Quality Time

Bewusst miteinander leben und die Zeit wertvoll nutzen
Buch | Softcover
224 Seiten
2018 | 2. Auflage
Quality Time Verlag
978-3-9819796-2-6 (ISBN)
15,99 inkl. MwSt
Was im Leben wirklich zählt
In einem Alltag mit hohen Anforderungen ist die Ressource Zeit sehr knapp. Umso wichtiger die Antworten auf die Fragen: Was oder wer lohnt unsere begrenzte Zeit? Wie setzen wir sie bestmöglich ein?

Noch schnell dies erledigen und das besorgen. Wir haben stets zu tun. Darunter leidet nur allzu häufig das,
was uns am wichtigsten sein sollte. Pastor und Kommunikationstrainer Bernd C. Trümper lenkt den Fokus weg
vom Stapel dringender Arbeitsunterlagen und dem Stand von Kontoauszügen auf das Wesentliche im
Leben: die Beziehungen zu den Menschen, die wir lieben. Viele praktische Beispiele zeigen auf, wie es trotz
der täglichen Herausforderungen gelingt, „Quality Time“, also sinnerfüllte Zeit, mit dem Partner, den
Kindern, Eltern, Kollegen, sich selbst und … mit Gott zu verbringen. Ein Buch für jene, deren Leben schnell läuft.
Und die nach einem Weg suchen, wie sie ihr knappstes Gut „Zeit“ sinnvoll einteilen können. Weit über klassisches
Zeitmanagement hinaus bietet dieser Leitfaden Lösungen, wie wir unsere Zeit im Alltag mit Menschen und Dingen verbringen, die es wirklich wert sind.

»Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen.«
LUCIUS ANNAEUS SENECA

Bernd C. Trümper war Vertriebs- und Kommunikationstrainer einer großen deutschen Krankenkasse. Während
seiner Trainertätigkeit hielt er über 100 Seminare, bevor er zum Pastor ordiniert wurde. Er leitet hauptamtlich
das Christus Centrum Limburg und wirkt seit über 20 Jahren als Mentor und Coach für Organisationen, Ehepaare
und Einzelpersonen. Er ist gefragter Vortragsredner und Referent auf Seminaren im In- und Ausland. Auch in
seiner eigenen Familie mit drei Kindern lebt er „Quality Time“.

Angaben zur Person: Pastor und Kommunikationsexperte Bernd C. Trümper dient inzwischen seit fast 30 Jahren als Pastor, Mentor und Coach für Organisationen, Ehepaare und Einzelpersonen. Er ist Autor, gefragter Vortragsredner und Referent auf Seminaren im In- und Ausland. Seine Predigten und Vorträge hören international jährlich zehntausende Menschen. Auch in seiner Familie lebt er „Quality Time“ und die Prinzipien eines „brillanten Lebens“. Bernd C. Trümper war Vertriebs- und Kommunikationstrainer einer großen deutschen Krankenkasse. Während seiner Trainertätigkeit hielt er über 100 Seminare, bevor er zum Pastor ordiniert wurde. Er leitet zusammen mit seiner Frau Iris hauptamtlich das Christus Centrum Limburg. Die beiden sind seit 1990 glücklich verheiratet und haben drei Kinder. Zudem dient er seit mehr als 25 Jahren als Mentor und Coach für Organisationen, Ehepaare und Einzelpersonen. Er ist Autor, gefragter Vortragsredner und Referent auf Seminaren im In- und Ausland. Seine Predigten und Vorträge hören jährlich mehrere zehntausend Menschen via Podcast im In- und Ausland. Es ist die Vielseitigkeit von Bernd C. Trümper, die seine Bücher so einmalig und gewinnbringend für den Leser macht. In seinen Seminaren, Vorträgen und Trainings hat er bereits Tausenden von Menschen weitergeholfen. Daneben hat er in Hunderten von Einzelberatungsgesprächen, zahlreichen Mentoring- und Coaching-Beziehungen, sowie der Aus-bildung vieler Mitarbeiter einen großen Erfahrungsschatz zusammen getragen. Und nicht zuletzt entwickelte er in seiner jahrelangen seelsorgerlichen Tätigkeit als Pastor vieles an Empathie und Kompetenz, was einen guten Berater ausmacht.

nhalt:

Prolog: Jeden Tag ein Vermögen

1. QT in der Ehe - Erleben Sie Ihre Ehe in einer neuen Dimension

2. QT mit den Kindern - Wie Sie der beste Freund Ihrer Kinder werden
und ein Leben lang bleiben

3. QT mit Ihren Eltern - Versöhnt und aktiv Beziehung zu Ihren Eltern
bauen

4. QT mit Ihrer Familie - Führen Sie Ihr Familienleben auf ein neue
Ebene

5. Qt mit Freunden- Wie Sie echte und wertvolle Freundschaften bauen, die ein Leben lang halten

6. Qt mit beruflichem Hintergrund - Nehmen Sie geschätzten Einfluss auf Chef, Kollegen und Mitarbeiter

7. QT mit sich selbst - Lernen Sie zu genießen und wichtige Erlauber in Ihrem Leben zu installieren

8. QT mit Gott - Erleben Sie Sinn, Werte und Ziel eines spirituell geankerten Lebens

Epilog: Ziehen Sie Bilanz

Prolog Jeden Tag ein Vermögen Was würden Sie tun, wenn Sie 86.400 Euro zur freien Verfügung hätten? Sie dürfen dieses Geld ausgeben, wofür Sie möchten. Es gibt nur eine Bedingung: Am Ende des Tages darf kein Cent mehr übrig sein. Jetzt stellen Sie sich vor, Sie erhalten jeden Tag Ihres Lebens genau diese Summe mit den gleichen Bedingungen ausgezahlt. Abends muss immer alles ausgegeben sein, sonst verfällt es. Ein schöner und auch irgendwie erschreckender Gedanke, oder? So unwirklich dieser Gedanke für Sie auf den ersten Blick auch sein mag, nichts liegt der Wahrheit näher als dieser. Nur ist es eben kein Geld, das man Ihnen Tag für Tag anvertraut. Es ist Zeit. Jeden Tag unseres Lebens erhalten Sie, ich und jeder andere Mensch auf diesem Planeten, genau 86.400 Sekunden Zeit. Wir können mit dieser Zeit machen, was wir möchten, doch ist am Ende eines jeden Tages nichts mehr davon übrig. Die Grundidee von der Gleichheit aller findet sich in der Verteilung der Zeit in idealer Weise erfüllt. Weder durch Geld, Macht oder Einfluss kann das verändert werden. Kein Spitzenpolitiker oder Wirtschaftslenker erhält auch nur eine Sekunde mehr Zeit am Tag als Sie. So definiert sich der meiste Erfolg, den wir beobachten, dadurch, wie Menschen ihre begrenzte Zeit investieren. Vermutlich werden Sie mir recht geben, dass die wirklich erfolgreichen Menschen sehr proaktiv mit ihrer Zeit umgehen, während viele andere eine eher reaktive Umgangsweise mit ihrer Lebenszeit pflegen. Bei dem bewussten Umgang mit Zeit schälen sich zwei wesentliche Begriffe hervor: Installieren und Inszenieren Ganz gleich, ob Sie einen Computer, ein Tablet, einen MAC, ein Linux-System, ein Smartphone, eine Waschmaschine oder einen modernen PKW benutzen. Keines dieser Geräte wird Ihnen produktiv zuarbeiten, wenn nicht zuvor ein System installiert wurde. Dieses zum Betrieb nötige System ist die Basis, auf die jede Anwendung aufsetzt. Ohne ein Betriebssystem, wie Windows, Linux, iOS oder eben das System Ihrer Waschmaschine, ist auch die beste Hardware zu nichts nütze. Ganz ähnlich verhält es sich mit dem System, das Sie und ich darstellen. Jeder Mensch ist mit fantastischem Potenzial ausgestattet. Doch ist es sein inneres Betriebssystem, das die Grenzen festlegt. Unser Betriebssystem sind unsere Werte, ethischen Maßstäbe, Ziele und der Sinn, den wir in unserem Leben sehen. Sie ahnen sicher schon, wie unterschiedlich die Systeme aller Menschen aussehen können. Da ist alles möglich. Das, was wir bei unseren technischen Geräten niemals zulassen würden, findet hingegen im Alltag der Menschen permanent statt. Wir erlauben es unserem inneren Kernsystem, sich in vielen Bereichen völlig unbewusst, ja oft sogar kontraproduktiv bis selbstzerstörerisch zu entwickeln. Manchmal gleichen wir kleinen Kindern, die sich die Augen zuhalten und ihrem Gegenüber zurufen: „Ich bin weg. Du kannst mich nicht mehr sehen.“ Doch nur, weil wir die Augen vor etwas verschließen, bedeutet das nicht, dass es nicht existent ist. Im Gegenteil. Bereiche, vor denen wir unsere inneren Augen verschließen, verändern sich häufig dramatisch und mitunter sehr schadhaft für die Bereiche in unserem Leben, wie zum Beispiel Beziehungen, die uns sehr wichtig sind. Wenn ein Betriebssystem Fehler aufweist, schieben die Entwickler Updates nach. Bei vielen technischen Geräten spricht man hier von einer überarbeiteten Version der Firmware, also des internen Betriebssystems. Dieses Buch möchte Ihnen ein solches Firmware-Update anbieten. Es ist ein Update für den Bereich Ihrer Beziehungen, der Ihre „Hardware“ befähigen wird, in neuen Strukturen zu denken und zu handeln. Strukturen, die Ihre Beziehungen auf eine nie gekannte Ebene bringen können. Die Installation ist in diesem Fall das Lesen und Bearbeiten dieses Buches. Die Inszenierung (also das „In-Szene-setzen“) ist dann die Umsetzung der „Subroutinen“ dieser Betriebssystemerweiterung. Letztendlich ist es die Wahrheit, dass wir heute das sind, was gestern in unserem Leben installiert und inszeniert wurde. Die Frage ist doch: Wer installierte und inszenierte unser heutiges Leben? Waren das wirklich wir selbst? Wenn nicht, wer war es dann und wie konnte er es tun? Die Antwort hierauf ist einfach: Passivität, also ein reaktiver Lebensstil schafft ein Einflussvakuum, das immer von anderen gefüllt wird. Mit anderen Worten: Wenn ich mich an den Wegpunkten meines Lebens nicht entscheide, tun es andere für mich. Bildlich ausgesprochen: Wenn ich vor einer Lebenskreuzung stehe und nicht aktiv einen der zum Beispiel zehn möglichen Wege wähle, werden mich Menschen in die eine oder andere Richtung schieben. Viele Menschen unserer Zeit leben einen solchen reaktiven Lebensstil. Sie reagieren also nur dann, wenn der Druck ihrer Umstände sie dazu zwingt. Dann gehen sie meistens den Weg des geringsten Widerstands. Pflege ich diesen Lebensstil (was zumeist völlig unbewusst erfolgt), statt proaktiv durch eigene bewusste Entscheidungen meinem Leben Ziel und Richtung zu geben, lasse ich mich fremd bestimmen. Oft geschieht das einfach durch den Druck der Masse. Ich tue dann letztendlich, was eben alle um mich herum auch tun. Und so habe ich letztlich auch, was alle anderen haben. Ist es das, was Sie wollen? Dann sollten Sie jetzt dieses Buch zuklappen und es jemand anderem schenken. Denn dieses Buch wird Sie sehr herausfordern. Es wird Sie dazu ermutigen, wichtige Lebensentscheidungen noch einmal ganz bewusst zu überdenken und diese neu zu treffen. Bedenken Sie: Wenn Sie damit beginnen, Dinge zu tun, die wenige tun, werden Sie letztlich das haben, was bisher nur wenige haben. Da die nötigen Ressourcen, um die es für ein erfolgreiches Leben wirklich geht, unbegrenzt zur Verfügung stehen, könnten beliebig viele Menschen die Dinge haben, die alle haben wollen, aber nur wenige haben. Wenn ich Sie jetzt etwas verwirrt habe, lesen Sie einfach weiter. Dieses Buch versteht sich als ein Handbuch für die wichtigsten Zeiten Ihres Lebens. Dieses Handbuch will Sie ermutigen und dabei unterstützen, zukünftig Ihre Zeit selbst und bewusst zu managen. Es will Ihnen helfen, die bedeutungsvollsten Zeiten Ihres Lebens zu installieren: Qualitätszeiten (Quality-Times: Qt) mit den wichtigsten Personen in Ihrem Leben. Es will Sie durch Beispiele, Ideen und Handlungsempfehlungen dazu ermutigen, Zeiten zu inszenieren, die für Sie und die Menschen, die zu Ihrem Leben gehören, zum großen Gewinn werden. Quality-Time ist in den letzten Jahren zu einem geflügelten Begriff geworden. Immer wieder wird in Büchern, Seminaren und Vorträgen meist so ganz nebenbei dieser Begriff eingestreut und die Notwendigkeit, Qt zu haben, betont, ohne darauf einzugehen, was genau es meint und wie man es tut. Vielerorts ist es so, dass alle darüber reden und jeder so tut, als wisse er genau, worum es sich dabei handelt. Doch etwas wirklich zu kennen hat viel mehr mit Begreifen als mit Verstehen zu tun. Wie ich Qt begreifen lernte Mein Begreifen von Qt begann vor etwa 14 Jahren durch ein sehr tiefgehendes Gespräch mit meiner Mutter. Zur Vorgeschichte: Meine Großmutter Agnes war Zeit ihres Lebens eine sehr aktive Frau. Sie war als Krankenschwester das Herz ihrer Station und bei den Kollegen wie bei den männlichen Patienten (sie arbeitete auf einer reinen Männerstation) sehr beliebt. Nach ihrem Renteneintritt zog sie zu ihrem einzigen Kind, meiner Mutter, und nahm rege an unserem Familienleben teil. Sie war sehr aktiv und machte auch in ihren Siebzigern den Eindruck, dass sie nie wirklich alt werden würde. Doch dann kam der Tag, an dem sie Herzprobleme bekam und nachdem sie bei einer Krankenwagenfahrt ins Krankenhaus wiederbelebt wurde, erholte sie sich nie wieder. Sie lag mit klaren, zu verstehen scheinenden Augen in ihrem Krankenbett, das meine Eltern im Wohnzimmer aufgestellt hatten, damit sie weiterhin mitten am Familienleben teilnehmen konnte. Sie war jedoch teilweise gelähmt und dadurch unfähig zu sprechen oder aufzustehen. Obwohl wir nie ganz sicher wussten, inwieweit sie uns verstand, hatten wir dennoch den Eindruck, dass sie vieles mitbekam und mit ihren Augen zu uns sprach. Fünf Tage vor der Geburt meiner Tochter Grace starb sie. Meine Mutter wurde durch den Tod von Großmutter Agnes am heftigsten erschüttert. Es war nur kurze Zeit nach der Beerdigung, als ich mit ihr alleine in einem Café saß und sie die Worte zu mir sagte, die mein Leben grundlegend veränderten und schließlich zum Auslöser dieses Buches wurden. Sie sagte: "Ich dachte, meine Mutter würde ewig leben. Ich meine, noch viele Jahre. Sie war immer so stark und aktiv. Wenn ich geahnt hätte, wie es endet und wie plötzlich es kommen kann, ich hätte ihr noch so viel sagen wollen und noch so viel für sie tun wollen. Ich hätte noch so viele Dinge mit ihr gemeinsam tun und erleben wollen. Ich dachte doch, dafür wäre später immer noch viel Zeit. Nun ist es vorbei." Als ich dann ihre Tränen sah, wusste ich, dass ich nicht irgendwann in zwanzig Jahren mit meinen Kindern zusammensitzen wollte, um mich die gleichen Worte sagen zu hören. In den Wochen und Monaten danach war ich diesem Thema gegenüber sehr sensibel. Mir fielen immer wieder Situationen auf, wo Menschen dieses "später" als selbstverständlich voraussetzten und so lebten, als hätten sie eine versprochene Zeit in der Zukunft, in der sie sich um die wirklich wichtigen Dinge im Leben kümmern könnten. Als Pastor habe ich immer wieder am Sterbebett herausgefunden, dass, wenn der Tod anklopft, die Prioritäten richtig geordnet werden. Niemand fragt dann noch nach seinen Titeln und Auszeichnungen. Keiner vermisst dann seine ach so wichtige Arbeitsunterlage, die er doch noch kurz durchsehen muss. In den letzten Stunden des Lebens bleibt nur eine einzige Sache, die zählt: Beziehungen. Man möchte noch einmal die Menschen sehen, die einem wirklich wichtig sind, seine Familie und seine Freunde. Jede Oberflächlichkeit endet hier. Was wäre, wenn Sie und ich die große Chance ergreifen würden, die wir haben, von solchen Menschen zu lernen und unsere Prioritäten schon heute so zu ordnen, dass wir am Tag unseres Todes sagen können: Ich bereue nichts! Dieses Buch möchte Ihr Ratgeber, wenn Sie wollen, Ihr Coach sein. Es will Ihnen helfen, Ihre Lebensprioritäten zu hinterfragen und Ihnen praktische Wege zeigen, wie Sie in die wichtigsten Beziehungen Ihres Lebens investieren können. Ich möchte Ihnen in diesem Buch Anstöße und Ideen mitgeben, wie Sie die wichtigsten Dinge in dieser Welt angehen können. Nicht, dass wir unwissend darüber wären, dass diese Beziehungen zentral, ja entscheidend für unser Lebensglück sind. Sobald wir innerlich zur Ruhe kommen, was zugegeben in unserer schnelllebigen Welt sehr selten geschieht, wissen wir, was wirklich wichtig ist. Wir wissen, dass wir etwas tun sollten. Was uns in der Regel fehlt, ist das Wissen um das “Wie”. Und genau davon möchte ich schreiben. Machen Sie sich nun mit mir auf die Reise durch die wichtigsten Beziehungen Ihres Lebens. Auf die Reise zu den Personen, die auch dann noch da sein werden, wenn alle Fans und Kollegen verschwunden sind: Ihre Familie und Ihre Freunde… und Gott.

QT mit dem Ehepartner Im Laufe der Jahre sind sicher auch in Ihrem Leben so einige Menschen gekommen und wieder gegangen. Wenn Sie zu den Glücklichen gehören, dessen Ehepartner nicht bei letzterer Gruppe gelandet ist, macht dieses Kapitel für Sie großen Sinn. Sind Sie jedoch bereits durch eine oder mehrere Trennungen gegangen, dann macht dieses Kapitel sehr, sehr viel Sinn für Sie, denn die Scheidungsquote bei Zweitehen liegt etwa doppelt so hoch wie die bei der ersten Ehe. Obwohl dieses Buch nicht als Ehebuch geplant ist, möchte ich hier ein paar Grundsätze zusammenfassen, die für das Verstehen der Grundidee von “Qt für Ehepaare” hilfreich sind: U 1.1 Entweder Ihr Ehepartner ist der wichtigste Mensch in Ihrem Leben oder die Schwierigkeiten sind bereits vorprogrammiert. Ja, die Eltern waren lange Jahre die wichtigsten Menschen in Ihrem Leben und Ihre Kinder werden nie aufhören, für Sie zu den wichtigsten Menschen zu gehören, die es in Ihrem Leben gibt. Doch gebührt der Platz neben Ihnen einzig und alleine Ihrem Ehepartner. Er ist Ihre Königin, beziehungsweise Ihr König. Mit diesem Menschen regieren Sie in Ihrem kleinen Reich. Wird dieser Platz von jemand anderem besetzt, zum Beispiel der Mutter, einer besten Freundin oder den Kindern, verliert die Ehe ihre Balance. Die Schieflage führt immer zu Auseinandersetzungen und gefährlichen Krisen. Manch ansonsten gut aufgestelltes Eheschiff ist bereits an derartigen Felsen zerschmettert und gesunken. Wer ein paar Jahre verheiratet ist, weiß, dass es die kleinen Dinge sind, die zu größeren Konflikten in der Ehe führen. Eher selten beginnt ein Konflikt mit einem Ehebruch oder mit Gewalt. Es sind die kleinen Dinge, die sich langsam entwickeln und sich immer mehr miteinander verbinden, bis die Summe eines Tages größer ist als die verfügbare Kraft und Weisheit, damit noch fertig zu werden. Meine Frau Iris und ich, wir nennen diese Dinge “Mückenelefanten”, weil sie eben eigentlich nach ihrer Entstehung Mücken sind, sich aber bereits wie Elefanten anfühlen. Mückenelefanten sollten nicht unterschätzt werden. Alles beginnt mit einer Entscheidung! Als Pastor habe ich so manche Trauung durchgeführt. Das Eheversprechen, das die Paare sich an dem Tag ihrer Hochzeit geben, umschließt Treue, Respekt und Liebe in guten, wie in schlechten Zeiten bis zum körperlichen Tod. Zur Liebe komme ich in Kürze. Doch der Respekt und die Achtung dem Menschen gegenüber, den ich in mein Lebensboot hole, ist von großer Bedeutung. In den ersten Monaten der Beziehung ist das selten ein Problem. Man dreht sich förmlich um den Geliebten bzw. die Geliebte. Kein Opfer ist zu groß, kein Weg zu weit, kein Preis zu hoch. Man tut buchstäblich alles füreinander. Dann, ein paar Monate später, entfärbt sich das Rosa der Brille und man beginnt Dinge an seinem Gegenüber zu beobachten, die so gar nicht mehr ehrenwert erscheinen. Man bemerkt bisher Schwächen im Charakter oder Benehmen, die anscheinend bisher unsichtbar waren. Man dreht den Kopf morgens weg, wenn einen der Mundgeruch des Gegenübers schier umzuhauen droht und nimmt plötzlich wahr, dass Mr. oder Mrs. Right auch Fußgeruch hat, mit unreiner Haut kämpft oder Gewohnheiten hat, die dem eigenen Ordnungssinn zuwider sind. Mit anderen Worten: Man taucht miteinander in den Alltag mit all den großen und kleinen Herausforderungen des menschlichen Lebens unserer Zeit ein. In dieser Phase der “Fehlerfindung” besteht die Gefahr, einige dieser Dinge falsch zu deuten bzw. überzubewerten. Vielleicht bemerkt die Frau, dass ihr geliebter Gatte öfter mal zu tief ins Glas schaut oder gar ab und zu einer anderen Frau hinterher sieht. U 1.1 Entwicklungsstufen Kinder sind Geschenke auf Zeit. Sind sie ganz klein, sind sie völlig abhängig von den Eltern, besonders natürlich von der Mutter. Mit fünf, sechs Jahren beginnt dann oft ein Wandel. Der Fokus richtet sich immer mehr nach männlicher Bestätigung aus und legt Stück für Stück die Fürsorge durch die Mutter ab. Doch in der Teenager-Zeit bereiten sich die jungen Raupen aufs Fliegen vor. Sie spinnen sich ein und wirken in dieser Zeit auf die Eltern oft undankbar und unnahbar. Doch dann nach wenigen Jahren schlüpft ein eigenständig fliegendes Wesen aus dem Kokon. Es wird immer höher und weiter fliegen und eines Tages das elterliche Heim ganz verlassen. Ich könnte hier traurige Geschichten, insbesondere von Müttern erzählen, die nicht rechtzeitig losgelassen haben und die so ihre Leidenszeit stark verlängert und dazu oft einen tiefen Keil zwischen sich und ihr erwachsenes Kind getrieben haben. Die Geschichten der Mütter, die durch solch ein Verhalten für die Frauen ihrer Söhne zu Schwiegermonstern werden, sind endlos. Auch die Leidensgeschichten von Männern, deren Schwiegervater ihre kleine Prinzessin nach wie vor fest an sich gebunden halten, sind bekannt. Eine gesunde Ehe entwickelt sich wie alles andere, das klein beginnt, stetig in die richtige Richtung. Auch kleine und große Konflikte schweißen zusammen und Vertrauen wächst. Ihre Frau sollte Ihnen beste Freundin, Geliebte, Partnerin und Seelsorgerin sein. Wenn Sie eine Frau sind, gilt für Ihren Mann dasselbe. Manch einer hält das jetzt für unmöglich. Doch lassen Sie sich sagen: Es kommt auf die Richtung an, nicht auf die Geschwindigkeit. Jeder noch so kleine Schritt in die richtige Richtung führt näher zusammen und fördert das Vertrauen in vielen Bereichen. Manchmal hilft es uns, wenn wir uns zurückerinnern und uns die Frage beantworten, warum wir diesen Menschen eigentlich geheiratet haben. Möglicherweise steht es an, sich neu füreinander zu entscheiden. Sie wissen ja, jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Vielleicht ist Ihr erster Schritt eine Entscheidung für die Liebe … U 1.1 Liebe ist eine Entscheidung Eine der größten und populärsten Lügen unserer Zeit ist die, dass die Liebe ein Gefühl sei. Eine ganze Industrie lebt von dieser Falschaussage und das nicht schlecht. Wenn Liebe ein Gefühl wäre, wäre es richtig und konsequent, diesem Gefühl zu folgen. Wenn ein Mann keine liebevollen Gefühle mehr für seine Frau empfindet, er aber einer anderen gegenüber überfließende Gefühle dieser Art hat, dann sollte er doch wohl die Pferde wechseln, oder? Tatsächlich ist das in fast allen Fällen die Erklärung gewesen, die mir Zeitgenossen nach einer außerehelichen Affäre gegeben haben. Das Problem hier ist aber: Die Liebe ist gar kein Gefühl. Stellen Sie sich nur vor, Sie würden Ihre Kinder nur behalten, wenn Sie immer Gefühle der Liebe für sie hätten. Mal ganz ehrlich: Wäre auch nur eines die ersten fünfzehn Jahre in Ihrer Familie geblieben? Wahrscheinlich nicht! Denn in jeder normalen Familie gibt es den Alltag. Es gibt Auseinandersetzungen, Meinungsverschiedenheiten, unterschiedliche Interessen und Schwerpunkte und spätestens im Teenager-Alter auch nicht selten unterschiedliche Freundesgruppen. Ginge man dort nur nach den Gefühlen, gäbe es so manchen Tag, wo man alles hinschmeißen würde. Wie ist es mit Ihren Eltern? Haben und hatten Sie da stets nur liebevolle oder wenigstens harmonische Gefühle und Gedanken? Oder gab es nicht auch hier immer wieder mal Momente, wo die Fetzen flogen, wo man sich unverstanden und ungerecht behandelt fühlte? Haben Sie deswegen den Kontakt zu Ihren Eltern völlig abgebrochen? Wahrscheinlich nicht. Auch wenn es Härtefälle gibt, wo Kontakte zu den eigenen Kindern oder den Eltern abgebrochen werden, so sind das doch eher die Ausnahmen. Doch was ist der Grund? Warum haben Sie diese Beziehung über Jahrzehnte nicht abgebrochen, trotz all der schwierigen Zeiten und Situationen? Ganz einfach: Sie haben unbewusst das wahre Wesen der Liebe angewendet. Liebe ist eine Entscheidung! Sie haben sich entschieden und zwar grundsätzlich. Es gibt wenig bis nichts, das in der Lage ist, diese Entscheidung für Ihre Kinder und Ihre Eltern zu verändern. Was durch Ihre Entscheidung geschehen ist, ist das eigentliche Wunder: Die Gefühle sind der Entscheidung immer gefolgt. Nicht immer unmittelbar, doch sie folgten jedes Mal zuverlässig. Ihre Entscheidungen sind wie eine Lokomotive und die Gefühle sind die Wagons, die hinten angehängt sind. Wenn Sie entscheiden zu lieben, werden Ihnen die Gefühle der Liebe immer nachkommen. Das funktioniert leider auch in anderen Bereichen so zuverlässig. Beispielsweise bei Hass, Zweifel oder Angst. Es ist schon einige Jahre her, als ich dieses theoretische Wissen ganz praktisch erlebte. Meine Frau Iris und ich waren zu diesem Zeitpunkt bereits rund zehn Jahre verheiratet und hatten zwei kleine Kinder. Ich arbeitete viel und ging in meinem Beruf auf. Iris hatte die kleinen Kinder und ein großes Haus zu versorgen. Außerdem arbeitete sie zusätzlich mehrere Stunden am Tag engagiert ehrenamtlich in unserer Kirchengemeinde. Ohne dass es einen Auslöser gab, versickerten meine leidenschaftlichen Gefühle für Iris unbemerkt und als ich es bemerkte, waren bereits keine mehr übrig. Ich mochte Iris nach wie vor, doch meine Gefühle für sie waren eher die für eine Schwester als für eine Geliebte. Ich war irritiert und redete nicht darüber. Schließlich erinnerte ich mich an das, was ich ja selbst seit Jahren predigte: Liebe ist eine Entscheidung. Ich wusste um die Kraft der Worte, hatte sie nur noch nie bewusst im Bereich unserer Ehe eingesetzt. Ich betete und machte vor Gott mein Eheversprechen erneut fest und begann dann das zu tun, was ich glaubte, aber nicht fühlte. Ich fing bewusst damit an, Iris meine Liebe auszudrücken. Ich sagte ihr Dinge wie: “Du bist meine Traumfrau”, “Du bist wunderschön”, “Du bist die beste Geliebte, die man sich wünschen kann” und immer wieder “Ich liebe Dich”. Natürlich fühlte sich das für mich seltsam an, weil ich all das nicht fühlte. Ich kam mir ein bisschen wie ein Lügner, wie ein Heuchler vor, doch wusste ich, dass ich die pure Wahrheit sagte, denn es war meine feste Entscheidung. Ich wollte sie lieben, ehren und ihr dienen mit aller Kraft in guten, wie auch in dieser gerade schwierigen Zeit. Ich tat das mehrere Wochen, ohne dass ich etwas fühlte. Doch dann, vielleicht vier oder fünf Wochen später, begann sich etwas zu verändern. Der „Zug“ hatte schon ordentlich Fahrt aufgenommen und jetzt folgten die Anhänger. Und wie sie folgten. Es war für mich umwerfend. Meine Gefühle sprangen nicht an, sie überrollten mich förmlich. Ich fühlte mich wie ein Teenager, der Hals über Kopf in ein Mädchen verliebt ist. Dieses Mädchen war meine Frau. Diese Gefühle setzen mir wieder jene rosarote Brille auf, die wir alle kennen. Ich sah meine Frau wieder mit Augen der Liebe, nicht mit denen der Kritik. Meine Komplimente wurden noch mehr, nur waren sie jetzt von massiven Gefühlen gestützt. Es war fast so, als hätte ich eine Affäre mit meiner eigenen Frau. Eine Affäre, die jetzt übrigens schon über zehn Jahre lang geht. Nun, Sie ahnen es schon: Ich habe diese Brille nie mehr abgesetzt. Meine Iris ist heute meine Geliebte, meine beste Freundin, meine Partnerin, meine Seelsorgerin und vieles mehr. Sie ist es, weil ich mich dafür entschieden habe (und sie natürlich auch) und weil ich nie mehr aufgehört habe, mit meinen Worten dem Zug die Richtung zu zeigen. Er ist nie wieder umgedreht. Ich weiß, dass es nicht einfach ist, einen Zug, der komplett in die andere Richtung unterwegs ist, aufzuhalten und zu wenden. Möglicherweise brauchen Sie hier Ermutigung und Hilfe. Suchen Sie sich jemanden, der um die Macht der Worte und Entscheidungen weiß oder leihen Sie jemandem dieses Buch. Zu zweit ist vieles möglich, wo wir alleine scheitern würden. Gerade die männlichen Leser, die sich oft schwerer tun, sich Hilfe zu holen, möchte ich sehr ermutigen, es dennoch zu tun. Achten Sie darauf, sich von jemandem unterstützen zu lassen, der glücklich verheiratet ist. Anderes wird vermutlich nicht funktionieren. U 1.1 Die Notwendigkeit von Inseln Eine Qualitätszeit (Quality Time = Qt) ist genau, was das Wort ausdrückt. Sie besteht aus einem Zeitrahmen und aus einer für die Beziehung qualitativen Füllung. Entscheidend für eine Qt in der Ehe sind darum diese drei Elemente: A. Der Zeitrahmen B. Der Ort C. Der Inhalt, die Aktivität A. Der Zeitrahmen Für ein glückliches Ehepaar sollte es keine Woche ohne eine Qt geben. Je nach persönlicher Zeit können die zwei bis vier Stunden zu ganz unterschiedlichen Zeiten genommen werden. Iris und ich, wir haben uns grundsätzlich jeden Dienstagabend hierfür reserviert. Dienstag ist nämlich in unserem örtlichen Kinocenter der Eintrittspreis für alle Vorstellungen wesentlich reduziert, was aber nicht bedeutet, dass wir nun jeden Dienstag im Kino sitzen. Neben den wöchentlichen Qt haben wir weitere besondere Zeiten fest eingeplant, die wir „Inseln“ nennen. Ich komme noch darauf zurück. Natürlich können Sie Ihre wöchentliche Qt auch zu anderen Zeiten haben. Wir nehmen manchmal einen Vormittag, wenn alle Kinder in Schule und Kindergarten sind, und fahren in ein nettes Café, um zu frühstücken und zu reden. Es gibt auch immer mal wieder Samstage oder Urlaubstage, wo wir uns einfach für zwei Stündchen in unser Schlafzimmer zurückziehen. B. Der Ort Kino, Café, Restaurant oder auch das Schlafzimmer sind geeignet. Auch ein langer Spaziergang durch Feld oder Wald oder auch eine Runde Shopping sind gute Orte für die Qt eines Ehepaares. Es kann sehr hilfreich sein, die Bestimmung der Qt wöchentlich unter den Ehepartnern abzuwechseln. So kann jeder mitgestalten und es wird sicher abwechslungsreich. Wer kleine Kinder hat, sollte sich rechtzeitig einen Babysitter besorgen - und falls nötig - hierfür ein monatliches Budget einplanen. Das ist es wert! Für uns hat es sich bewährt, unsere Qt für das ganze Jahr im Voraus festzulegen. Für andere funktioniert es vielleicht besser, sie monatlich oder quartalsweise zu planen. Nur bedenken Sie: Was nicht schriftlich geplant wird, findet meist nicht statt. Machen Sie es sich zur Gewohnheit, alle Qt, die Sie planen, zur Top-Priorität zu machen. Wenn Sie diesen Zeiten die Priorität Ihrer wichtigsten Geschäftstermine geben, haben Sie verstanden, was ich meine. Das wird dazu führen, dass diese Termine nur in Notfällen (dann geht es aber um Leben und Tod) und in gegenseitiger Übereinkunft verlegt werden. Auch das drückt dem Ehepartner Respekt, Liebe und Zuverlässigkeit aus, wie es Worte kaum vermögen. C. Der Inhalt, die Aktivität Sind Zeit und Ort erst einmal verabredet und festgelegt, geht es darum, Inhalte zu wählen, die die Beziehung stärken. Wir haben in den letzten Jahren vieles ausprobiert. Nachfolgend unsere Quintessenz: a. Sex Ich beginne bewusst konfrontativ. Eheberater sind sich hier einig: Sex ist der Kitt in der Mauer jeder Ehe. Aus zahllosen Eheberatungen weiß ich, dass es hier besonders häufig klemmt. Wer bei den letzten Seiten gut aufgepasst hat, dem ist vielleicht bereits ein wesentlicher Schlüssel klar geworden. Genau! Entscheidungen! Auch hier beginnt die Abfahrt des Zuges mit der Lokomotive. Mit der Entscheidung. „Ja, aber ich fühle mich nicht danach …“, mögen Sie jetzt denken. Doch machen Sie sich bewusst, dass auch das eine Entscheidung ist. Sie entscheiden sich, Ihren Gefühlen zu folgen statt dem, was dazu beitragen würde, Ihre Ehe zu verbessern. Denken Sie das einmal konsequent zu Ende. Da erwiesenermaßen die Freude, also die Qualität am Sex, mit der gelebten Quantität zunimmt, bzw. bei rückgängiger Frequenz der sexuellen Intimität die Sehnsucht hiernach mehr und mehr zurückgeht, ist der Weg in die Misere vorgezeichnet. Insbesondere beim testosteronärmeren Geschlecht, nämlich dem Weiblichen, kann das zur permanenten Unlust führen. Investieren Sie in diese wichtige Verbindung zu Ihrem Ehepartner. Stellen Sie Finanzen für erotische Dessous oder Hilfsmittel zur Verfügung. Lassen Sie Ihrer Fantasie etwas mehr freien Lauf. Verändern Sie etwas an der Umgebung oder tun Sie es doch einmal ganz woanders. Wie wäre es mit Rollenspielen? Bei all dem gilt der bekannte Grundsatz: Alles ist erlaubt, wenn es der andere auch möchte. Alles andere ist tabu! Übrigens: Fehlendes Geld oder nicht verfügbarer Babysitter ist hier kein Hindernis. Bleiben Sie doch einfach zu Hause. An unseren Dienstagabenden wissen unsere Kids, dass diese Zeit uns alleine gehört und wir keinen von ihnen nach 20 Uhr irgendwo im Haus (außerhalb ihrer Zimmer) sehen wollen. Dafür haben wir auch ein kleines Belohnungssystem eingerichtet. Natürlich haben wir das den Kids erklärt und Sie verstehen es so weit: „If Mummy and Daddy are happy, everybody is happy“. Ein großer Teil der Klassenkammeraden unserer Kinder leben in einem alleinerziehend geführten Haushalt. Sie verstehen, dass alles, was glücklich und gesund bleiben soll, auch gepflegt werden muss. Unsere Qt sind solche Wartungsarbeiten und ab und zu ermuntern uns sogar unsere Kinder dazu. b. Reden Neben Sex nutzen Iris und ich unsere Qts hauptsächlich dazu, miteinander zu reden. Laut Psychologen kommuniziert ein Ehepaar täglich nur etwa sieben Minuten miteinander. Dass das auf Dauer zu wenig ist, um eine tiefe Freundschaft und leidenschaftliche Beziehung entstehen und bestehen zu lassen, versteht sich von selbst. Auf der anderen Seite droht uns der Alltag manchmal aufzufressen. Wir sind so sehr mit dem „Tagesgeschäft“ beschäftigt und damit, auf tausend Dinge zu reagieren, dass echte, tiefgehende Kommunikation (sowohl körperlich als auch verbal) auf der Strecke zu bleiben droht. Eine wöchentliche Qt mit Ihrem Ehepartner hingegen bricht diese Falle auf. Schafft man es auch vielleicht nicht immer, sich im Alltag die Zeit füreinander zu nehmen, die nötig wäre, so ist ein wöchentliches Treffen ein geeignetes Sprungbrett, die zwischen-menschliche Beziehung jenseits der alltäglichen Routine wieder in Schwung zu bringen. Das bedeutet jedoch auch, die Selbstdisziplin aufzubringen, an diesen speziellen Zeiten gewisse Themen, nämlich die des Alltags, weitgehend außen vor zu lassen. Wenn Sie merken, Sie hängen nach wenigen Minuten wieder in all den reaktiven Dingen, die Sie im Alltag ständig „anfallen“, dann vereinbaren Sie einen gesonderten Termin außerhalb Ihrer Qt, um hierüber zu sprechen. Gehen Sie danach wieder zu den Themen über, die für Ihre Qt wichtig sind. Welche Themen sind das? Es sind die Bereiche, die Sie persönlich betreffen, nicht so sehr Ihre verschiedenen Rollen. Das Ziel Ihrer Qt ist es, sich näher zu kommen, Vertrauen aufzubauen und einander besser kennen zu lernen. Sie sollten nicht davon ausgehen, dass Sie alles voneinander wissen, nur weil Sie 10, 20 oder 30 Jahre miteinander verheiratet sind. Tatsächlich haben Sie sich an jedem Tag dieser Zeit persönlich weiterentwickelt und verändert. Schauen Sie einfach einmal in den Spiegel und vergleichen Sie die Person, die Sie von dort anschaut mit der, die damals am Traualtar stand. Ist es wirklich noch die gleiche Person? Nein, ist sie nicht. Nicht nur die Hülle hat sich verändert. Auch der Inhalt ist älter, weiser und reifer geworden. Sie haben hunderte, wenn nicht tausende von Fehlern gemacht und daraus bewusst oder unbewusst gelernt. Sie haben viele Schritte in Ihrer Persönlichkeit gemacht. Heute beschäftigen Sie wahrscheinlich Sorgen und Ängste, die vor zwei oder drei Jahrzehnten noch nicht Teil Ihres Lebens waren. Ihre Gedanken kreisen heute um ganz andere Dinge als die, die Sie als junger Mensch bewegte. Sie sind wesentlich komplexer, als Sie es früher waren. An vielen Entwicklungen Ihres Lebens seit Ihrer Hochzeit hat Ihr Partner Anteil genommen. Andere verliefen eher unsichtbar in Ihrem Inneren. Nehmen wir nur einmal den Bereich Sexualität. Die meisten Beziehungen beginnen in diesem Bereich sehr stürmisch und leidenschaftlich. In den ersten ein, zwei Jahren bekommt man selten genug voneinander. Dann kommt die Routine und vielleicht das erste Kind. Der Mann kümmert sich um seine Karriere, während die Frau ihre gerade unterbricht und als Hausfrau und Mutter ganz neue Erfahrungen macht und völlig neuen Herausforderungen gegenübersteht. Auf einmal ist ihr Körper nicht mehr in erster Linie dazu da, Lust zu empfinden und sexuelle Leidenschaft auszuleben. Plötzlich sind ihre erogenen Zonen im Sinne ihres bisher jugendlichen Verständnisses völlig „zweckentfremdet“. Der stets so trainierte und bewahrte wohlgeformte Bauch wird zu einer unförmigen Kugel. Die Brüste reagieren völlig anders als je zuvor und bereiten sich auf die Milchproduktion vor. Dazu kommt Übelkeit in der ersten Zeit der Schwangerschaft und zunehmende Unbeweglichkeit in der zweiten Hälfte. Manche Frau fühlt sich in dieser Zeit nicht mehr wohl in ihrer Haut. Dann kommt die Geburt. Für manche Frau ein regelrechter Schock. Der Bereich, der bisher Lust und Freude empfing, verursacht nun große Schmerzen. Je nach Art der Geburt bleibt dieser Bereich einige Wochen, wenn nicht Monate ein schmerzender. War ausgelebte Sexualität für viele Frauen während der letzten Schwangerschaftswochen bereits tabu, verlängert sich dieser Zustand nach der Geburt nicht selten weitere Monate. Der Körper der Frau reift in dieser Zeit von einer jungen Frau zu einer Mutter. Aufmerksame Männer beobachten, wie „ihr Mädchen“ sich in dieser Zeit auch seelisch und geistig verändert. Ihre Prioritäten verschieben sich, wie es zuvor nur einmal geschehen ist. Doch während die erste Verschiebung sich ganz auf den Lebenspartner einstellte, geschieht diese nun scheinbar eher gegen ihn. Der einstige Mittelpunkt ihres Lebens wird durch den Neuankömmling ersetzt. Dem Baby gehört nun der Schwerpunkt ihrer Aufmerksamkeit. Genau in dieser Zeit scheitern übrigens die meisten Ehen. Mehr als einmal beichtete mir ein Mann, dass er seine Frau in dieser Zeit zum ersten Mal mit einer anderen betrogen hatte. Was viele Männer nicht wissen - und oft nicht einmal ahnen - ist, dass ihre Geliebte (als die sie ihre Frau vor der Geburt ansahen) nicht wirklich verschwunden ist. Sie hat sich nur für einige Zeit zurückgezogen, um das gemeinsame Kind zu schützen und zu fördern. Männer, die das verstehen und ihre Hoffnung nicht aufgeben, kommen relativ unbeschadet durch diese Zeit. Ich weiß es aus meiner Ehe und von vielen anderen, dass Frauen, wenn sie sich in den herausfordernden Zeiten ihres Lebens von ihrem Mann beschützt und verstanden wissen, nach oft gar nicht so langer Zeit auch sexuell wieder aufmachen, um ihrem Mann zu begegnen. Wahrscheinlich ist auch dieser Bereich in den nächsten Jahren anders als in der jugendlichen Unbeschwertheit. Doch bedeutet anders nicht unbedingt schlechter. Es gilt hier, etwas Neues zu entdecken und zu genießen. Doch ist es auch wahr, dass Frauen, sind sie aus dem Gröbsten raus und blieben ihre Männer treu an ihrer Seite, sie als reife Frauen nicht selten zu den besten Geliebten werden, die man sich wünschen kann. Solch eine Frau wird ihren Mann für vieles entschädigen, auf das er eine kurze Zeit aus Liebe verzichtete. Immer wieder höre ich, dass es sogar so weit geht, dass die Frau ihren Mann überfordert … Das ist ein Bereich, über den man in Qt gut reden kann. Wie erging es Ihnen in der schwierigen Zeit vor und nach der Geburt? Was dachten Sie, was fühlten Sie? Welche Ängste hatten Sie? Wie ging es Ihrem Ehepartner damit? So wie der Bereich Sexualität Metamorphosen durchmacht, so geht es mit vielen Bereichen unseres Seins. Denken Sie daran, wie es Ihnen bei Ihrem ersten Kind ging oder bei einer herausfordernden beruflichen Situation. Was machten Sie innerlich durch, als Sie einen lieben Menschen verloren oder auf andere Weise durch eine Beziehungskrise gingen? Sie sehen, es ist nur der Anfang von einem Meer von Möglichkeiten, über die man miteinander ins Gespräch kommen kann und die die Oberflächlichkeit schnell hinter sich lassen. U.1.1.1 Zusätzliche Grundsätze für Ihre Qt mit dem Ehepartner: 1. Sprechen Sie über Ihre Träume und Wünsche. Hier sollte es keine Tabus geben. Aber auch keinen Erwartungsdruck, dass nun jedes Bedürfnis, das ich offenbart habe, auch gestillt werden muss. Diese Gespräche sollten nicht lösungsorientiert (das Denkmuster vieler Männer), sondern beziehungsorientiert (das Denkmuster vieler Frauen) geführt werden. 2. Bekennen Sie einander Ihre Ängste und Sorgen. Auch hier geht es nicht um eine schnelle Lösung, sondern um ein Kennenlernen und Verstehen. Manchmal ist das aktive Zuhören schon der Anfang des Endes einer Angst oder einer Sorge. 3. Stellen Sie Ihrem Partner Fragen. Entscheiden Sie sich dafür, sich für ihn/sie zu interessieren. Auch gerade zu Themen, die Sie bisher eher langweilig fanden. Meine Frau liebt es, wenn ich mich für ihre kleine Welt interessiere. So frage ich sie, wie ihre Diät gerade läuft und was genau sie anwendet, um die drei Kilo zu verlieren, die sie als störend empfindet. Ich frage sie zu ihrem Fernstudium, das sie neben Kindern, Haushalt und Beruf mit viel Engagement und Freude angeht. Ich lerne immer eine Menge, wenn ich ihr zuhöre und genieße es auch, wenn sie in meine kleine Welt eintaucht, um mich zu fragen, was mich beschäftigt, wie es mit meinem Sport läuft, oder was für technische Dinge mich gerade interessieren. 4. Lernen Sie die Vergangenheit Ihres Partners kennen. Stellen Sie Fragen, die bis in seine Kindheit zurückreichen. „Was war Dein Lieblingsspielzeug und warum?“ oder „Welcher Kinofilm hat Dich als Kind am meisten beeindruckt?“ „Was war die schlimmste Ungerechtigkeit, an die Du Dich aus Deiner Kindheit erinnerst?“ und so weiter. Es gibt hierzu sehr gut geeignete Hilfen, die kreative Fragen bereitstellen, die Sie in Ihrer Qt einsetzen können. Iris und ich, wir haben zwei dieser Produkte bereits selbst mit viel Gewinn eingesetzt: a. Die „Talk-Box Vol. 2 – Für Paare“ (Neukirchener Aussaat Verlag EAN 42-6019353-006-7. Sie enthält 120 Fragekarten aufgeteilt in zehn Kategorien, wie zum Beispiel: „Ich freu mich auf die Zukunft!” „Ehrlich gesagt!” oder „Kennst Du mich?” b. „Noch mehr Gespräche der Liebe für Paare“ von Gary Chapman, Francke Verlag ISBN 978-3-86122-674-1. Dieses spiralgebundene Aufstellbuch im Kartenformat beinhaltet 101 Fragen, die neue Horizonte öffnen und ins Gespräch über Erfahrungen, Hoffnungen und Träume führen können. Wir haben diesen Block manches Mal im Restaurant bei unserer Qt aufgeklappt zwischen uns gestellt, sodass wir beide die gleiche Frage lesen konnten und unterhielten uns hiervon angeregt, tiefgehend und für unsere Liebesbeziehung bereichernd darüber. c. Zuhören Haben die einen eher Schwierigkeiten beim Reden, so geht es den anderen eher so beim Zuhören. Achten Sie darauf, dass Sie beide etwa gleich viel Redeanteil haben. Ich beobachte häufig, dass bei Paaren einer extrovertiert ist, während der andere eher introvertiert ist. Der eine redet viel, der andere eher wenig. Das ist an sich in Ordnung, da wir ja nun einmal unterschiedlich sind und es oft gerade das war, was uns so an unserem Gegenüber angezogen hat (auch wenn wir das tragischerweise manchmal vergessen und eher darauf bestehen, dass unser Ehepartner doch mehr wie wir sein sollte). Doch bin ich davon überzeugt, dass jeder, der sprechen kann, auch fähig ist, das Reden zu lernen. Mit anderen Worten: Geben Sie sich nicht damit ab, dass in Ihren Qt nur einer das Wort führt. Denn dann wären Sie am Ziel vorbeigeschossen. Sind Sie eher der Redende in Ihrer Beziehung? Dann lernen Sie, sich zurückzunehmen und stellen Sie „W-Fragen“, also Fragen, die nicht so leicht einsilbig mit „Ja“ oder „Nein“ beantwortet werden können. Fragen Sie „Warum?“, „Wie?“, „Wo?“, „Weshalb?“, „Wozu?“ „Wer?“ und „Wann?“. Dann hören Sie zu. Ertragen Sie auch einmal ein oder zwei Minuten der Stille, ohne selbst gleich wieder das Wort zu ergreifen. Setzen Sie mit Fragen weiter nach und dringen Sie so tiefer in das Herz Ihres Partners vor. Erfahrungsgemäß kommt irgendwann im Gespräch der Moment, wo der Korken rausspringt und aus den anfänglich wenigen Worten ein regelrechter Schwall wird. Sie werden Seiten an Ihrem Partner ganz neu oder wieder entdecken, die lange unsichtbar schienen. Also haben Sie Geduld. Aktiv zuzuhören kann man lernen. Sowohl verbal, durch Nicht-Unterbrechen, durch interessiertes Nachfragen, durch das Ertragen von Pausen, wie auch durch meine offene Körpersprache kann ich meinem Gegenüber signalisieren: „Ich bin ganz aufmerksam und höre, was Du mir sagst. Ich nehme Dich ernst und was Dich bewegt, ist mir sehr wichtig.“ Das Buch „Die 7 Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey ist hervorragend geeignet, sich im Bereich Kommunikation weiterzuentwickeln. Insbesondere Themen wie „aktives Zuhören“ und „Proaktiv Leben“ machen dieses Buch zu einem Referenzwerk zwischenmenschlicher Kommunikation. Eine Top-Empfehlung und sicher nicht umsonst mit über 15 Millionen verkauften Exemplaren seit 1989 ein Weltbestseller. d. Eheurlaube Die wöchentlichen Inseln sind eine fantastische Gelegenheit, an Ihrer Beziehung zu arbeiten und sich regelmäßig zu updaten. Doch werden Sie nach einer Weile das Bedürfnis verspüren, mehr Zeit alleine mit dem Partner haben zu wollen, als die drei bis vier Stunden pro Woche. Das ist gut und gesund. Möglicherweise steht Ihnen hier aber etwas im Wege: Es kann sein, dass Ihr Gewissen es verhindert, diesen Gedanken weiterzudenken. Entweder, Sie haben ein inneres Bild davon, wie eine Familie mit Freizeit und Urlaub umzugehen hat, oder Sie verfügen einfach derzeit nicht über das nötige Kleingeld, einen Eheurlaub auswärts zu finanzieren. Vielleicht sind Sie schon einmal geflogen. Ich fliege beruflich mehrmals im Jahr. Jedes Mal – ganz gleich bei welcher Airline oder in welcher Sprache – wenn das Flugzeug sich auf den Start vorbereitet, werden die Passagiere mit den Sicherheitsvorkehrungen an Bord der Maschine vertraut gemacht. Hierbei kommt immer folgende Information: „Bei Druckverlust fallen über Ihnen Sauerstoffmasken herunter. Bitte ziehen Sie zuerst Ihre eigene auf, und helfen Sie danach Kindern und anderen Personen dabei, ihre aufzusetzen.“ Das wirkt nur solange egoistisch, bis man den Gedanken zu Ende denkt. Würde Papa oder Mama zuerst dem Kind die Maske aufsetzen und währenddessen einen Schock erleiden, würden wahrscheinlich beide ersticken, oder aber das Kind ohne Elternteil aufwachsen. Beides keine erstrebenswerten Alternativen. Setzt jedoch Vater oder Mutter zuerst die Maske auf und ist dessen/deren Sauerstoffversorgung sichergestellt, so kann er oder sie sogar mehreren Kindern das Leben retten, indem er sich um deren Sauerstoffversorgung konzentriert kümmern kann. Legen wir dieses Bild nun auf die Eltern-Kind-Beziehung im häuslichen Alltag um, erkennen wir schnell, dass es hier von ebenso großer Bedeutung ist, dass Eltern gezielt an ihrer Ehe, also der Grundversorgung der ganzen Familie, bauen. Ist ein Ehepaar auch nach vielen Jahren miteinander glücklich, sind es immer auch die Kinder. Wir sprechen schon heute von einem Drittel aller Kinder in Deutschland, die nur noch bei einem Elternteil leben. Könnte es sein, dass hier in vielen Fällen ein entscheidendes Element fehlte? Etwas, durch dessen Anwesenheit so manche Scheidung hätte verhindert werden können? Liebe und Nähe sind – wie wir uns ja bereits angeschaut haben – Entscheidungen. Entscheidungen, die immer wieder bewusst neu getroffen werden müssen. So wie ein Auto, egal, wie voll es heute getankt wurde, immer wieder zur Tankstelle muss, um weiter fahren zu können, so benötigt auch die beste Ehe regelmäßige Auftankzeiten, um gut weiterzulaufen und auch den nächsten Berg gut überwinden zu können. Denn Steigungen kommen in jedem Leben, immer wieder. e. Verreisen Sie Meine Frau und ich empfehlen, zwei solcher Eheurlaube im Jahr zu nehmen. Die müssen nicht lange sein und auch nicht teuer. Die einen bevorzugen hierfür ein Vier-Sterne-Hotel oder eine SPA-Suite und andere gehen lieber zusammen Campen oder in eine der vielen inzwischen sehr schön gestalteten Jugendherbergen. Wichtig ist vor allem: Weg von den Kindern und Zeit nur zu zweit. Wir empfehlen, zwei bis fünf Nächte zu verreisen. Je nachdem, was für Sie zeitlich und finanziell durchführbar ist. Vielleicht beginnen Sie einfach einmal mit einem Wochenende. Erklären Sie Ihren Kindern, warum Sie ohne sie verreisen wollen. Meinen Kindern habe ich das in etwa so erklärt: „Ihr müsst wissen, am allerliebsten verreisen Mama und ich mit Euch allen. Das sind die schönsten Zeiten für uns. Aber auch wenn Ihr uns fehlen werdet, möchten wir alleine reisen, um einmal Zeit nur für uns zu haben. Eure Mama ist der allerwichtigste Mensch in meinem Leben und diese Zeiten sorgen dafür, dass wir uns nicht im Alltag aus den Augen verlieren und weiter total ineinander verliebt bleiben. Unsere Ehe ist wie ein Haus. Ein Haus, wo die ganze Familie drin wohnt. Wenn wir zu solch einem Eheurlaub aufbrechen, ist es, wie wenn wir das Fundament des Hauses inspizieren. Kleine Risse werden geschlossen und das Fundament wird noch mehr ausgebaut. Je stabiler das Fundament ist, desto höher kann man das Haus bauen. Höhe bedeutet für uns auch die Jahre, die wir zusammen sein werden. Wir wollen uns niemals scheiden lassen und arbeiten darum schon heute daran, dass es nie so weit kommen kann. Danke, dass Ihr das versteht und in der Zeit, wenn wir weg sind, auch für uns betet.“ Wie ich schon erwähnte, hat jedes unserer Kinder Freunde und Freundinnen, die alleinerziehend aufwachsen. Sie alle finden es klasse, dass sie Eltern haben, die ganz gezielt und aktiv dafür arbeiten, dass eine Scheidung in unserer Familie nicht geschehen wird. Sie lassen uns gerne für diese Tage los und genießen die Zeit bei den Großeltern. Wenn Ihr inneres Bild so war, dass man nicht ohne die Kinder verreist, dann überprüfen Sie bitte, ob es wirklich richtig ist, dieses Bild so beizubehalten. Natürlich sollte eine Familie einmal oder wenn möglich sogar mehrfach im Jahr zusammen Urlaub machen. Das steht außer Frage und ist Thema für ein anderes Buch. Ich hoffe, Sie haben verstanden, dass Sie das eine nicht gegen das andere aufwiegen müssen. Sie sollten beides haben: Kurzurlaub als Ehepaar und Urlaub(e) als ganze Familie. Sind Sie dann einmal aufgebrochen, tun Sie das, was Sie gerne zusammen tun und gerade auch die Dinge, die Sie früher, vor den Kindern, gerne zusammen getan haben. Vielleicht mögen Sie es, zusammen ins Kino zu gehen, gut zu essen, oder eine Wanderung zu unternehmen. Vielleicht lieben Sie es, in eine Großstadt zu fahren und alte Gebäude und Museen zu besichtigen. Vielleicht ziehen Sie es vor, zusammen Sport zu machen und sich in einem Wellness Hotel mit Massagen und Anwendungen verwöhnen zu lassen. Vielleicht gehören Sie aber auch zu der Sorte wie meine Frau und ich, die in dieser Zeit einfach nur eine große Suite oder Ferienwohnung mit großer Badewanne und mitgebrachtem Beamer brauchen, um sich gute Filme anzuschauen und einander auf jedwede Weise zu genießen. Wenn wir von solch einer Ehezeit zurückkommen, sind wir in jeder Hinsicht satt und glücklich und mehr als bereit, uns wieder von ganzem Herzen der Herausforderung Familie zu stellen. Wir planen diese Ehezeiten übrigens ein Jahr im Voraus jeweils im Frühjahr und im Herbst. Wenn die Großeltern Ihrer Kinder für solche Eheurlaube nicht zur Verfügung stehen, fragen Sie doch einmal bei den Paten der Kinder oder guten Freunden nach. Ich bin sicher, Sie finden einen Weg. f. Eheurlaub zu Hause Vielleicht steht Ihnen einfach zu wenig Geld zur Verfügung, um sich gleich zwei SPA-Aufenthalte oder Sonstiges zu leisten. Wissen Sie was? Das geht uns auch so. Wir verreisen einmal im Jahr und das andere Mal reisen wi r… „nach Hause“. Wo ist das bequemste Bett, wo gibt es die einzig richtigen Kissen, die vollwertigste Wohnausstattung, den meisten Platz, die größte Sicherheit, die richtige Technik … Genau: bei Ihnen zu Hause. Warum also viel Geld ausgeben, um weniger zu haben als den eigenen Standard? Das machen wir ja schließlich in jedem Sommer, wenn wir verreisen. Schicken Sie stattdessen die Kids für ein paar Tage in Urlaub. Natürlich muss man bei schulpflichtigen Kindern darauf achten, dass es dann an einem Wochenende oder während einer Ferienzeit geschieht, doch das ist alles planbar. Wohin mit den Kindern? Zunächst sollten Sie einmal bei den Großeltern nachfragen. Wenn Sie das früh genug tun und diese sich so frühzeitig darauf einstellen können, werden Sie vielleicht eine Zusage erhalten, mit der Sie nicht gerechnet haben. Doch selbst, wenn es aus Entfernungs- oder Beziehungsgründen nicht möglich ist, oder einfach keine Großeltern mehr existieren, die das auch leisten können, gibt es andere kreative Wege. Zum einen gibt es vielleicht Onkel oder Tanten, die hier einspringen könnten. Auch gerade die Paten Ihrer Kinder können hier unterstützen. Wenn Sie den Sinn und Zweck dieser Ehezeiten erklären (verleihen Sie doch einfach dieses Buch und weisen auf das erste Kapitel hin) werden Türen aufgehen, die bisher verschlossen waren und manch einer von denen, die durch Sie davon erfahren, wird selbst beginnen, Qt einzuführen. Wer weiß, vielleicht finden Sie ja ein Paar, mit dem Sie sich arrangieren können. Sie nehmen deren Kids für ein Wochenende in den Osterferien im April und die nehmen Ihre Kids für ein Wochenende in den Herbstferien im Oktober. Bedenken Sie nur: Die Planung sollte langfristig sein. Dann haben Sie die größten Chancen, sowohl gute Betreuer für Ihre Kinder, sowie, wenn Sie verreisen, auch die gewollte Unterkunft zu bekommen. g. Kinderfreie Zone Unsere Kinder sind uns sehr wichtig. Doch erinnern Sie sich an die Ansage der Stewardess: Ziehen Sie sich zuerst die Sauerstoffmaske an, damit Sie in der Lage sind, Ihren Kindern zu helfen. Darum möchte ich noch einmal betonen, dass zu einer echten Qt mit dem Ehepartner die Abwesenheit der Kinder zwingend dazu-gehört. Die einzige Ausnahme ist natürlich ein Baby, das noch gestillt wird und seinen Rhythmus braucht. Wichtig ist, dass die Kinder sich nicht ausgeschlossen oder gar bestraft fühlen. Im Gegenteil, sie sollten sich idealerweise sogar auf die Zeiten freuen, in denen Sie sich zurückziehen. Auch wenn dieses Ziel nicht immer erreicht werden wird, gibt es da ein paar hilfreiche Tipps, wie es doch sehr oft gelingen kann: 1. Wenn Sie ausgehen möchten und die Kinder noch klein sind, finden Sie einen Babysitter, den die Kids auch mögen, ja, auf den sie sich freuen. Das können die Großeltern sein oder ein zuverlässiges Mädchen aus der Nachbarschaft, die sich ihr Taschengeld etwas aufbessern möchte. Lassen Sie an diesem Abend die Kinder etwas länger aufbleiben und werten Sie diesen Abend durch ein interessantes Spiel, Ofenpizza oder einen geeigneten Film auf. Vereinbaren Sie jedoch mit dem Babysitter, dass die Kinder im Bett sind, wenn Sie nach Hause kommen, damit Ihr Eheabend auch im Schlafzimmer ohne große Unterbrechung fortgeführt werden kann. 2. Für die Eheabende zu Hause eignet sich ein kleines Belohnungssystem. Die Kinder könnten zum Beispiel Punkte bekommen, „wenn wir Euch ab 20 Uhr nicht mehr zu sehen bekommen.“ Nach einem festgesetzten Zeitraum oder einer erreichten Punktzahl gibt es dann ein vorher in Aussicht gestelltes Geschenk oder einen Tag in einem Freizeitpark oder einen Kinobesuch … 3. Wir haben eine stetig wachsende DVD-Sammlung von den allgemeinen Familienfilmen isoliert unter Verschluss. Bei diesen Filmen handelt es sich um bei unseren Kindern besonders beliebte DVDs. An so manchem Eheabend (besonders in Ferienzeiten) dürfen sich unsere Kinder in einem der Kinderzimmer einen dieser Filme auf einem Notebook anschauen. Sie lieben diese Abende, selbst unsere Teenager-Tochter findet sie klasse. Dabei gibt es dann noch etwas zu knabbern und unser Eheabend läuft zu über 90 Prozent ohne jede Unterbrechung. 4. Bei all diesen Ideen ist sicherzustellen, dass Kinder verstehen, warum man Zeiten ohne sie verbringen möchte. Sie müssen sicher wissen, dass Sie sie lieben und es keine Ablehnung oder Strafe ist. Gerade kleinere Kinder sollten diese Zeiten der Abwesenheiten positiv erleben. Wir führen diese Qt seit ungefähr 20 Jahren durch, also weit vor der Geburt unseres ersten Kindes. Während ich das hier schreibe, ist unsere Erstgeborene fast 14 Jahre alt und weder sie noch ihre beiden Brüder (fast elf und fünf) haben irgendwie unter unseren Eheabenden gelitten. Ganz im Gegenteil. Manchmal, wenn es etwas geschäftiger in unserem Haus zugeht, sagt eins der Kinder: „Geht doch mal kuscheln. Wir spielen eine Runde Wii. In Ordnung?” U 1.1 Gemeinsam (Dinge tun) Natürlich besteht eine gute Ehe aus mehr als den wöchentlichen Qualitätszeiten, hier und da einmal Sex und zwei Eheurlauben im Jahr. Es ist der Alltag, der ein Paar zusammenbindet, während die besonderen Zeiten uns inspirieren und das Feuer am Brennen halten. Die Eltern meiner Frau waren bis vor Kurzem Nebenerwerbslandwirte in einem kleinen Dorf. Sie kommen beide aus landwirtschaftlichen Familien, die wiederum von Landwirten abstammten und so weiter. Obwohl mein Schwiegervater hauptberuflich als Steinmetz in einer Fabrik arbeitete, tat er ansonsten alles mit seiner Frau zusammen. Ob ich ihm half, einen Schuppen zu bauen, etwas zu reparieren, oder an dem Umbau des Hauses zu helfen, wo ich mit meiner Familie heute lebe, meine Schwiegermutter war immer mit dabei. Sie fuhr den Traktor mit dem Anhänger, der das Getreide aufnahm, das der Mähdrescher, in dem mein Schwiegervater saß, erntete. Sie hacken Seite an Seite den Kartoffelacker und sie schälen Seite an Seite von den geernteten Kartoffeln in ihrer Küche, um eine Mahlzeit zuzubereiten. Schon als junger Mann habe ich mir von den beiden einiges abgeschaut. Als Pastoren bestellen wir zwar eine andere Art von Acker, doch haben wir gelernt, auch im Alltag viel zusammen zu tun. Neben dem großen Vorrecht, beruflich eng zusammenarbeiten zu können, haben wir auch unsere sonstige Zeit bewusst miteinander verwoben. Für uns funktioniert es zum Beispiel sehr gut, nur einmal monatlich einen Großeinkauf zu machen und dann wöchentlich nur noch frisches Obst, Gemüse und Wurst zu besorgen. Bei einer fünfköpfigen Familie ist dann solch ein Großeinkauf ein echter Event. Wir fahren in fester Reihenfolge drei Geschäfte an und wenn wir das hinter uns haben, ist unser Kofferraum (wir haben einen sehr großen) bis zur Decke gefüllt. Die ganze Familie freut sich auf dieses Ereignis. Für meine Frau Iris und mich bedeutet das auch echte Teamarbeit, Seite an Seite. Es ist mir bis heute ein großes Vorrecht, meine Frau beim Kleidungskauf zu begleiten und zu beraten. Sie tut das Gleiche für mich. Wir kaufen also nicht füreinander, sondern miteinander ein. In unseren Eheurlauben ist meist ein Tag Shopping in einer größeren Stadt unserer Umgebung fest eingeplant. Die Hausarbeit miteinander zu tun ist ebenfalls eine Gemeinschaftsaufgabe. Auch der vollzeitig berufstätige Ehepartner sollte eine Aufgabe im Haushalt übernehmen und sei es nur darum, seinem Partner dadurch zu signalisieren: „Du bist nicht alleine. Ich stehe Dir zur Seite!“ Für manche Frau gibt es nichts Erotischeres, als ihren Mann beim Abwasch des Geschirrs neben sich zu haben, während er abtrocknet. Möglicherweise war es ein bestimmtes Hobby oder sportliche Aktivitäten, die einen Schwerpunkt Ihres gemeinsamen Lebens bildeten, ehe die Kinder kamen. Viele beenden diese Gemeinsamkeiten mit der Ankunft der Kinder. Zu schwierig wurde das Aufbringen der Kraft und noch schwieriger das Finden gemeinsamer Zeitfenster, um die geliebten Beschäftigungen gemeinsam fortzuführen. Die Jahre vergingen und manch ein Paar hat gar nicht realisiert, dass heute wieder Dinge möglich wären, die vor fünf Jahren noch indiskutabel waren. Durch Schichtdienst, Teilzeitarbeit oder Gleitzeitregelungen ließen sich nun vielleicht wieder an Vormittagen übereinstimmende Sporttermine finden. Zum Beispiel für eine Joggingrunde oder einen Besuch im Fitnessstudio. Warum nicht die neugewonnenen Freiheiten für solche Dinge nutzen, die entstehen, wenn die Kids in Schule und Kindergarten gehen? Das Leben der heutigen Generationen ist vielschichtiger geworden. Die klassischen „freien Zeiten“, wie werktags ab 17 Uhr und freie Samstage und Sonntage sind längst in vielen Familien nicht mehr die Normalität. Da muss man heute umzudenken. Es werden Sportzeiten auf Vormittage und Einkäufe auf Spätabende verlegt, um die zur Verfügung stehenden Ressourcen gut zu nutzen. Denn jedem vermeintlichen Nachteil stehen auch Vorteile gegenüber. Beruflich bedingt leite ich oft bis spät abends Veranstaltungen. So geschieht es ab und zu, dass wir unseren Eheabend auf einen Vormittag verlegen und uns ein gepflegtes Frühstück in einem Café gönnen. Das war vor zwei Jahren noch nicht möglich, da unser Sohn Kaleb noch kein Kindergartenkind war. Nehmen Sie sich doch einfach einmal zusammen mit Ihrem Ehepartner den Terminkalender vor und finden Sie gemeinsame Schnittmengen in Ihrer Woche. Dann verabreden Sie sich ganz bewusst auch zu für Sie bisher ungewöhnlichen Zeiten für die Dinge, die Ihnen wichtig sind. Genießen Sie die neugewonnenen Freiheiten und machen Sie aus Ihrer Situation das Beste. Denn, sich nur immer über die Nachteile aufzuregen und in die passive Rolle überzugehen, verändert überhaupt nichts, außer ihrem Herzen, das dadurch nur immer trauriger und bitterer wird. U 1.1 Die acht Kühe Ich möchte Ihnen gerne eine Geschichte erzählen, die verdeutlicht, wie entscheidend das richtige Verständnis von Liebe (als eine Entscheidung) für jede Ehe ist: Ein junger Mann namens Jonny Lingo, ein wohlhabender Junggeselle, verliebte sich in ein unscheinbares Mädchen einer Nachbarinsel. Sarita war nicht nur unscheinbar, sondern auch mager, knochig und lief mit hängenden Schultern und gesenktem Kopf durch die Gegend. Saritas Vater hoffte zwar, einen Brautpreis für sie zu bekommen, fürchtete aber insgeheim, dass keiner sie haben wolle. Auf seiner Insel war es Sitte, den Brautpreis in Kühen zu bezahlen. Die gescheitesten und schönsten Mädchen brachten bis zu fünf Kühen ein. Sam hoffte, wenigstens eine einzige Kuh für seine Tochter zu bekommen. Eines Tages hielt Jonny um die Hand seiner Tochter an und wollte mit ihm über den Brautpreis verhandeln. Er war bekannt, ein geschickter Kaufmann zu sein, während Sam in dem Ruf stand, der schlechteste seiner Insel zu sein. Obwohl Jonny noch sehr jung war, galt er als reichster Mann auf seiner Insel. Sam wollte drei Kühe verlangen, aber auf zweien bestehen, bis er sicher war, dass Jonny mindestens eine bezahlen würde. Der große Tag kam. Jonny Lingo begann die Verhandlung mit einem Angebot, das sowohl Sam als auch die ganze Insel überraschte und zugleich erfreute: „Vater von Sarita, ich biete dir acht Kühe für deine Tochter!“ Die Hochzeit fand statt. Auf beiden Inseln erzählte man sich die Geschichte mit den acht Kühen. Die Bewohner amüsierten sich noch im Nachhinein darüber, wie der reiche Kaufmann von seinem Schwiegervater über das Ohr gehauen wurde. Eines Tages bekam Jonny Lingo Besuch von einem westlichen Gast. Er hatte Sarita noch nicht gesehen. Und Jonny stellte ihm die Frage: „Sie waren doch auf der Nachbarinsel. Was sagen die Leute über mich?“ Zögernd erzählte der Gast: „Man sagt, Sie hätten acht Kühe als Brautpreis bezahlt. Man fragt sich, warum.“ In diesem Moment betrat eine wunderschöne junge Frau das Zimmer, um einen Strauß Blumen auf den Tisch zu stellen. Sie lächelte ihrem Mann zu und ging leichten Schrittes wieder hinaus. Der Gast hatte noch nie im Leben eine so schöne Frau gesehen: Die geraden Schultern, das energische Kinn, die funkelnden Augen – all das ließ ein gesundes Selbstbewusstsein erkennen. Mit unverkennbarem Stolz sagte Jonny Lingo: „Das ist Sarita, meine Frau.“ „Aber“ protestierte der Besucher, „sie ist ja wunderschön. Die Leute haben mir erzählt, sie sei eher unansehnlich und sie hätten sich übers Ohr hauen lassen.“ Jonny lächelte. „Meinen Sie, acht Kühe wären zu viel für sie gewesen?“ „Nein, keinesfalls“, beteuerte der Gast, „aber wie ist es möglich, dass sie sich so verändert hat?“ Jonny wurde ernst. „Haben Sie schon einmal darüber nachgedacht, was es für eine Frau bedeuten muss zu wissen, dass ihr Mann sie für den billigsten Preis erworben hat? Wenn die Frauen dann später zusammensitzen und sich gegenseitig zu übertrumpfen suchen, wie viel ihre Männer für sie bezahlt haben, spricht eine von vier Kühen und eine andere vielleicht sogar von sechs Kühen. Wie muss da eine Frau empfinden, die von ihrem Vater für eine oder zwei Kühe verkauft worden ist? So etwas hätte ich meiner Sarita nicht zugemutet.“ Jonny fuhr fort: „Ich wollte, dass Sarita glücklich ist. Es gibt vieles, was eine Frau verändern kann. Solange sie auf ihrer Insel lebte, hat sie sich selbst für nichts wert gehalten. Aber jetzt weiß sie, dass sie mehr wert ist als irgendeine andere Frau auf den Inseln. So konnte sie wunderschön werden.“ Damit schloss Jonny seine Geschichte: „Ich wollte Sarita heiraten und liebte sie wie keine andere. Aber was ich haben wollte, war eine Frau, die acht Kühe wert ist.“ (Quelle: Richard Clark – genauer?) In unserer Zeit sind es längst nicht immer die Frauen, die an ihrem Wert zweifeln und darum eine Haltung und Ausstrahlung entwickelt haben, die sie wenig attraktiv wirken lassen. Auch viele Männer die ich kenne, kämpfen mit Minderwertigkeit und Versagensängsten. Als Ehepartner sind Sie in der Lage, Ihren Mann/Ihre Frau zu dem aufblühen zu lassen, was er/sie eigentlich ist. Durch die Zeit und Liebe, die Sie investieren, brechen Sie die alte Kruste Stück für Stück auf und mehr und mehr kommt von dem darin eingeschlossenen Gold zum Vorschein. Die Wahrheit ist: Es gibt nicht den idealen Mann, die ideale Frau für Sie. Sie, Ihre Entscheidungen und Ihre Handlungen machen Ihren Partner zum besten Ehemann/zur besten Ehefrau, die es gibt. Wer das einmal verstanden hat, sucht nicht länger Ausreden, sondern sucht Gelegenheiten! Bedenken Sie: Wenn Sie jemanden lange genug wie Gold behandeln, wird er beginnen zu glänzen und zu funkeln! U 1.1 Empfehlenswerte Liebesfilme Seit meiner Jugend sammle ich Filme. So kommt es, dass ich heute tausende von Filmen mein Eigen nennen darf. Als ich Christ wurde, begann ich eine selbstgewählte Zensur auf meine Sammlung zu legen und nach und nach entfernte ich verschiedene Filme, deren Handlung den mir so wichtig gewordenen biblischen Werten widersprach. Das führte auch dazu, dass ich verschiedene „Liebesfilme“ nicht mehr sehen wollte. Ich spreche hier nicht nur über die Art von Filmen, deren Umgang mit Nacktheit und frivoler Sprachwahl sehr offensichtlich ein anderes Werteprofil zugrunde liegt. Es ging mir besonders um die so geschickt untergrabenen Werte von Treue und Ehe. Ich meine die Art von Filmen, in der in romantischsten Bildern dem Zuschauer verkauft wird, dass man doch seinen Gefühlen folgen sollte, wenn Sie einen nun mal zu einer anderen Frau oder einem anderen Mann als dem Ehepartner ziehen. Typische Einleitungssätze für Ehebruch sind dann: „Wir lieben uns nicht mehr“. „Er versteht mich nicht, wie Du es tust“. „Ich fühle nichts mehr für ihn. Aber bei Dir sind alle Schmetterlinge wieder in mir erwacht.“ Wunderschöne Sonnenuntergänge, romantischste Landschaftsaufnahmen und leidenschaftlichste Kuss-Szenen rahmen das Bild solcher Filme eindrücklich ein und – ohne es zu merken – höhlen sie das eigene Gewissen durch emotionale Einschläge aus. Ohne es zu merken, können so romantisch aufgemachte Liebesfilme insbesondere bei in ihrer Ehe Unzufriedenen sehr gefährliche Gedankengänge inspirieren. Pornografie bedeutet wörtlich: Bild vom Ehebruch. Während die einschlägige Pornoszene das sehr offensichtlich und transparent vermittelt, bringen solche Pseudo-Romantikfilme es eher sehr versteckt rüber und rechtfertigen es durch die große Hollywoodlüge: „Liebe ist ein Gefühl – geh ihm nach!“. Sollte man also jetzt am besten ganz auf Liebesfilme verzichten, um seine Ehe zu schützen? Meine Frau und ich, wir glauben: Nein. Wenn man folgende Grundsätze beachtet, wird man gute, ehefördernde Filme erkennen und mit den anderen richtig umgehen. a) Lassen Sie sich gute Filme empfehlen, doch seien Sie nicht überrascht, wenn die Empfehlungen im Nachhinein in Ihren Augen unverständlich sind. Das ist uns selbst auch einige Male passiert. Über Geschmäcker lässt sich zwar streiten, doch sind einige Kompromisse für uns inakzeptabel und so fanden einige Filme schließlich den Weg zu Ebay oder in die Mülltonne. b) Sprechen Sie über die „No-Gos” mit Ihrem Ehepartner und legen Sie eine Liste mit Dingen fest, die zum sofortigen Abbruch des Filmes führen. Bei Iris und mir sind solche Dinge zum Beispiel erotische Nacktszenen, bzw. zeigen von Geschlechtsteilen und jede Form von Romantisierung einer Beziehung eines verheirateten Menschen mit einem anderen Partner. c) Vorsicht mit europäischen Romanzen, wenn Nacktheit zu Ihren “No-Gos” gehört. Während in den USA Nacktheit im Fernsehen (wo ja die Produzenten ihre Filme laufen lassen wollen, nachdem sie im Kino gezeigt wurden) tabu ist, würzen europäische Regisseure oft bewusst ihre Filme mit viel nackter Haut, Frivolitäten und vor allem weiblichen Reizen. d) Wählen Sie zum Beispiel Filme, die von verheirateten Paaren handeln, die vielleicht durch eine schwere Zeit gehen, aber dadurch letztlich nur noch fester zusammengeschweißt werden. Oder wählen Sie Filme, wo ein unverheiratetes Paar sich findet und schließlich heiratet. Am Schluss solcher Filme läuten in der Regel buchstäblich die Hochzeitsglocken und man sieht Mann und Frau vor dem Traualtar stehen. Der Grund hierfür ist die eigentliche Bedeutung einer Ehe. Es ist eben nicht nur ein Blatt Papier, das Steuervorteile mit sich bringt. Es ist ein ernstgemeintes Versprechen, einander treu zu sein, mit Respekt zu begegnen, einander zu lieben und zu dienen und das alles, solange man lebt. Dieser Bund, den zwei Menschen mit der Ehe eingehen, gehört auch in unserer Zeit noch immer zu den kostbarsten und edelsten Dingen, denen wir begegnen. Filme, die diesen Wert unterstreichen und hervorheben, füllen uns mit guten Gedanken und prägen so unsere inneren Haltungen und Überzeugungen, aus denen sich dann letztlich unsere Handlungen ableiten. Hier finden Sie eine Liste von Liebesfilmen, in denen unserer Erinnerung nach obenstehende Werte nicht verletzt sind. Sie gehören zu unseren persönlichen Favoriten. Vielleicht besorgen Sie sich ja mal den einen oder anderen Film für einen gelungenen Eheabend: • Das Schwiegermonster (ein junges Paar hat ein großes Problem: Die Schwiegermutter) • My big fat Greek Wedding (Hochzeitsromanze. Verschiedene Kulturen treffen aufeinander) • Down with Love (Neuverfilmung des Klassikers mit Doris Day und Rock Hudson) • Mitten ins Herz (Top-Favorit für Musiker) • Walk the Line (die Liebes- und Lebensgeschichte von Johnny Cash in seiner zweiten Ehe) • 30 über Nacht (viel Fun und Musik aus den 80-ern) • 17 again (wunderschön, romantisch) • Family Man (was wäre gewesen wenn ... Man lernt Kinder und Familie ganz neu zu schätzen, einer meiner Favoriten) • Klick (ein Ausblick, wohin Fehler führen können und wie man es besser macht. Die kleinen Dinge des Alltags bekommen Bedeutung. Ein wenig frivol) • Lizenz zum Heiraten (lustig, mit Robin Williams als Pastor) • An Deiner Seite (wie eine große Krise zur Chance wird - kaum ein Film hat mir mehr Tränen entlockt und er tut es immer wieder) • 50 erste Dates (anrührend, romantisch) • Ein Chef zum Verlieben (Klassische Lovestory) •Aus nächster Nähe (tragische Lovestory mit großartigen Schauspielern) •Kate & Leopold (Perfekte Karrierefrau des 21. Jahrhunderts trifft einen echten Gentleman aus dem Jahr 1876) •Eve und der letzte Gentleman (wunderschön, voller Werte) • Manhattan Love Story (klassische Lovestory, armes Mädchen trifft Millionär) • Der Klang des Herzens (zwei Musiker finden durch den Sohn, von dem sie nicht wissen, wieder zusammen. Wunderschön) • Die Frau des Zeitreisenden (nicht ohne Tragik, aber mit viel Tiefgang. Man lernt zu schätzen, was man hat und im Heute zu leben) • Fireproof (Großartige Story um ein Paar, das sich fast auseinanderlebt, doch dann kommt eine unerwartete Wende). • Facing the Giants (Ein Paar in gleich mehreren fetten Krisen. Happy End garantiert) • Not easily broken – Gib niemals auf (Ein Mann mitten in der Versuchung. Lohnt es sich, alles zu riskieren wegen einer anderen?) • Marley & Ich (eine Familiengeschichte im Zeitraffer eines Hundelebens. Sehr bewegend, nicht nur für Hundeliebhaber) • Auf immer und ewig (die Cinderella Story einmal ganz anders) • The Climb – der Aufstieg (Was wirklich im Leben zählt) • Entführer & Gentlemen (sehr romantische Entführungsgeschichte aus der Mantel-und-Degen-Zeit) • Die Unglaublichen (ein Disneyfilm über eine außergewöhnliche Familie, nicht nur für die Kleinen sehenswert) Natürlich gibt es viele weitere gute, ehefördernde Filme. Auch werden unsere Favoriten vielleicht nicht jedermanns Geschmack sein. Darum ist diese Liste auch mehr als Anreiz und Einstieg zu verstehen, seine eigene Liste zu entwerfen. Wenn Sie beginnen, auf das zu achten, was Sie mit Augen und Ohren aufnehmen, wird das eine massive Auswirkung auf das haben, was Sie in sich aufbauen und was Sie durch Ihre Worte und Handlungen ausdrücken. Viel Erfolg! U 1.1 Qt in Ihrer Partnerschaft: Machen Sie den ersten Schritt: 1. Wie viel Zeit möchten Sie mit Ihrem Partner verbringen? 2. Welche Entscheidung in Sachen Liebe sollten Sie treffen? Was werden Sie ganz praktisch hierzu tun? 3. Wie könnten Ihre gemeinsamen „Inseln“ aussehen? Wie wäre der Zeitrahmen, was wären gute Orte hierfür? 4. Welche Inhalte/Aktivitäten gehörten zu Ihrer Qt als Paar (Sex, Reden, Zuhören, Eheurlaube, Eheurlaube zu Hause, Kinderfreie Zone)? Was hiervon möchten Sie zuerst angehen? Wie werden Sie praktisch? 5. Welche Dinge könnten Sie gemeinsam tun? Was würde Ihnen beiden Spaß machen? 6. Wie könnten Sie Ihrem Partner zeigen, wie bedeutungs- und wertvoll er/sie für Sie ist (Stichwort: „acht Kühe“)?

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Quality Time
Verlagsort Heistenbach
Sprache deutsch
Maße 132 x 215 mm
Gewicht 334 g
Themenwelt Sachbuch/Ratgeber Gesundheit / Leben / Psychologie Lebenshilfe / Lebensführung
Geisteswissenschaften
Schlagworte Beziehungen • Christlich • Ehe • Erfolg • Gott • Jesus • Kinder • Liebe • life balance • Limburg • Partnerschaft • Psychologie • Qualitätszeit • Quality Time • Sex • Zeit
ISBN-10 3-9819796-2-1 / 3981979621
ISBN-13 978-3-9819796-2-6 / 9783981979626
Zustand Neuware
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