Christliche Werte im Bürgerlichen Recht.

Exemplarisch illustriert anhand ausgewählter Einzelnormen.
Buch | Softcover
308 Seiten
2018
Duncker & Humblot (Verlag)
978-3-428-15315-2 (ISBN)
99,90 inkl. MwSt
Die Verzahnung von Staat und Kirche hat ihre Spuren auch im BGB hinterlassen. Die Arbeit zeigt den Einfluss christlicher Werte wie Nächstenliebe, Versprechenstreue und Sonntagsheiligung auf ausgewählte Einzelnormen des BGB. Christliche Werte finden sich bis heute im BGB, zum Beispiel im Wucher- und Schikaneverbot oder in der Bindung an einseitige Versprechen. Jedoch verlieren diese Normen an Bedeutung. Die Zukunft christlicher Werte liegt in privatautonomen Absprachen.
Die europäische Rechtskultur prägt eine institutionelle Verzahnung von Staat und Kirche. Diese hat auch im deuschen Bürgerlichen Recht ihre Spuren hinterlassen. Die Arbeit geht der Frage nach, auf welche Weise christliche Werte die Entstehung ausgewählter Einzelnormen des BGB beeinflusst haben und ob sie auch heute in den Normen fortwirken. Christliche Werte wie Nächstenliebe, Versprechenstreue oder die Sonntagsheiligung haben vor allem über das kanonische Recht und das Engagement der Zentrumspartei Eingang in das BGB gefunden. Bis heute sind sie etwa beim Wucherverbot, bei der Bindung an einseitige Versprechen und in den Sonntagsfristregelungen im BGB vertreten. Aber christlich geprägte Normen im BGB verlieren an Bedeutung. Die Zukunft der Einbindung außerrechtlicher Wertungen in das Recht liegt deswegen in privatautonomen Vereinbarungen.

Clara zu Löwenstein studierte von 2009 bis 2014 Rechtswissenschaften an der Albrecht-Ludwig-Universität zu Freiburg im Breisgau. Daneben Lehrausbildung zur Katechistin in Heiligenkreuz. Studentische Mitarbeiterin am Lehrstuhl für Internationales Privatrecht der Universität Freiburg, Prof. Marc-Philippe Weller. Erstes Juristisches Staatsexamen 2014. Promotionsstudium an der Karl-Ruprecht-Universität in Heidelberg bei Prof. Weller. Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Internationales Privatrecht der Universität Heidelberg. Seit 2017 Referendariat am Oberlandesgericht Brandenburg mit Stationen in Neuruppin, Berlin und München.

A. Einführung

Problemstellung und Ziel der Untersuchung – Gang der Untersuchung – Methodik – Klärung von Begrifflichkeiten – Themenbegrenzung

B. Der historische Kontext der Entstehung des BGB

Das Verhältnis von Staat und Kirche – Entstehungsgeschichte des BGB – Ergebnisse

C. Christliche Werte in den Normen des BGB

Nächstenliebe am Beispiel des Schikaneverbotes, §§ 226, 826 BGB – Barmherzigkeit am Beispiel des Wucher- und Zinseszinsverbots – Liebestätigkeit und Sozialverpflichtung des Eigentums am Beispiel von § 2072 BGB – Sonntagsheiligung am Beispiel des § 193 BGB – Heiligkeit der Ehe und Keuschheit am Beispiel des § 656 BGB – Versprechenstreue am Beispiel der §§ 657, 145 BGB – Weitere christliche Werte und Beispiele im BGB – Ergebnis: Christliche Werte in breiter Streuung

D. Synthese: Behalten die Motive Recht?

Vehikel des christlichen Einflusses – Art und Weise des Imports christlicher Werte – Bedeutungswandel christlich geprägter Normen? – Anerkennung und Akzeptanz der untersuchten christlichen Werte – Ergebnis: Freundschaftliches Kooperationsverhältnis auch im BGBE

E. Ausblick: Zukunft der Einbeziehung religiöser Werte?

Gesellschaftliche Entwicklung: Pluralisierung und Rückbesinnungswunsch – Dispositives Recht – Privatautonome Vereinbarungen – Ergebnis: Zukunft religiöser Werte in freiheitlichem Ansatz

F. Zusammenfassung der Ergebnisse in Thesen

Anhang

Literatur- und Stichwortverzeichnis

»Zu Löwensteins Arbeit verlangt viel Aufmerksamkeit, um ihrem Aufbau folgen zu können. Doch wer sich darauf einlässt, wird immer neue Blicke auf den gesetzgeberischen Prozess der letzten zwei Jahrhunderte gewinnen.« Norbert Brieskorn, in: Stimmen der Zeit, Heft 8/2018

»Insgesamt ein sehr tiefgehendes, sorgfältig ausgearbeitetes Werk, das dem Leser Freude und gewiss auch reichen Erkenntnisgewinn bei der Frage nach christlichen Werten im Bürgerlichen Recht bereiten wird und das dabei auch nicht die Augen vor der durchaus kritisch zu beantwortenden Frage verschließt, inwieweit diese einstigen, von zu Loewenstein überzeugend herausgearbeiteten Erwägungen bei Inkrafttreten des BGB im Jahr 1900 heute noch aktuell sind.« Dr. Thomas Schulteis, in: Kirche und Recht, Band 24, Heft 2/2018

»Zu Löwensteins Arbeit verlangt viel Aufmerksamkeit, um ihrem Aufbau folgen zu können. Doch wer sich darauf einlässt, wird immer neue Blicke auf den gesetzgeberischen Prozess der letzten zwei Jahrhunderte gewinnen.« Norbert Brieskorn, in: Stimmen der Zeit, Heft 8/2018

»Insgesamt ein sehr tiefgehendes, sorgfältig ausgearbeitetes Werk, das dem Leser Freude und gewiss auch reichen Erkenntnisgewinn bei der Frage nach christlichen Werten im Bürgerlichen Recht bereiten wird und das dabei auch nicht die Augen vor der durchaus kritisch zu beantwortenden Frage verschließt, inwieweit diese einstigen, von zu Loewenstein überzeugend herausgearbeiteten Erwägungen bei Inkrafttreten des BGB im Jahr 1900 heute noch aktuell sind.« Dr. Thomas Schulteis, in: Kirche und Recht, Band 24, Heft 2/2018

Erscheinungsdatum
Reihe/Serie Ethik und Recht ; 5
Verlagsort Berlin
Sprache deutsch
Maße 157 x 233 mm
Gewicht 400 g
Themenwelt Geisteswissenschaften Philosophie Ethik
Recht / Steuern Allgemeines / Lexika
Recht / Steuern Privatrecht / Bürgerliches Recht
Schlagworte Bürgerliches Recht • christliche Werte • Kanonisches Recht
ISBN-10 3-428-15315-4 / 3428153154
ISBN-13 978-3-428-15315-2 / 9783428153152
Zustand Neuware
Haben Sie eine Frage zum Produkt?
Mehr entdecken
aus dem Bereich
die Biografie

von Thomas Meyer

Buch | Hardcover (2023)
Piper (Verlag)
28,00

von Christopher Panza; Adam Potthast

Buch | Softcover (2023)
Wiley-VCH (Verlag)
20,00