Von der Deliberationsdemokratie zur Zustimmungsdemokratie

Die öffentlichen Finanzen Athens und die Ausbildung einer Kompetenzelite im 4. Jahrhundert v. Chr.

(Autor)

Buch | Hardcover
IX, 389 Seiten
2019 | 1. Aufl. 2019
J.B. Metzler, Part of Springer Nature - Springer-Verlag GmbH
978-3-476-04697-0 (ISBN)

Lese- und Medienproben

Von der Deliberationsdemokratie zur Zustimmungsdemokratie - Dorothea Rohde
89,99 inkl. MwSt

Das politische System Athens erfuhr im Zeitraum zwischen 404 und 307 eine Neutarierung, die sich mit den Schlagwörtern "Niedergang" oder "Krise" nicht adäquat erfassen lässt. Die umfassende Analyse der öffentlichen Finanzen Athens eröffnet einen neuen Zugang zu dieser Scharnierepoche zwischen Klassik und Hellenismus und erklärt die evidente Veränderung der politischen Ordnung durch die schrittweise und konsensuelle Überführung der breit gelagerten Deliberationsdemokratie in eine von oben geführte, aber durch Kompetenzzuschreibung und moralisch-politisches Vertrauen in die regierende Elite getragene Zustimmungsdemokratie. Damit war ein adaptierbarer Mechanismus geschaffen worden, wie er sich dann im Hellenismus vielerorts durchsetzen sollte und für ihn konstitutiv war.

Dorothea Rohde lehrt und forscht an der Universität Bielefeld. Zu ihren Forschungsschwerpunkten gehören die antike Sozial- und Wirtschaftsgeschichte, römische Religionsgeschichte und Wissenschaftsgeschichte.

1 Einleitung.- 1.1 Öffentliche Finanzen: Antike und moderne Konzepte.- 1.2 Max Webers Honoratioren und die athenische Demokratie: Analyserahmen und Vorgehensweise.- 1.3 Das Quellencorpus: Dokumentation, literarische Reflexion und materielle Belege.- 1.4 Forschungskontext: Öffentliche Finanzen und die Genese der Honoratiorenschaft.- 2 Verwirklichte Wahlmöglichkeiten: Die öffentlichen Finanzen als Spiegelbild athenischen Selbstverständnisses.- 2.1 Die Polis als Gemeinschaft gleichberechtigter Bürger.- 2.2 Die Polis als Schicksalsgemeinschaft.- 2.3 Die Polis als Kultgemeinschaft.- 2.4 Die Polis als Wehrgemeinschaft.- 2.5 Ergebnisse.- 3 Das Gegenbeispiel: Sparta.- 3.1 Das thukydideische Vermächtnis: Die Quellenlage.- 3.2 Die Komplexität der Einnahmen- und Ausgabenstruktur.- 3.3 Der alles dominierende Diskurs: Die Gleichheitsideologie.- 3.4 Die unsichtbaren Akteure: Die Rolle der Periöken.- 3.5 Ergebnisse.- 4 Die Verbindung von ökonomischer und sozialer Elite.- 4.1 "Mein Geld für Eure Zwecke": eisphora und leiturgia.- 4.2 Die Formierung einer ökonomisch und sozial definierten Schicht.- 4.3 Die Reziprozität des Leiturgien- und eisphora-Systems.- 4.4 Ergebnisse.- 5 Die Verbindung von sozioökonomischer und politischer Elite.- 5.1 Die erste Rede des Demosthenes vor der Volksversammlung oder: Wie profiliert sich ein ehrgeiziger Rhetor?.- 5.2 Aus Vielem mehr machen, indem aus vielen wenige werden: Die Vorsteher der theorikon-Kasse.- 5.3 Ein gewandeltes Amtsverständnis: Die Leiturgisierung der Ämter.- 5.4 Eine Demokratie in nie dagewesener Größe: Die Monumentalisierung der öffentlichen Bauten.- 5.5 Der "Leim der Demokratie": Die Diskussion über die theorika.- 5.6 Ergebnisse.- 6 Schluss: Die Formierung einer Kompetenzelite als athenische Spielart der WEBERschen Honoratioren.- Literaturverzeichnis.- Register der Sachen, Orte und Personen (in Auswahl).- Quellenregister der Antiken Autoren (in Auswahl).- Register der Inschriften (in Auswahl)

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Schriften zur Alten Geschichte
Zusatzinfo IX, 389 S. 4 Abb., 1 Abb. in Farbe.
Verlagsort Stuttgart
Sprache deutsch
Maße 155 x 235 mm
Gewicht 718 g
Themenwelt Geschichte Allgemeine Geschichte Altertum / Antike
Geisteswissenschaften Geschichte Regional- / Ländergeschichte
Schlagworte Leithurgie • Max Weber • misthophoria • Polis • Sparta
ISBN-10 3-476-04697-4 / 3476046974
ISBN-13 978-3-476-04697-0 / 9783476046970
Zustand Neuware
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