Im Rausch der Jahrhunderte
marix Verlag ein Imprint von Verlagshaus Römerweg
978-3-7374-1084-7 (ISBN)
Jochen Oppermann, geboren 1980 in Kaiserslautern, entwickelt schon als Kind die Leidenschaft für alles, was eine Geschichte hat. Über den Umweg einer Ausbildung im öffentlichen Dienst kam es dann doch noch zum Geschichtsstudium. Heute arbeitet er in einer rheinland-pfälzischen Realschule und ist in der philoso- phischen Erwachsenenbildung tätig. Er lebt mit seiner Familie im geschichtsträchtigen Meisenheim am Glan.
Deshalb griff man zu einem weniger aufwendigen Hausmittel: Olivenöl. Wer letztlich auf diese Lösung kam, Globke oder Adenauer, wird wohl nie geklärt werden. Jedenfalls bekam jeder vom Chef persönlich einen Löffel verabreicht, was zu Gelächter führte. Die orale Verabreichung ließ man vor jedem Treffen mit den Sowjets über sich ergehen. Bei einer rektalen wäre der Spaßfaktor sicherlich weitaus geringer gewesen. Bereits am 09. September sollte sich zeigen, dass diese Maßnahme äußerst sinnvoll war, jedoch nicht alles verhindern konnte. Das Olivenöl verhinderte ja nicht den Rausch, sondern verlangsamte nur die Aufnahme des Alkohols in die Blutbahn. Nach der Eröffnungserklärung des Kanzlers ließ dieser sich von der russischen Gastfreundschaft mitreißen. Er saß zwischen Bulganin (1895–1975), dem Verteidigungsminister, und Molotow (1890–1986), dem Außenminister, und sprach zum Entsetzen seines ranghohen Diplomaten Blankenhorn (1904–1991) recht intensiv dem Alkohol zu. Georgischer Südwein wurde in einem Zug geleert und Adenauer forderte immer wieder Bulganin, Molotow und schließlich Chruschtschow (1894–1971) auf, es ihm gleichzutun. Gerade letzterer ließ sich nicht lange bitten und sparte nicht mit provokanten Trinksprüchen: 'Was wollt Ihr, Deutsche – Freundschaft oder Feindschaft?' Dies war ganz nach Adenauers Geschmack, dem ein offener Schlagabtausch gelegen kam. Auch Carlo Schmid (1896–1979), der als Vorsitzender des Auswärtigen Ausschusses mitgereist war, wollte die Russen in ihrer eigenen Paradedisziplin schlagen. Wenn es keine Lüge sei, dass die Russen trinkfest seien, wünsche er größere Gläser für den Wodka. Er trinke ja aus einem Fingerhut! Chruschtschow gefiel dieses Verhalten so sehr, dass er ihn 'Herr Großdeutschland' nannte. Schmid bekam ein größeres Glas und war sich fortan der Sympathie der Russen sicher. Später forderte Chruschtschow gar den 'Herrn Großdeutschland' zu einem persönlichen 'Kampf' heraus. Über den Ausgang schweigen die diplomatischen Akten.
Erscheinungsdatum | 20.04.2018 |
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Zusatzinfo | einige s/w Abbildungen |
Verlagsort | Wiesbaden |
Sprache | deutsch |
Maße | 135 x 210 mm |
Gewicht | 485 g |
Themenwelt | Sachbuch/Ratgeber ► Geschichte / Politik ► Allgemeines / Lexika |
Geisteswissenschaften ► Geschichte ► Regional- / Ländergeschichte | |
Schlagworte | Adenauer • Alexander der Große • Alkohol • Alkoholmissbrauch • August der Starke • Bier • Bismarck • Boston Tea Party • Caligula • Chruschtschow • Churchill • Deutschland • die letzten Zehntausend • Droge • Genussmittel • Geschichte • Heimkehr der Zehntausend • Hitler • Jelzin • Kanzler • Karl V. • Kriegsgefangene • Politik • Rausch • Russe • Wehrmacht • Wein • Weinbrand-Willy • Willy Brandt |
ISBN-10 | 3-7374-1084-4 / 3737410844 |
ISBN-13 | 978-3-7374-1084-7 / 9783737410847 |
Zustand | Neuware |
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