexität 156
Komplexe Freiheit beruht auf systemischer Reduktion von Komplexität 158
Die moralische Verpflichtung zur richtigen Theorie 162
Die Sehnsucht nach der Einfachheit 166
Die Parrhesia als Bedingung der Möglichkeit komplexer Freiheit 167
Literatur 170
13: Diversität, Widerstreit und das Streben nach Kohärenz als politisch-philosophisches Problem 172
Politische Einführung: Die Wechselmeinung der Wähler und Politiker 172
Die feste Denkordnung der Metaphysik und ihr Untergang 173
Der Aufstieg des Konzepts der Diversität 176
Die Diversifizierung der Geschlechternormen als intellektuelle Herausforderung und deren heimlicher universeller Anspruch 178
Warum es der liberalindividualistische Universalismus heute so schwer hat und kaum jemand ihn mehr vertritt 182
Der Aufstand gegen die Tyrannei des Realen 185
Literatur 186
14: Das überforderte Selbst. Globalisierungsdruck und Verantwortungslast 188
Literatur 199
15: Privatisierung und politische Macht 201
Einführung 201
Drei Privatisierungstypen 203
Die Kritik an der neoliberalen Reformpolitik: Wolfgang Streeck und Colin Crouch 208
Zusammenfassende Analyse mit einem Blick auf Zukunftsperspektiven 210
Literatur 214
16: Sicherheit, Freiheit und Terrorismus 215
Human Security – Sicherheit der Menschen statt Staatssicherheit 215
Lehren aus Weimar – Militant Democracy 217
Furcht vor bin Laden oder vor dem eigenen Justizminister? 220
Das Zögern der Zivilgesellschaft 225
Literatur 227
Teil V: Kommunitarische Zeitdiagnosen 228
17: Die Metaphorik kommunitarischer Zeitdiagnosen 229
Atomismus als Leitmetapher der kommunitarischen Gesellschaftskritik 229
Walzers Sphären und Clubs 233
Metaphern der Methodologie: Konstruktion oder Interpretation 235
Die Quellen des Selbst 236
Metaphorischer Republikanismus: Die Gewohnheiten des Herzens 238
Die Sozialcharaktere als Metaphern 239
Fazit: Metaphernstrategien im kommunitarischen Denken 242
Literatur 244
18: Kommunitarisches Denken – Ein angelsächsischer Sonderweg? 246
Die erste Phase kommunitarischen Denkens: Liberalismuskritik 246
Die zweite Phase: Politischer Aktivismus 248
Die dritte Phase: Reakademisierung 250
Literatur 252
19: Können Kommunitarier die Weltgesellschaft denken? 253
Überlegungen zur Begrifflichkeit 253
Kollektive Efferveszenz: der Weg nichtrationaler Generalisierung 255
Walzers Konzeption eines reiterativen Universalismus 257
Etzionis vierstufige Legitimationstheorie 259
Schluss 262
Literatur 263
Textnachweise 264

Erscheint lt. Verlag 24.7.2019
Zusatzinfo VI, 274 S.
Sprache deutsch
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Allgemeines / Lexika
Sozialwissenschaften Politik / Verwaltung
Schlagworte Politische Theorie • Urteilskraft • Wirklichkeit • Wissenschaft • Zeitdiagnose
ISBN-10 3-476-04842-X / 347604842X
ISBN-13 978-3-476-04842-4 / 9783476048424
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