Acta Cusana. Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues. Band II, Lieferung 5

1456 Juni 1 - 1457 Mai 31.
Buch | Softcover
VIII, 276 Seiten
2019
Meiner, F (Verlag)
978-3-7873-3682-1 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Acta Cusana. Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues. Band II, Lieferung 5 -
268,00 inkl. MwSt
Die Acta Cusana stellen alle Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues in chronologischer Ordnung zusammen: Von ihm verfasste bzw. herausgegebene schriftliche Äußerungen aller Art (Briefe, Verfügungen, Urkunden, Notizen), desgleichen an ihn gerichtete oder über ihn berichtende Äußerungen von Zeitgenossen. Sie fügen sich zu einer biographischen Dokumentation zusammen, die sein wissenschaftliches Werk, das die Opera omnia darbieten, um die Quellen ergänzt, die ihn als herausragenden homo politicus seiner Zeit wie gleichzeitig auch wesentliche Aspekte dieser Zeit selbst erschließen. Je nach ihrer Bedeutung werden die einzelnen Dokumente im Volltext, in Gestalt umfangreicher Inhaltsangaben oder lediglich kurzer Hinweise vorgestellt. Konfrontiert mit einer erstaunlichen Überlieferungsfülle, streben die Acta Cusana bei der Erfassung der Quellen größtmögliche Vollständigkeit an. Das Unternehmen wird, abgesehen von sich zwangsläufig ergebenden Nachträgen, drei Bände in voraussichtlich 18 Lieferungen umfassen.

Die vielschichtige Quellenüberlieferung erlaubt den Acta Cusana ein umfassendes und differenziertes Bild vom alltäglichen Regierungshandeln eines Bischofs im Spätmittelalter, einschließlich seiner Außenbeziehungen.

Das fünfte Jahr der Bischofsherrschaft des Nikolaus von Kues in Brixen verlief nach außen hin vergleichsweise ruhig. Der Dauerkonflikt mit dem mächtigen Herzog Sigismund von Österreich ruhte während dessen Abwesenheit vom April 1456 bis zum Mai 1457. Die Amtsgeschäfte führten in dieser Zeit die Herzogin Eleonore von Schottland und die herzoglichen Räte. Ein Boykott der Abtei Sonnenburg, dessen von Cusanus abgesetzte Äbtissin sich nach wie vor im Kloster hielt, führte zu einer Versorgungskrise und zu fortgesetzten Klagen der Nonnen.

Streitigkeiten mit der Republik Venedig um Grenzverlauf und Schürfrechte in den Dolomiten veranlassten Cusanus in dieser Zeit zu einer umfassenden juristischen Prüfung der Besitzansprüche, die vor allem durch Heranziehen alter Urkunden abgesichert wurden. Das fortgesetzte Engagement in der Gradner-Fehde brachte den Kardinal zunehmend in wirtschaftliche Bedrängnis und Gewissensnot.

Eine Diözesansynode im Mai 1457 unternahm einen neuerlichen Anlauf für die Reform des christlichen Lebens in den Pfarreien, wurde aber vom skandalösen Eindringen des exkommunizierten Domherrn Christian von Freiberg und vom Fernbleiben des Abts von Stams überschattet. Der große Konflikt mit dem nunmehr zurückgekehrten Herzog lässt sich bereits erahnen. Die Acta Cusana stellen alle Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues in chronologischer Ordnung zusammen: Von ihm verfasste bzw. herausgegebene schriftliche Äußerungen aller Art (Briefe, Verfügungen, Urkunden, Notizen), desgleichen an ihn gerichtete oder über ihn berichtende Äußerungen von Zeitgenossen. Sie fügen sich zu einer biographischen Dokumentation zusammen, die sein wissenschaftliches Werk, das die Opera omnia darbieten, um die Quellen ergänzt, die ihn als herausragenden homo politicus seiner Zeit wie gleichzeitig auch wesentliche Aspekte dieser Zeit selbst erschließen. Je nach ihrer Bedeutung werden die einzelnen Dokumente im Volltext, in Gestalt umfangreicher Inhaltsangaben oder lediglich kurzer Hinweise vorgestellt. Konfrontiert mit einer erstaunlichen Überlieferungsfülle, streben die Acta Cusana bei der Erfassung der Quellen größtmögliche Vollständigkeit an. Das Unternehmen wird, abgesehen von sich zwangsläufig ergebenden Nachträgen, drei Bände in voraussichtlich 18 Lieferungen umfassen.

Die vielschichtige Quellenüberlieferung erlaubt den Acta Cusana ein umfassendes und differenziertes Bild vom alltäglichen Regierungshandeln eines Bischofs im Spätmittelalter, einschließlich seiner Außenbeziehungen.

Das fünfte Jahr der Bischofsherrschaft des Nikolaus von Kues in Brixen verlief nach außen hin vergleichsweise ruhig. Der Dauerkonflikt mit dem mächtigen Herzog Sigismund von Österreich ruhte während dessen Abwesenheit vom April 1456 bis zum Mai 1457. Die Amtsgeschäfte führten in dieser Zeit die Herzogin Eleonore von Schottland und die herzoglichen Räte. Ein Boykott der Abtei Sonnenburg, dessen von Cusanus abgesetzte Äbtissin sich nach wie vor im Kloster hielt, führte zu einer Versorgungskrise und zu fortgesetzten Klagen der Nonnen.

Streitigkeiten mit der Republik Venedig um Grenzverlauf und Schürfrechte in den Dolomiten veranlassten Cusanus in dieser Zeit zu einer umfassenden juristischen Prüfung der Besitzansprüche, die vor allem durch Heranziehen alter Urkunden abgesichert wurden. Das fortgesetzte Engagement in der Gradner-Fehde brachte den Kardinal zunehmend in wirtschaftliche Bedrängnis und Gewissensnot.

Eine Diözesansynode im Mai 1457 unternahm einen neuerlichen Anlauf für die Reform des christlichen Lebens in den Pfarreien, wurde aber vom skandalösen Eindringen des exkommunizierten Domherrn Christian von Freiberg und vom Fernbleiben des Abts von Stams überschattet. Der große Konflikt mit dem nunmehr zurückgekehrten Herzog lässt sich bereits erahnen.

Prof. Dr. Johannes Helmrath, geb. 1953, studierte Geschichte, Philosophie und Lateinische Philologie in Aachen, Toulouse, Paris, Bonn und Köln. Er wurde 1984 in Köln mit einer Arbeit über das Basler Konzil (1431-1449) promoviert. Die Habilitation folgte ebendort 1995 mit einer Arbeit über "Reichstag und Rhetorik. Die Reden des Enea Silvio Piccolomini auf Reichstagen 1454/55". 1988-1997 war er als Mitarbeiter der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften in Köln am Editionsunternehmen "Deutsche Reichstagsakten" tätig. Im Wintersemester 1995/96 übernahm er eine Lehrstuhlvertretung an der Humboldt-Universität zu Berlin, 1996/97 an der Universität zu Köln. Seit April 1997 ist er Professor für mittelalterliche Geschichte mit besonderer Berücksichtigung des Spätmittelalters an der Humboldt-Universität zu Berlin. Seit 2000 ist er Vertrauensdozent der Studienstiftung des deutschen Volkes, seit 2004 Vorsitzender des Mittelalter-Komitees der Herzog August Bibliothek Wolfenbüttel, Mitglied des Akademischen Senats der Humboldt-Universität zu Berlin und Mitglied des Pontificio Comitato di Scienze Storiche am Vatikan (Città del Vaticano). Er ist Mitherausgeber der "Acta Cusana", der "Zeitschrift für Kirchengeschichte" (Kohlhammer, Stuttgart) und der Reihen "Spätmittelalter, Humanismus und Reformation" (Siebeck, Tübingen) und "Transformation der Antike" (de Gruyter, Berlin). Seit Mai 2011 ist er zudem Sprecher des SFB 644 "Transformationen der Antike" und Teilprojektleiter des Projekts A04 "Historiographie des Humanismus: Soziale Praxis, Narrativität und historische Semantik" und Mitglied der Mittelalter-Kommission der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.

Dr. Thomas Woelki, geb. 1977, studierte nach dem Abitur 1996 Rechtswissenschaft, Geschichte und Romanistik in Berlin und Caen. Er legte 2005 das 1. Staatsexamen für das höhere Lehramt ab. Nach einer Tätigkeit als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte II der Humboldt-Universität (2004-2006) war er wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte II (2006-2010). Er wurde 2010 mit einer Arbeit über den italienischen Juristen Lodovico Pontano (ca. 1409-1439) promoviert und bearbeitet seit Oktober 2010 die Acta Cusana am Lehrstuhl Mittelalterliche Geschichte II. Das 2. Staatsexamen legte er 2014 ab. Seine Forschungsinteressen jenseits der Acta Cusana liegen vor allem im Bereich der mittelalterlichen Rechtsgeschichte und der Kirchengeschichte.

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Acta Cusana. Quellen zur Lebensgeschichte des Nikolaus von Kues ; II,5
Sprache deutsch; lateinisch
Maße 225 x 285 mm
Gewicht 1000 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Mittelalter
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie des Mittelalters
Geisteswissenschaften Philosophie Philosophie der Neuzeit
Geisteswissenschaften Religion / Theologie Christentum
Schlagworte Kirchengeschichte • Philosophie der Renaissance • Quellensammlung
ISBN-10 3-7873-3682-6 / 3787336826
ISBN-13 978-3-7873-3682-1 / 9783787336821
Zustand Neuware
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