Obszönes Übersetzen

Aristophanes in deutscher Sprache

(Autor)

Buch | Hardcover
XII, 560 Seiten
2020
De Gruyter (Verlag)
978-3-11-060749-9 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Obszönes Übersetzen - Katja Lubitz
114,95 inkl. MwSt
Die Antike und ihre Rezeption wurden bisher weitgehend in den Grenzen von Fachdisziplinen erforscht. In der Reihe Transformationen der Antike steht dagegen die interdisziplinäre Kontextualisierung der produktiven Transformationen antiker Wissenschaften und Künste im Vordergrund. Dargestellt wird der langwellige, von der Spätantike bis zur Moderne reichende Prozess der Herausbildung des Wissenschaftssystems der Kunstgattungen und der kulturellen Selbstkonstruktion der europäischen Gesellschaften. Die Reihe geht hervor aus dem Sonderforschungsbereich „Transformationen der Antike“ und dem „August Boeckh-Antikezentrum“ an der Humboldt-Universität zu Berlin. Ihre Projekte untersuchen Transformationsprozesse insbesondere auf drei Ebenen: die konstitutiven Funktionen der Antike bei der Ausbildung der europäischen Wissenschaftsgesellschaft und ihrer Disziplinen; die Rolle der Antike bei der Entstehung mittelalterlicher, neuzeitlicher und moderner kultureller Identitäten; sowie die künstlerischen, literarischen, übersetzerischen und medialen Formen von Rezeption und Transformation.
Das Übersetzen der Komödien des Aristophanes (*um 450 v. Chr.) gilt nicht zuletzt wegen der vielen obszönen Scherze als schwierig. Vor allem die an Obszönitäten besonders reichen 'Frauenkomödien' (Lysistrate, Ekklesiazusen, Thesmophoriazusen) wurden bis zum Ende des 18. Jahrhundert kaum rezipiert oder in moderne Volkssprachen übersetzt. Bei den übrigen Komödien wurde das gattungsspezifische Element des Obszönen durch die Übersetzer lange Zeit weitestgehend zurückgedrängt. Erst in jüngster Zeit erscheinen auch Übersetzungen, die sich um eine semantisch adäquate Wiedergabe der obszönen Termini bemühen. Die vorliegende Arbeit untersucht die übersetzungstheoretische und -praktische Auseinandersetzung von insgesamt 11 deutschsprachigen Übersetzern und Bearbeitern des Aristophanes (u.a. W. von Humboldt, Droysen, Schadewaldt, Holzberg, Fried, Jens) mit der Obszönitätsthematik am Beispiel der Komödie Lysistrate. Dabei werden jeweils auch Rückschlüsse auf das durch die Übersetzung und die Behandlung des Obszönen vermittelte Aristophanes- bzw. Antikebild gezogen. Abschließend bietet der Band eine systematische Zusammenstellung der identifizierten Übersetzungsstrategien nach typologischen Gesichtspunkten.

Katja Lubitz, Otto-Friedrich-Universität Bamberg, Bamberg.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Transformationen der Antike ; 56
Verlagsort Berlin/Boston
Sprache deutsch
Maße 170 x 240 mm
Gewicht 1097 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Geisteswissenschaften Sprach- / Literaturwissenschaft Literaturwissenschaft
Schlagworte Alte Komödie • Ancient comedy • Antike /Rezeption • Aristophanes • obscenity • Obzönität • Translation theory • Übersetzungstheorie
ISBN-10 3-11-060749-2 / 3110607492
ISBN-13 978-3-11-060749-9 / 9783110607499
Zustand Neuware
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